Die Trennung der Mächte - Kapitel III - Teil 2

Creativa

Quest-Mob
Mitglied seit
03.11.2006
Beiträge
17
Reaktionspunkte
0
Kommentare
42
Buffs erhalten
2
Immer noch in Gedanken versunken was er sagen würde, träfe er Tyrael, begann May sanft seine Wunden zu versorgen, indem sie diese mit etwas Wasser ausspülte. Immer wieder blickte Tal´el dabei auf ihre Hände, wenn sie den feuchten Lappen in seine Richtung bewegte, den sie durch einen, neben ihrem Fuße stehenden Eimer feucht hielt. May war ebenso weise wie wunderschön. Ihr junges Aussehen täuschte insofern, dass sie elbischer Abstammung war. Sie wirkte wie 18 doch war sie leicht schon 80 Menschenjahre alt, was bei Elben aber ganz normal war. Ihr geschmeidig glänzendes brünettes Haar und ihre dunkelbraunen Augen hatten etwas geheimnisvolles an sich, Tal´el konnte sich jedoch nicht erklären was. May wurde ebenfalls etwas in der Magie geschult, da sie ein Glaubensritter werden wollte, und sie war sehr befähigt im Umgang mit Waffen, egal ob Schwert, Axt oder Bogen. Früher musste sie ihr Großvater immer begleiten auf der Suche nach Beeren, da die Bedrohung der Orks enorm, ja sogar tödlich war. Dies war auch ein Grund, warum er ihr zeigte, wie sie sich ihrer erwehren konnte. Sie übte und übte, bis sie schließlich zu der guten Kämpferin geworden war, die sie nun immer noch verkörperte.

»Was habt ihr denn, stimmt etwas nicht?« fragte May besorgt da Tal´el sie unwissentlich anstarrte, was sie allerdings nicht negativ auffasste. »Nein, es ... ist alles in Ordnung, habt dank um eure Besorgnis« meinte Tal´el nur knapp darauf. Mit einem beiderseitigen Lächeln beendeten sie ihr erstes Aufeinandertreffen dann.

Tal´el rollte sich etwas zur Seite und setzte sich auf die Bettkante. Sein schmerverzerrtes Gesicht hatte schon zuvor einen beschützerischen Instinkt in May geweckt, wie es normalerweise Mütter immer haben, ergehe es ihrem Nachwuchs schlecht. Nun sah er erst, warum die liebe May, die er sehr sympatisch fand, so besorgt um sein Wohl war. Die Falle hatte Abschürfungen am ganzen Körper hinterlassen, außerdem war es ihm fast unmöglich schmerzfrei aufzutreten. Erst als ein leichter Windstoß durch das Fenster wehte, Tal´el entgegen, merkte er, dass die Abschürfungen brannten. Weiters hatte er so ein komisches Gefühl, irgendetwas war anders als gestern abend. Wieder sah er auf seine Füße hinab. Warum konnte er seine Haut auf den Beinen erkennen? Tal´el blickte rasch um sich ... wo war seine Kleidung geblieben? Einerseits geschockt, andererseits amüsiert bei dem Gedanken, May hätte sie ihm ausgezogen als sie ihn barg, band er sich die Decke um die Hüfte, um nach draußen gehen zu können. Ein letztes Mal reckte er sich. Sein muskulöser Körper spannte seine Muskeln an, bevor er sich erhob um nach hinaus zu gehen. Ein stechender Schmerz verhinderte dies allerdings, denn sofort lag Tal´el am Boden, er konnte mit seinem linken Bein nicht auftreten. Womöglich hatte er sich doch stärker verletzt, als zuvor angenommen.

Krachend ging die Tür auf und May stürzte besorgt herein. »Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt euch ausruhen?« sie schien sehr besorgt zu sein. »Tut mir leid, aber ich muss los, ich muss meinen Vater aufhalten...« bevor sie auf seine Aussage antworten konnte stützte sie Tal´el erst und half ihm, sich auf das Bett zu setzen, nachdem sie die Decke zurückgeschoben hatte »Setzt euch erst wieder ... also« Sie kniete sich vor Tal´el, hielt seine Hände zärtlich und sah ihm tief in die Augen »Euren Vater? Aber wobei ...? Was ist geschehen?« Stumm und mit ernster Mine blickte Tal´el May minutenlang an bevor ein leises »Die Trennung ... das Böse ...« Mays Augen erweiterten sich immer weiter, denn auch sie kannte das Ritual, das sie "Die Trennung" nannten »Das Böse ... hat gesiegt ...« Leeren Blickes sah er sie weiter an ... »Nein, nein das kann ... nicht sein!« Ihre Augen wurden immer glasiger, nachdem Tal´el zu Ende gesprochen hatte und ihr Blick wurde immer trauriger, es schien als würde auch sie die Ausmaße der Bedrohung verstehen können, als sie voller Sorge, und Hoffnung, Tal´el hätte einen Plan, fragte »Sind wir verloren?« Doch Tal´el hatte nur den Hass auf die Beiden vor Augen, er wollte sich in den Kampf stürzen, auch wenn er dabei zu Grunde gehen würde, auch wenn dieser Kampf bereits vor dessen Beginn entschieden gewesen wäre »Ich weiß es nicht. May, ich weiß es nicht« May setzte sich wie in Trance zu Tal´el dazu und beide saßen ohne zu reden, ohne sich anzusehen und nur auf den Boden starrend da. Sie überlegten Teils, was sie tun, was sie sagen könnten, doch andererseits bemitleideten sie sich selbst, welch grausames Schicksal sie heimsuchen könnte...

Inzwischen, viel weiter nördlich, jenseits der Grenzen Cordorons, trafen Tarr´ku und Kuj´ha im weit entfernten Cylon ein. Cylon war eine sehr wohlhabende Stadt, die an der nördlichen Grenzen Nazors lag. Eine Vielzahl von Leuten war in Cylon anwesend. Kulturenunterschiede kamen hier ebenso vie Rassenunterschiede sehr häufig vor. Selbst die Orks konnten von dieser Stadt profitieren, was wohl der Grund war, weshalb es immer sehr friedlich ablief. Die weisen Elben, die Menschen, Orks und sogar Zwerge trieben regen Handel, und tauschten wichtige Erfahrungen aus. Es war eine herrliche Stadt mit viel Liebe aufgebaut, mit wunderschöner Architektur. Genau das wussten die Beiden, die ja für Aufsehen erregen wollten. Zwar hatten sie auch auf dem Weg dorthin eine blutige Spur hinterlassen, doch wollten sie nun erstmals ihren eigentlichen Durst stillen. Nicht nur Blut, Tränen und Verzweiflung wollten sie zu sehen kriegen, sie wollten dass sich alle Welt vor ihnen fürchte, und dies würde mit diesem Angriff vielleicht auch sofort geschehen. Tarr´ku und Kuj´ha ahnten noch nichts, dass Tal´el noch am Leben war und willens war den heiligen Berg zu erklimmen, doch dies sollten sie noch früh genug erfahren. Die Bösartigkeit der beiden Gesandten nahm von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde zu, so schien es. Sogar die Pflanzen schienen schneller zu verderben, zu vertrocknen, wenn sie diese passierten. Alles um sie herum war zum Sterben verurteilt. Der Tod war immer gegenwärtig und für Tal´el waren auch die beiden Gesandten der Zerstörung bereits gestorben. Denn wer keine Liebe, nur den Hass kennt, der lebt ein sinnloses Leben.
 
Zurück