Unfug
Quest-Mob
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Seit jeher habe ich eine Aversion gegen das Wort "Volk". Sei es nun Volksentscheid, die "Deutsche Volksgemeineschaft" der NS-Zeit oder auch nur Volkswagen.
Wikipedia sagt dazu:
"Volk ist ein Begriff, der je nach Zusammenhang ein breites Spektrum unterschiedlicher sozialer, kultureller und politischer Inhalte umfasst."
Man mag es Arroganz nennen, aber mit Lars (*Namen geändert), dem glatzköpfigen Nazi von nebenan, Bernd (könnte auch jeden anderen Namen haben), dem 45-jährigen Frührentner, der 10 Uhr morgens sein erstes Bier vorm Rewe zischt, oder der zahnlosen, stinkenden jungen Frau (ich nenne sie mal Mandy) in der Straßenbahn möchte ich herzlich wenig zu tun haben. Lars, Bernd und Mandy mögen ja durchaus positive Seiten haben, aber kulturell und sozial gehören wir nicht zum selben "Volk".
Jetzt (ok, es ist schon etwas länger her) haben sich die genialen Webestrategen von Oral-B etwas neues ausgedacht: Die Volkszahnbürste (siehe http://www.amazon.de...CBPJRC4GX8T3FVP).
Was genau nun hinter dem Begriff steht, konnte mir Oral-B noch nicht beantworten. Ich tippe mal auf Einfachheit (an/aus) für Lars, damit er nie wieder eine 20-seitige Bedienungsanleitung lesen muss, Mobilität für Bernd, damit er zwischen dem ersten und zweiten Sterni bei Rewe nochmal fix zwischenputzen kann, und die Zahnfleischschonenden Borsten für Leute mit ohne Zähne, so wie Mandy. Für Lars besonders interessant: Die Zahnbürste ist von der Firma "Braun", wenn das kein Zufall ist. Passenderweise ist das Logo der Volkszahnbürste auch noch in den Farben schwarz-weiß-rot, da kommen alte Erinnerungen hoch.
Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis man zum Kauf dieser auch noch ein Jahresabo "Bild"-zeitung und eine Probeausgabe vom "Völkischen Beobachter" bekommt.
Bis dahin lese ich mir die "Kunden"-rezensionen - Kunden in Anführungszeichen, weil ich bezweifle, dass sie nicht auf der Gehaltsliste von Amazon oder Braun stehen - von Lars, Bernd und Mandy durch, denn das Volk kann sich ja nicht irren.
Bis zum nächsten Mal, da schreibe ich über das das Volkshandy, den Volkskredit, Volkskippen und Volksschnaps.
PS: Etwas Positives verbinde ich als alter Leipziger doch mit dem Begriff Volk, und zwar das Motto der Montagsdemos 1989 "Wir sind das Volk" und später "Wir sind ein Volk". Wo waren damals wohl Lars, Mandy und Bernd?
Wikipedia sagt dazu:
"Volk ist ein Begriff, der je nach Zusammenhang ein breites Spektrum unterschiedlicher sozialer, kultureller und politischer Inhalte umfasst."
Man mag es Arroganz nennen, aber mit Lars (*Namen geändert), dem glatzköpfigen Nazi von nebenan, Bernd (könnte auch jeden anderen Namen haben), dem 45-jährigen Frührentner, der 10 Uhr morgens sein erstes Bier vorm Rewe zischt, oder der zahnlosen, stinkenden jungen Frau (ich nenne sie mal Mandy) in der Straßenbahn möchte ich herzlich wenig zu tun haben. Lars, Bernd und Mandy mögen ja durchaus positive Seiten haben, aber kulturell und sozial gehören wir nicht zum selben "Volk".
Jetzt (ok, es ist schon etwas länger her) haben sich die genialen Webestrategen von Oral-B etwas neues ausgedacht: Die Volkszahnbürste (siehe http://www.amazon.de...CBPJRC4GX8T3FVP).
Was genau nun hinter dem Begriff steht, konnte mir Oral-B noch nicht beantworten. Ich tippe mal auf Einfachheit (an/aus) für Lars, damit er nie wieder eine 20-seitige Bedienungsanleitung lesen muss, Mobilität für Bernd, damit er zwischen dem ersten und zweiten Sterni bei Rewe nochmal fix zwischenputzen kann, und die Zahnfleischschonenden Borsten für Leute mit ohne Zähne, so wie Mandy. Für Lars besonders interessant: Die Zahnbürste ist von der Firma "Braun", wenn das kein Zufall ist. Passenderweise ist das Logo der Volkszahnbürste auch noch in den Farben schwarz-weiß-rot, da kommen alte Erinnerungen hoch.
Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis man zum Kauf dieser auch noch ein Jahresabo "Bild"-zeitung und eine Probeausgabe vom "Völkischen Beobachter" bekommt.
Bis dahin lese ich mir die "Kunden"-rezensionen - Kunden in Anführungszeichen, weil ich bezweifle, dass sie nicht auf der Gehaltsliste von Amazon oder Braun stehen - von Lars, Bernd und Mandy durch, denn das Volk kann sich ja nicht irren.
Bis zum nächsten Mal, da schreibe ich über das das Volkshandy, den Volkskredit, Volkskippen und Volksschnaps.
PS: Etwas Positives verbinde ich als alter Leipziger doch mit dem Begriff Volk, und zwar das Motto der Montagsdemos 1989 "Wir sind das Volk" und später "Wir sind ein Volk". Wo waren damals wohl Lars, Mandy und Bernd?