Davidor Hylanda - Die Geburt

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Davidor Hylanda - Die Geburt​

Langsam und ruhig gleitet der alte Teldragor durch die Nacht. Sein Gespür hat ihn bis jetzt noch nie verlassen. Stets konnte er sich darauf verlassen, dass ihn sein Gespür zu jenen Plätzen führt, an denen es reich an Futter ist. Er musste noch nie hungern. Nicht hungern, so, wie jene anderen, die ihn nicht folgen. Jene, die ausgehungert und verdorben an den grauen Flüssen lungern, wartend und gierig nach Futter haschend. Wie bekümmernswert mager und dürr sie erscheinen… sie hungern. Teldragor musste noch nie hungern. Seinem Gefühl folgend ist er tief in das Landesinnere einkehrt. Vorbei an undurchdringlichen Wäldern, über endlos erscheinende Berge, und blauen Flüssen, welche sich weiter in die Breite ziehen, als manche Berge in den Himmel ragen. Teldragor kennt sein Ziel nicht. Doch sein Gefühl ist zu ihm gekehrt. Es ist nicht immer bei Teldragor. Oft sitzt er für Tage auf ein Plateau, oder einen hohen Stein und reckt sein Hals in den Wind. Wartend. Wartend darauf, dass sein Gefühl wiederkehrt. Und all jene, die ihn begleiten warten unruhig auf ein Zeichen. Vielleicht ein Wink mit dem Flügel, ein Geräusch welches Teldragor von sich geben könnte, oder irgendeine Geste, die ihnen signalisiert, dass der erneute Aufbruch gekommen ist. Doch Teldragor sitzt stets starr auf seinem Platz und rührt sich nicht. Innerlich lächelnd, dass alle nur auf ihn warten. Wartend und lächzend darauf, dass Teldragors Gefühl zurückkehrt. Auch sie mussten noch nie hungern. All jene, die Teldragor folgen, werden nicht hungern.
Erneut breitet Teldragor seine mächtigen Schwingen aus. Dies ist sein heutiges Zeichen. Sein Gefühl ist zurückgekehrt. Das Gefolge springt unruhig auf und ab. Gegenseitig schlagen und kratzen sie sich. Doch keiner wagt es sich in die Lüfte zu schwingen, bis der Ihre graue König sich in die Höhe erhoben hat. Ehrwürdig und majestätisch erhebt sich Teldragor von seinem Plateau. Sein Weg ist vorbestimmt. Er wird seinem Gefühl folgen, wie schon so oft. Und seine Herrscharr wird ihn wieder begleiten. Sie werden nicht hungern.

Ein schriller und klagvoller Schrei durchschneidet die Stille der Nacht. Immer lauter werdend, bahnt sich dieser durch die Wände der Gemäuer, in denen er entstanden ist. Furcht, Kälte und Undankbarkeit finden sich in jenen Tönen wieder, die sich so gar nicht in diese Wildnis einordnen lassen wollen. Undankbarkeit, jenen gegenüber, die das bisherige Leben für den Rest eines Lebens unterbrochen haben. Kälte jenen gegenüber, die die Wärme und Geborgenheit genommen haben, welche in den letzten Monden doch so gewiss waren. Furcht, dem gegenüber was kommen wird. Jedoch hören die anderen weder Furcht, Kälte noch Undankbarkeit in den schrillen Klängen dieses kleinen neu geborenen Wesens. Sie hören nur das, was sie hören wollen. Sie hören nur das, was ihr Verstand ihnen glaubhaft versichert. Sie hören das Leben, welches zum ersten Male das Licht der hiesigen Welt erahnt und die Gesundheit des Ihren Kindes, welches aus vollem Halse von seiner Ankunft in der neuen Welt berichtet.

