Ein zerknüllter Fetzen Pergament

MacJunkie79

Rare-Mob
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*Das Stücken Pergament ist eingerissen, zerknüllt, riecht nach Feuer und irgend etwas anderem"

Grüße in die Heimat,

ich habe nicht viel Zeit zu schreiben, denn es brennt an allen Fronten. Die alten Tage des Krieges scheinen endgültig wieder da zu sein. Unsere Division wird schon "Wanderzirkus" genannt, weil wir kein festes Lager mehr aufschlagen sondern nur noch von Schlachtfeld zu Schlachtfeld ziehen.

Die Horde wird immer stärker, irgendwas Großes muss sie antreiben.

Bei einem der letzten Kämpfe traf mich die Axt eines Orks mit voller Wucht, mein Brustpanzer brach auf und ich wurde schwer verletzt. Als ich aus dem Lazaret entlassen wurde und wieder zur Einheit zurück kehrte in der ich und andere Bündler ihren Dienst tun hatte sich einiges verändert. Imkel war bei einer Schlacht als vermisst gemeldet worden. Gott sei Dank stellte sich später heraus, dass sie sich ganz allein bis nach Sturmwind durchkämpfen konnte und wohl auf ist. Sie hat meinen größten Respekt - die kleine Zaubermaus.

Unsere Reihen sind sehr ausgedünnt. Ich hörte, dass ein neuer Priester zur Verstärkung geschickt wurde - EINER für hunderte von Verlusten. Ein Wahnsinn. Allerdings war ich hell auf begeistert, als ich hörte welcher Priester zu uns gestoßen ist - SAMEDI. Doch auch Ihn hat der Krieg stark verändert. Ich erkannte ihn kaum wieder - eine merkwürdige dunkle Aura umgiebt ihn. Scheint auch alles zu viel für ihn geworden zu sein, denn kaum war er da wurde er auch schon wieder in die Etape zurück vesetzt. Sehr merkwürdig. So blieb von unserem einstigen 5 Mann Zug nur 2 übrig. Ich und Chayara. In anderen Verbänden sah es nicht anders aus. Akala hatte wohl auch andere Verpflichtungen.

Wir hatten kaum Zeit unsere Ausrüstung wieder in Ordnung zu bringen, da kam auch schon der Marschbefehl. Es sollte ins Auge des Sturms gehen - welch bezeichnender Name. Auf dem Marsch flickten wir unsere Rüstungen auf mobilen Schmieden. Holz schlugen wir vom Wegesrand und hatten wir kein Holz so mussten wir unsere Toten Feuerbestatten. Barbarisch aber im Krieg gibt es keinen Platz für alles was nicht kämpfen kann.

Im Auge des Sturms brach die Hölle über uns herein. Eine Abteilung erfahrener Kämpfer aus Sturmwind wurde von der Hordenübermacht einfach gemäht. Unsere Vorhut zu der auch Chayara und ich gehörten geriet mitten in eine Großoffensive. Nur mit Müh und Not konnten wir unseren Brückenkopf halten. Chayara feuerte solange bis ihr die Geschosse ausgingen und ihr zahmer Panther tot am Boden lag. Wir mussten uns Rücken an Rücken gegen die heranstürmenden Gegner verteidigen. Es war der schlimmste Tag in meinem Leben. Drei Pfeile musste ich aus meiner Brust ziehen und bald wäre ich zu Boden gegangen doch unser grünes Löwenbanner habe ich nicht in den Dreck sinken lassen. Da hätten sie mir schon den Arm abschlagen lassen.

Kurz vor unserem Fall traff das Hauptheer ein und so konnten wir wenigstens die Stellung halten. Ich trage nun einige Narben mehr auf meiner Haut - Narben die mich diesen Tag nie vergessen lassen werden.

Chayara geht es auch wieder gut. Sie hätte wohl nie gedacht mal so nah an einen Ork ran zu kommen wie an diesem Tag. Hat sie etwas mitgenommen, war etwas weiß um die Nasenspitze. Ich soll aber von Ihr ein herzliches "knuddels" schreiben. Scheint irgend ein komischer Elfendialekt zu sein.

Wir konnten seit langem wieder ein Lager aufschlagen und unsere Kräfte sammeln. Vom Wanderzirkus ist noch etwa die Hälfte übrig. Verstärkt wurden wir mit Kindern, junge Quäkse die noch nicht mal ein Schwert richtig halten können.

Gerade beginnnen die Kriegstrommeln wieder zu schlagen. Der Wanderzirkus zieht weiter - wohin wissen wir noch nicht.

Nur kurz zum Abschied. Die Kriegshymnenschlucht und das Arathibecken sollten erstmal eine Zeit lang sicher sein, denn dort haben wir unsere gefallenen Kameraden gerächt.

Hebt einen Humpen Bier auf uns - und ach ja "knuddels".

Euer

Theogrimm Grollbringer
 
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