Das Erwachen

ScHaDoWeYe

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€dit: Habe die "finale" Version meines ersten Kapitels hier nun eingebracht. Daran habe ich nicht wirklich vor, noch weiterzuarbeiten.
Falls ihr dennoch Fehler findet oder einen Vorschlag habt, her damit.

Schattenlicht - Buch 1 - Kapitel 1 - Das Erwachen


Kälte.
Es war das Erste was er spürte.
Es war aber nicht so eine beißende Kälte wie die, die man verspürt wenn man im Winter hinaus geht und
die Wärme des Heims verlässt. Nein, es war viel mehr Eine Kälte als wäre sie schon lange in ihm. Als hätte
sie schon vor Langem die Körperwärme verdrängt und sich einen Stammplatz nah am Herzen gesichert.
Und er spürte auch eine kühle Feuchte an seinem Rücken, auf dem er lag.
Wo bin ich? Er wusste es nicht. Er öffnete die Augen und sah eine steinerne Decke über ihm, wie
die eines Kellers. Sie war sehr feucht und es fielen dicke Tropfen von ihr herab. Deswegen war es also
auch so feucht. Er lag in einer Pfütze. Wahrscheinlich war ihm deswegen auch so kalt...
Die Decke war merkwürdig gekrümmt und voll behangen mit Spinnennetzen. Risse zierten das Mauerwerk.
Wenn ich noch lange hier im kalten liegen bleibe hole ich mir noch das Fieber. Er wusste viel davon,
er hatte ja einiges damit zu tun gehabt. Er hatte sein Wissen und auch seine Macht genutzt um sie zu
heilen. Welche Macht? Er Fühlte nichts als Kälte. Er stand auf um sich eine Decke zu holen und sich
abzutrocknen. Dann würde er sich einen Tee aufbrühen und sich ins Bett legen. Gegen das Fieber. Doch
was er sah ließ ihn seine Gedanken vergessen. Es lagen überall Tote herum. Tote, die schon lange tot
waren. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Ihre Körper waren geschunden und eingefallen, ihre Kleider
zerrissen. Er sah einen Leichnahm dessen Schädel auf grausame weise eingeschlagen worden war.
Ich bin in einem Grab! Hallte es in seinem Kopf wider. Hatte man ihn für Tod gehalten und versehentlich
mit hinein geworfen? Er schaute an sich herab um nach Verletzungen zu suchen. Und er fand auch eine.
Es war ein eitriger Schnitt entlang seines Bauches, der sich von seiner linken Brust bis hinüber zu der
rechten Hüfte hinunter zog. Und er bemerkte noch mehr: Knochen schienen an manchen Stellen durch, die
fleischlosen Knie lugten durch die zerrissene Hose. Er sah seine Füße, deren Fleisch fast völlig fehlte. Zehen,
die nurnoch aus Knochen bestanden. Sein Bauch war unmöglich tief eingesunken und man konte die Rippen
mühelos zählen, über die sich blasse Haut spannte. Er besah seine Hände, denen die Fingerspitzen schon
abgefault waren. Keine Fingernägel. Keine Haut. Kein Fleisch. Deswegen auch die Kälte. Er war schon Tod.

„WAS??

Schlagartig erinnerte er sich an alles. Die Schlacht war verloren. Die Mühlen Agamands wurden überrannt.
Er stand noch, einige andere ebenfalls. Aber die Untoten schlugen sich immer weiter zu ihnen durch,
zerfetzten Leiber und schlugen Köpfe ab. Einige der Ghule wandten sich von der Schlacht ab und zogen
gefallene Verteidiger mit sich, manche verspeisten die Leichen auch sofort an Ort und Stelle. Er ignorierte
es, konzentrierte sich auf einen letzten Zauber. Das Heilige Feuer. Es war ein Zauber der den Feind verbrennen
ließ, erst von innen heraus nach außen hin. Zwei der Angreifer gingen in einem hellen Licht in Flammen auf,
das heller leuchtete als jedes irdische Feuer. Die Bresche füllten aber neue humpelnde Untote, verstümmelte
Leichnahme, wiedererweckt um zu kämpfen. Dann war es so weit. Ein wandelndes Skelett schlug mit seinem
rostigen Schwert zu. Er fühlte kaum Schmerz, als sich das Metall durch seinen Leib grub, nur ein leichtes
Pochen. Sein Blut floss an seinen Beinen an ihm herab und schien ihn so schnell wie möglich allein lassen zu
wollen. Das Skelett zog sein Schwert heraus, dann wurde es Dunkel….

