[RP] Die Prüfung des Kreuzfahrers

Melian

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Sie sammelten sich vor dem Tor, welches in die grosse, runde Arena führte, die mitten auf dem Turnierplatz aufgebaut worden war. Solean schüttelte seine eisig blauen Haare aus, und knurrte leise etwas. Nur Avaleth, die gerade neben ihm stand, und ihn aus den Augenwinkeln beobachtet, bekam mit, dass er das Argentumturnier, Tirion Forddring und den Argentumkreuzzug als solches verfluchte.
"Elende Kräftevergeudung", brummelte er, während er einen Wink gab.
Er trat zuerst durch das Tor, nach und nach auch die restlichen 9 seiner Streiter. Die Menge in der Arena ähnlichen Konstruktion tobte schon, ein Gemisch aus Hohn, Spott und Begeisternden Jubelrufen schlug ihnen entgegen.
Nicht jeden Tag bekam man zu sehen, dass sich Sin´dorei zu so einem Schauspiel herabliessen. Von Allianzseite wurden sie ausgepfiffen, die Hordenvölker liessen sich schon eher zu Applaus hinreissen, wenn auch teilweise nur verhalten. Den grössten Applaus bekamen sie aus der Ecke, die über und über mit dem Symbol Quel’thalas geschmückt war. Anfeuerungsrufe auf thalassisch schallten ebenso aus dieser Ecke.
Solean blickte sich in der kreisrunden Arena um, und blieb schliesslich am Tor hängen, aus welchem wohl die Gegner kommen würden.
Layann trat dicht an ihn heran, und sagte leise „Uns werden zuerst Bestien erwarten, soviel habe ich erfahren können. Vermutlich das wildeste, was nordend zu bieten hat“.

„Tiere?“, sagte Solean, sein Tonfall war verblüfft. Dann sprach er etwas lauter, so dass ihn alle Umstehenden hören konnten. „Fordring ordert die besten Kämpfer der Horde und der Allianz hierher, wir werden vom Lordregent an diese lächerliche Veranstaltung geschickt, und wir haben dann nichts besseres zu tun als GEGEN TIERE ZU KÄMPFEN?“, knurrte er, und sprach die letzten Worte ziemlich laut.
In den Gesichtern seiner Streiter zeigte sich nach und nach Empörung. Havenon starrte ihn an. „Tiere?“, wiederholte er ungläubig. „Das können die nicht ernst meinen“, sagte er, ballte die Faust und hob sie leicht gegen den Anführer des Argentumturniers, welcher oben auf der Brüstung stand.

