Nershul
Welt-Boss
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Ja lieber Leser,
ich hatte in meiner kurzen Kolumne zuvor ja die letzte Frage unbeantwortet gelassen. Unabhängig davon, ob das jetzt nun jemand tatsächlich liest oder nicht, mir ist das ja mal völlig wumpe muss ich sagen, versuche ich auf diese Frage nun mal eine Antwort zu geben.
Für alle, die des runterscrollens nicht mächtig oder, wie ich, einfach zu faul dazu sind, hier nochmal die Ausgangsfrage: Kann das immer so weiter gehen? (Um den Bezug der Frage verstehen zu können, ist runterscrollen jetz aber notwendig, ätsch!)
Geht man dieses sensible Thema erstmal allgemein und völlig objektiv an, muss man wohl zu folgendem mit Schlichheit kaum zu überbietendem Schluss kommen: Ja kann es!
Wie!? Das solls jetzt gewesen sein? Nein natürlich nicht! Aber betrachtet man die nakten Fakten kann man tatsächlich zu keinem komplizierteren Ergebnis kommen, so sehr man sich auch des Gegenteiligen bemüht!
Zum einen ist WoW eine goldene Eier legende Wollmilchsau für Blizzard. Mit weltweit abermillionen brav zahlenden Abonennten klingelt die monatliche Kasse derart, dass die Finanzabteilung eigentlich täglich Ostern, Weihnachten und Silvester zugleich feiern kann. Hinzu kommen noch die Verkaufseinnahmen der Addons, wo uns ja bald wiedermal ein neues ins Haus stehen wird und anderer fast belanglos erscheinender Kram wie Merchandising etc pp.. Ergo: Blizzard wird den Teufel tun und die Server von WoW in absehbarer Zeit herunterfahren! Absehbare Zeit bedeutet hier wohl den Gedanken an offline gehende Server nicht vor dem Jahr 2015 zu fassen, so meine eigene Prognose. Mitarbeiter von Blizzard sprachen 2005 bei Release von vorneweg 10 Jahren Support und inhaltliches Material für weitere 20 Jahre (Levelgrenze 160, Addon Nummer 12)
Zum anderen steht der MMO-Markt gerade erst am Anfang seiner Entwicklung. In den News der einschlägigen Seiten im guten alten www donnern uns Usern doch täglich irgendwelche Banner von neuem Spielefutter entgegen. Sei es nun AoC, WAR, Aion, oder alle die anderen ungenannten, teils noch im Fötus-Stadium befindlichen, Online-(Rollen)Spiele. Wenn also WoW 2023 tatsächlich die Pforten schließen sollte, was heutzutage wohl einen stark ansteigenden Patientenstand bei Mentalklempnern zur Folge hätte, so gibt es dann mit Sicherheit mehr als genug ebenbürtige Produkte, möglicherweise sogar ein WoW 2!?
Die Rahmenbedingugen für viele viele weitere Jahre des Raidens auf neue Bossmobs und Oberschurken ist also definitiv vorhanden. Aber ist das gesellschaftlich, gesundheitlich und aus anderen, mir noch nicht eingefallenen Gründen, überhaupt möglich? Sprich, kann ICH das so weiter machen?
DIe Motivationsfrage ist im letzten Blog-Eintrag ja nun abgehandelt worden, die wäre vorhanden, wenn auch immer mal wieder mit Phasen der Abneigung (Yay, nur noch 13 Urschatten für das bekloppte Schattenresi-Set!) oder des Frustes (nicht noch ein Wipe Jungs, kauft euch doch endlich mal Skill!).
Aber nehmen wir nur mal den Faktor Zeit unter die Lupe. Ein Raid dauert, je nach Content und Konzentration der 24 hüpfenden Mitstreiter, runde 3-5 Stunden. Viel länger hält selbst der größtmögliche Freak und Raid-Nerd die Konzentration und Motivation für den Abend nicht aufrecht, ganz zu schweigen von natürlichen Hindernissen wie Hunger, Durst, Schlafentzug, Harndrang oder Samenstau! Um aktuell halbwegs erfolgreich zu sein, sind 3-4 Raidabende die Woche durchaus Usus in vielen Gilden. Tippt man die Zahlen in den Rechenknecht ein, kommt man auf runde 10-20 Stunden pro Woche, die man vor der Mattscheibe verbringt, Kopfhörer auf und somit völlig abgeschottet von seiner Umwelt. (Höchstens der Geruchssinn vermittelt noch einen Hang zur Realtität)
Als Schüler oder Student ist das ein durchaus realistisches Pensum. Anderweitige Verpflichtungen wie Freunde, Familie oder gar Freundin kommen zwar möglicherweise ab und an zu kurz, aber im Grunde bekommt auch das alles unter einen Hut, ohne die schulischen Leistungen zu sehr absacken zu lassen. Das Bild eines Kellerkindes, dessen soziale Kontakte nur über den Allg. Channel in den Städten ablaufen, ist völlig überholt und eine Kreation unserer ach so tollen Medienlandschaft.
