Abendsonne

Norgannon

Quest-Mob
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19.06.2006
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Laub raschelte als meine Füsse über sie liefen.
Die letzten Strahlen der Abendsonne schienen durch die Blätter der Bäume und die Kälte der Nacht begann seine Macht aufs Neue auszubreiten über uns. Die Nacht begann hereinzubrechen, doch dies hielt mich nicht von meinem Weg ab.

Der Wald ist der beste Ort zum Nachdenken.
Gedanken durchdringen die Luft während Blätter von den Bäumen fallen.
Die Stille ist der beste Gefährte eines jeden, wenn man ihn akzeptiert.

Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.
Nichts störte hier.
Ausser ich selbst.
Ich bin hier fremd, leider.
Doch ich war es nicht immer…
…früher war ich öfter hier, habe einfach Zeit mit dem Wald und mir selbst verbracht. Doch wieso heute nicht mehr? Was hat sich geändert?

Ich habe mich verändert!

Die Realität hat mich doch vollends eingeholt.
Korrigiere:
Das Gesellschaftliche-Denken hat mich eingeholt.
Es ist einfacher, Es ist der Weg des geringsten Widerstandes.
Ob es aber mein Weg ist, vermag ich nicht zu behaupten. Noch wenig vermag ich es zu wissen…

Meine Gedanken machten einen Sprung in die Vergangenheit.
Erinnerungen an längst vergessene Gefühle kamen in mir hoch.
Gefühle der Freiheit

Ich breitet meine Arme aus um die Freiheit zu fühlen.
Und wieder geschah es…
…Es ist heute… nicht gestern!
Ich bin ein anderer Mensch, und nicht alle meine Veränderungen heisse ich gut. Ein Teil von mir beginnt gänzlich verloren zu gehen.
Doch wer oder was ist dieser Teil?

Mein Blick streifte einige Vögel die ihre Schlafstätte vermutlich aufsuchen.
Die Gedanken sprangen wieder…
…dieses Mal, in die Gegenwart

Wo bin ich?
Wo stehe ich…
…habe ich mich selbst gefunden?
…werde ich mich jemals selbst finden?

Aber der Gedanke an die Gegenwart zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
Ein Abschnitt meines Lebens ist glücklicherweise nun endlich zu Ende.
Ich habe mich geirrt, wie schon so oft. Doch wie Froh ich bin, mich in diesem Punkt geirrt zu haben!

Ich bin nicht allein.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, und hat wieder obsiegt!

„Dank dir…“, huschte es mir durch den Kopf und eine Träne der Freude bildete sich.
Doch ist es bloss ein Wunsch?
Oder bloss wieder eine Hoffnung?
Wo stehe ich?
Oder bin ich bloss ein Spiel…?
…Nein, dass glaube ich nicht… doch die Erfahrungen schmerzten noch immer. Nicht eine Erfahrung, sondern die Erfahrungen!

„Blicke vorwärts, geh dem Weg entlang!“, ging es mir weiter durch den Kopf.

Ich grinste und lief durch das Laub, abseits der Wege

…abseits der Wege
Aber vielleicht meinen Weg?

Meine Gedanken blieben wie schon die Tage davor bloss an dieser Hoffnung hängen. Ich konnte anders. Es sind meine Gefühle, jene diese Gedanken lenken… und ich wollte sie auch nicht aufhalten, denn sie erfreuen mein Herz und haben mir endlich eine andere Sicht der Dinge gewährt. Die Sicht, der Balance!
 
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