Nachtwanderung

Neglli

Quest-Mob
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26.03.2007
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Es war spät geworden.
Die Nacht war kalt und leer, aber trotzdem machte er sich auf den Weg.
Er fühlte sich einsam und verlassen, aber er versuchte diese Gefühle zu verdrängen.
Er war tief in seinen Gedanken versunken.
Probierte sich selber zu erfahren, zu erleben.
Was wollte er?
Was machte er hier?
Doch auf diese Fragen konnte er keine Antwort finden.
Er ging einfach weiter.
Er kam am Ende der Straße an. Auf der linken Seite war ein kleiner Bahnhof.
Er schritt durch die Unterführung und ein Gefühl des Ekels kroch in ihm hoch.
Ein kaltes Neonlicht schien auf ihn herab, die Wände waren mit Graffiti besprüht und in einem Wasserabfluss sah er eine tote Ratte.
Das Leben war vergänglich.
Er kam wieder ins Freie, die frische Luft tat ihm gut, sie klärte seinen Kopf und schuf neuen Platz.
Jetzt kam der anstrengendste Teil des Weges, denn jetzt ging es nur noch Berg auf.
Er blickte sich um.
Weit und breit niemand zu sehn.
Und da kam es wieder, dieses Gefühl der Leere.
Auf der linken Seite sah er den Laden eines Fotografen.
Beschämt blickte er zu Boden.
Doch was war das?
Er hob es auf.
Weggeworfene Portrait Fotos.
Zu erkennen war eine Frau, um die 18 Jahre alt.
Sie sah schön aus.
Er steckte die Fotos ein.
Auf der rechten Seite war ein Fitnessstudio.
Er griff sich an den Bauch.
Ein bisschen schwabbelig war er ja, vielleicht sollte er auch mal wieder Sport machen.
Er passierte mehrere Häuser.
In den meisten brannte kein Licht mehr, doch hier und da waren noch Leute zu sehn.
Und manche von ihnen schienen genauso einsam zu sein wie er.
Sie saßen größten Teils alleine vor dem Fernseher und stopften wahllos Süßigkeiten in sich hinein.
Er glaubte nicht, dass das Fitnessstudio pleite macht.
Er kam an einer Kneipe vorbei.
Das Licht brannte und der Wirt stand hinter dem Tresen.
Wirklich Glücklich sah er nicht aus, als er genauer hinsah war auch klar warum.
Es war nicht ein Gast zusehen.
Er verglich den Wirt mit dem Besitzer des Fitnessstudios.
Der war bestimmt Glücklicher und vor allem reicher.
Auf einmal kamen ihm mehrere Autos entgegen.
War das ein Hinweis?
Sollte er umkehren?
Aber er konnte jetzt nicht aufgeben, nicht so kurz vor dem Ziel.
Und bevor er weiter darüber nachdenken konnte hörte er ein bellen.
Ein Paar ging zusammen mit ihrem Hund spazieren.
Sie sahen verliebt aus.
Aber Liebe was war das überhaupt?
Konnte man das definieren?
Er hatte schon seit Wochen so ein Gefühl, doch ob es liebe war?
Er wusste es nicht.
Er war verwirrt.
Er ging um eine Kurve und er wusste, dass er sein Ziel gleich erreicht hatte.
Ihm wurde schlecht.
Sein Bauch fing an zu kribbeln.
Er war nervös.
Er öffnete den Gartenzaun und schritt zur Tür.
Und da stand er nun.
Wollte er wirklich klingeln?
Einatmen. Ausatmen.
Das hatte er mal im Telegym gesehen.
Doch es half nichts er war immer noch nervös.
Was würde sie sagen, wie würde sie reagieren.
Er wusste es nicht.
Doch er konnte nicht mehr diese Ungewissheit lies ihm keine Ruhe.
Er musste es tun.
Dann nahm er all seinen Mut zusammen und drückte die Klingel.

So hoffe euch gefällt die Geschichte und ich wünsch mir wie immer eine bisschen Feedback. :-)
 
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