Aber was ist, wenn man plötzlich eine Festanstellung hat, mit der Freundin zusammen wohnt und wohlmöglich sogar noch Nachwuchs im gemütlichen Heim ansteht? Ist dann ein solches Pensum von fast 1 Tag Raid in einer 7 Tage-Woche überhaupt noch durchführbar? Will man das dann überhaupt noch? Ist die Erfahrung eines neuen Lebens und mit eigenen Augen zu sehen, wie dies heranwächst nicht viel schöner, als 3 Stunden mit (vielleicht lieb gewonnen) Mitstreitern den nächsten Encounter anzugehen?
Diese Entscheidung muss jeder für sich selber (oder von seiner Holden persönlich, ne Jungs!?) fällen. Das Spiel, das gute alte Internet oder andere Dinge sind zwar auch nicht grenzenlos, aber die ganz eigene persönliche Schwelle, die ist es, die die Antwort auf die Ausgangsfrage liefert.
Kann das immer so weiter gehen? -> Ja, kann es, wenn man es denn will!?
Ihr fragt jetzt nach meiner ganz persönlichen Meinung dazu? Ihr wollt einen Seelenstriptease? Gut, könnt ihr haben, auch wenn manche das nicht wollen, ätsch! Aber heute nur in Kurzform, angesichts der obigen Textlänge ^^
Ich denke, dass meine Grenze bald gekommen ist. Nicht, weil mir WoW und die Raids keinen Spaß mehr machen würden, aber das Leben geht weiter, entwickelt sich und ich möchte diese Entwicklung miterleben, anstatt sie an mir vorüberziehen zu lassen. Ich werde aber weiterhin WoW spielen, weil es einfach ein sehr schönes Hobby ist, allerdings wird der Zeitaufwand dafür geringer werden, nämlich je nach Bedarf. Zur Zeit sind es noch 3 Abende die Woche, wenn mir und meiner besseren Hälfte das irgendwann mal zu viel wird, reduziert sich das auf 2 Abende und so weiter und so fort, ich denke, man versteht worauf ich hinaus will...
In diesem Sinne!
Erstmal Respekt an diejenigen, die alles gelesen haben
und herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit
Gruß
Nershul/Caym aka Chris(toph)
ich hatte in meiner kurzen Kolumne zuvor ja die letzte Frage unbeantwortet gelassen. Unabhängig davon, ob das jetzt nun jemand tatsächlich liest oder nicht, mir ist das ja mal völlig wumpe muss ich sagen, versuche ich auf diese Frage nun mal eine Antwort zu geben.
Für alle, die des runterscrollens nicht mächtig oder, wie ich, einfach zu faul dazu sind, hier nochmal die Ausgangsfrage: Kann das immer so weiter gehen? (Um den Bezug der Frage verstehen zu können, ist runterscrollen jetz aber notwendig, ätsch!)
Geht man dieses sensible Thema erstmal allgemein und völlig objektiv an, muss man wohl zu folgendem mit Schlichheit kaum zu überbietendem Schluss kommen: Ja kann es!
Wie!? Das solls jetzt gewesen sein? Nein natürlich nicht! Aber betrachtet man die nakten Fakten kann man tatsächlich zu keinem komplizierteren Ergebnis kommen, so sehr man sich auch des Gegenteiligen bemüht!
Zum einen ist WoW eine goldene Eier legende Wollmilchsau für Blizzard. Mit weltweit abermillionen brav zahlenden Abonennten klingelt die monatliche Kasse derart, dass die Finanzabteilung eigentlich täglich Ostern, Weihnachten und Silvester zugleich feiern kann. Hinzu kommen noch die Verkaufseinnahmen der Addons, wo uns ja bald wiedermal ein neues ins Haus stehen wird und anderer fast belanglos erscheinender Kram wie Merchandising etc pp.. Ergo: Blizzard wird den Teufel tun und die Server von WoW in absehbarer Zeit herunterfahren! Absehbare Zeit bedeutet hier wohl den Gedanken an offline gehende Server nicht vor dem Jahr 2015 zu fassen, so meine eigene Prognose. Mitarbeiter von Blizzard sprachen 2005 bei Release von vorneweg 10 Jahren Support und inhaltliches Material für weitere 20 Jahre (Levelgrenze 160, Addon Nummer 12)
Zum anderen steht der MMO-Markt gerade erst am Anfang seiner Entwicklung. In den News der einschlägigen Seiten im guten alten www donnern uns Usern doch täglich irgendwelche Banner von neuem Spielefutter entgegen. Sei es nun AoC, WAR, Aion, oder alle die anderen ungenannten, teils noch im Fötus-Stadium befindlichen, Online-(Rollen)Spiele. Wenn also WoW 2023 tatsächlich die Pforten schließen sollte, was heutzutage wohl einen stark ansteigenden Patientenstand bei Mentalklempnern zur Folge hätte, so gibt es dann mit Sicherheit mehr als genug ebenbürtige Produkte, möglicherweise sogar ein WoW 2!?
