Fluch oder Segen?

Nicnak

Rare-Mob
Mitglied seit
30.08.2007
Beiträge
204
Reaktionspunkte
2
Kommentare
87
Buffs erhalten
10
Blizzard hat den richtigen Zeitpunkt erwischt um ein massentaugliches MMOG auf den Markt zu bringen, dass sie zur ewigen Nr. 1 der Spieleschmieden küren könnte. Den Zeitpunkt wo Flatrates gängig wurden und die breite Masse Einzug ins Internet erhielt. Um aber auch wirklich die gesamte Masse zu gewinnen, setzten sie die Grafikanforderungen so herab, dass selbst Aldi Rechner mithalten konnten.
Um das Ganze noch abzurunden brachten sie mit WoW und vor allem mit BC ein Spiel heraus das alles umfasst. Ein Fantasy Mischmasch, mit Zukunfts- und Comedyelementen, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt und somit auch viel Trash erlaubt.
Trash den die breite Masse liebt und der nur schwer nachzuahmen ist.
Netherraketen, Gyrokopter, Murlochaustiere oder sonstige Gimmicks die man in den Trading Card Packungen findet, und die bei seriösen Spielen ala AoC, HdrO oder Vanguard undenkbar währen.
Selbst WAR wird es schwer haben so was einzuführen. Auch wenn sie mit ihren Orkäz eine rechtwitzige Klasse einführen bietet die Storyline der Bücher und die düstere Spielwelt wenig Platz für derartigen Krimskrams…Für weiteren Krimskrams ala Trading Cards, SinglePlayer Spiele, Brettspiele, Sammelfiguren, Kinoverfilmungen, Comics, Bücher, ... kurz Merchandise müssen sich andere Firmen zukünftig erstmal einen Namen machen über jahrelangen Erfolg.

Doch wie soll dieser Erfolg zustande kommen?
Wenn man z.B. ins AoC Forum schaut hat jeder zweite Spieler die Einstellung:
"Das Spiel ist ganz nett, aber noch ziemlich verbuggt... schaue ich halt in ein paar Monaten oder einem Jahr noch mal rein!"

Ein Problem das Blizzard nie haben wird, kleinere Spieleschmieden aber in den Ruin treiben könnte. Während andere Firmen jeden Sloti zweimal umdrehen müssen, scheffelt Blizz Milliarden.
Was werden sie tun mit dem Geld?
Zum einen werden sie das Gehalt der Führungsebene aufbessern, zum Anderen in neue Marketingkonzepten investieren, aber der größte Teil wird in die Verbesserungen des Genre Platzhirsches fliesen und in neue Spielkonzepte ala World of Starcraft etc.

Ausgerüstet mit einem Kontingent an dem sich zukünftige Investoren nur schwer herantrauen werden, wird Blizzard Spiele auf den Markt bringen die schon am Anfang nahezu bugfrei laufen, immer noch alte Rechner unterstützen und von Beginn an eine riesige Fangemeinde haben. Mit ihren Einnahmen werden sie ihr Team so vergrößern dass Sie irgendwann lückenlosen Content in jeder Sparte bringen können.

Wie könnten die nächsten Jahrzehnte ablaufen?

Weitere Titel der Star- und Warcraftreihe gehen weg wie warme Semmeln. Auch Diabolo bringt Millionen, und mit World of Starcraft geht der ganze Merchandise Rummel von vorne los. Ein Filmchen hier, ein Büchlein da, und der Rubel rollt.
Vielleicht entdeckt Blizz ja auch noch Handhelds um schnell mal ein paar Spiele für zwischendurch raus zubringen, eine Handyversion ist ja bereits geplant.

Doch was am meisten das Budget aufstocken wird ist der wachsende Markt.
Meine Oma hat noch nie ein PC Spiel in die Hände genommen, ebenso wie meine Eltern.

Viele beschweren sich dass Kiddys ihnen die Lust am Spielen rauben, man mags kaum glauben aber von denen gibt es Jahr für Jahr nachwuchs.
Und was macht man mit 12, man schwimmt mit der Masse, was Tokio Hotel und Baggy Pants beweisen dürften.

In 20 Jahren sind Computerspiele so populär, das es Internet Cafes an jeder zweiten Ecke geben wird. Wer weiß vielleicht kooperiert Blizz ja bald schon mit Mc Doof oder den Burger Pimps, oder macht ne eigene Kette auf, mit Klassenmenüs, magischen Wundertüten, oder Eissorten ala Blutelfin am Stiel.

Klar, es wird immer Nischenprodukte geben, was die breite Masse allerdings betrifft wird Blizz langfristig konkurrenzlos werden, da alle anderen bei dem stetig wachsenden Budget nicht mithalten werden können.

Sehr schade eigentlich...

 
Netter Blog war mal interresant zu lesen weiter so.
 
Da muss ich meinen Vorposter zustimmen, super Blog!

Ich seh es schon vor mir... "Blizzard kauft die Europäische Union auf" ;)
 
Mich stört´s nicht, solange ich an einem Spiel Gefallen finden kann.
Gar keinen Gefallen habe ich an Spieleschmieden, die ihre Titel für teures Geld an den Mann bringen, monatliche Gebühren kassieren und dann ein Spiel abliefern, dass nicht einmal annähernd das enthält, was es auf der Verpackung verspricht...siehe AoC.
Ich sehe mich sehr ungern als zahlenden Betatester und lehne diese Marktstrategie auch rigoros ab...sie wird auch im Falle AoC furchtbar nach hinten losgehen. Ein Spiel völlig unfertig nur auf den Markt zu werfen, um vor Erscheinen eines weiteren Add-Ons von Blizzard präsent zu sein, wird die Spelerzahl drastisch reduzieren.
Ich habe alle Spiele von Blizzard gemocht und jahrelang gespielt. Wenn ihre nächsten Produkte annähernd gut sind wie die bisherigen, werde ich mir auch diese kaufen. Ob sie Marktführer sind oder nicht, spielt dabei für mich keinerlei Rolle.
 
Übrigens zeichnen sich herausragende Spiele durch Innovationen aus...durch Flair, welches Spieler in ihren Bann zieht...monatelangen Spielspaß.
Ein Online-Spiel kann durchaus fehlerhaft sein, wenn es dennoch die Möglichkeit bietet, trotz aller Bugs den Spaß am Spiel nicht zu verlieren. Nobody´s perfect.
Ich erinnere mich gut an die Bugs zu Zeiten des WoW-Anfangs...aber es verlor trotzdem nicht den Reiz und den Charme. Man war als Spieler zwar oft genervt, hat aber diese Bugs wegen des Reizes des Spiels zeitweise in Kauf genommen.

Den zahlenden Kunden verarschen zu wollen, geht auf lange Sicht in die Hose. Entwicklungen kosten Geld, im Spielebereich sogar viel Geld. Woher aber soll das Geld denn kommen, wenn nicht von den zahlenden Kunden? Wird diesem beim Kauf Etliches versprochen, was jedoch erst Monate nach dem Verkaufsstart möglicherweise implementiert und umgesetzt wird, fühlt er sich genatzt und zahlt eben nicht mehr. Ergo ist bald auch das Geld nicht mehr da, welches dringend für die Umsetzung der beworbenen Spielinhalte gebraucht würde.
 
Zurück