Er war Tod.
Er war ein Untoter.
Er war zu dem geworden was ihm das Leben nahm.
„Ich...” mehr bekam er nicht heraus. Eine Veränderung im Raum riss ihn aus seinem Entsetzen. Das
Licht im Raum wurde heller, als reine Lampe in den Raum gehalten wurde, von einem Treppenaufgang heraus.
Dann erblickte denjenigen, der die Lampe hielt. Es war eine knochige, verweste Hand, ähnlich der seinen.
Diese Hand wollte anscheinend nicht nur an Ort und Stelle verweilen, denn sie schob sich langsam in den
Raum hinein, gefolgt von einem Arm und schließlich einem Gesicht. Ein Gesicht in dem keine Augen mehr
waren. Sie waren von zwei überkreuzten Lederriemen verdeckt, mit Nieten am toten Fleisch festgenagelt.
Trotzdem schien ihn der Untote aus verdeckten Augen genau zu betrachten. Es öffnete sich sein Mund
und eine raue, ununheimliche Stimme drang aus dem lippenlosen Kiefer hervor:

„Ihr seid erwacht? Gut, wir wollten Euch schon mit den anderen verbrennen."
 
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Wie Post 1 ist dies nicht mehr original. "Finale" Version des zweiten Kapitels.

Schattenlicht - Buch 1 - Kapitel 2 - Ein herzloses Willkommen


Mordo – so hatte sich der Untote mit der Laterne vorgestellt – hatte den Neuen aus der Gruft
herausgeführt und ihm erläutert, wo er hier war, warum er auferstanden sei und was für Optionen
ihm offen standen. Ja, er sprach sogar von Vorteilen, die sich ihm nun boten. Nun, da er ein Untoter
war, ein Verlassener, musste er kaum noch schlafen, nichts essen oder trinken. Atmen? Wozu noch?
Er sprach davon dass er nun keinen menschlichen Schwächen mehr ausgesetzt sein würde und
wesentlich resistenter sei. Ebenso erzählte er von der Dunklen Lady, der Bansheekönigin Sylvanas.
Er schwärmte davon, wie sie die freien Untoten einte, sie von der Geißel getrennt und von der
Bande des Lich-Königs befreite. Er erklärte ihm auch, dass er vor einer Gruppe Ausbilder bestehen
musste. Man würde hier bestimmen, welchen Weg er zukünftig gehen sollte. Da er einst mit Macht
umzugehen verstand, war eine Karriere als Magier oder Hexenmeister eine Option, wie Mordo
erzählte, war dies sein innigster Wunsch. Da Mordo aber gar nichts konnte, was irgendwie nützlich
war, diente er nun als Totengräber und Hilfsarbeiter, um auch seinen Teil beizutragen, die
Verlassenen an ihren angestammten Platz in der Welt zu führen.
Die Ausbilder empfingen regelmäßig neu Erwachte, bildeten diese in ihren Wegen grob aus und ließen
sie los, damit sie eigene Erfahrungen sammeln konnten. Manche aber wurden direkt der Armee oder
anderen Organisationen, wie den Todespirschern, zugeteilt. Das Grab, in dem der Neue erwacht war,
war auf einem sanften Hügel erbaut worden. Der ganze weg vom Hügel herab war gespickt mit
Grabsteinen, die eine makabere Ehrenwache zu halten schienen. Als würden sie jeden neuen Toten,
den man hineintrug, begrüßen. Nun aber gingen die Toten hinaus. Am Fuße des Hügels war der kleine
Ort, den Mordo Deathknell nannte. Hier warteten die Ausbilder. Der Ort war bewusst gewählt worden,
denn viele Massengräber waren in der Nähe und zum anderen gab es hier Gegner die zwar nicht
sonderlich stark, dafür in großer Zahl vorkamen. Damit war dies der perfekte Ort, um die zukünftigen
Verlassenen auszubilden und auf ihr neues „Leben“ vorzubereiten.

