Die Raids starten!

[Nayfal]

Und die Spreu trennt sich wieder mal vom Weizen! Doch warum hab ich gemischte Gefühle hierbei?

Ausrüstung ist alles, diese Erfahrung habe ich in all den WoW-Jahren gemacht. Schließlich ist das das erste, was man an anderen Spielern sieht. Man kennt weder den Spieler dahinter, noch kann man dessen Fähigkeiten einschätzen. Hat er die besten Klamotten am Leib, wird er schon gut sein. Entsprechend erntet man auch Respekt oder Missgunst und Neid. Hat er nur Dungeon-Equip oder LFR-Zeugs an, dann kann er ja nicht so dolle sein...

Man selbst fühlt sich in bester Mystic-Raidausrüstung natürlich auch überlegen, man ist es ja auch. Entsprechend arrogant verhalten sich leider auch viele, wenn sie auf schlechter ausgerüstete Spieler treffen. Die machen weniger Schaden, heilen weniger, sind als Tank nicht so robust. Sie sind weniger wertvoll für die Gruppe und für die eigenen Ziele, z.B. möglichst schnell durchs Dungeon oder durch den Raid zu kommen.

Bis hierhin war in WoD der Ausrüstungsstand für alle ambitionierten Spieler so ziemlich auf gleichem Level. Keiner konnte sich groß abheben und ich hatte das Gefühl, dass jeder mit gleichem Respekt behandelt wurde.

Nun geht die Item-Level-Schere wieder auseinander und entsprechend wird sich auch das Verhalten vieler Spieler wieder ändern. Das ist schade, aber leider auch nicht zu ändern.

 

[Balluardo]

Die Lösung ist in WoW die gleiche wie im wahren Leben, es kommt darauf an mit welchen Leuten Du Dich umgibst und spielst. Life is what you make it ;-)

 

[Gwen]

Was Bulluardo sagt stimmt zu 100%

Als Raider kann - nein muß ich jedoch sagen, daß es dort draußen auch viele Spieler gibt, die sich nicht durch ihre Ausrüstung sondern vor allem durch ihre spielerische inkompetenz auszeichnen. An sich kein Problem, jeder soll so spielen, wie er oder sie es möchte. Schwierig wird es dann, wenn diese auf ambitionierte Spieler treffen. Dann verhärten schonmal die Fronten - denn wer sich informiert und engagiert ist selbst bei hohem sozialen Potential irgendwann genervt vom wiederholten im Feuer stehn, vor dem Boss stehen, Adds pullen, Mechaniken ignorieren etc pp.
Das soll keinesfalls arrogantes Verhalten entschuldigen - aber evtl. verständlich machen, warum manche gereizt reagieren.

so oder so: Dir schönes raiden, questen, spielen!

 

[Nayfal]

Gwen, das stimmt. Und es ist löblich, wenn man sich die Zeit nimmt und auf die spielerischen Fähigkeiten achtet. Als ehemaliger Raider kann ich dich absolut verstehen. Man spielt generell mit den Leuten, mit denen man sich versteht, überwiegend zumindest. Außer im LFR - und dort wird gern getrollt und geflamed. Und dort wird leider auch schnell vorab geurteilt, nachdem man den Itemlevel der Leute erfahren hat.

 

[Falcoron]

Seit dem aufkommen von Cata hat WoW wirklich seinen Höhepunkt bereits überschritten. Ich habe kurz vor der Einführung von MoP aufgehört zu spielen; bin aber immer aufmerksam am Lesen der News über WoW usw.
Leider empfinde ich dieses Spiel mittlerweile als Produkt , welches vor 3 Jahren mal sehr gut war. Heute würde ich als Spieler es bei einem "befriedigend" belassen, um bei Schulnoten zu bleiben. Ich denke die "goldene" Zeit von WoW ist vorbei.

 

[Gwen]

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen die goldenen Zeiten der MMOs sind vorbei - zumindest der klassischen MMOs wie WoW, HdRO, usw.
Das soll nicht heißen, daß diese schlecht wären (tatsächlich mag ich Pandaria und finde auch WoD bisher ganz gut) - doch die Innovation in Punkto MMO ist nahezu zum erliegen gekommen. Was passiert sind marginale Neuerungen in Sachen Game-Mechanic, aber nicht in Sachen Spielkonzept.
Hier bin ich aktuell sehr gespannt auf Everquest2 (Einbindung von Sandbox + Spieler generierter Umwelt) und The Devision (Small Groups Coop vs. Massive Multiplayer + NPC-Reaktionsmodifikation durch Handlung des SC im Spiel).
Generell wird das Genre MMO (m.M.) nur bestehen bleiben, wenn es a) den Mut zu massive Neuerungen gibt und b.) die Spielwelt verstärkt durch die Handlungen der Spieler beeinflußt werden kann (und zwar nicht nur individuelles Phasing).
Aber ich schweife ab ^_^


@Nayfal: Ich sehe das immer wieder in LFRs und aktuell in HC Instanzen: Spieler mit hohem gearstand kriegen ihre Rolle kaum gewuppt und Spieler mit minderem Equip fahren Anderen in DPS oder HPS davon. Persönlich gucke ich lieber auf den Raidfortschritt in Armory - wenn besagter char die letzten 2-3 raids auf allen Schwierigkeiten mehrfach durch hat ziehe ich den pers. jedem im 640er lila equip vor, der die letzten Jahre nur LFR vorzuweisen hat.

 

[Nayfal]

Es hat schon seinen Grund, warum Blizzard sein Next-Gen MMO eingestellt hat bzw. aus den Resten nun einen Team-Shooter bastelt. Ich sehe es auch so.

Die Zeiten, in denen MMORPGs etwas besonderes waren sind vorbei. Vor WoW waren wir alle Freaks, die da monatlich Gebühren für nen Ultima Online, Everquest oder Dark Age of Camelot zahlten. Heute spielts die breite Masse.

Ich behaupte einfach mal, dass heute die breite Masse in MMOs eher solo unterwegs ist. Vielleicht mit ner handvoll von Freunden. Viele spielen MMOs als Singleplayer-Spiel, wo man aber jederzeit mit anderen zusammen spielen kann, aber nicht muss. Dafür gibts dann Dungeon- und Raidfinder. Kein Entwickler mag Experimente im MMO-Bereich eingehen, weil damit verdammt viel Kohle versenkt werden kann (und wurde, wie die Vergangenheit zeigt). Ich denke, der Markt ist solange gesättigt, solange WoW da ist. Werden die WoW-Server heruntergefahren, dann haben andere MMOs vielleicht ne Chance.