So endlich
Sony PS-X50, ca 32 Jahre alt.
Glühstrumpf
. Schon auseinandergenommen? Was bietet die kleine Schönheit so außer DirectDrive? Ist der Plattenteller gegossen und gewuchtet oder ist der wuchtige Eindruck nur optische Spielerei? Was geht da unter ihrem Köpfchen vor (also unter der Headshell)? Ist es ein MMchen oder eher ein MCchen? Wie ist der Tonarm gelagert? Spiel? Herumspielen erlaubt mit wechselbarem Tonarm? Was kreischt das Mädel in die Luft in Leerrillen (Rumpeln)?
Knapp 12kg schwer und spielt bis auf den noch zickenden Lift wunderbar.
Nunja, Gewicht sagt noch nix aus. Angeblich hat man ja schon rumpelnde Transen (Transrotor) erleben können. Hier wäre für mich das Gewicht sowie die Beschaffenheit des Plattentellers aussagekräftiger (wobei es sicher leichter ist, für ein federentkoppeltes Chassis eine vernünftige neue Basis zu schaffen als für einen Direkttriebler. Gerade Sony hat sich im Bereich der Zargen leider nicht sonderlich hervorgetan - selbst der "Biotracer", ein sündhaft teures und technisch völlig bescheuertes Teil, weist nur Presspappe auf). Bezüglich des Liftes habe ich leider kein frei erhältliches "Service Manual" auftreiben können. Vielleicht hilft die
Vinylengine da weiter - allerdings muß man dafür registriert sein. Ohne das "SM" würde ich an Deiner Stelle keine weiteren Rettungsversuche unternehmen - bei mir gingen die meistens schief
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Also, mehr Infos über den Reisdreher her! Sofort! Auf der Stelle! Ich will die gewichtige Lady nicht schlechtmachen - ich will Einzelheiten über ihr Intimleben
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Platten Sonntag von Flohmarkt:
Depeche Mode: Speak and Spell [...]
Großartige Scheibe für den Vinyl-Abkratzer ist "Wrong" von "Depeche Mode". So bescheuert wie ich bin, hab' ich gleich mal die Vinyl- als auch die CD-Version der Maxi eingekauft. Mein heißgeliebter Pioneer PD-S 505 muß sich dabei mit der Transe (Transrotor
Connoisseur (beschämt gege ich zu: ein Handykamera-Bild) mit SME 3009 / SII; bestückt mit dem "Leichtgewicht" Ortofon X3 MC) messen - nicht wirklich fair. Immerhin ist das der lautmalerische Kampf der ehemaligen "Einsteigerspitzenklasse" in Sachen Digital gegen großkotzigen Analog-Veteranen.
Es ist nicht mal ein spannender Kampf, in dem mal der, mal der andere die Führung innehat. Die CD-Version saugt gegenüber der Vinylversion - und zwar absolut. Eventuell haben die Techniker der Vinyl-Version mehr Sorgfalt beim Mastering zukommen lassen; eventuell liegt es einfach am angenehmer empfunden Klirr des Analog-Systems. "Wrong" mit der Transe rockt - die digitale Version ist lediglich für die schnelle Höraktion zwischendurch gut.
Davon ab trauere ich gerade einem "Braun PCS5" hinterher. Ich hatte das Ding als "Bastlerobjekt" für sehr wenig Geld auf einem Flohmarkt erworben und wollte ihn komplett umbauen. Nach ein wenig investierter Zeit erwachte der Kleine allerdings zu solch erwachsenem Benehmen, so daß ich es nicht über's Herz brachte, den Originalzustand auch nur ansatzweise zu zerstören. Schweren Herzens habe ich das Ding nach vollständiger Überholung nun in hoffentlich pflegende Hände abgegeben.
Den Ausschlag für die ganze neue Plattenspieler-Spielerei - über die Transe geht bei mir wenig - lieferte übrigens ein betagter und unermüdlicher PE2015. Der kleine Kerl liefert nach wie vor im Schlafzimmer hervorragende Arbeit. Leider ist er nicht nur unscheinbar, sondern sogar so
häßlich [1], daß mein Frauchen auf Austausch gedrungen hat (er sieht so verdammt scheisse aus, daß jedem zeitgenössischem Hörbegutachter die Kinnlade herunterklappt, sobald er das DING aufspielen hört - zwischen Aussehen und Können besteht hier ein dermaßen großer Unterschied, daß man ihn hören muß, bevor man ihn glauben kann. Ich habe nach meiner Erfahrung mit dem 2015 überhaupt kein Problem damit, daß sein größerer Verwandter 2020 durchaus mehr Spaß machen kann wie ein TD124. Optisch und spieltriebisch liegen zwischen den Geräten allerdings Welten. Ob das einen preislichen Unterschied - TD124 ca. 1.000 - 4.000 Euro; PE2020 ca. 100 bis 220 Euro - rechtfertigt, bleibt dem Käufer überlassen).
Naja, deshalb wartet derweil der feuchte Plattenspielertraum meiner Jugend (ihr wißt schon: Onkel hat das Ding gehabt und das war damals die Erfüllung all eurer Plattenspielerträume) auf seine Wiederherstellung: Mrs. Brownie Jr.; auch bekannt als Braun PS 550 s. Ein kleines Wunderwerk der Technik ("Me haz Senzorz!"). Tonarmgeometrie ist mehr als ein wenig umstritten; haubentechnisch ist sie eine absolute Fehlkonstruktion. Mal sehen, ob das hypsche Mädel auch ein wenig Charakter hat (Frauchen findet die Kleine übrigens absolut toll, weil sie so simpel ist).
Ähm, BTT: Dream Theatre: Black Clouds and Silver Linings LTD.
[1] Nein, das im Video ist nicht mein PE - allerdings ist das DING baugleich. Im Video wird eine 17-cm-Platte auf 78 rpm abgespielt (siehe den grünen Abnehmer), weswegen die Vollautomatik des PE auch so übertrieben "zuckt". Die etablierte 30cm-Schallplatte geht sowohl über die Dimensionen des Plattentellers als auch über die des Gehäuses hinaus, weswegen die Plexiglas-Haube nur auflegbar ist. Die komplizierte "Diamatik" erlaubt es auch heute noch, zwischen einer Maxi auf 45RPM und einer reinen Single zu unterscheiden, weswegen der Tonarm selbst im Automatikbetrieb immer noch die Rille trifft (vorausgesetzt, man hat ein ordentliches Gerät).