Der Tag war genauso öde gewesen wie die Tage davor. Hier passierte einfach nichts Interessantes.
Aber er diente der dunklen Lady, und würde seine Pflicht hier erfüllen, wie langweilig sie doch war.
„Da kommt der Idiot schon wieder“ hönte es von rechts.
„Ja, und er hat schon wieder jemandem im Schlepptau“ antwortete Philipp, der hier in Deathknell als
Todeswache diente. Sein Kumpan, der gerade über Mordo herzog, hieß Saltain. Er mochte Mordo
noch weniger als alle anderen. Er akzeptierte nur Können. Und damit konnte Mordo nicht aufwarten.
Am Besten, Philipp redete mit Mordo bevor Saltain auf die Idee kam, dass eine Streiterei die gewünschte
Abwechslung bieten würde.
„Halt! Wen hast du da, Mordo? Noch einer von den wandelnden Toten?“
„Ja Philipp, das weist du doch. Wen sollte ich sonst mitbringen?“
„Wie heißt er?"
„Das hab ich ihn noch gar nicht gefragt.“ Kaum gesagt, drehte sich Mordo um und fragte den Neuen
nach seinem Namen.
„Wie ich heiße?“ Das war eine gute Frage. Er wusste es nicht. Bilder flogen ihm durch den Kopf,
Stimmen, die er zu erkennen schien, aber nicht zuordnen konnte. Sein Gedächtnis war völlig zerrupft
worden. „Ich weiß es nicht“ rang er sich schließlich ab.
„Dann geben wir dir einen Namen“ sagte Mordo in einer fast fröhlichen Stimmung.
„Wie wäre es mit Daniel?“
„Lass das, Mordo! Wenn ihm sein Name nicht einfällt wird er sich selbst einen geben. Er wird nicht
auf deine Hilfe angewiesen sein.“ Sagte Saltain und vermieste Mordos Laune spürbar.
„Danke für euren Ratschlag, aber ich denke, ich werde mich noch an meinen Namen erinnern“ entspannte
der Neue die Situation.
„Also gut, geh durch. Du nicht Mordo, du hast noch Arbeit zu erledigen. Ich begleite den Neuzugang
ab hier.” An den Neuen gewand brummte er ein „Komm mit“ und ging schon den Weg durch das verrostete
Tor hinunter zum Dorf. Einst war dieses schmiedeeiserne Tor schön gewesen. Nun war es nurnoch ein
totes Gestell, wie die Männer, die darunter standen. Philipp indes redete unterwegs nicht ein Wort. Er
hatte keine Lust sich zu unterhalten. Im Grunde fragte er sich, warum er sich nicht schon längst den
Entweihten angeschlossen hatte. Ja, das wäre Etwas! Die Entweihten waren eine Gruppierung Verlassener,
die es sich zur Aufgabe gemacht hatte das ressourcenreiche Arathiebecken von den Menschen zu säubern
und im Namen der Dunklen Lady in Besitz zu nehmen. Da riss der Neue ihn schon aus seinen blutigen
Gedanken.
„Werde ich jetzt den Ausbildern vorgestellt?“ Mordo hatte schon wieder viel geredet, wie immer.
„Nein, Heute nicht. Wir erwarten noch Neuzugang der Heute Nacht eintreffen müsste. Morgen werdet
ihr dann den Ausbildern vorgestellt. Ich bringe dich ins Gasthaus, damit du einen Ort zum schlafen
hast.“ Er dachte nach. „Allerdings, wenn du nicht müde bist, kannst du ja den Exekutor fragen ob er
etwas für dich zu tun hat.“
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Grundkonzept ist gut hat was allerdings würde ich ein paar mehr Details verwenden wie z.B. beim
Kampf :
(deine Vorgabe)
Einer der Untoten, ein wandelndes Skelett, schlug mit seinem Rostigen Schwert zu. Er fühlte kaum Schmerz, nur ein leichtes pochen. Sein Blut floss an seinen Beinen an ihm herab und schien ihn so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Das Skelett zog sein Schwert heraus, was zur Folge hatte dass ihn das Blut nurnoch schneller verließ. Dann wurde es dunkel….

(eine Vorschlag von mir)
Ein Skelett in einer zerfetzten Hose kam auf ihn zu, in der gehobenen linken knochigen Hand hielt es ein verschließendes rostiges Schwert zum vernichtenden Schlag bereit. Es wahr bereits zu spät als er es aus dem Augenwinkel sah, ihm blieb nicht einmal die Zeit um einen schnellen Zauber zu sprechen oder seinen Dolch zu ziehen. Der Schlag war kräftig und drang tief in seinem Fleisch ein, doch er spürte keinen Schmerz nur ein leichtes pochen. Das Blut quoll aus der Wunde und ran seine Beine in strömen hinunter. Das Skelett rammte ihm jetzt sein Bein in den Margen um das Schwert zu befreien, die Wucht warf ihn Rücklings zu Boden. Durch die nun offen liegende Wunde ran das Blut nur noch schneller aus ihm aber das nahm er nur noch am Rande wahr da es ihm um die Augen immer schwärzer und trüber wurde bis das Gefühl kam nur noch schlafen zu wollen.

