The Dude
Dungeon-Boss
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Das hier wird ein persönlicher Blog - also mal so richtig über mich beziehungsweise Dinge die mich bewegen.Wenn man es genau nehmen will so ein typischer Blog über "gute alte Zeit", von der glücklicherweise aber auch immer einiges in die Gegenwart hineinspielt.
Schuld daran ist - natürlich - Weihnachten. Es ist einfach die Zeit um innezuhalten, mal zu schaun wie das eigene Leben gerade so ausschaut... was man hat und was man hinter sich gelassen hat.
Mich erwischt so eine Stimmung meistens kalt und ganz Klischee-plakativ, gerne morgens vorm Spiegel.
Genauso erging mir das heute früh, als sich - neben der Feststellung dass meine Augen heute mal wieder kleiner und die Ringe darum größer sind als einem gesunden und vor allem munteren Aussehen zuträglich sein dürfte - diese Horde typischer kleiner vor sich hin blitzender Gedanken-Emotion Gemische in meinen Kopf schob.
Der Eindruck vom Vorabend, wo ich in sehr gemütlicher Runde und umrahmt von leckerem Chili Essen und einem Berg voll Knabberzeug mit meiner münchner DSA Runde eine Menge Spaß hatte und soviel gelacht habe, das mir der Bauch und der Nacken geschmerzt hat. Das Gefühl endlich angekommen zu sein, auch wenn ich immernoch, seit ich in Bayern wohne meine Feierabende oftmals immernoch lieber in der ruhigen Stressfreiheit meiner eigenen 4 Wände verbringe, wo ich in den gleichen ausgebeulten Jogginghosen die ich vermutlich als Chillout Wear tragen werde, bis sie mir vom Leib fallen in Berührung mit dem WoW Freundeskreis bleiben kann und dabei einen leckeren Weihnachtstee schlürfe.
Das stellt eigentlich eine ziemliche Veränderung zu den Tagen vor München (damit auch vor meiner MMO Karriere
) dar... da hat mich selten etwas zuhause gehalten.
Ich war ständig auf Achse in irischen Pubs, im JuZ unserer kleinen Stadt, in der eigentlich unsere gesamte Clique ehrenamtlich am helfen war, in den Buden und Partykellern von Freunden bei einer von zahlreichen Pen & Paper Rollenspielrunden oder auf einer dieser legendären Parties.
Rückblickend natürlich irgendwie weniger legendär werdende Parties, damals, als ich plötzlich aus dieser Umgebung verschwand bei denen alles immer bemühter wurde und die ich teilweise dann doch als einige meiner eher erfolglosen Versuche sehen würde, meinem Alter und der damit verbundenen Vernunft zu entkommen.
Irgendwann erreichst du den Punkt, wenn du plötzlich feststellst dass du mit den gleichen Leuten inzwischen seit einem Jahrzehnt auf die gleiche Art und Weise abhängst und merkst dass du zwar immernoch lachend an einem Tisch sitzt und Bier trinkst, dabei aber über Geschichten von vor 5 Jahren lachst die im Wechsel erzählt werden.
Die Frequenz mit der "Highlights" in das gemeinsame Leben der Clique induziert werden steigt unmerklich und steht in direkter Verbindung mit einer steigenden Quote an Rohrkrepierern.
Natürlich gab es immernoch "Magic Moments" bei denen man gemeinsam dem Sonnenaufgang über dem verglimmenden Feuer zuprostete oder mitten unter der Woche nach einer wilden Nacht die mit dem Konsum von Bowlefrüchten beginnt und in einem fremden Bett endet versucht den Arbeitstag durchzustehen ohne dass jemand merkt, dass man immernoch betrunken ist und nur 3 Stunden geschlafen hat.
Dennoch hatte der Fluss der Zeit die alten Rituale merklich ausgehöhlt... auch wenn ich wieder einige Jahre brauchen sollte um das zu erkennen.
Meine erste Zeit in München bestand nämlich im Wesentlichen aus 3 bestimmenden Faktoren: Neuer Job, WoW und Festhalten an der alten Heimat. Und so ein Sehnen nach etwas das zu weit entfernt ist um damit reizüberflutet zu werden führt in aller Regel zur Glorifizierung.