Die Rahmenbedingugen für viele viele weitere Jahre des Raidens auf neue Bossmobs und Oberschurken ist also definitiv vorhanden. Aber ist das gesellschaftlich, gesundheitlich und aus anderen, mir noch nicht eingefallenen Gründen, überhaupt möglich? Sprich, kann ICH das so weiter machen?
DIe Motivationsfrage ist im letzten Blog-Eintrag ja nun abgehandelt worden, die wäre vorhanden, wenn auch immer mal wieder mit Phasen der Abneigung (Yay, nur noch 13 Urschatten für das bekloppte Schattenresi-Set!) oder des Frustes (nicht noch ein Wipe Jungs, kauft euch doch endlich mal Skill!).
Aber nehmen wir nur mal den Faktor Zeit unter die Lupe. Ein Raid dauert, je nach Content und Konzentration der 24 hüpfenden Mitstreiter, runde 3-5 Stunden. Viel länger hält selbst der größtmögliche Freak und Raid-Nerd die Konzentration und Motivation für den Abend nicht aufrecht, ganz zu schweigen von natürlichen Hindernissen wie Hunger, Durst, Schlafentzug, Harndrang oder Samenstau! Um aktuell halbwegs erfolgreich zu sein, sind 3-4 Raidabende die Woche durchaus Usus in vielen Gilden. Tippt man die Zahlen in den Rechenknecht ein, kommt man auf runde 10-20 Stunden pro Woche, die man vor der Mattscheibe verbringt, Kopfhörer auf und somit völlig abgeschottet von seiner Umwelt. (Höchstens der Geruchssinn vermittelt noch einen Hang zur Realtität)
Als Schüler oder Student ist das ein durchaus realistisches Pensum. Anderweitige Verpflichtungen wie Freunde, Familie oder gar Freundin kommen zwar möglicherweise ab und an zu kurz, aber im Grunde bekommt auch das alles unter einen Hut, ohne die schulischen Leistungen zu sehr absacken zu lassen. Das Bild eines Kellerkindes, dessen soziale Kontakte nur über den Allg. Channel in den Städten ablaufen, ist völlig überholt und eine Kreation unserer ach so tollen Medienlandschaft.
Aber was ist, wenn man plötzlich eine Festanstellung hat, mit der Freundin zusammen wohnt und wohlmöglich sogar noch Nachwuchs im gemütlichen Heim ansteht? Ist dann ein solches Pensum von fast 1 Tag Raid in einer 7 Tage-Woche überhaupt noch durchführbar? Will man das dann überhaupt noch? Ist die Erfahrung eines neuen Lebens und mit eigenen Augen zu sehen, wie dies heranwächst nicht viel schöner, als 3 Stunden mit (vielleicht lieb gewonnen) Mitstreitern den nächsten Encounter anzugehen?
Diese Entscheidung muss jeder für sich selber (oder von seiner Holden persönlich, ne Jungs!?) fällen. Das Spiel, das gute alte Internet oder andere Dinge sind zwar auch nicht grenzenlos, aber die ganz eigene persönliche Schwelle, die ist es, die die Antwort auf die Ausgangsfrage liefert.
Kann das immer so weiter gehen? -> Ja, kann es, wenn man es denn will!?
Ihr fragt jetzt nach meiner ganz persönlichen Meinung dazu? Ihr wollt einen Seelenstriptease? Gut, könnt ihr haben, auch wenn manche das nicht wollen, ätsch! Aber heute nur in Kurzform, angesichts der obigen Textlänge ^^
Ich denke, dass meine Grenze bald gekommen ist. Nicht, weil mir WoW und die Raids keinen Spaß mehr machen würden, aber das Leben geht weiter, entwickelt sich und ich möchte diese Entwicklung miterleben, anstatt sie an mir vorüberziehen zu lassen. Ich werde aber weiterhin WoW spielen, weil es einfach ein sehr schönes Hobby ist, allerdings wird der Zeitaufwand dafür geringer werden, nämlich je nach Bedarf. Zur Zeit sind es noch 3 Abende die Woche, wenn mir und meiner besseren Hälfte das irgendwann mal zu viel wird, reduziert sich das auf 2 Abende und so weiter und so fort, ich denke, man versteht worauf ich hinaus will...
In diesem Sinne!
Erstmal Respekt an diejenigen, die alles gelesen haben
Gruß
Nershul/Caym aka Chris(toph)