Brief vom 14.11.

Ymenia

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Brief vom 14. des vorletzen Monats im Jahr

*die Zeilen scheinen, als hätte sie beim Laufen oder Reiten geschrieben, sie sind verwackelt, oft wurde korrigiert und ihre Hände scheinen gezittert zu haben*

Seid gegrüßt meine Freunde!

Wir haben die Drachenöde hinter uns gelassen. Welch ein Glück. Heute im Laufe des Tages werden wir Dalaran erreichen. Wir konnten die Stadt schon vom Ende des Pfades aus sehen und auch, wenn es nicht eingeplant war, vergöttere ich diese Stadt jetzt schon. Dort mögen zwar aufgeblasene und hochnäsige Magier der Kirin'Tor herumlaufen, aber sie sind in der Lage, die Stadt zu schützen und ich werde dort nach drei Tagen Ruhelosigkeit wieder gescheit schlafen können. Überall in diesem Land sind Wälder, die nicht gerade einladend erscheinen. Sie sehen eher aus, als würden sie am liebsten jedes Heer der Welt mit Haut und Haar verschlingen und nie wieder herauslassen.

Heute Nacht gerade am Wyrmruhtempel vorbei wurden wir von den ersten Untoten angegriffen. Die Nekropole muss größer sein als wir erwartet hatten. Den Berichten zufolge, dass Naxxramas sich von den östlichen Pestländern entfernt hat und nach den Worten unserer Späher, die diese Nekropole "größer als eine unserer Städte" beschrieben, gehen wir davon aus, dass es sich dabei tatsächlich um das "verschwundene" Naxxramas handelt. Meinetwegen hätte diese *es folgen ein paar durchgestrichene, unleserliche Worte* Stadt für immer vom Erdboden verschluckt bleiben können. Ich habe keinen Drang, diese Festung zu betreten, auch wenn ich fürchte, dass ich es früher oder später werde tun müssen.

Im Kampf verloren wir zwei gute Kämpferinnen, ein weiteres halbes Dutzend gut zwei Stunden später, als eine Kriegerin plötzlich aus dem Sattel fiel, zu zittern begann und kurz darauf verstarb. Die, welche sich ihrer Leiche näherten, um sie zu begraben, wurden von ihr binnen kürzester Zeit in Stücke gerissen. Eine junge Novizin unter meinem Kommando reagierte, noch bevor jemand von uns auch nur wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie wob einen Zauber, der die Kreatur in einem hellen Lichtkäfig einschloss, um nicht noch mehr von uns zu gefährden. Ein weiterer Zauber folgte und das Biest zerfiel in tausende Stücke. Ich wusste nicht, dass der Tempel die Novizen so früh mit solch mächtigen Zaubern ausgestattet hatte und nach diesen paar Schrecksekunden war ich sogar froh, dass es so ist.

Wir hatten keine Zeit, die Verstorbenenen zu begraben. Die wenigen unter uns, die sich aus alten Zeiten noch mit den elementaren Mächten auskannten, entzündeten ein Feuer, in welches wir die Überreste warfen. Der Rauch der dabei in meine Nase drang, war beißend und wie nicht von dieser Welt. Wir blieben nicht, um letztes Geleit zu erweisen, sondern zogen möglichst schnell weiter, uns nicht weiteren Gefahren auszusetzen. Unsere Schwestern hätten das verstanden.

Wir werden gleich rasten, sobald auch die letzte Schwester, den Weg zur Drachenöde hinter sich gelassen hat.

An dieser Stelle segne euch Elune. Möge sie unsere Wege bald wieder zusammenführen.

Ymenia
 
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