Auf die Entfernung war alles was NICHT in München war plötzlich viel erstrebenswerter... dementsprechend habe ich das "heimisch werden" einfach verschoben, ohne Rücksicht auf Verluste Zeit und Geld in eine monatliche Wochenendheimfahrt und die Treue zu 2 meiner DSA Kampagnen investiert und daneben die münchner Realität mit der azerothischen getauscht. Dazwischen natürlich über die Rollenspielschiene auch begonnen reale soziale Kontakte zu knüpfen aber... seien wir ehrlich (das kann man klasse, wenn einen die eigenen übernächtigten Äuglein im Spiegel anblinzeln) das war zu Beginn ein Alibi um mir nicht selbst wie ein heimwehkranker Stubenhocker vorzukommen.
Das hat in Bezug auf WoW eigentlich auch wunderbar funktioniert und meine Meinung was meinen dortigen Freundeskreis angeht , ebenso wie die Menge an Zeit die ich mit diesem (immernoch furchtbar gerne) verbringe hat sich kein Stück zum Negativen relativiert. WoW ist für mich was das Irish Pub oder das Jugendhaus früher war... ein Ort an den man gehen kann um Leute zu treffen und mit Leuten zu quatschen und sich zu amüsieren, die man gern hat.
Ob ich vor 3 Jahren noch Schafkopf gezockt hab bis Nachts um Eins und dabei dumme Sprüche gemacht habe, oder ob ich jetzt mit dem gleichen losen Mundwerk via TS durch Instanzen flitze macht da keinen Unterschied.
Die Festigung der sozialen Kontakte vor Ort brauchte deutlich mehr Zeit, ein bisschen Zufall und die eine oder andere Katarsis (die hatten übrigens nicht wenig mit meinen beiden Fernbeziehungen und allem drumherum zu tun, die ich zwischenzeitlich geführt habe) und ich habe mich so subtil verändert, dass ich es erst in solchen besinnlichen Momenten wie dem heutigen Tag bemerke.
Das ganze ging so schleichend von Statten, dass ich nun dastehe und mir die guten Vorsätze für Silvester ausgegangen sind.
Ich habe von einem Tag auf den anderen das Rauchen aufgegeben (was auch nichts anderes war als ein Relikt aus der alten Heimat), meinen Kaffeekonsum drastisch reduziert und eher auf Tee umgestellt und nun fehlt eigentlich nur noch, dass ich wieder anfange regelmäßig Sport zu machen (vielleicht am besten bevor mich mein Glück verlässt und sich mein Körper entschließt, meine Figur von vor 10 Jahren nicht mehr bedingungslos in dieser Form erhalten zu wollen
)
Viel wichtiger ist aber, dass ich einen interessanten Abnabelungsprozess von meiner Vergangenheit durchgemacht habe. Im Nachhinein betrachtet bin ich sehr auf Distanz gegangen über dieses Jahr 2009 um mit meinem 30igsten Geburtstag zurückzukehren und es endlich zu schaffen, alle die Dinge und Menschen die mir etwas bedeuten um einen Lebensmittelpunkt im Jetzt anzuordnen.
Und ich stelle fest: Ich bin wirklich zufrieden. Ich ruhe in mir jetzt wo es auf Weihnachten 2009 zugeht und selbst gelegentliche Spannungen und Reibungen ändern nichts daran dass ich grundlegend glücklich bin mit meinem Leben. Glücklich damit zu Weihnachten nach Hause zu fahren und den Heiligabend im guten alten Pub mit den alten Freunden zu feiern, damit - wenn alles klappt - mit ein paar anderen Nerds zwischen Weihnachten und Neujahr bei wahlweise LAN Sessions oder Rollenspiel zu gammeln und auch dieses Jahr endlich wieder zu Silvester eine Riesensause mit Wein Weib und Gesang zu machen.
Aber auch damit (wenn es sich einrichten lässt) zwischendurch sowohl online als auch in der realen Welt Menschen zu besuchen, die ich durch WoW kennengelernt habe oder mich am 3 Königstag mit der münchner DSA Runde für ein paar lustige Stunden um den gleichen Couchtisch zu versammeln.