Verschreckt von dem wiedernatürlichen Geräusch, wenden sich die Bewohner des kleinen Haines von der steinernen Höhle ab. Sie suchen ihr Heil lieber in der Flucht, als auf jene Wesen zu treffen, die sich in dieser Höhle befinden. Eilig, mit Bruder Angst im Rücken, eilen Fuchs und Pfefferhas’ gemeinsam durch den Hain. Gemeinsam auf der Suche nach Schutz und Wärme. Selbst dem Königshörnchen verleiht die heutige Nacht auf Schlag Unbehagen. Wieselflink springt es von Ast zu Ast, um jenen zu finden, der ihm die Zuversicht und Arglosigkeit wiedergibt, die es plötzlich verloren hat. Alles ist im Aufbruch. Der sonst still und friedlich dar liegende Hain ist erwacht. Überall scheint es zu rascheln und zu pfiepsen. Kein Schritt wird mehr mit bedacht gewählt, kein Haken wird mit der gewohnten Eleganz geschlagen und kein Flügelschlag scheint mehr ruhig und anmutend zu wirken. Und dennoch, ist es nicht der Schrei alleine, der die Luft des Haines wie ein Messer durchschneidet. Die Augen eines anderen Wesens durchdringen diese Nacht, wie die Pfeile der Waldalben dero Opfer. Ein blitzendes Augenpaar schaut eiskalt und majestätisch über den Hain. Auf einen Steinplateau thronend erhebt sich mit weit ausgebreiteten Schwingen der Prinz dieser Nacht. Des jungen Teldragors Gefühl hat ihn nicht getäuscht. In der heutigen Nacht werden er und sein Gefolge nicht hungern.

Saagen berichten von den weit entfernten Eisgletschern des hohen Nordens. Jegliche Vegetation ist dort von des Gletschern Kälte verband worden. Jegliches Leben fristet nun auf ewig in dem dortigen Eis mit vergeblicher Hoffnung, jemals wieder die stechende Luft zu atmen. Die Kälte vermag es sogar dem Tode ein Schnäppchen zu schlagen und ihn zu verhöhnen, auf das dieser sie nicht gänzlich zu bezwingen vermag. Und dennoch würden ein jeder Wandersmann, ein jeder Barde und ein Herr vom Stande zu einer Übereinkunft kommen. So wären diese sich einig, dass die Gletscher des Nordens wohl das Kälteste dieser Landen sein mögen, so seien aber die Augen Taras Maledictums die Väter aller Gletscher.

Taras Maledictums Schritte folgten geschwind einer nach dem Anderen auf dem weichen Hainboden. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Seine Augen waren stets starr zu dem kleinen Steingewölbe gerichtet. Wie der kälteste Sturm durchschnitt sein Blick den Hain. All jenes, welches seine Augen kreuzte, schien noch im gleichen Moment zu vergehen. Es war fast so, als würde sich vor seinen Schritten ein Schatten bilden und alles Leben verzehren, welches nicht im rechten Moment von ihm weichen konnte. Ameisen, kleine Spinnen, ja sogar kleine Würmer und Maden schienen vor diesem Schatten auf der Flucht zu sein. Alles suchte geschwind Schutz vor diesem Mann, sowie dessen Schatten. Selbst der Regen prasselte ehrfürchtig um Taras herum nieder. Es wagte sich kein Tropfen ihn auch nur im Geringsten zu berühren. Unbeirrt lief Taras den seinen Weg gen steinerne Höhle. Das Geschreie aus den Wipfeln der Bäume kümmerte ihn nicht.

Überglücklich schaute der Mann seinem Eheweibe in deren erschöpften Augen. In ihrem Arm hielt sie ihr Neugeborenes, welches wohlauf und voller Tatendrang die ganze Welt von seiner Ankunft zu berichten verstand. Als das kleine Kind damit aufhörte, rollte es sich zufrieden in die Arme seiner vertrauten Mutter. Diese sang leicht wippend voller Stolz und Mutterglück ein Wiegelied. Nichts konnte diese Idylle trüben. Selbst als leichter Nebel aufkam und sich sogar ein wenig in dem Eingang der Höhle verirrte, ahnten die beiden Eltern noch nicht, was ihnen bevorstand. Wind kam auf. Kalter, fröstelnder Wind. Gänsehaut überzog den Rücken des Vaters und er legte eine wärmende Decke um seine Frau und seinem geborenen Sohne. Müde und abgekämpft schaute er hinaus. Hinaus in die Dunkelheit. War es wirklich schon Nacht? Des Morgens sind er und sein Weib in diese Höhle eingekehrt. Sollte es nicht Mittag sein? Leicht verwundert, aber dennoch stolz, legte er seiner Frau den Arm um deren Schulter und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. Der Nebel wurde stärker. Es schien, als würde eine regelgerechte Wand voller Nebel in der Höhle aufkommen. Den Eltern fröstelte es. In weiter Ferne hörte die Mutter etwas krächzen.

