Und wenn schon, dann kann man wenigstens den Text mitschicken.
Geheime Liebe
Unbeglückt muss ich durchs Leben gehen,
Meine Rechte sind nicht anerkannt;
Aus der Liebe schönem Reich verbannt,
muss ich dennoch stets ihr Schönstes sehen!
Nicht die schwache Zunge darf's gestehen,
Nicht der Blick verstohlen zugesandt,
Was sich eigen hat das Herz ernannt,
Nicht im Seufzer darf's der Brust entwehen!
Tröstung such' ich bei der fremden Nacht,
Wenn der leere lange Tag vergangen,
Ihr vertrau' ich mein geheim Verlangen;
Ist in Tränen meine Nacht durchwacht,
Und der lange leere Tag kommt wieder,
Still ins Herz steigt meine Liebe nieder.
Erstmal fällt auf: Sonett
Beachten muss man beim Sonett: Inhaltlicher Bruch zwischen Quartette und Terzette
Reimschema: umschließender Reim, vllt kann man da einen Bezug zur Liebe ziehen?
Stimmung des Gedichts, wie wirkt es auf dich? Worum geht es überhaupt?
Ein bisschen Textbezug, Interpretationen sind ja immer von der eigenen Sichtweise abhängig
Aus der Liebe schönem Reich verbannt,
muss ich dennoch stets ihr Schönstes sehen!
Das lyrische Ich erfährt keine Liebe, bekommt sie aber permanent um sich herum mit
Nicht die schwache Zunge darf's gestehen,
Nicht im Seufzer darf's der Brust entwehen!
Er würde niemals zugeben, dass er sie unglücklich fühlt, da das ein Zeichen von Schwäche wäre
Tröstung such' ich bei der fremden Nacht,
Ihr vertrau' ich mein geheim Verlangen;
WIe man jetzt die Fremde Nacht sieht kann wieder sehr unterscheiden, ich würde daraus aber keine 3. Person machen, sondern eben die Dunkelheit und Finsternis, der einzige Freund des lyrischen Ichs
Das jetzt nur ein ganz kleines Anriss, der Text gibt deutlich mehr her. Man könnte z.B. auch auf den möglichen Kontrast zwischen a) fremder Nacht aber b) Ihr vertrau ich. Wirklich vertrauen tut man wohl eher bekannten und keinen Fremden, oder die Wiederholung des Satzanfangs "Nicht die" bzw "Nicht der".
Kämpfe dich da einfach durch, überlege dir, wofür die Bilder stehen könnten. Lyrik ist nicht jedermann Sache.