Und ich freue mich auf 2010 auf alles Neue ob schön oder traurig und auf alles was mich erwartet - sicher habe ich noch Träume und Sehnsüchte (wär ja furchtbar wenn nicht)... die Golfbälle aber sind da wo sie sein sollen http://www.ipersonic...management.html (Und ihr wisst ja, ein Bier passt immer)
Schuld daran ist - natürlich - Weihnachten. Es ist einfach die Zeit um innezuhalten, mal zu schaun wie das eigene Leben gerade so ausschaut... was man hat und was man hinter sich gelassen hat.
Mich erwischt so eine Stimmung meistens kalt und ganz Klischee-plakativ, gerne morgens vorm Spiegel.
Genauso erging mir das heute früh, als sich - neben der Feststellung dass meine Augen heute mal wieder kleiner und die Ringe darum größer sind als einem gesunden und vor allem munteren Aussehen zuträglich sein dürfte - diese Horde typischer kleiner vor sich hin blitzender Gedanken-Emotion Gemische in meinen Kopf schob.
Der Eindruck vom Vorabend, wo ich in sehr gemütlicher Runde und umrahmt von leckerem Chili Essen und einem Berg voll Knabberzeug mit meiner münchner DSA Runde eine Menge Spaß hatte und soviel gelacht habe, das mir der Bauch und der Nacken geschmerzt hat. Das Gefühl endlich angekommen zu sein, auch wenn ich immernoch, seit ich in Bayern wohne meine Feierabende oftmals immernoch lieber in der ruhigen Stressfreiheit meiner eigenen 4 Wände verbringe, wo ich in den gleichen ausgebeulten Jogginghosen die ich vermutlich als Chillout Wear tragen werde, bis sie mir vom Leib fallen in Berührung mit dem WoW Freundeskreis bleiben kann und dabei einen leckeren Weihnachtstee schlürfe.
Das stellt eigentlich eine ziemliche Veränderung zu den Tagen vor München (damit auch vor meiner MMO Karriere
Ich war ständig auf Achse in irischen Pubs, im JuZ unserer kleinen Stadt, in der eigentlich unsere gesamte Clique ehrenamtlich am helfen war, in den Buden und Partykellern von Freunden bei einer von zahlreichen Pen & Paper Rollenspielrunden oder auf einer dieser legendären Parties.
Rückblickend natürlich irgendwie weniger legendär werdende Parties, damals, als ich plötzlich aus dieser Umgebung verschwand bei denen alles immer bemühter wurde und die ich teilweise dann doch als einige meiner eher erfolglosen Versuche sehen würde, meinem Alter und der damit verbundenen Vernunft zu entkommen.
Irgendwann erreichst du den Punkt, wenn du plötzlich feststellst dass du mit den gleichen Leuten inzwischen seit einem Jahrzehnt auf die gleiche Art und Weise abhängst und merkst dass du zwar immernoch lachend an einem Tisch sitzt und Bier trinkst, dabei aber über Geschichten von vor 5 Jahren lachst die im Wechsel erzählt werden.
Die Frequenz mit der "Highlights" in das gemeinsame Leben der Clique induziert werden steigt unmerklich und steht in direkter Verbindung mit einer steigenden Quote an Rohrkrepierern.
Natürlich gab es immernoch "Magic Moments" bei denen man gemeinsam dem Sonnenaufgang über dem verglimmenden Feuer zuprostete oder mitten unter der Woche nach einer wilden Nacht die mit dem Konsum von Bowlefrüchten beginnt und in einem fremden Bett endet versucht den Arbeitstag durchzustehen ohne dass jemand merkt, dass man immernoch betrunken ist und nur 3 Stunden geschlafen hat.
Dennoch hatte der Fluss der Zeit die alten Rituale merklich ausgehöhlt... auch wenn ich wieder einige Jahre brauchen sollte um das zu erkennen.
Meine erste Zeit in München bestand nämlich im Wesentlichen aus 3 bestimmenden Faktoren: Neuer Job, WoW und Festhalten an der alten Heimat. Und so ein Sehnen nach etwas das zu weit entfernt ist um damit reizüberflutet zu werden führt in aller Regel zur Glorifizierung.