Auf einmal schien alles Still. So hörte der Vater weder Gerede seines Weibes, noch Geschrei seines Sohnes. Kein Herzschlag vermochte mehr an die seinen Ohren zu dringen. Als der Mann sich fragend umsah und sein Blick den seiner Frau traf, konnte er spüren, dass sie Gleiches fühlte. Fragend schauten sie sich an. Auch wenn deren Lippen sich bewegten, so vermochten diese es nicht auch nur ein Wort, oder auch nur ein Laut zu bilden. Der Nebel wuchs heran. Es bildeten sich Konturen, mannshohe Konturen. Die Freude des Paares wich aus deren Gesichtern. Angst und Panik machte sich breit. Die Furcht spiegelte sich in jeder Pore ihrer Gesichter wieder. Doch zu Schreien vermochten sie nicht. Voller Angst und Hilflosigkeit zu Fliehen, vermochten sie nicht. Kein Glied ihrer Körper wagte es, sich auf zu richten. Starr saßen sie dort und starrten in den Nebel. Ein Mann schritt heraus. Es wurde Dunkel. Pechschwarz senkte sich ein Schatten in der Höhle herab. Die beiden Eltern vernahmen eine Stimme: „ Ihr Narren. Ihr seid in das meinige Reich eingekehrt und werdet für diese Tat nun die ihren Konsequenz tragen. Das Eurige Leben ist verwirkt. So verkündet es Taras Maledictum.“

Jeder Flügelschlag wirkte kraftvoll und anmutig des jungen schwarzen Prinzen. Abermals flog dieser einen Zirkel über den steinernen Hügel, als er plötzlich ein Lichtstrahl vernahm. Klein und unscheinbar leuchtete es aus dem Hügel heraus. Der junge Teldragor verharrte. War dies eine Täuschung? Abermals flog der Prinz eine Runde. Diese jedoch ein wenig tiefer. Das Leuchten war verschwunden. Doch er spürte, dass es in ihm unruhig wurde, als er sich den Steinen wieder näherte. Das Gefühl wurde stärker, viel stärker. Des Königs Sohn setzte zur Landung an. Unsicher tippelte er von einem Krallenfuß zu dem anderen. Er schüttelte sein Gefieder und tippelte krächzend in die Öffnung der grauen Wand hinein. Teldragor ließ einen Siegesschrei seiner Kehle entlocken. Hier war es nun. Des Prinzen würdiges Mahl. Nein, auch er würde in der heutigen Nacht nicht hungern. Kraftvoll lies der junge Geier seine krummen und kräftigen Schnabel in das Mahl hineinfahren. Vor ihm Lagen zwei Menschen, ganz frisch und zart. Ja, dies ist führwahr eines Prinzen würdig. Sein Gefühl hat ihn abermals nicht getäuscht. Teldragor hungert nicht.
 
gute geschichte.

falls etwas konstruktive kritik gewünscht ist,
ich finde das du am anfang ein paar worte zu oft wiederholt hast.
wie z.b.:
Sein Gespür hat ihn bis jetzt noch nie verlassen. Stets konnte er sich darauf verlassen, dass ihn sein Gespür zu jenen Plätzen führt, an denen es reich an Futter ist.
das liest sich eher schlecht.

mfg
bheid
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
gute geschichte.

falls etwas konstruktive kritik gewünscht ist,
ich finde das du am anfang ein paar worte zu oft wiederholt hast.
wie z.b.:

das liest sich eher schlecht.

mfg
bheid

Kritik ist immer und jeder Zeit erwünscht. Danke.
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Die Wiederholungen empfinde ich tatsächlich genau so wie du. Sie sind gewollt und auch wieder nicht, mir ist da noch nicht das richtige/passende Stilmittel eingefallen um ein Art "Schleife" zu durchlaufen.... mal schaun was wird
unsure.gif
 
Kritik ist immer und jeder Zeit erwünscht. Danke.
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Die Wiederholungen empfinde ich tatsächlich genau so wie du. Sie sind gewollt und auch wieder nicht, mir ist da noch nicht das richtige/passende Stilmittel eingefallen um ein Art "Schleife" zu durchlaufen.... mal schaun was wird
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alsomir ist aufgefallen das du am anfang Sätze mermals wiederhohlt hast und sie dann gerade nochmal geschrieben aber anders formuliert hast als wie wenn du uns das solange sagen wolltest das es alle verstehen
 
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