Bald...

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Tinunin stand träumend vor dem Briefkasten in Celondim. In ihren Händen hielt sie einen Brief ihrer Schwester Ellrieth.

Ihre Gedanken wanderten zurück, zu den Zeiten in der Siedlung bei Duillont und zu Ellriwens Haus, ihrer Menschenfreundin. Einige Zeit hatten die sie dort in dem Haus alle zusammen gelebt. Ihre großen Zwillingsschwestern Ellrien und Ellrieth, Ellriwen der das Haus gehörte, Laernor eine junge Menschenfrau und Ninenithil, Laernors Bruder. Sie hatten ein herrliches Jahr in dem Haus verbracht. Ellriwen hatte das Haus gekauft, als sie ihre Historikerstudien bei den Elben begonnen hatte.Kennen gelernt hatten sich Ellrieth und Ellriwen auf der Reise nach Duillont. Durch ihre Namensähnlichkeit war aus den 2 Ells, sehr schnell die 3 Ells geworden. Außerhalb ihrer Studien wurden die 3 jungen Frauen unzertrennlich. Auch wenn Ellriwen ein Mensch war, war sie doch oft so ernsthaft wie ein Elb.

Über ihre Herkunft wusste Ellriwen wenig, sie war schon als kleines Mädchen von einem Zwergenbarden namens Goramdor adoptiert worden, der sie in aller Liebe aufgezogen hatte und versucht hatte ihr das Leben und die Gebräuche der Menschen beizubringen, damit sie nicht ganz ihrer Rasse entfremdet wurde. Ihre Liebe galt immer den Schriften, dem Schreiben und dem Wesen der Natur. Es war schön zu sehen wie sie sich mit den Tieren in ihrer Umgebung unterhielt, dadurch bekam sie viele Neuigkeiten erzählt. Tinunin lächelte bei dem Gedanken, wie sie erschrocken davon gelaufen war, als sie das erste mal sah welch mächtige Feuerbälle Ellriwen kontrollieren konnte, dabei waren Feuerbälle noch das einfachste was Ellriwen kontrollierte. Ellrien die Zwillingsschwester Ellriets war das Gegenteil zu Ellriwen, während Ellriwen die Tiere liebte, was sich auch darin äußerte das sie kein Fleisch aß, liebte es Ellrieth durch die Natur zu streifen und und ihren Fertigkeit mit dem Bogen zu vervollkommnen. Irgendwas war aber passiert in diesem Sommer, Ellrien zog sich immer weiter von allen zurück, Tinunin seufzte, sie war noch zu jung gewesen um alles mit zu bekommen und auch wenn die „großen“ sie oft gleichwertig behandelten, so erzählten sie ihr doch nicht alles. Ellrien schwand immer mehr. Auch heute noch war sie da, unter den lebenden, aber sie verließ selten das Haus in Duillont und meistens dann nur um einen neuen Bogen herzustellen, immer genau rechtzeitig, wenn einer der Gemeinschaft ihn brauchte, vor allem Laernor hatte da einen ziemlich großen Bedarf.
Bei dem Gedanken an Laernor lachte Tinunin laut auf. Diese schmale Menschenfrau, irgendwann war sie einfach aufgetaucht mit ihrem Bruder Nin, sie konnte schlimmer fluchen und schimpfen wie ein Ork. Vor allem morgens, wenn sie versuchte Ordnung in ihren Haarschopf zu bekommen, was sich immer als vergebens erwies, spätestens beim Frühstück hatte sie den alten Strubbelkopf wieder. Sie war aber immer fröhlich und hilfsbereit und für jedem Schabernack zu haben und das unter Elben. Tinunin schmunzelte. Wäre Laernor nicht so fröhlich und liebenswert hätten die Elben sie mit Sicherheit schnell der Siedlung und aus ihrem Geltungsbereich verwiesen.
So wie Ellriwen die herrlichsten Waffen herstellen konnte, fertigte Laernor die Rüstungen dazu an, die dabei so leicht waren, dass man ihnen ihre enorme Haltbarkeit nicht ansah. Im Kampf auch bei Übungen hatte sie Laernor noch nie gesehen, allerdings hatte Ellrieth ihr erzählt, daß sie übermütig wäre im Kampf und oft mehr Gegner an sich band als ihr gut taten. Ellrieth meinte immer, das tue sie um die anderen zu schützen, allerdings habe sie immer dann die Arbeit damit, Laernor zu heilen und hinterher die Wunden zu versorgen. Mit dem Brief in der Hand und vor sich hin sinnend lief Laernor weiter zur Siedlung, ihr Magen knurrte und sie wünschte Nin, der eigentlich Ninenithil hieß, wäre da. Er konnte herrlich kochen, fast wie die legendären Hobbits und vor allem besser als ihre Schwester Ellrien zu der sie jetzt unterwegs war um mit ihr zusammen den Brief von Ellrieth zu lesen. Ja, das Jahr in der Siedlung war schön gewesen und danach, der Krieg hatte sie in alle Winde davon getrieben.
Tinunin schauderte, wenn nicht ab und zu Briefe an kommen würden, wüsste sie nicht wer von ihnen noch lebte. Das letzte was sie von Ellriwen und Ellrieth gehört hatte war das sie in Angmar unterwegs waren, Laernor war in den Nordhöhen und im Nebelgebirge unterwegs gewesen und Nin, er war bei den Menschen im Breeland und in den einsamen Landen unterwegs und viel im Auenland bei den Hobbits. Tinunin ertappte sich wie sie die Straße entlang hüpfte, wie ein kleines Mädchen, wie Laernor, sie konnte auch einfach fröhlich sein, als ob es keinen Krieg und kein Leid in der Welt gäbe.

Im Haus angekommen suchte sie ihre Schwester und fand sie im Garten. Sie öffneten den Brief und fanden weitere Briefe innen liegend.Staunend lasen sie von Ellriwens Erlebnissen in Eregion und von ihren ersten Eindrücken in Moria, auch Ellrieth war schon in Eregion angekommen, scheute sich aber noch in Richtung Moria zu gehen, die Dunkelheit schreckte sie noch ab, aber auch sie würde durch die Minen gehen nach Lothlorien. Laernor berichtete von ihren Abenteuern in Evendim und Nin hatte wieder jede Menge Kochrezepte mitgeschickt, die die beiden ausprobieren sollten, nicht dass sie verhungerten wenn er unterwegs war.
Tinunin wusste, bald auch würde sie in die Welt ziehen und es ihren Schwestern und Freunden gleichtun, die Welt vom Bösen zu befreien. Vorher hatte Ellriwen sie aber noch gebeten in Thorins Tor vorbei zu gehen und dort nach Goramdor zu schauen und auch ihm zu berichten wie es ihr ginge und welche Fortschritte sie gemacht hätte. Dies würde der erste Teil ihrer Reise sein. Sie spürte Ellriens Blick auf sich ruhen, traurig wie immer. Leise sagte sie:" Gräme dich nicht, wir werden alle wieder hierher zurück kommen und dann werden wir noch so ein schönes Jahr erleben ohne Krieg und ohne Leid."
 
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