Eine neue Ära beginnt... oder so...^^

Loothie

NPC
Mitglied seit
01.06.2007
Beiträge
7
Reaktionspunkte
0
Kommentare
13
Buffs erhalten
2
So, da ich mich heute bei myBuffed angemeldet habe, so richtig mit Blog und so, wird es ja nun auch mal Zeit dass ich auch einen Blogeintrag verfasse.

Ich denke ich werde erstma davon absehen Autoblogs zu aktivieren, da ich glaube es interessiert andere Menschen nicht wenn einer meiner Chars einen Skillpunkt bekommt oder zum ersten Mal ein Lvl 35 Gürtel anlegt, da es ja nichtmal mich so wirklich interessiert.
biggrin.png

Ob das, was ich dann in Eigenarbeit verfasse, interessanter ist? Ich glaubs ja selber nicht, aber irgendwie sollte man die Hoffnung ja nie ganz aufgeben, finde ich.
victory.gif


Deswegen starte ich jetzt mal mit einem etwas längeren Blogeintrag, und zwar einer Geschichte die ich mir für das Forum meines alten Raids ausgedacht habe, da wir dort einen RP Bereich neu gestartet hatten.
Bei dem Folgenden handelt es sich um die erdachte "Vorgeschichte" meines Mainchars Lethuniel:

Name: Lethuniel Snowriver
Beruf: Priesterin
Alter: 225 Jahre
Vorlieben: Sonnenuntergänge, Studien der Vergangenheit
Hass: mag nichts, was ihr zu den Knöcheln rumwuselt und kein Tier ist (zarte Abneigung gegen das Gnomenvolk)

Es begab sich zu einer Zeit, in der das Volk der Elfen friedlich und abgeschottet in den Wäldern um Darnassus und Ashenvale sein Leben und seine Kultur hegte und pflegte. Zeit und Raum hatten für das Elfenvolk keinerlei Bedeutung, Frieden war allgegenwärtig.
Lady Lethuiniel, Tochter des stolzen Kriegsgenerals von Darnassus, war bereits als junges Waldwesen aus politischen Motiven dem Sohn des nahe des Grenzgebiets zum Taurenvolk herrschenden Herren von Auberdine, Swiftwind, versprochen worden und war bis zum Zeitpunkt ihres 180. Lebensjahres behütet und willig, dem Ruf ihres Schicksals als Vermittlerin zu folgen, aufgewachsen.

Doch eines Abends, als sie alleine im Mondenschein zum Tempel der Elune aufbrach, vernahm sie ein Knacken im Geäst. Sie schnellte herum, doch konnte sie niemanden erspähen, bis auf den kleinen Waschbären, dessen Anhänglichkeit sie seit Monaten belächelte. Klammem Herzens schritt sie weiter, doch als sie sich, im Tempel angekommen, am Fuße des Brunnens niederließ um sich dort zu laben, bebte die Erde unter ihr und ihr wurde plötzlich schwarz vor Augen.

Es schien, als würde sich ihr Geist auf eine Reise mit unbekanntem Ziel begeben, als wäre sie nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Doch plötzlich riss sie ein unsagbarer Schmerz aus diesen ungreifbaren Träumen. Vorsichtig blinzelte sie dem Antlitz eines Elfenburschen entgegen, der sich grade ein Stück seines lodenhaften Mantels abriss und ihr um die Schulter zurrte. Sie schrie auf und der Schmerz schien ihr erneut die Sinne zu rauben, als ein magisches Flüstern die Pein besänftigte und ihr eine wärmende innere Ruhe einflößte, die sie bis zu diesem Augenblick nicht gekannt hatte.
Als sie am nächsten Morgen wieder erwachte, spürte sie nur noch ein schwaches Spannen in der Schulter, als sie sich vorsichtig aufrichtete. Sie ließ ihren Blick durch eine kleine Hütte schweifen und bemerkte zu ihren Füßen den in seinen Armen versunkenen Kopf des jungen Nachtelfen, der ohne Ablass an ihrer Seite gewacht zu haben schien. Vorsichtig strich sie ihm das violette Haar aus dem Gesicht und ihr Herz tat einen kleinen Hüpfer, als der Unbekannte die Augen aufschlug und sie schlaftrunken anblickte. Doch dieser Moment weilte nicht lang, da die Stille, in der sich beide befanden, von einem heransurrenden Pfeil zerschnitten wurde. Lethuniel schrie auf und der Fremde konnte grade noch ausweichen, als ein darnassischer Soldatentrupp in die Unterkunft stürmte. Der junge Elfenmann beugte sich zu Lethuniel herunter und das leise Flüstern des Namens "Vanyard", ganz nah an ihrem Ohr, war das letzte das sie wahrnehmen konnte, bevor sich die Gestalt des Mannes veränderte und er sich als pantherähnliches Wesen in Luft aufzulösen schien.

