Der Fall des Drachen (Teil 1)

Vespilla

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Der Fall des Drachen (Teil 1)

http://guardians.lms...ow/B_buffed.pngitterkalt wehte der Wind in dieser Nacht. Pfeifend und jaulend drückte er sich in die unzähligen Ritzen und Risse des altehrwürdigen Gemäuers. Hoch und dunkel erhob sich das verwitterte Mauerwerk des hohen Turms, spärlich vom fahlen Mond angestrahlt. Der Nachthimmel funkelte, voll mit Sternen behangen, von denen möglicherweise die ein oder andere gefallene Heldenseele hinabschauen mochte auf das traurigtrübe Bergenland.

Kalt war es.... die frostige Luft machte einem das Atmen schwer, sie schlich durch Nase und Mund, sie hielt die Lunge mit eisigem Griff umklammert. Selbst die Erde ächzte unter der Eiseskälte. Nebelschwaden stiegen in dünnen Streifen aus dem Boden zum Firmament empor, dürren Fingern gleich, die dem Sternenzelt entgegen strebten. Ein Land, bestückt mit trostlosen Bergen, gepeingt vom rauhen Wind, bestraft mit ewigem Tod. Das ist ein Land, Gebirgspass der Totenwinde genannt.

Trocken und fruchtlos erstreckte sich das Erdreich, zwischen hohen Steilhängen eingeengt, vom Bergmassiv umschlossen. Nichts regte sich, nichts rührte sich. Nur von Ferne konnte man das Trommeln der Totenwindoger hören, ein Zeichen verfluchter Existenz. Dumpf und klanglos hallten die tiefen Töne herüber, halb erstickt von der schlechten Luft. Nur wenige trauten sich an den Ogern vorbei, vorbei an den gemeinen Kreaturen, ohne Herz, ohne Geist. Und nur die wenigsten, die das Abenteuer wagten, schafften es hierhin, zum dunklen Turm, zum Ort übler Magie. Einer von ihnen hieß Bigle.


* * * * * *

http://guardians.lms...ow/D_buffed.pngas Gras raschelte bedrohlich, als er von seinem Reittier absprang und seine Hufe den strohbedeckten Boden berührten. Alles an diesem Ort schien böse und falsch. Die Luft duftete nicht, die Erde lebte nicht, alles war tot. Nur die grauen Bäume tuschelten im schwachen Wind, als wären sie Dämonen, eingeschlossen in knarrendem Holz. Selbst ihr Aussehen ließ manch Verirrten Gesichter von Geistern sehen, entstellt und verzerrt, stumm nach Erlösung flehend. Karazhan, so hieß dieser Ort, durch finstere Mächte entseelt, von Göttern verlassen, von Gespenstern bewohnt.

Bigle sah sich um. Einen weiten Weg hatte er von Unterstadt aus zurückgelegt und nicht selten hatte er sich der verschiedensten Geschöpfe erwehren müssen. Gefährlich und feindselig war die Zeit, in der ein Anhänger der Horde längst nicht mehr unbekümmert seines Weges ziehen konnte. Gerade eben hatte Bigle den versteinerten Weg durch den engen Gebirgspass hinter sich gelassen, nun ließ er seinen Blick über das vor ihm liegende trübe Tal schweifen. Ruinen über Ruinen kreuzten seine Sicht. Vor Jahren mochte dies einmal ein hübsches, entzückendes kleines Dorf gewesen sein, doch heute erzählten die verbrannten Trümmer eine düstere Geschichte. Man sah schwarze Backsteine, einst schützende Mauern, verkohlte Holzbalken, einst stabile Dächer, Gerümpel und Unrat so weit das Auge reichte. Wie ein Mahnmal warnte das zerstörte Dorf davor näher zu treten, auf dass man nicht auch verbrannt und verflucht werden möge.

Der Taure wandte sich liebevoll seinem Reitkodo zu, seinem treuen Gefährten. Es schien nevös und ängstlich, schien die böse Aura der Ruinen und des dahinter aufragenden Turms zu spüren. Unruhig verlagerte der Kodo sein Gewicht von einem Bein auf das andere, unschlüssig ob er seinem Herrn weiter folgen oder lieber einige Schritte zurückweichen sollte. Bigl nahm dem Tier das Zaumzeug und die gut gefüllten Proviantsäcke ab. Er wollte den Kodo für eine Weile frei lassen und in sicherer Entfernung des Turmes das dürfig wachsende Gras weiden lassen. Lang genug hatte es seinen Herrn durch allerlei Länder getragen, bei wenig Rast und knapper Ruh'. Kaum befreite Bigle das Tier von seiner Last, schon schlenderte es langsam, aber gezielt dem kleinen nahen See entgegen, bestrebt seinen quälenden Durst zu stillen. Bald war der große Kodo vom Nebel vollständig eingehüllt und Bigle auf sich selbst gestellt.

Vor ihm schlängelte sich der Pfad leicht gekrümmt die Anhöhe, auf der er stand, hinunter ins abgebrannte Dorf. Mittlerweile war er nicht mehr so von seiner Idee überzeugt, Karazhan auf eigene Faust zu erkunden. Etwas beschämt musste sich Bigle eingestehen, dass trotz seiner ruhmreichen Heldentaten als Krieger, ihm diesmal doch ziemlich mulmig zumute war hier alleine in dieser verfluchten Gegend nach Anzeichen zu suchen, die darauf hindeuteten, dass seines Gildenmeisters Infomationen stimmen könnten und der Turm ein überwältigendes Mysterium zu verbergen suchte.

Vor 3 Monaten hatte Jagon, der untote Magier, ihm von Medivh und den entsetzlichen Geheimnissen erzählt, die hinter den Mauern Karazhans angeblich lauern sollten. Gemeinsam schmiedeten sie Pläne, diese zu enthüllen und ihrer Gilde zu neuem Ruhme zu verhelfen. Nun war Bigle hier, entschlossen, erste Untersuchungen anzustellen. Doch noch traute sich der Taure nicht auch nur einen Schritt weiter in Richtung der Feste hinabzusteigen. Er spürte, dass dieses Abenteuer ein gänzlich anderes werden würde, als die unzähligen Unterfangen davor. Diesmal würde er und seine Gilde es mit etwas Ungewissen aufnehmen müssen, etwas wovon viele Sagen und Legenden sprachen, doch niemand etwas detaillierteres zu erzählen wusste. Ein Wagnis völlig neuer Art, welches ein nicht abzuschätzendes Risiko sein würde. Und genau dies hatte sich Bigle vorgenommen... hierher zu kommen und selbst herauszufinden, ob seine Gilde dieses Risiko tragen konnte, ob es tatsächlich so gefährlich war, Karazhan zu betreten, wie die alten Inschriften dies verkündeten. Ganz langsam setzte sich Bigle in Bewegung durch das Dorf auf den hochaufragenden, dunklen Tum zu....


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Anmerkung:
Die Personen und Handlungen (auf Nera'thor) sind nur zum Teil frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit existierenden Charakteren sind nicht zufällig, sondern voll beabsichtigt. Beschwerden sind bitte an den Mülleimer... ähm... ich meine natürlich BRIEFKASTEN.... von Vespilla zu senden. :-)

 
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