„Na, wann wollt ihr elenden Verräter endlich anfangen?“, höhnte ein Nachtelf von oben herunter. Solean funkelte in die Richtung, drehte sich dann um zu seinen Streitern. Er blickte durch die Reihe, und musterte einen nach dem andern. Mit ihm trugen 7 von 10 Streitern den Wappenrock der Fera Belore.
Neben ihm stand sein Offizier Havenon Sonnengriff. Sein Schild und seinen Streitkolben bereit, knackte er mit den Knöcheln und fluchte leise vor sich hin. Solean hatte ihn wieder dazu verdonnern müssen, mit Heilkräften zu unterstützen. Er wusste nicht, was sie erwarten würde, und so war er lieber vorbereitet.
Ganz Rechts in der Reihe stand Avista, eine junge Rekrutin, die sich gerne und auch jetzt unter die Fuchtel von Avaleth gegeben hatte, die sich um sie zu kümmern schien. Sie senkte den Blick, als Solean sie musterte. Avaleth entgegnete seinem Blick anders als ihr junger Schützling jedoch standhaft, als er sie eisig anstarrte. Er musste sie auch heute wieder mitnehmen, weil sie als einzige imstande war, seine Wunden zu heilen.
Synvarr Dur´rak, ebenso ein Vertrauter von Avaleth, stand neben den Beiden, und erwiderte Soleans Blick ebenso, ein kalter Schimmer lag in seinen Augen. Er schient Solean ebenso abzuschätzen und zu mustern wie der ihn. Synvarr war frei und ungebunden, und trug kein Merkmal oder Zeichen, welches ihn einer Organisation zugehörig anzeigte.
Soleans Blick fuhr weiter. Da standen Caidath und Tyrius, eng beieinander, und Tyrius redete leise auf Caidath ein, der abwinkte, und zurückmurmelte. Solean schmunzelte etwas, und blickte dann zu Nariá, die neben den beiden stand und ihren Wappenrock vom Haus Andilien zurecht zupfte. Sie lächelte nervös, als Soleans Blick sie musterte. Doch auch sie schien bereit für das, was anstand.
Soleans Blick wanderte weiter. Layann stand mit gebührendem Abstand zu Nariá am Ende der Reihe, und nickte leicht, als Solean ihn mit seinem kalten Blick anstarrte. Der Waldläufer hatte seinen Bogen gezogen, und prüfte gerade die Sehne auf ihre Zugkraft.
Ganz zuletzt wanderte Soleans Blick zu dem grossen, schlaksigen Elfen mit den etwas zotteligen schwarzen Haaren, der in eine edle Robe gekleidet sich in eine Ecke gedrückt hatte. Er schien sich vor etwas zu fürchten, und auch mit der allgemeinen Lage nicht wirklich zufrieden zu sein. Instinktiv versuchte er sich kleiner zu machen, als er wirklich war, und im Ecken zu verschwinden. Solean zog eine Augenbraue hoch. Er hatte mittlerweile Firrethils Künste oft genug erlebt, um sagen zu können, dass er ein guter Kämpfer war. Nur machte er äusserlich absolut nicht den Eindruck.
Dann grinste er leicht, während er seinen Blick wieder abwandte, nicht bevor er dem Elfen aufmunternd zugenickt hatte. Es war immer gut, wenn man unterschätzt wurde.
Segen wurden gesprochen, Stärkungen verabreicht und Vorbereitungen getroffen. Waffen wurden geschärft, magische Sprüche gemurmelt. Avista murmelte einige Beschwörungen, ebenso Avaleth, die von einer Teufelswache verstärkt wurde. Solean betrachtete seine Kämpfer, wie sie alle eilig noch etwas Proviant verdrückten, um sich zu stärken. Er selber murmelte einige Worte, und verschiedenartigste Runen an seiner Rüstung leuchteten auf, während er seinen toten Körper selber auf seine eigene Art und Weise stärkte. Er hob den Streitkolben an, und legte die Hand drauf. Die Waffe begann sofort eisig zu leuchten, und spürbare Kälte abzusondern. Die Kämpfer reagierten jedoch nicht grossartig darauf. Sie waren es sich gewohnt, dass ihr Kommandant auf die Kräfte des Frostes zurückgriff, um seine Angriffe zu stärken, und hatten sich mittlerweile damit abgefunden. Solean spürte die verachtenden Blicke aus dem Publikum jedoch, als er seine Vorbereitungen traf. Ehemalige Todesritter wie er waren verachtete Wesen, aber es kümmerte ihn nicht. Solange seine Leute ihm vertrauten, würde er sein Unleben dafür geben, und sich für sie an die Front stellen.

Hörner ertönten, zusammen mit Trompeten. ‚Solean folgte den Ausführungen Fordrings nur halbherzig. Ehre und Ruhm und so weiter, das war es alles nicht, was ihn antrieb. Er fixierte das Tor, aus denen die Bestien kommen würden, während Layann ausführte, was die Bestien für Fähigkeiten haben könnten, und welche sie einsetzen würden. Er kannte sich mit Tieren aus. Die andern Kämpfer folgten Layanns Ausführungen mit Interesse und auch Respekt im Blick, doch Solean starrte weiterhin auf das Tor, und hob den schweren, massiven Streitkolben an, legte ihn über eine Schulter.
Er war bereit für das, was kommen sollte. Bereit für alles.

Nur wusste er in dem Moment noch nicht, dass er nicht darauf vorbereitet war, was ihm am Ende dieses langen Abends begegnen würde. Was den Hass in ihm drin hochlodern lassen würde, so dass er versucht war, in blinder Wut alles zu vergessen und loszustürmen.

Die Winde in Eiskrone hauchten seinen Namen. Arthas..


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Schön geschrieben!^^
Leider nimmer ganz mein Lektüregebiet :P
 
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