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12.12.2006
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...Halbwegs heisst, dass die Untoten, nachdem sie ihre Knochen mit diesem Elixier eingerieben hatten, zwar nicht mehr durch mein Elixier vernichtet wurden. Die allerdings schlechte Nebenwirkung war, dass der die Untoten kontrollierende Bann Kel Thuzads gebrochen wurde. Dies spielte anfangs jedoch keine Rolle, denn egal wo die befreiten Untoten hinkamen, überall wurden sie gejagt und wortwörtlich auseinander genommen, weshalb die meisten von ihnen freiwillig weiterhin in seinen Scharen verweilten.
Bis eines Tages auch eine mächtige Banshee namens Sylvanas durch mein Elixier von ihrem Bann befreit wurde. Sie war die Begründerin der Verlassenen, wie sich die von der Geissel abgewendeten Untoten heute nennen. Immer mehr befreite Untote folgten ihr nach und bauten schliesslich diese wunderschöne Stadt um einen sicheren Zufluchtsort vor Geissel und Allianz zu finden.“
„Aber, wenn du dich kaum blicken liesst, warum bist du nicht immer noch ein Mensch?“ Die Verwirrung ist der Kleinen gut anzusehen.
„Naja, Sylvanas hörte davon, dass ich derjenige war, der das ihr die Freiheit schenkende Elixier entwickelt hatte und beauftragte ihre besten Schurken, mich zu entführen. Dies gelang ihnen auch, denn auch wenn ich Widerstand leistete, es war kein Problem mich vorerst zu töten, um mich dann als Untoten wiederzubeleben. Mein Schicksal akzeptierte ich ziemlich schnell, denn immerhin war das neue Volk mir für mein Tun sehr viel dankbarer, als es die Menschen waren.
Unter anderem wurde von mir auch die Könglichie Apothekervereinigung ins Leben gerufen, deren Schule ich lange leitete. Noch heute wache ich mit scharfem Auge über die Ausbildung neuer Adepten, für Unterrichtsstunden reicht mir die Zeit nur selten, aber ich bin auch heute noch ein gern gesehenes und bei den Schülern beliebtes Ehrenmitglied. Sylvanas beauftragt mich stets mit neuen epischen Schlachten, die es noch zu führen gibt.
Glücklicherweise war ich bis heute meist siegreich, auch wenn mein Körper vom Kampf stark gezeichnet ist. Immerhin war ich bei vielen Schlachten der Verlassenen gegen die Geissel dabei, so auch in der Zitadelle von Naxxramas. Für einen Sieg gegen Kel Thuzad waren meine Kräfte damals jedoch nicht gross genug, aber genau dies spornt mich immer wieder an, meine Kräfte weiter auszubauen und zu perfektionieren.“
Sie schaut mich bewundernd an und als nach ein paar Sekunden ehrfürchtigen Starrens bemerkt, dass ich mit meiner Geschichte eigentlich fertig bin, fragt sie mich: „Wart ihr nicht diejenigen, die gestern den grausamen Schrecken der Nacht bezwungen habt?“
„Ähm… Das mag wohl stimmen“, antworte ich ihr. „Der ein bisschen zu gross geratene Nachahmer Skelletors drachischer Art hatte es irgendwie des Öfteren auf mich abgesehen, was vielleicht daran liegt, dass ich ihn mit meinen Verderbens-Zaubern und Schattenblitzen gekitzelt habe wo ich nur konnte. Aber die fiesen Seitenhiebe Gossis und seine regelmässigen, gut platzierten Flamereien brachten das brennende Etwas immer wieder dazu, auf den dicken Tauren selbst einzukloppen. Natürlich ist er sehr stolz darauf, kein einziges Mitglied seiner Gruppe verloren zu haben. Andererseits kann er auch froh sein, denn irgendwie mag ich Taurengehirne, die sind nicht so klein und verkümmert wie jene der Orks.“
Ich sehe sie an und merke, dass ihr der Schock ins Gesicht geschrieben steht. - "Was denn?“, ich grinse breit, „Vor der Zeit der Zusammenrottung von Orks, Trollen, Tauren und Untoten standen auch die Verlassenen auf Kriegsfuss mit den anderen drei Rassen. Grundsätzlich misstraue ich diesen immer noch, vor allem jetzt, da sie die Blutelfen auch noch in unseren Reihen aufgenommen haben. Ich meine, die süssen weiblichen Langohr-Häschen haben wenigstens noch eine schöne Figur, aber die männlichen Blutelfen mit ihrem eingebildeten, elitären Schönlings-Getue gehen mir ganz ehrlich auf den…“ Plötzlich stockt mein Atem, denn aus der Entfernung erkenne ich Dejavù, eine kleine blutelfische Paladinin, die raschen Schrittes auf uns zu kommt.
„Sag mal, sprichst du immer so über die restlichen Mitglieder der Horde?“, fragt sie keck und grinst mich an. „Und dass du meine wohlgeformten Rundungen schön findest, hast du mir ja noch gar nicht erzählt!“ Ihr Grinsen wird immer breiter.
„Nun, Deja, tatsächlich mag ich deine Rundungen, weshalb ich mir auch schon länger Gedanken darüber mache, sie dir mit meinem Schwert abzutrennen und dieser süssen kleinen Untoten zu schenken. Kassaja errötet, denn trotz ihrer kurzen Zeit bei uns scheint sie begriffen zu haben, dass dies als Kompliment aufgefasst werden muss. Deja jedoch streckt ihre Nase in die Luft und geht beleidigt von dannen. „Eingebildete Zicke“, flüstere ich Kassaja leise zu. „DAS HABE ICH GEHÖRT!“, schreit mir Deja aus der Entfernung zu und verschwindet in die nächste Seitengasse.
„Nun, ich sehe ein, warum du den anderen Rassen gegenüber so skeptisch eingestellt bist, aber es gibt doch bestimmt auch nettere Blutelfen. Du kannst doch nicht alle in einen Topf schmeissen!“ Kassaja scheint ziemlich aufgebracht.
„Ach weisst du, ich habe in meiner langen Zeit als Verlassener viele Freunde bei den verschiedenen Rassen gefunden. Nur kommt’s mir manchmal so vor, als ob auch uns Verlassenen oft mit viel Argwohn begegnet wird. Ich kann es den anderen Völkern nicht verübeln, schliesslich haben unsere ‚Vorgänger’ sehr viel Leid über die verschiedenen Bewohner unserer Kontinente gebracht. Nur können sie dann nicht erwarten, dass wir sie mit offenen Armen empfangen. ‚Wie du mir, so ich dir!’ lautet mein Grundsatz. Ich weile schon zu lange auf dieser Welt beziehungsweise bin zu beschäftigt mit deren Bewahrung vor Gefahr um mir philosophische Gedanken über den Einklang der fünf Völker zu machen. Ich bin schliesslich nicht Sylvanas’ Botschafter, sondern ihr bester Alchimist und Hexenmeister.“
„Hmm, jetzt wo du es erwähnst…

(Fortsetzung folgt!)
 
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