Das Ding mit dem RAID

MacJunkie79

Rare-Mob
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Schönen Sonntag wünsche ich. Hier in München regnet es schon den ganzen Tag. Ich hopps immer wieder zwischen LotRo, buffed und Eve Online hin und her.

Grade bin ich auf einen Artikel im Forum gestossen, der mich zu diesem Blog-Eintrag schon fast nötigt. RAIDs, und damit ist nicht das Niedermachen oder das Niedergemacht werden in Instanzen gemeint, ist das Thema.

Das RAID-System stammt aus der Zeit, als Festplatten noch sehr klein und sehr sehr teuer waren. RAID bedeutet Redundanty Array of Inexpensive Disks (zumindest damals). Das I steht heute für independent. Man nahm also viele kleine aber billige Festplatten und steckte sie so aneinander, dass mal alle nutzen konnte. JBOD (just a bunch of disks) war geboren. JBOD hat jeder in seinem Rechner, der mehr als eine Festplatte verwendet.

Mit dem aufkommen von Servermaschinen kam dann auch bald RAID 0 ins Spiel. RAID 0 verbindet die Festplatten so miteinander, dass ich die Festplattengrößen addieren. Achtung: Vom RAID-Controller kann immer nur die kleinste Größe in einem RAID vewendet werden. RAID 0 mit zwei Festplatten: 80 GB und 500 GB = 80 GB RAID-Größe.

RAID 0 ist kein RAID: Es fehlt die Redundanz, also die Ausfallsicherheit. Fällt eine Festplatte aus, gehen alle Daten verloren, weil es keine Möglichkeit gibt die Daten wieder herzustellen. Beim Wiederherstellen des RAIDs werden beide Platten gelöscht.

Daß obiges Verhalten für Server nicht ganz so günstig ist, war auch den Server-Profis schnell klar. RAID 1 wurde entwickelt. RAID 1 spiegelt Platte 1 auf Platte 2. Platte ist so lange nicht verwendbar bis Platte 1 ausfällt und Platte 2 zur Platte 1 wird. Maximale Sicherheit - schlechte Lese/Schreib-Performance und nur die Hälfte des eigentlich verfügbaren Speicherplatzes.

Findige Köpfe verbanden RAID 0 und 1 zu RAID 1+0 oder auch RAID 10 genannt: 4 Platten sind für dieses RAID-Monster nötig. Dabei wird jeweil ein Paar mit RAID 0 verbunden. Paar 1 wird mit RAID 1 auf Paar 2 gespiegelt. Ohne Hardware-Controller und ordentlich Cache ist dieses RAID aber nicht zu gebrauchen.

Das heut zu tage effizienteste RAID-Level ist RAID 5. Mit 3 gleichgroßen Festplatten ist man dabei. RAID 5 wird von keinem Software-RAID unterstützt. RAID 5 bietet einen guten Kompromiss zwischen Performance und Ausfallsicherheit. Die Festplatten werden dabei logisch verknüpft. Wenn eine Datei auf das RAID geschrieben wird, dann wird diese geteilt auf Platte 1 und 3 Platte 2 erhält eine Checksumme die vom RAID-Controller berechnet wird. Fällt nun eine Festplatte aus kann diese Datei vollständig wieder hergestellt werden. RAID 5 mit 4 Platten bringt lediglich den Vorteil, dass Platte 4 als Spare-Drive mitläuft und vom RAID-Controller sofort zum Austausch genommen wird wenn eine der 3 Hauptplatten ausfällt. Wärend des Wiederherstellens kann auf dem RAID weiter gearbeitet werden, allerdings ist die Performance durch die Berechnungen im Keller.

Wikipedia hat zum Thema RAID sehr tolle Artikel.

Software- gegen Hardware-RAID:
Software-RAID taugt eigentlich nur für den Hausgebrauch. Hat das Betriebssystem einen Knacks geht das RAID verloren. Muss ich mein Betriebssystem neu installieren, geht das RAID verloren. Ein Hardware-RAID-Controller ist in der Regel performanter und ausfallsicherer. Allerdings muss ein RAID-Controller als bootable markiert sein und es muss Treiber für das Betriebssystem geben, wenn das RAID das Betriebssystem beherbergen soll.

Eine einzelne Festplatte an einem SATA-Buss wird immer schneller sein, als ein RAID-System.


:yo:
 
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