andere Details kann man später noch in replays(Erinnerungen) einbinden
wenn dir das zusagt würde ich mich über feedback sehr freuen
 
Sorry, aber viele Details haben zur Folge, dass der Kampf sehr ausgedehnt wirkt. Und das soll er in diesem Fall eindeutig nicht.
wink.gif


Dieses 'und dann war es soweit' muss auf jeden Fall verschwinden, das vermiest die gesamte Spannung. Seeehr schlecht.
Und der Schlag des Skeletts... nun ja, der hätte sicher besser formuliert werden können. Vielleicht hätte er erst den Schmerz spüren und dann seinen Feind sehen sollen, sozusagen als das Letzte, was seine Augen erblicken sollten, bevor er endgültig in den Tod versinkt. Da er ja allerdings einen anscheinend recht schnellen Tod stirbt, rate ich von großzügigen Details ab, zumal man im Todeskampf nicht unbedingt die zerrissene Hose des Feindes bemerkt. (Nichts gegen Dich, Kestrel, aber würdest Du Dich drum scheren, ob Dich jemand mit einem Kleid oder einem Rock bekleidet umgebracht hat? ^.^ )

Solche Sätze wie ' "....", dachte er.' solltest Du vermeiden. Die sehen nicht nur bescheiden aus, sondern sind´s auch. Aber ansonsten ist die Geschichte, zumindest was den Inhalt angeht, ganz nett.

Eines noch: warum hast Du so komische Absätze rein gehauen? Die wollen für mich gar keinen Sinn ergeben...

Greets
 
Wie Al Fifino schon sagte, soll keine lange Kampfbeschreibung werden. Ansonsten danke für den Tipp.
Sollte nur eine kurze einleitung werden um dann gleich mal in die zukunft umzuwechseln, wobei ich mir nicht sicher bin ob das nicht verwirrt bzw. zu undeutlich werden würde.

Die Absaätze? Nunja, das WAS??? wollte ich so aussen haben und das ist auch beim Letzten Satz so.
Ich hab schon ein paar Storys gelesen in denen echt alles ein Block ist und das liest sich nicht so gut.

Das mit dem Dachte überarbeite ich mal.

Danke für die Comments!
 
So. Es geht endlich weiter.

Schattenlicht - Buch 1 - Kapitel 3 - Spielregeln

„Was willst du schon machen? Mit Schimpfworten um dich werfen? Das wird diese hirnlosen Zombies nicht einschüchtern!
Du hast ja noch nicht einmal eine Waffe! Wenn du Arbeit suchst, geh zu Mordo oder Gerret, und hilf ihnen beim Buddeln!
Und komm ja nicht auf die Idee Schattenpriester Sarvis oder Magi Isabella zu stören, bevor du nicht mit den anderen
Taugenichtsen zu ihnen gerufen worden bist. Und jetzt verschwinde!”

