Al Fifino
Rare-Mob
- Mitglied seit
- 18.08.2007
- Beiträge
- 446
- Reaktionspunkte
- 17
- Kommentare
- 35
- Buffs erhalten
- 44
Der Titel ist Thema. Es wird mal wieder Zeit, mehr zu schreiben - und wenn es schon bei meinen Geschichten nicht so voran gehen mag, wie ich es gerne hätte, dann kann ich doch zumindest die Gedichte präsentieren, die ich immer wieder aus dem Ärmel schüttele.
Kritik ist natürlich gerne gesehen - ich würde mich sogar darüber freuen.
_____
Moderne Arbeit
Die Augen, jadegrüne, zwinkern mich ganz verschmitzt an.
Ich kann nicht anders als seufzen, während ich leise sage:
"Du kennst ja die Prozedur; setz dich bitte wieder dran."
Ihr Mund fängt jetzt an zu lächeln; er formt die alte Frage:
"Bis wann soll es fertig sein?" Und ihr Gesicht strahlt dabei
In tausendfacher Farbenpracht; sie ist ein teures Modell.
"Ist mir egal", brumme ich. "Ich habe für heute frei."
Das habe ich praktisch immer. Zur Antwort lacht sie nur hell.
Ich wende mich wütend ab, voll Ekel, Eifersucht steigt.
Ekel vor dieser PC-Frau, den falschen Emotionen.
Eifersucht auf ihren Dienst, der mich in den Wahnsinn treibt.
Alles ist vollautomatisch, alles in den Regionen.
Als ihre Stimme erklingt und glockenhell spricht: "Fertig!",
Spüre ich nur noch meinen Herzschlag. Er rast.
Ich kann nicht von hier weg, andernorts ist Krieg,
Aber ich muss fort! Fort von dieser Last!
Fort von hier, fort von ihr, fort!
"Gibt es noch etwas zu tun? Ich möchte noch mehr schreiben!"
Ich starre geradeaus, ich spüre des Hasses Treiben,
Ich fühle, wie mein Blut kocht,
Entflammt wie der Kerze Docht,
Dann brennt in mir, lichterloh.
Ein wirres Grinsen - ich bin froh.
Ich wirble herum,
Tastatur in der Hand,
Schlag zu, schlag zu,
Außer Rand und Band,
Mit wütender Zunge,
Mit schreiender Lunge,
Das Lächeln verschwindet,
Es weicht dem Entsetzen,
Als das Kabel rausreißt,
Leitungen zerfetzen -
Und ihr Antlitz schimmert in vollkommner Pracht.
Dann verschwindet es wie der Tag in der Nacht.
Ich fühle, wie mein Blut erkaltet,
Wie der Docht zuende geht.
Das pure Chaos hat gewaltet,
Nichts mehr auf dem andern steht.
Ich setze mich hin, ich atme aus. Der Albtraum ist überstanden.
Ich nehme Zettel und Stift zur Hand, und fange an zu schreiben.
Schluss ist jetzt mit der Technik, Schluss mit diesem fremden Treiben.
Ich schreibe Gedichte wieder selbst, weil sie sich an mich banden.
Denn keine Maschine, noch so gut, noch so perfekt erdacht
Wird je meiner Fantasie beikommen - endlich bin ich erwacht.
Kritik ist natürlich gerne gesehen - ich würde mich sogar darüber freuen.
_____
Moderne Arbeit
Die Augen, jadegrüne, zwinkern mich ganz verschmitzt an.
Ich kann nicht anders als seufzen, während ich leise sage:
"Du kennst ja die Prozedur; setz dich bitte wieder dran."
Ihr Mund fängt jetzt an zu lächeln; er formt die alte Frage:
"Bis wann soll es fertig sein?" Und ihr Gesicht strahlt dabei
In tausendfacher Farbenpracht; sie ist ein teures Modell.
"Ist mir egal", brumme ich. "Ich habe für heute frei."
Das habe ich praktisch immer. Zur Antwort lacht sie nur hell.
Ich wende mich wütend ab, voll Ekel, Eifersucht steigt.
Ekel vor dieser PC-Frau, den falschen Emotionen.
Eifersucht auf ihren Dienst, der mich in den Wahnsinn treibt.
Alles ist vollautomatisch, alles in den Regionen.
Als ihre Stimme erklingt und glockenhell spricht: "Fertig!",
Spüre ich nur noch meinen Herzschlag. Er rast.
Ich kann nicht von hier weg, andernorts ist Krieg,
Aber ich muss fort! Fort von dieser Last!
Fort von hier, fort von ihr, fort!
"Gibt es noch etwas zu tun? Ich möchte noch mehr schreiben!"
Ich starre geradeaus, ich spüre des Hasses Treiben,
Ich fühle, wie mein Blut kocht,
Entflammt wie der Kerze Docht,
Dann brennt in mir, lichterloh.
Ein wirres Grinsen - ich bin froh.
Ich wirble herum,
Tastatur in der Hand,
Schlag zu, schlag zu,
Außer Rand und Band,
Mit wütender Zunge,
Mit schreiender Lunge,
Das Lächeln verschwindet,
Es weicht dem Entsetzen,
Als das Kabel rausreißt,
Leitungen zerfetzen -
Und ihr Antlitz schimmert in vollkommner Pracht.
Dann verschwindet es wie der Tag in der Nacht.
Ich fühle, wie mein Blut erkaltet,
Wie der Docht zuende geht.
Das pure Chaos hat gewaltet,
Nichts mehr auf dem andern steht.
Ich setze mich hin, ich atme aus. Der Albtraum ist überstanden.
Ich nehme Zettel und Stift zur Hand, und fange an zu schreiben.
Schluss ist jetzt mit der Technik, Schluss mit diesem fremden Treiben.
Ich schreibe Gedichte wieder selbst, weil sie sich an mich banden.
Denn keine Maschine, noch so gut, noch so perfekt erdacht
Wird je meiner Fantasie beikommen - endlich bin ich erwacht.