Das wahrscheinliche Ende

Bibabulu

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28.02.2008
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Mit dem zarten Alter von drei Jahren stand ich das erste mal auf dem Eis.
Von da an freute ich mich auf jeden Samstag Morgen, den da hatte ich immer Eishockeytraining.
Ich spielte und spielte, es war schon damals meine Leidenschaft (sagen jedenfalls meine Eltern
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).
Ich wurde älter, konnte es immer besser und siehe da, jetzt konnte ich mich auf jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag freuen. Drei Trainings waren aber immer noch zu wenig für einen damals so hyperaktiven und nie zur Ruhe kriegenden Burschen :happy:
Dann wurde ich auch mal 10 Jahre alt und konnte meine erste Saison erfolgreich abschliessen.
Von da an wusste ich was ich werden wollte: Ein neuer Eishockeysuperstar.

Ich hatte das grosse Glück, dass mich niemand dazu zwang den Sport auszuüben. Ich hatte von niemanden Druck und konnte selbst entscheiden ob ich spielen will oder nicht.

Mit 16 Jahren durfte ich das erste mal an verschiedene Turniere mit der schweizer Nationalmannschaft. Bis da lief alles super.
Die nächste Saison sollte aber der Beginn meines Leidensweges sein
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Unfairer Check, Knie war schrott.
Nach drei Monaten harter Arbeit konnte ich endlich wieder spielen.
Zwei Spiele und da folgte die erste schwere Hinrerschütterung.
Kämpfte mich zurück, da folgten innert 6 Monaten 2 weitere Hirnerschütterungen.

Jo, das Leben ist nicht Gerecht, was soll man machen
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Wenn sich 90% von den Spielern keine Gedanken machen über das sinnlose Ausschalten von andern kanns net gut gehen. Man checkt lieber nen Spieler von hinten, dass dieser wahrscheinlich nie mehr spielen kann, als das man sich an die Fairness hält.

Ich kämpfte wieder und wieder, arbeitete hart auf mein Comeback hin.
Endlich war es wieder soweit, von da an gings steil aufwärts.
Endlich hatte ich einen gewissen Status erreicht, nichts hätte mich bremsen können.

Am Sonntag 4.11.07 erwachte ich nichts ahnend wie gewohnt seelenruhig in meinem Bettchen. Ich wusste ja nicht, dass jede Aktion die ich an dem Tag machte die letzte hätte sein können. Das Spitzenspiel an demjenigen Tag wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Nach gerade mal 13 Sekunden checkte mich ein Spieler von hinten, in vollem Tempo , und das 2m vor der Bande. (Gerechtigkeit gibts nicht)

Naja, zum Glück hab ich mehr als einen Schutzengel.
Konnte meine Beine zum Glück wieder bewegen und Genick war heil geblieben.
Ich war überglücklich, dass ich nur nen zertrümmerten Arm, nen geprellten Rumpf (ja das geht iwie^^) und die bisher schwerste Hirnerschütterung hatte.

Vor acht Tagen konnte ich endlich mein erstes Spiel nach dem Crash spielen. Nun denke ich leider Gottes, dass es mein allerletztes gewesen ist.
Sinnloser check gegen den Kopf, fünfte schwere Hirnerschütterung. Es war das erste mal, wo ich nach nem unfall angst hatte. Naja, alles doppelt zu sehen und Amnesieerscheinungen zu haben ist nicht lustig
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Stellt euch mal vor, ihr habt keine Kontrolle mehr über euren Körper. Genau so ergings mir. Kein Gleichgewichtssinn mehr, Persönlichkeitsstörung und andauernde Verwirrtheit. Zum Glück verschwanden die Symptome über die Nacht wieder
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Jetzt bin ich da, nach 5 Tagen strickter Bettruhe und schlechtem Schlaf, darf ich mich wieder n'bissel austoben
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Jetzt heissts abwarten, wann ich zum Neurologen darf, in Ungewissheit zu schweben ob ich jemals wieder Eishockey spielen darf und zu hoffen, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, ich hätte nichts unter Kontrolle.

Ich will kein Mitleid oder sonst etwas.
Ich habe immer Menschen bewundert die für ihren Traum kämpfen, bis ich gemerkt habe, dass ich selbst einer bin.
Also leute, egal in welchen Situationen, es lohnt sich zu kämpfen, sei es nur für ein kleines Glücksgefühl, kämpft! Und denkt immer an das, was ihr andern womoglich antun könnt..

Ich werde weiter kämpfen, bis ich geschafft habe, was ich wollte!
Alle, ja sogar meine Teamkameraden verstehen nicht, warum ich wieder aufs Eis zurück will. Leider weis ich in meinem tiefsten innern, dass es vorbei ist...
Ich hoffe nur, ich kann all die gesammelte Erfahrung nutzen, dass ich nie mehr eine falsche Entscheidung treffe.

So, dass war jetzt n'Stückchen aus meinem Leben, besser gesagt wars wohl mein gesamtes Leben.

Ah das tut gut endlich mal etwas losgeworden zu sein
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Entschuldigt falls es zu viele Fehler hätte, dass man es nicht lesen könnte.
Emotionen gingen durch
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Ach ich liebe euch doch alle
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