Mit eingezogenem Kopf wandte sich der Neue beschämt um. Was hatte er sich nur gedacht? Phillip stand daneben und
lachte sich halb tot. Tot? nein, wohl eher lebendig.
Die schlechte Laune des Exekutors hatte aber einen anderen Grund als die dämliche Frage. Der scharlachrote Kreuzzug
war in die Offensive gegangen. Dies konnten sich die Lebenden mit ihren wenigen Männern nur erlauben, weil die
Verlassenen ihre Kräfte im Süden und Osten massiviert hatten. Beim Bollwerk im Osten standen sie gemeinsam mit der
Horde gegen die Geißel an. Und im Süden versuchte man die Menschen allein durch Überlegenheit an Waffen und Männern
zum Einhalt zu zwingen. Von allen Seiten war man von Feinden umgeben. Es sprach aber keiner von Niederlage, alle nur
vom Sieg. Und so eifrig, wie sich hier alle anstellten, den verlassenen zu dienen, würde man auch aus dieser Zwickmühle
entkommen. Doch was sollte er nun tun? Er kam einfach dem Vorschlag Phillips nach und ging ins Gasthaus.
Im Grunde konnte er Ruhe gebrauchen. Kopfschmerzen hatten eingesetzt, obwohl die Bilder und Stimmen verstummt waren.
Das Gasthaus war ein großes, zweistöckiges Gebäude. Die Tür stand offen, die Fenster waren zerschlagen, einige mit
Brettern vernagelt. Mit hängendem Kopf trat er ein. Der schlechte Zustand des Gebäudes - ja der ganzen Stadt, sogar
der Leute! - färbte sich ein wenig ab. Im Inneren sah es nicht viel besser aus. Der gußeiserne Kronleuchter lag zerbrochen
auf dem Boden. Auf jedem Tisch standen Kerzen um den großen Schankraum zu beleuchten. Fackeln, an den Stützpfeilern
angebracht, halfen ihnen dabei. Ausser zwei Frauen gab es ansonsten nur die Wirtin hinter dem Tresen.
„Komm ruhig näher, zu mir. Hab dich noch nie hier gesehn. Bist du eben erst erwacht?”
Eine der beiden Frauen drehte sich zu ihm um und bemerkte: „In den Fetzen, in denen der rumläuft, kann er garnicht alt sein.”
Die Wirtin schaute in ihr Glas, das sie die ganze Zeit über polierte und stopfte wieder ihre Lappen ins Glas. „Hast recht. Aber
eine Robe trägt er, immerhin. Wird wohl kein Bauer sein.” Der Neue indes stand noch immer in der Tür. „Ja, ich bin eben
erwacht. Phillip sagte mir, hier könne ich ein Zimmer bekommen. Für die Nacht.”
„Schlafen? Geh nach oben und wende dich gleich nach links. Da ist der Versammlungsraum. Derret hält da einen Vortrag für
alle Neuen. Sollte Phillip doch wissen.” Sie blickte erneut ins Glas. Es war sauber. Es war immer sauber. Seit sie ihren alten
Posten hinter dem Tresen wieder eingenommen hatte, wurde nichts mehr ausgeschenkt. Es waren ausser diesem nur keine
anderen mehr da. Und da sie sonst nichts zu tun hatte...
Der Priester ging nicht direkt zur Treppe. Er lief auf einen Spiegel zu, der an einer Säule angebracht war. Er wollte sich
eingehender untersuchen als das eine mal in der Gruft. Der Spiegel war von Rissen durchzogen und ließ den Betrachter glauben,
ein Spinnennetz im Gesicht zu haben. Er hatte den Spiegel erreicht und blickte hinein. Der Schrei, der ihm entfuhr, ließ die Köpfe
der drei Frauen herumfahren.
„Meine Augen!” Panisch reibte er seine schmalen Hände in sein Gesicht. Der fassungslose Ausdruck ging genauso wenig fort wie
das Schwarz in seinen Augen. Keine Pupillen, keine Iris. Nur ein sanfter Ton der eine schwarze Mitte umgab.
„Beruhig dich mal, Kleiner. Was ist schon schlimm daran? Hat doch Erkennungswert!” Sie lachte.
„Aber wieso sind sie Schwarz? Ich verstehe das nicht!” Der Anblick seiner eigenen Augen fesselte ihn noch immer. Den
zerissenen Emblemen und schmutzigen Goldstreifen schenkte er keine Achtung.
„Glaubst du etwa, wir wüssten es?” Die dritte Frau, die bisher nichts gesagt hatte, fuhr ihn an.
„Sei froh dass du noch welche hast!" Er riss sich von seinem Spiegelbild los um der Sprecherin in die Augen zu sehen - doch da
waren keine. Da war kaum ein Gesicht. Ein fast blanker Schädel starrte ihn an. „Mach dass du wegkommst!"
Er raffte sich zusammen und stieg rasch die knarrende Treppe hoch. Das waren zwei Gesichter mehr als er ertragen konnte.
Und das eine war das eigene! Oben angekommen nahm er sich ersteinmal wieder zusammen. Er musste dieses Bild vergessen
und sich auf das Gespräch mit Derret vorbereiten. Es könnte ja wichtig sein? Zu seiner Linken war ein großer Raum. Die Tür
hierzu war herausgerissen worden, selbst die Scharniere am Türrahmen fehlten. Im Raum selbst standen mehrere Untote im Kreis.
Als sie seine Schritte auf der Treppe hörten, hatten sie sich umgedreht. Sie blickten zu ihm. Festen Schrittes ging der Priester
in den Raum. Er dachte nicht an die schwarzen Augen, die die seinen waren. Er wollte nicht daran denken. Auch nicht an den
Anblick der Frau. Er wollte sich von dem Bild losreißen und brauchte Ablenkung. Zwei Schritt vor den anderen blieb er stehen.
Eine Stimme scheuchte die Männer und Frauen auseinander. „Lasst mal sehen wer da kommt!” Als er den Priester erblickte
murrte er. „Nur einer, war auch klar. Warum schicken diese Idioten jeden einzeln hoch? Jetzt darf ich von Vorne anfangen!”