Viele Tage vergingen, in denen es Lethuniel untersagt war, ihre Gemächer zu verlassen. Tage in denen sie an nichts anderes denken konnte, als an die Geschehnisse am Tempel. Und so weilte sie, unfähig zu essen, zu trinken oder zu schlafen, in ihren Gemächern, bis eines Nachts das Geräusch eines Steins an ihrem Fenster die Stille ihrer Gedanken durchbrach. Bevor sie registrieren konnte, was mit ihr geschah, rannte sie bereits zum Fenster und riss es auf, um im Innenhof zwei katzenartige Augen zu entdecken, die zu ihr emporblickten. Vorsichtig schlug sie ihre Beine über die Fensterbrüstung und ließ sich galant, auf Elfenweise, zu Boden schweben.

Die beiden Elfen nahmen auf einer Lichtung im saftigen Grase Darnassus' platz und Vanyard schilderte der an seinen Lippen hängenden Lethuniel, was am Abend ihres Tempelbesuchs geschehen war und welch verwobene Geschichte ihn am selben Ort hatte sein lassen. Schon bei Lethuniels Geburt sei er, als Sohn des zweiten Kriegsmarshalls dazu auserkoren gewesen, sie auf Schritt und Tritt, geheim, zu begleiten und im Notfall einzugreifen. Vanyard erzählte ihr von seiner Ausbildung zum Druiden und seiner Fähigkeit, seine Gestalt nach Belieben zu verändern. Und dann erzählte er ihr von den herunterbrechenden Steinstücken des Tempels, die an jenem Abend Lethuniels Leben bedroht hatten.
Er beteuerte, er habe nicht schnell genug reagiert und trage die alleinige Schuld an der Narbe, die nun Lethuniels Schulter zierte.
Vorsichtig nahm sie ihn in die Arme und versicherte ihm, ihn träfe keine Schuld, er trage bereits eine viel zu schwere Last und solle sich nicht noch diese Bürde auferlegen.

Lethuniels Umherwandeln veränderte sich von diesem Zeitpunkt an, da sie sich nun der Gegenwart ihres Beschützers allzeit gewiss war. Doch war es keinesfalls ein beklemmendes Gefühl, vielmehr ein Gefühl der Obhut, das sie umwehte.
Jede mögliche Minute nutzten die beiden um sich, wenn alleine, über das Leben zu unterhalten und über die Aufgaben zu philosophieren die laut Orakel noch vor ihnen lagen. Doch grade wenn es um die Zukunft ging, glaubte Lethuniel einen Schatten zu erkennen, der über Vanyards Gesicht zu huschen schien. Für Sekundenbruchteile schienen seine Augen in die Ferne zu driften und sich zu verklären, doch im nächsten Moment fand er bereits sein gewohntes freches Lächeln wieder.

So vergingen viele glückliche Monate, bis eines Tages die Orks in Darnassus einfielen. Viele mutige und tapfere Elfenkrieger, wie Lethuniel erst viel später erfahren sollte auch ihr Vater, fielen der brennenden Legion zum Opfer und die alte Elfenstadt musste schon bald aufgegeben werden.
Vanyard nahm sich Lethuniels' an und suchte einen Fluchtweg für die beiden, doch bereits nach kurzer Zeit brach ein kleiner Trupp Orks aus dem Geäst und übermannte die junge Elfe und ihren Begleiter. Gefesselt wurden sie in das Lager der feindlichen Truppen geführt, wo sie ausharrten und auf eine günstige Fluchtgelegenheit lauerten.

