Erlebnisse einer jungen Jägerin (4)

GelbeRose

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Neviâthien hielt vor Spannung den Atem an, bis sich ihr Körper die nötige Luft durch ein lautes Einatmen selbst zu holen schien. Ihre Brust hob und senkte sich vor Aufregung, eine Gänsehaut, die begleitet wurde von einem heißen Kribbeln, machte sich auf ihrer Haut bemerkbar.
Wann und wo würde der Flug nur enden? Was erwartete sie? Gedanken huschten durch ihren Kopf und ihre kleine Nase begann vor Spannung zu jucken, so daß zu befürchten war, daß sie sich mit einem Nieser verraten würde. Automatisch griff ihre Hand in ihr Gesicht und drückte vorsichtig zu.

Dann plötzlich endete der rasante Flug und der Vogel landete mit einem Satz. Neviâthien begann vorsichtig, sich umzuschauen. Viel konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen. Dunkle Bäume standen dicht zusammen gedrängt um eine kleine Lichtung, in deren Mitte der Greif sich nun setzte und ihr damit bedeutete, von seinem Rücken zu steigen.

Mit einem geübten Sprung bewegte sie sich neben das Tier, das sofort die Flügel ausbreitete und im finsteren Nachthimmel verschwand. Neviâthien lief so schnell sie konnte unter die nächsten Bäume, um ein wenig Deckung zu haben und nicht ein ganz so leichtes Ziel darzustellen. Während sie in die Hocke ging, griff ihre kleine Hand in ihren Beutel und zog den Zauberstab hervor. Leise murmelte sie die nötigen Worte, um ihren Felshetzer herbeizurufen. Doch nichts geschah. Noch einmal, diesmal langsam und so konzentriert, daß sich eine kleine Falte auf ihrer hohen Stirn bildete, sprach sie die Formel aus. Doch auch diesmal war kein kurzes Flimmern zu spüren und ihr treuer Begleiter stand nicht plötzlich neben ihr. Verwirrt schaute sie um sich. Was hatte das alles zu bedeuten? Erst der abenteuerliche Flug, dann die Landung in dieser unwirklichen, düsteren Gegend und nun die Tatsache, daß sie anscheinend ganz alleine war.

Schließlich siegte ihre Neugierde über die aufkeimende Angst und Neviâthien erhob sich, um sich ein wenig umzusehen und dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Stolz hob sie den Kopf um einem vielleicht anwesenden Feind zu signalisieren, daß sie für einen Kampf bereit war. Vorsichtig griff ihre Hand auf ihren Rücken und griff beherzt zu. Als sie den Arm wieder vor ihre Brust hielt, war ein großer, schwerer Bogen zu sehen.
 
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