Seufzend nahm er wieder auf seinem Stuhl platz. Der Mann trug die selbe graue, stumpfe Rüstung wie Phillip und Saltain, die
Wache gestanden hatten. Er griff unter den Stuhl und zog einen Stofffetzen hervor. „Dies ist unser Wappen. Das Wappen der
Verlassenen!” Auf dem dunkelblauen Grund prangte ein zertrümmertes, weibliches Gesicht, das aus seinem einzigen Auge weinte.
„Wir nennen uns so, da wir von allem verlassen wurden, das einstmals Bedeutung für uns hatte. Unsere Freunde und Familien
erkennen in uns nurnoch Monster. Die Menschen sehen uns als Feinde an! Das Licht ließ uns im Stich und wendet sich gegen
jeden, der seine Hilfe erflehte. Wie oft hat man uns erzählt, es würde jeden gleich behandeln? Jeden belohnen, der ihm dient?
Wo aber ist das Paradies für uns! Wir sind in seinem Namen gestorben, und nun ist der einzige Dank die Zerstörung des treuen
Streiters?”
Im Geist des Neuen stieg ein Gefühl empor, das er nie zuvor kannte. Natürlich, deshalb diese Kälte. Er hatte mit dem Licht
Kontakt seit dem Kindesalter gehabt. Es hatte ihn immer erfüllt, und nun, da es fort war, blieb nur Leere. Leere und Kälte. Erst
jetzt erkannte er das Gefühl als das was es war.
„Ihr wollt damit sagen, das heilige Licht sei nun... mein Feind?” Bitterkeit lag in seiner Stimme. „Das ist nicht euer Ernst!” Nun
schrie er. Der Mann lügte. Er lügte wie gedruckt! Das Licht war immer da!
„Du warst einer dieser Scheinheiligen Narren, nicht wahr?” Der Uniformierte stand auf. „Dann zeig uns doch deine Wunder!”
Der Priester ballte seine Fäuste. Er spürte die Macht in sich steigen. Derret wollte ein Wunder? Er würde dem Ketzter einleuchten!
„Ahhh!” Mit einem Schrei ging er zu Boden. Die Innenflächen seiner Hände schwelten.
„Ich habe es dir doch gesagt. Das Licht HASST uns. Es behandelt uns, als wären wir Abschaum. Und erkennt in seiner Arroganz
unser Leid nicht! Es hat uns verlassen als wir es am meisten brauchten. Deswegen sind wir die Verlassenen.” Während dieser
Erklärung stand der Priester wieder auf. Sein Gesichtsausdruck spiegelten Trauer, Verstehen und Unsicherheit wider. „Aber was
bin ich dann noch ohne das Licht! Nichts!”
Hätte er es noch gekonnt so hätte er jetzt geweint. Aber totes Fleisch birgt kein Leben und keine Tränen. Der Redner nahm
wieder Platz und fuhr fort. Er wies auf den Priester.
„Dies ist die Schwäche, die uns als Lebende in ihren Klauen hielt. Lass es los! Der Tod nimmt alles Schwache mit, da er das Starke
nicht greifen kann. Wir sind stärker als wir es je hätten sein können! Auch du wirst es bald erkennen.” Er sprang wieder von
seinem schiefen Stuhl auf, stand steif und schlug seine Arme vor der Brust zusammen. die bloßen Ellenbogen lagen auf der Brust,
die Hände auf den Schultern. Alle anderen im Raum taten es ihm nach, der eine eifrig, der andere nur um nicht aufzufallen. Der
Priester begriff schnell, dass man von ihm erwartete es auch zu tun. Er ahmte sie so gut er konnte nach.
„Dies ist unser Gruß. Wann immer du einem Höherrangigem Bericht erstattest hast du zu Grüßen. Zum Beispiel bei einem Exekutor,
Hochexekutor...” Der Mann hielt inne. „Ach ja, mein Name ist Derret. Ich bin Todeswache. Wir Todeswachen sind die gemeinen
Fußsoldaten in der Armee der Bansheekönigin. Du weist bereits etwas über sie?”
„Mordo hat mir schon von ihr erzählt. Sylvanas Windrunner. Sie war eine Elfe die Arthas persönlich getötet hat.” Derret nickte.
„Korrekt. Und dafür hat sie Rache geschworen. Ein Schwur den ein jeder von uns mit sich herumträgt! Sie hat uns angeführt als
seine Macht schwand und wir unseren Willen wieder bekamen.” Derret nahm wieder Platz.
„Das war das Wichtigste im Schnelldurchlauf. Wir kommen wieder zurück zu den Fragen. Du darfst gleich beginnen, dann geht es
im Uhrzeigersinn weiter.” Der Priester dachte nach.
"Wenn ich nun das Licht nicht mehr anrufen kann ohne dabei... zu sterben. Was wird aus mir? Mordo sprach davon, dass man mir
meine Zukunft vorschreiben wollte.” Derret überlegte, bevor er antwortete. „Das wird Mordo nicht gesagt haben. Er wird dir etwas
von Ausbildern gesagt haben, die dich dazu ausbilden würden, was sie für das Richtige halten, oder?” Der Priester nickte. „Diese
Ausbilder; Sarvis, Isabella, Maximillion, haben die Aufgabe, allen Magiebegabten eine ausreichende Ausbildung zu geben. Wer als Magier
starb, wird wieder einer sein. Ist hier nicht ein Magier anwesend?" Ein groß gewachsener Mann in violetter Robe trat vor. Er sagte
nichts, musterte den Priester lediglich. Derret machte sich wieder an das beantworten seiner Frage.
„Da du allerdings nicht mehr mit deinem funkelnden Licht spielen kannst, muss man dich auf eine neue Macht zuschneiden. Und
hier werden die Ausbilder entscheiden. Manchmal artet das allerdings derart aus, dass es wie das Feilschen auf einem Viehmarkt
anmutet. Das wirst du schon noch sehen.”
„Ich habe dabei kein Mitspracherecht?”
„Nein. Der Nächste ist dran!”
 
