Chargeschichte: Shoni

Manadis

Rare-Mob
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28.03.2006
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Leise fiel der Schnee in Dun Morogh. Es war Abend geworden und eine dunkle Gestalt schlicht durch die kleine Straße von Kharanos. Sie war klein und man sah es ihr an, dass sie fror. In ihrer linken Hand trug sie einen Korb mit einer Decke und einem kleinen Mädchen innen drin. Es schlief tief und fest und bemerkte nichts von dem nächtlichen Gang richtung Gasthaus. Das kleine Mädchen war gerade mal 3 Wochen alt, hat noch nichts von dieser Welt gesehen, noch nichts von ihren Gefahren mitbekommen. Die dunkle Gestalt schaute sich um. Keiner war außer ihr auf den Straßen und nur in dem Gasthaus brannte ein Licht. Die Schmiede hatte bereits vor Stunden ihre Arbeit eingestellt und auch die Ingenieure waren zu Bett gegangen. Als sie an dem Gasthaus ankam, ließ sie ein leises Schluchzen hören. Liebevoll schaute sie in den Korb, mit dem kleinen Baby.
„Es tut mir so leid, Shoni. Es tut mir so leid...“
Sie legte den Korb vor das Gasthaus und holte einen Zettel aus ihrer Jackentasche. Diesen legte sie sorgfältig in den Korb und dreht sich um zum Gehen. Nach ein paar Metern blieb sie stehen und schaute zurück. Eine Träne rollte ihre Wange hinab. Sie nahm sie Kapuze ab und eine hübsche junge Gnomin kam zum Vorschein.
„Vergib mir.“
Sie wandte sich von dem Korb ab und ging in Richtung der Wälder. Nie wieder hörte man von ihr.
Das kleine Kind in dem Korb wurde von der Gastwirtin, einer Zwergin entdeckt, als sie den Müll des Tages herausbringen wollte. Stirnrunzelnd sah sie auf den Korb hinab und nahm den Zettel heraus.

Lieber Finder,
bitte kümmere Dich um meine kleine Shoni. Ich kann es nicht mehr. Meine Familie hat mich verstoßen und ich werde den Freitod wählen, um dieser Schmach zu entgehen. Liebe sie wie eine Tochter, so wie ich sie geliebt hätte.
Kara


Die Zwergin schaute auf den Korb, nahm ihn hoch und ging in das Gasthaus zurück.
Dies war vor einigen Jahre geschehen. Shoni war inzwischen eine hübsche Gnomin geworden und lebte noch immer bei Zwergen, die sie fanden. Lange überlegte sie, was sie machen sollte, wenn sie größer ist und nach etlichen Rundgängen in Ironforge war ihre Entscheidung gefallen. Ihre Mutter hatte sie ausgesetzt und den Tod gewählt. Shoni war eine Ausgestoßene, so fühlte sie sich, so wollte sie leben. So waren ihre Gänge in Ironforge immer wieder in Richtung der Dunklen Gasse gegangen. Dort lernte sie neue Freunde kennen und begriff schnell, was ein Schurke in dieser Welt zu erwarten hatte. Nichts. Für immer verachtet und im Hinterhalt arbeitend. Das war ihre Bestimmung und so legte sie ihr Leben aus. Als sie alt genug war, verabschiedete sie sich von der Gasthausfamilie und zog hinaus in die weite Welt.
 
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