Gertrud Höhler (BILD) schockiert mich

V

Vetaro

Guest
Auf dem Bildblog ist heute dieser Eintrag erschienen. Gertrud Höhler hat in der BILD-eigenen Blattkritik Dinge gesagt, die mich wirklich bestürzen, die mich zweifeln lassen an meinem Menschenbild. Ich habe anhand dieser Worte das Gefühl, dass es tatsächlich böse Menschen gibt. Also, was sagt diese Frau denn?

http://www.bildblog....08/hoehler2.jpg
[...] Also das hat eine Tendenz, die man sonst bei "Bild" nicht findet. Einseitigkeit.

Wenn da Dinge die Würde der Menschen antasten, dann macht "Bild" das [folgendermaßen:] über Zitate der Betroffenen – die verletzen selber ihre Menschwürde. Müssen wir jetzt darüber nachdenken, was die Menschwürde der Leser verletzt?

Und gleichzeitig bin ich ja, wenn ich die Zeitung habe, ein Voyeur; [...] Sie finden das halt in den anderen Blättern nicht, und deshalb finde ich das so großartig.

Wir haben ja heute wieder von der Frau mit dem Beil gehört. Das ist natürlich auch 'n toller Frauen-Auftritt, dass sie dem Alten da das Leben… nicht ausbläst, sondern weghaut – mit'm Beil. Und gleichzeitig blätterst du ein Stückchen weiter: "Wie mache ich meinen Garten winterfest?" Das ist die Welt, in der wir leben. Das ist wunderbar.

"[Wie wir so makaber einfach die Axtmörderin neben den Wintergarten setzen und die Leute nur blättern brauchen, um vom Elend und Grauen fern zu kommen, ohne sich einen Gedanken darüber machen zu müssen. Genau wie wir, und speziell wie ich]".

Was ist das für eine Monstrosität von Frau?! Der Bildblog betitelt den Eintrag mit "Neues vom Mond" - und meint wohl, von hinter dem Mond. Aber das ist nicht Hintermondlerisch, das sind Worte aus dem Mund einer anscheinend geistig gesunden Person, die weiß, was sie sagt - und die der Ansicht zu sein scheint, dass sie sich moralisch korrekt verhält.

Max Goldt schrieb einmal über BILD: "Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun."

Ich war immerzu der Ansicht, dass mein zweit-Lieblingsautor damit recht hatte, die BILD-Autoren aber dennoch irgendwie menschlich wären. Ich konnte mir vorstellen, dass sie eigentlich ein Herz haben, sich nur einfach verkauft haben. Dass sie es nicht wirklich so meinen, wie sie es schreiben, sondern von der Atmosphäre in der Redaktion, dem Leistungsdrang und dem allgemeinen Konsens, dass Spannende Berichte wichtiger wären als Moral, gedrängt sind.
Doch ich fürchte, ich muss mein Menschenbild ändern. Es gibt solche Menschen, und nun habe ich ihr Antlitz gesehen.
 
Ich glaube, wenn man bei der BILD arbeitet, hat man sich ein entsprechend dickes Fell zugelegt und schirmt die Wirklichkeit vor sich selbst ab.

Wir finden es doch auch toll, in WoW andere Lebewesen zu töten, oder? Weil wir wissen, dass es nicht wirklich ist. Und es würde schon reichen, zu GLAUBEN, dass es nicht wirklich ist und eigentlich gar nichts mit dieser Welt zu tun hat.
 
Wie heißt es bei den Ärzten : Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht.

/sign
 
Frau Höhler hat absolut Recht! Endlich mal jemand, der es ausspricht. All die Verlogenen, die angeblich nie BILD lesen. BILD ist wichtig und hat zu Unrecht einen so schlechten Ruf. Millionen von frei entscheidenden Leser können nicht irren. Wer BILD nicht liest, gibt Auskunft darüber, dass er politisch unreif ist, ist definitiv wahr.
 
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