Die Trennung der Mächte - Kapitel IV - Teil 2

Creativa

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Das Keuchen wurde langsam lauter und May, die sich etwas erschreckte, stand auf, um ihrem geliebten Großvater etwas entgegenzukommen, und um ihm von der Last zu befreien, die er schon den ganzen Tag mit sich herumtrug. >> Großvater! Schön euch wiederzusehen« rief sie ihm zu, als sie ihm zur Hilfe eilte »Kommt, ich werde euch helfen« »Habt dank liebste Nichte, für wahr, der Beutel wurde immer schwerer und schwerer mit der Zeit...« ein freundliches Lachen ertönte von Beiden, als sie behäbigen Schrittes auf die immer noch weit offenstehende Tür zuschritten.

Tal´el rückte das Tuch, das er um seine Hüfte gebunden hatte zurecht als May davongeeilt war und wagte einen zweiten Versuch, sich vom Bett zu erheben. Diesmal dachte er allerdings daran, sich etwas zu stützen, um das verletzte Bein zu entlasten. Mit einem Holzstock unter seinem Arm, der zufällig an der Wand gelehnt hatte, humpelte er in die Richtung der Türe, immer dem Licht entgegen. Er lehnte sich an die Innenseite der Schlafzimmertüre, und hielt Ausschau, denn er war sehr gespannt, wie der berühmte und mächtige Tyrael wohl aussehen würde. Die Spannung nahm nach und nach zu, als zwei Schatten sichtbar wurden ... Immer länger und länger wurden sie, als May mit ihrem Großvater durch die Türe schritten. Fast wie gelähmt vor Ehrfurcht blickte Tal´el gebannten Blickes zu den Beiden hinüber. May ihrerseits hatte Tal´el noch nicht gesehen und schmiss hinter sich die Türe regelrecht zu. Der Beutel hatte mehr gewogen als sie zu glauben schien, und da die Belastung auf einmal weg war, war ihr dieser plötzliche Kraftaufwand zu schnell gekommen. »Oh, entschuldigt Großvater...« versuchte sie sich zu entschuldigen, doch Tyrael quittierte dies nur mit einem sanften, beruhigenden Lächeln und deutete anschließend auf Tal´el, der immer noch in der Türangel stand, an eine Seite gelehnt, auf einem Stock gestützt. May sah die Verwirrung in Tal´els Augen, denn als sich die Schatten auf ihn zubewegten, es kam ihm vor wie in einem Traum, aus dem er auf einmal herausgerissen wurde, als May die Tür zuschlug, und Tal´el statt den geheimnisvollen Konturen auf einmal zwei Elben erblickte. »Na, geht es euch schon besser Tal´el ?« »Oh, ihr habt euch schon angefreundet wie ich sehe?« ließ Tyrael einfließen, worauf Tal´el mit einem leichten nicken antwortete »Ja, Tal´el und ich haben uns schon ein wenig unterhalten, als er aufgestanden ist« ließ ihn May wissen »Wie geht es eurem Fuß? Wie fühlt ihr euch? Was führt euch hierher? So erzählt doch und lasst mich alten Mann nicht so lange wissbegierig auf eure Antworten warten« meinte Tyrael lächelnd zu Tal´el, der sich langsam gefangen hatte »Er muss gebrochen sein, der Schmerz war unerträglich als ich auftreten versuchte...« »May, mach unserem Gast doch bitte einen Tee, hier hast du ein paar frische Kräuter, die ich gesammelt habe« langsam humpelte er die paar Schritte auf den Sack zu, der auf dem Boden lag.

May verstand erst nicht recht, warum Tyrael unbedingt alleine mit Tal´el sein wollte, er würde ihm doch nichts antun weil er eine Vorahnung hatte war geschehen war? Nein, sie konnte es sich nicht vorstellen und verwarf den Gedanken auch gleich wieder. Endlich hatte Tyrael die bestimmten Kräuter gefunden, die er fast verzweifelt gesucht hatte, unter all den Anderen. May schenkte Tal´el noch ein Lächeln, bevor sie sich aufmachte, den Tee zu brauen. Tyrael sah dieses und es gefiel ihm gar nicht, doch was sollte er schon viel davon halten, in erster Linie ging es darum, Tal´els Bein wieder zu heilen. »Kommt, wir setzten uns etwas, junger Tal´el, meine Knochen sind nicht mehr so jung, wie die euren .. dafür sind sie aber noch mehr oder minder heil« Tyrael konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, doch er verstummte, als er den betrübten Blick Tal´els sah »Nun ... ich glaube ich kann euch helfen, lasst mich mal sehen ...« Er schob das Tuch etwas höher, da es weit über das Knie hinunterragte, und legte seine Hände seitlich auf. »Es könnte nun etwas Schmerzen, doch es wird gleich besser werden« murmelte er, bevor er anfing leise weiterzumurmeln, und Tal´el merkte, wie die Hände Tyraels immer wärmer und wärmer wurden, dann presste er die Hände gegen Tal´els Knie, und dieser schrie vor lauter Schmerzen auf. Der Plan des alten Mannes war, die Knochen an der gebrochenen Stelle zu erweichen, die Knochen gerade zu rücken und dann erstarren zu lassen. Auch wenn es sehr schmerzhaft war, wirkte es ebenso gut. May vernahm den Schrei und eilte schnell herbei, der Tee, auch wenn er bereits kochte, war ihr nun egal. Sie eilte ihrem Geliebten zur Hilfe, auch wenn keine Gefahr drohte. Als sie ins Zimmer stürzte, war jedoch schon alles vorbei...
 
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