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Stimmt schon zu viele Details sind oft Fehl am Platze ist aber nun leider meine schwäche
Al Fifino ich nehme deine kritik an ich denke mal das meine detail liebe der tot meiner geschichten wahr
ich war damals selbst nie überzeugt von meinen eigenen storys hab aber auch nie daran gedacht das es grad das sein könnte aber man lernt nie aus nu
 
Ich will´s mal so sagen: in beinahe jeder meiner Kritiken bemängele ich das Fehlen von Details. Nur wäre an eben dieser Stelle eine Fülle an Details nicht eben gut gekommen. Ansonsten bin ich ebenfalls einer dieser Leser, die gerne mal die Welt erklärt bekommen und sich nicht zu viel vorstellen müssen. Dieses Argument von wegen "Ich will dem Leser ja nicht alles vorwegnehmen, er soll sich selbst was ausdenken" ist für mich im Grunde genommen nichts anderes als Faulheit.
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Im Übrigen habe ich deine Geschichte bisher noch nicht gesehen. Wo ist sie denn?

back2topic: jetzt gefällt mir der Prolog auch von den Absätzen her schon weitaus besser. Nicht mehr dieses ewige Zeilenspringen...

Vielleicht noch ein paar mehr Details bei der Betrachtung des eigenen Körpers, aber ansonsten sehr schön. Nu´ fehlen nur noch die restlichen Kapitel.
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Greets
 
Danke^^ Nach meinem Gedicht ist das mein erstes Werk, muss noch viel lernen.

Nun ja, der Rest (also die Ganze Geschichte) existiert nur in meinem Kopf.
Ich hab Autoren wie Christie Golden zum vorbild und versuche die Story auch aus verschiedenen
Perspektiven wiederzugeben und auch Zeitsprünge zu machen. Wobei die letzteren sehr
schwierig sind. Ich muss da noch werkeln^^

Ich habe das Problem, dass, wenn ich etwas anfangen will, dass ich es gleich immer Bombastisch machen
will. Dabei verlier ich manchmal das Ziel aus den Augen. Die Idee mit der Betrachtung der Wunden ist gut,
das änder ich.

