Die Philosophie des Erstcharakters

[Tami12]

Als ich Tamiras erstellt habe, war es nicht immer Spaß und Freude. Nervige Quests, das leveln des Druiden stellte sich öfter als einmal als Qual heraus. Nicht immer lief es so wie man wollte, ich saß zwischen den Stühlen. Was wollte ich tun? Man hatte mir relativ früh schon eingepeitscht, dass man einen Druiden als Feral, also mit Katzi und Bärchi levelt. Zwischen 30 und 40 gabs Durchhänger, in denen ich das Spiel beinahe gequittet hatte. Vielleicht wäre ein Magier besser gewesen? Aber dann wären die Nachtelfen, meine Favouriten rausgefallen, mit einem kleinen Gnom oder korpulenten Zwerg konnte ich mich nicht so recht anfreunden und Menschen waren mir zu langweilig. Als ich in den Bereich des 50-60 kam, mangelte es zwar zudem noch an Quests, doch der Ehrgeiz die 70 zu erreichen, war einfach mittlerweile zu stark. Immerhin hing ich nun schon fast 5 Monate an dem Char. Instanzen habe ich kaum gemacht, denn die Katze nimmt keiner mit und Tanken wollte ich nicht, es war mir suspekt, es war schwierig, ich hatte Angst meinen Ruf zu ruinieren, weil ich es einfach nicht konnte. 2 Monate gimpte ich auf 70 rum, trug das draeneische Set und die PvP-Schultern, einen grünen Queststab, also quasi ein Flickenteppichequipment.
Als mich dann ein Jäger namens Barbardos in seine Gilde, die "Ernte der Windsaat" einlud, nahm ich an, da dort auch mein Freund Grindelbart spielte.
Einen Monat drückte ich mich um alle Instanzen herum, hatte entweder "grad keine Zeit" oder "musste gleich offline"... und dann hieß es plötzlich: "Äya sucht noch einen Tank für Kara heute Abend. Komm bitte mit wir brauchen dich."
*Schluck*
Ich wurde mehr schlecht als Recht durch die Pre geschleppt und stand am Abend des Tages in Karazhan, vor dem Kurator. Und ab da musste ich tanken. Und es war genial! Nie hatte ich soviel Spaß gehabt, was aber auch daran lag, dass wir gleich an meinem ersten Raid den KuratorFirstkill hatten. Ich schaute mir im Laufe der Zeit vieles von anderen ab, lernte dazu, erntete Tipps. Nach einem Monat kam dann das erste Epic, ich war völlig aus dem Häuschen, pflegte es, sockelte es, verzauberte es bis es perfekt war, signierte es mit meinem eigenen Blut und legte es dann selbst beim Schlafen nicht mehr ab. Nach zwei Wochen kam dann das zweite hinzu, auch hier wurde wieder maximaler Aufwand betrieben, um das Item perfekt an mich anzupassen, um besser zu werden, denn da das Tanken immer besser klappte, war mein Ehrgeiz geweckt, es noch weiter zu perfektionieren.
Heute stehe ich mit einem Char da, der perfekt gesockelt, verzaubert und gepflegt ist, den ich fast perfekt behersche, mit dem ich blind tanken konnte und den ich um nichts in der Welt verlieren möchte, da ich schon soviel erlebt habe. Die epische Flugform, Raidinstanzen, Verzauberkunst auf 375 Freunde, die ich gefunden habe und und und....

Warum erzähle ich das alles?
Weil ich glaube, dass dies mir niemals wieder so gelingen wird, denn bei meinem ersten Charakter.

Mein Trollkrieger zum Beispiel:
Powergelevelt, keine Instanzen gemacht um die Klasse zu lernen.
Kaum 70, PvP-Sachen gekauft. Ersteinmal durcheinander, welche jetzt besser sind, einige Sachen weggeschmissen, andere behalten, zur Vorsicht. Irgendwie immer unsicher, was nun wichtig ist? Attackpower, Hitrating, Crit? Oder als Tank Rüssi, ausweichen, parieren, blocken... ? Einfach mal alles besorgt was geht, verwöhnt durch viel Gold durch Bergbau. Dreimal durch Kara gezogen --> insgesamt weit über 10 Items abgestaubt. Nun sitze ich auf einem Haufen von verschiedenen Epics, bei denen ich mir weder gute Verzauberungen noch Sockel leisten kann und die in drei verschiedene Equipments passen. Schon manchmal habe ich Items ausversehen weggeschmissen. Da ich sie alle auf einmal bekommen habe, kann ich sie aus dem Kopf heraus (anders als bei Tami) nicht richtig zuordnen. Wenn mein Equipmanager versagt, geht das stundenlange sortieren und suchen los, das Vergleichen von Werten um dann festzustellen, das einem 2% Absorb irgendwie fehlen... es resultiert Frustration, Undzufriedenheit, Unsicherheit. Ziellios hängt der Char auf dem Server rum und Spaß macht kaum etwas... höchstens PvP. Aber leider sind meine Mitstreiter auf dem Server (trotz ihrer damaligen Ankündigungen) sehr PvE-fixiert. Lieber ne Ini als BG, lieber Kara als Arena. Dazu kommt, dass ich schon einen PvE-Char habe, der wesentlich mehr Spaß macht.

Endfazit:

Tipp #1: Lasst euch nicht zu oft ziehen, aber geht wann immer ihr könnt in Instanzen. Nur so könnt ihr eure Klasse beherschen lernen

Tipp #2: Geht in eine Raidgilde, die noch nicht so weit ist, wenn ihr mit Epics zugebombt werdet, ist man häufig völlig überfordert.

 

[Xenton]

Hehe, Tami dein Warri ist doch nur dein Twink. Wenn Du mehr Zeit in diesen investieren würdest, würdest du ihn früher oder später so gut beherrschen wie deinen Druiden.
Eine nützliche Seite um Equipment zu vergleichen ist z.b. www.maxdps.com Nach deinen Abiprüfungen hast du sicher auch mehr Zeit und dann ergibt sich das von selbst. Du hast ja gerade mal ca 14 Spieltage auf deinem Krieger und sicher über 60 beim Druiden.

LG Siri

 

[Tami12]

Das ist schon richtig, nur werde ich mit ihm niemals diese lange Zeit verbringen wie mit Tamiras. Ich bin der Meinung, das "Durch-Inis-ziehen" wirkt auf den ersten Blick toll (schnell gute Items), aber auf lange Sicht geht nichts über ernsthaftes Raiden mit einer Aufgabe im Raid, um seinen Charakter zu lernen.