Der Fall des Drachen (Teil 1, Fortsetzung 1)

Vespilla

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Der Fall des Drachen (Teil 1, Fortsetzung 1)
written by Vespilla of Nera'thor

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http://guardians.lms...ow/W_buffed.pngachsam und argwöhnisch, so schien es Bigle, beobachteten ihn die zwei steinernen Raubvögel über dem Haupteingang des Turmes von Karazahn. Ihre Gestalt sah gerade jetzt in der Dunkelheit besonders lebensecht aus, wie zwei riesige Krähen, die nur darauf warteten Bigle im Moment der Unaufmerksamkeit zu attackieren und ihm arglistig die Augen auszuhacken. Bigle gruselte es. Er verfluchte sich für seine Idee, Karazhan mitten in der Nacht aufzusuchen. Dieser Ort musste schon bei Tage unheimlich genug sein, warum also hatte er sich unbedingt zu Mitternacht hierher wagen wollen? Sicherlich, seine Gilde war berühmt dafür, vor nichts und niemandem Angst zu haben und das zeigte sie bei jeder Gelegenheit, indem sie die bedeutsamsten Abenteuer zur Geisterstunde in Angriff nahm. Diese Tradition war sogar in ihrem Namen "The Ghost Company" verewigt worden. Doch langsam zweifelte Bigle daran, ob dieser Brauch wirklich jedes Mal sinnvoll war. Tatsächlich wünschte er sich gegenwärtig, nicht allein hierher gekommen zu sein. Jagon würde ihm gehörig die Meinung geigen, wenn er wüsste, dass er auf eigene Faust ohne Absprache losgezogen war, das wusste Bigle jetzt schon.

Um den Weg nicht vergeblich auf sich genommen zu haben und ergebnislos nach Hause zurückzukehren, und auch um seine eigene Achtung zu wahren, begann Bigle das Haupteingangstor in Augenschein zu nehmen. Er zündete eine kleine mitgebrachte Fackel an und besah den Eingang dieses alten Gemäuers. Es war ein Gitter, stark und stabil, aus dicken Eisenstäben gefertigt, um abzuhalten, was einzudringen wünschte. Bald stellte Bigle fest, dass jegliches Bemühen den Eingang zu passieren zum Scheitern verurteilt war, denn das Gitter widerstand jeglichem Öffnungsversuch. Er hob, er schob, er zog und drückte, doch nichts vermochte das Eisen dazu zu bringen sich auch nur einen Milimeter zu bewegen. Verwundert betrachtete Bigle das Gitter genauer. Er sah kein Schloss und auch keinen versteckten Mechanismus, welcher das Gitter beiseite schaffen könnte. Es gab auch keine Türangeln. Absolut gar nichts verriet, auf welche Art und Weise das Gitter sich auf tun könnte.

Verwirrt, aber doch überzeugt davon, dass es einen Weg hinein geben müsse, tastete er die großen Wandsteine links und rechts vom Gitter ab. Kurz darauf fuhr eine seiner Hände über eine leichte Unebenheit. Bigle schaute genauer hin. Und tatsächlich. In einem der Steine, ganz nahe am Gitter, war eine schlüsselförmige Vertiefung zu sehen, sehr dünn und augenscheinlich doch recht tief. Bigle sah gleich, dass er dieses Schloss nicht würde öffnen können, nicht ohne passenden Schlüssel oder entsprechendes Gerät. Zu gerne hätte er jetzt Behin von der Liga der Schurken bei sich, denn dieser hatte Talent dazu, aufzuknacken, was andere nicht aufzuschließen vermochten.

Obwohl Bigle das Gitter nicht passieren konnte, wollte er zumindest versuchen auszumachen, was sich im Dunkel dahinter verbarg. Vorsichtig schob er seinen Arm mit der Fackel durch die Gitterstäbe. Das ruhig flackernde Licht vertrieb das Dunkel nur dürftig. Wenige Meter Steinboden entblößten sich dem Tauren Blick. Unbefriedigt vom Resultat warf Bigle die Fackel ein Stück weiter. Fast wäre sie beim Aufprall auf den Boden verloschen, doch blieb sie entflammt und enthüllte unglücklicherweise ein weiteres Tor, mindestens ebenso stabil wie das Gitter, jedoch blickdicht, da aus schwerem Holz.

Entmutigt trat der Traure zurück. Es hatte keinen Sinn. Selbst wenn er das Gitter geöffnet bekäme, wer weiß, ob das Tor dahinter nicht auch versperrt worden war. Er hatte es sich leichter vorgestellt. Irgendwie war er davon ausgegangen, dass ein solch alter und verfallener Turm unverschlossen sein würde bei all dem, was Bigle über ihn gehört hatte. Er hatte sich ausgemalt hineinzuspazieren, die Lage zu überprüfen und zuhaus in Donnerfels damit anzugeben, schon einmal hier gewesen zu sein, an diesem kalten, geheimnisumwitterten Ort. Ein schönes Desaster. Seine Gilden-Gefährten würden ihn auslachen, wenn sie davon wüssten. "Wieviel Intelligenz besitzt du doch gleich? Fünf?" hörte er den altklugen Priester Altaro in Gedanken bereits spotten.

Bigle hatte gerade eben seine Finger an den Mund gelegt, um nach seinem Kodo zu pfeifen, als er sich eines besseren besann. Auch wenn er nicht viel Hoffnung hatte, so wollte Bigle den Turm zumindest einmal umrunden und nach einem eventuell versteckten Eingang suchen. Nicht selten hatte er in alten Heldenliedern gehört, dass so manch einer verwunschenen Burg das Geheimnis einer verborgenen Pforte entlockt werden konnte. Langsam, aber aufmerksam schlich Bigle um den Turm herum. Erst nach einigen Minuten bemerkte er, dass der hohe Hauptturm mit einem kleineren Nebenturm verbunden war, welcher fürs flüchtige Auge vom Nebel ganz verschleiert schien. Dieser stand auf der anderen Seite eines schmalen Flusses ganz in der Nähe. Schnell durchwatete Bigle das Gewässer und stand schon bald vor einem Aufgang innerhalb des halb zerfallenen Zwillingturms.

Erwartungsvoll zündete Bigle eine weitere Fackel an und besah seine Entdeckung. Die Treppe vor ihm war hölzern, jedoch breit und solide gebaut. Sie musste bereits viele Jahrzente alt sein, doch machte sie noch immer einen widerstandsfähigen und robusten Eindruck. Zumindest konnte Bigle auf den ersten Blick weder gesplitterte Stellen noch Unmengen an Löchern von Holzwürmern entdecken. Vorsichtig setzte er seinen linken Fuß auf die erste Stufe. Sie knarrte nicht. Ein gutes Zeichen. Schritt für Schritt erklomm er behutsam die ersten paar Stufen. Doch dann hielt er plötzlich inne. Er hatte etwas gehört. Und was noch schlimmer war... vor ihm an der Wand tauchte neben seinem eigenen Schatten ein weiterer auf. Etwas stand direkt hinter ihm. Erschrocken wirbelte Bigle herum und starrte in ein vor Zorn sprühendes Augenpaar...


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