Danke für die Hilfe
 
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Habe den Teil, indem er seine Wunden besieht, nochmal überarbeitet:

Er schaute an sich herab um nach Verletzungen zu suchen. Und er fand auch eine. Es war ein eitriger Schnitt entlang seines Bauches, der sich von seiner Linken Brust bis hinüber zu der Rechten Hüfte hinunter zog. Und er bemerkte noch mehr: Knochen schienen an manchen Stellen durch, die knöchernen Kniee lugten durch die zerrissene Hose. Er sah seine Füße, deren Fleisch fast völlig fehlte. Zehen, die nurnoch aus Knochen bestanden. Sein Bauch war unmöglich tief eingesunken und man konte die Rippen mühelos zählen, über die sich blasse Haut spannte. Er besah seine Hände, denen die Fingerspitzen schon abgefault waren. Keine Fingernägel. Keine Haut. Kein Fleisch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stimmt, wo ist deine Geschichte eig. hin? Ich hab schon gelesen, hatte aber keine Zeit was dazu zu schreiben
(Konfirmiert worden und alles^^) Ich fand sie auch super, aber es scheint mir, als ob du sie rauseditiert hast und dafür folgendes reingesetzt hast:
Mhh sollte vll. noch erwähnen dass der beschriebene Charakter zu Lebzeiten Priester
und Kleriker war. Könnte man aber auch herauslesen^^
Willste vielleicht einen andern Thread damit aufmachen, oder nochmal überarbeiten?
Ich mochte auf jedenfall die Geschichte in Darnassus...
MfG, Anni
 
find ich super hatte auch schon die idee weil der anfang von den undeads ja wirklich stoff für eine story bietet aber mir is dein zum anfang kein mittelteil und ende eingefallen also hab ichs gelassen =)

danke und bye
 
Ich hab das so in etwa wie in Tales of the past, ich finde mein eigenes "Ende" für die Saga.
Feinde sind bei Mir Hauptsächlich die Verlassenen (!?!) und die Geißel auf Rang 2.
Nabenbei nerven die Dämonen herum und wollen alles dafür tun damit sich die sterblichen
gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Der Teil mit Darnassus muss ich überarbeiten. Z.B.: Kann niemand etwas mit Namen anfangen
die ich mir erdacht habe, und es fehlt einfach alles davor. Das war halt so nen Teil den ich
spontan aufschrieb.
 
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- €dit: gelöscht. der Teil wird in dieser Form gänzlich gestrichen.

1.10.09
 
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Bitte, Bitte, Bitte wenn du etwas verändert, dann nicht nur die einzelnen Stellen posten. Editiers doch direkt im Anfangspost, fällt wesentlich leichter, als ständig hoch und runter zu scrollen
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Aber zum Thema:
Inhaltlich schöne Idee. Wie schon oben erwähnt bietet die Entstehung der "Forsaken" (mir will die Deutsche Bezeichnung gerade nicht einfallen) viel Spielraum und ist geradezu prädestiniert für die ein oder andere Kurzgeschichte.

Was mir eher nicht gefällt ist die Tatsache, dass du teilweise wirklich verdammt viele Wortwiederholungen hast. Du hast ein Faible für "Er sah" oder?
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In deiner zweiten Version ist es ja schon wesentlich besser, vielleicht kannst du aber auch noch das ein oder andere Synonym verwenden. Man kann ja auch erblicken, bemerken, erkennen, feststellen, schauen... usw. usf.

Sei vorsichtig mit Zeitsprüngen, ich spreche da aus Erfahrung. Es liegt nicht jedem und ist vor allem am Anfang relativ schwierig, nicht durcheinander zu kommen.

Ansonsten wäre die ein oder andere Interpunktion gar nicht mal so fehl am Platze. Sprich: Ein paar mehr Kommata würden, zumindest mir, das lesen angenehmer gestalten
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Für deine erste Story gar nicht mal so schlecht und ich erwarte die nächsten Zeilen.

Edith sagt: Ah wie ich sehe warst du schon schneller mit dem Posten des nächsten Teils, mein Beitrag bezieht sich natürlich noch nicht darauf, da ich ihn bis jetzt noch nicht gelesen habe und wohl auch nicht werde, denn der Feierabend ruft
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kk
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Hab den Teil überarbeitet. Gibt nurnoch einmal sah und besah darin. Danke
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nicht mehr aktuell. Hier war Kapitel Nummer Zwei.
 
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Sehr gute geschichte... gut erzählt.. genau so einen anfang wollte ich in einer von meinen Geschichten machen^^

(ich mein den anfang)
 
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-
 
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