Eines Nachts gelang es Vanyard, seine Fesseln zu lösen, Lethuniel loszubinden und mit ihr in die Nacht zu entfliehen. Doch leider blieb ihre Flucht nicht lange unentdeckt: In der dritten Nacht wurden sie erneut von Orks umzingelt. Vanyard, der sich tapfer um die Feinde zu kümmern versuchte, verwandelte sich in die Lethuniel so vertraute Raubtiergestalt und wie ein Schatten gelang es ihm, sich der vier Gegner zu entledigen. Lethuniel, die sich das Schauspiel aus sicherer Entfernung ansehen musste, wollte grade freudig ihrem Retter entgegenlaufen, als sie ihm in die Augen blickte und ein schreckverzerrtes Gesicht fand. Sie blieb stehen, versteinert, nicht in der Lage sich weiter zu regen, als sie hörte, dass von hinten ein Pfeil an sie heran surrte. Bedächtig schloss sie die Augen, wohl wissend, dass dies ihre letzten Sekunden sein würden.
Doch wo blieb der erwartete Schmerz? Vorsichtig blinzelte sie in die Nacht und drehte sich um. Zu ihren Füßen lag Vanyard, wütend atmend, einen Pfeil in der Katzenbrust steckend. Sie ließ sich zu ihm herunter, doch da sprang er bereits auf, rannte wie der Blitz auf den im Gebüsch stehenden Ork-Jäger zu und biss ihm die Kehle durch.
Lethuniel blickte ihren Retter an, der sich langsam in eine sitzende Position begab und schließlich in sich zusammensackte.
Sie schrie, rannte auf ihn zu und warf sich zu seinen Füßen. Das Katzenwesen atmete nur noch flach und die Augen begannen bereits zu verschwimmen. "Was kann ich tun? SAG ES MIR!" Vorsichtig und unter Tränen, bettete Lethuniel den Kopf ihres Retters in ihrem Schoss, als dieser sich langsam in seine Elfengestalt zurückverwandelte. Er keuchte, er habe gewusst, er würde eines Tages sein Leben für sie lassen.
> Diese Prophezeiung habe er schon im Kindesalter verinnerlicht und Lethuniel könne nichts dagegen tun.
Langsam hob er seine Hand, um dem jungen Elfenmädchen die Tränen aus dem Gesicht zu streichen, ihr unter letzter Kraft einen Liebesschwur zuzuhauchen und dann für immer die Augen zu schließen.

Lange, sehr lange, saß Lethuniel dort, ohne sich zu regen. Ihr toter Retter, ihr Liebster, lag wie an einem der vergangenen unbeschwerten Sommertage vor ihr. Wieder und wieder fuhr ihre Hand über seine Wange und durch sein Haar, den Blick auf sein friedliches Gesicht gerichtet.
Als man sie und Vanyard fand, hatte sie bereits jegliches Zeitgefühl verloren und lediglich ein schier nicht enden wollender Strom von Tränen zeugte von Leben in ihrem Körper.
Im Inneren der jungen Elfe schrie eine schwarze Leere als sie dumpf und verschwommen wahrnahm, wie ihr lebloser Liebster sanft ihren Händen entrissen, aufgelesen und fortgetragen wurde. Sie hörte eine Stimme, irgendwo ganz weit entfernt, doch ihr Blick folgte nur stumm ihrem Vanyard. Erst als ihr kraftloser Körper von zwei starken Armen emporgeliftet wurde ließ sie sich dankbar von der gedankenlosen Schwerelosigkeit des Schlafs umarmen.

Die brennende Legion hatte durch einen cleveren Plan überlistet und zurückgedrängt werden können, sodass die Aufbauarbeiten in vollem Gange waren, als der elfische Suchtrupp auf Mondsäblern mit aufgelesenen Überlebenden und Toten in Darnassus einritt. Allerorts wurden die Werkzeuge niedergelegt und hunderte von Elfen strömten auf die Retter zu, in der Hoffnung, ihre Liebsten mögen lebend zu ihnen zurückgekehrt sein. Es entstand ein aufgeregtes Stimmengewirr, aus dem sich immer wieder Geschrei hervorhob: Freudige und erleichterte Ausrufe, weil ein geliebter Elf überlebt hatte oder am Boden zerstörtes Wehklagen, weil nur eine leblose Hülle zurückgekehrt war.

Die Verletzten wurden gepflegt und behandelt und einige Tage später fanden die Verstorbenen, so auch Vanyard und Lethuniels Vater, ihre ewige Ruhe in der darnassischen Heldengruft.
Von Trauer und Wut übermannt, aber nicht länger gelähmt, schwor sich Lethuniel diejenigen Künste zu erlernen, die das Leben ihrer Liebsten gerettet hätten, derer fähig gewesen Vanyard, ihr Vater und so viele andere unschuldige Elfen heute noch leben könnten.
Sie beschloss, sich im Tempel der Elune in den Künsten des Priestertums unterweisen zu lassen und schwor sich loszuziehen um mit ihren Heilkünsten an den Kriegsfronten der Allianz Helden vor dem Tode zu bewahren. Sie würde nicht länger ein vorherbestimmtes Schicksal leben, sondern aktiv an der Gestaltung der eigenen und der Zukunft ihres Volkes mitwirken und dem Bösen die Stirn bieten.

blush.gif
~Ende~
 
Zurück