Da muss ich dir zu 100 % zustimmen. Versteh ich auch nicht, wenn ich ehrlich bin ...
ein unternehmen wie GM ist nicht zu vergleichen mit karstadt ;-) mal völlig abgesehn von der branche, ist beziehungsweise war GM immerhin der grösste arbeitgeber der staaten überhaupt. und nicht umsonst ist das befinden der autoindustrie ein wesentlicher indikator für den zustand des globalen marktes. gm würde unzählige weitere firmen wie zulieferer, partner usw. mit in den tod reissen.
nicht dass ich das einschreiten des staates wirklich für gut heissen kann, aber man sollte nicht so naiv sein und einen konzern wie GM mit Karstadt vergleichen. und: gm hängt schon lange am finanziellen tropf des staates - nicht erst seit seit letztem montag.
dass aus dem ganzen nun ein politdrama erwächst bringt zusätzliche risiken mit sich. zu befürchten ist beispielsweise, dass die regierung das interesse an fairem und offenem wettbewerb verliert, wenn sie selbst am automarkt einer der wichtigsten anbieter ist. die idee, den us-hersteller kleine, spritsparende fahrzeuge nicht importieren zu lassen sondern in jedem fall in den usa selbst zu bauen, lässt übles befürchten.
gradezu absurd wird es, wenn die politik sich auch noch in die produkteentwicklung einmischt (und dabei die kernkompetenzen GM's völlig ausser acht lässt - böse zungen würden das wolkengucken nennen). für mich sind die weiteren pläne für government motors wieder mal ein schaurig-lustiger beweis dafür, wie weitab von marktwirtschaftlichen grundsätzen in politischen kreisen gedacht und gehandelt wird. und langsam aber sicher bestätigt sich auch mein hartes vorurteil gegenüber obama.
wer sich übrigens für eine kritische begleitung des aktuellen krisenhandlings interessiert, dem kann ich den blog des letztjährigen nobelpreisträgers für wirtschaftswissenschaft, paul krugmann, empfehlen.
http://krugman.blogs.nytimes.com/
ich bin der ansicht, dass man all die insolventen unternehmen einfach untergehen lassen und mit den konsequenzen leben sollte. den domino-effekt werden wir nämlich so oder so erleben. die frage an die politik lautet vielmehr: wollt ihr den dominoeffekt jetzt lostreten oder wollt ihr euch mit diesen problemen noch ein weiteres jahrzehnt herumschlagen?
je länger sich die krise hinzieht, desto grösser werden die verluste. das ist die lektion aus der japanischen krise der neunziger jahre.
und wenn sich der staat dazu entschliesst, seine handlungsfähigkeit durch solche rettungen zu sichern, dann wird er auch noch einen schritt weitergehn und sagen: "diese bank, diese GM, diese x, ist für das finanzsystem unersetzlich. dann wird es höchste zeit, diese firmen für die allgemeinheit arbeiten zu lassen".
und was bedeutet das? ein weiterer schritt in richtung marxisten-staat.