Auf die Entfernung war alles was NICHT in München war plötzlich viel erstrebenswerter... dementsprechend habe ich das "heimisch werden" einfach verschoben, ohne Rücksicht auf Verluste Zeit und Geld in eine monatliche Wochenendheimfahrt und die Treue zu 2 meiner DSA Kampagnen investiert und daneben die münchner Realität mit der azerothischen getauscht. Dazwischen natürlich über die Rollenspielschiene auch begonnen reale soziale Kontakte zu knüpfen aber... seien wir ehrlich (das kann man klasse, wenn einen die eigenen übernächtigten Äuglein im Spiegel anblinzeln) das war zu Beginn ein Alibi um mir nicht selbst wie ein heimwehkranker Stubenhocker vorzukommen.
Das hat in Bezug auf WoW eigentlich auch wunderbar funktioniert und meine Meinung was meinen dortigen Freundeskreis angeht , ebenso wie die Menge an Zeit die ich mit diesem (immernoch furchtbar gerne) verbringe hat sich kein Stück zum Negativen relativiert. WoW ist für mich was das Irish Pub oder das Jugendhaus früher war... ein Ort an den man gehen kann um Leute zu treffen und mit Leuten zu quatschen und sich zu amüsieren, die man gern hat.
Ob ich vor 3 Jahren noch Schafkopf gezockt hab bis Nachts um Eins und dabei dumme Sprüche gemacht habe, oder ob ich jetzt mit dem gleichen losen Mundwerk via TS durch Instanzen flitze macht da keinen Unterschied.
Die Festigung der sozialen Kontakte vor Ort brauchte deutlich mehr Zeit, ein bisschen Zufall und die eine oder andere Katarsis (die hatten übrigens nicht wenig mit meinen beiden Fernbeziehungen und allem drumherum zu tun, die ich zwischenzeitlich geführt habe) und ich habe mich so subtil verändert, dass ich es erst in solchen besinnlichen Momenten wie dem heutigen Tag bemerke.
Das ganze ging so schleichend von Statten, dass ich nun dastehe und mir die guten Vorsätze für Silvester ausgegangen sind.
Ich habe von einem Tag auf den anderen das Rauchen aufgegeben (was auch nichts anderes war als ein Relikt aus der alten Heimat), meinen Kaffeekonsum drastisch reduziert und eher auf Tee umgestellt und nun fehlt eigentlich nur noch, dass ich wieder anfange regelmäßig Sport zu machen (vielleicht am besten bevor mich mein Glück verlässt und sich mein Körper entschließt, meine Figur von vor 10 Jahren nicht mehr bedingungslos in dieser Form erhalten zu wollen
Viel wichtiger ist aber, dass ich einen interessanten Abnabelungsprozess von meiner Vergangenheit durchgemacht habe. Im Nachhinein betrachtet bin ich sehr auf Distanz gegangen über dieses Jahr 2009 um mit meinem 30igsten Geburtstag zurückzukehren und es endlich zu schaffen, alle die Dinge und Menschen die mir etwas bedeuten um einen Lebensmittelpunkt im Jetzt anzuordnen.
Und ich stelle fest: Ich bin wirklich zufrieden. Ich ruhe in mir jetzt wo es auf Weihnachten 2009 zugeht und selbst gelegentliche Spannungen und Reibungen ändern nichts daran dass ich grundlegend glücklich bin mit meinem Leben. Glücklich damit zu Weihnachten nach Hause zu fahren und den Heiligabend im guten alten Pub mit den alten Freunden zu feiern, damit - wenn alles klappt - mit ein paar anderen Nerds zwischen Weihnachten und Neujahr bei wahlweise LAN Sessions oder Rollenspiel zu gammeln und auch dieses Jahr endlich wieder zu Silvester eine Riesensause mit Wein Weib und Gesang zu machen.
Aber auch damit (wenn es sich einrichten lässt) zwischendurch sowohl online als auch in der realen Welt Menschen zu besuchen, die ich durch WoW kennengelernt habe oder mich am 3 Königstag mit der münchner DSA Runde für ein paar lustige Stunden um den gleichen Couchtisch zu versammeln.
Und ich freue mich auf 2010 auf alles Neue ob schön oder traurig und auf alles was mich erwartet - sicher habe ich noch Träume und Sehnsüchte (wär ja furchtbar wenn nicht)... die Golfbälle aber sind da wo sie sein sollen http://www.ipersonic...management.html (Und ihr wisst ja, ein Bier passt immer)