In einen außerordentlich umfangreichen Interview äußert sich Bill Roper zu verschiedenen Themen und schildert unter anderem seine Sicht der Probleme um Hellgate: London und das Scheitern der Flagship Studios. Das primäre Problem sieht er im Umfang und den vielfältigen Zielen, die man mit Hellgate: London angestrebt habe.
17 Sprachen und ein Hybrid-Modell was die Bezahlung angeht, sieht er dabei als die Auslöser für die vielen Bugs, die beim Release des Spiels noch nicht ausgemerzt waren und viel Zeit und Ressourcen verschlangen. Diese Fehler wollte man bei Mythos nicht mehr machen, aber dafür war es dann schon zu spät. Trotz der hohen Ziele um Hellgate, war es am Ende nicht das Spiel, das sich viele eigentlich gewünscht hatten. Zwar reichte das eingenommene Geld, um die Server am Laufen zu halten, aber die Entwicklung neuer Spielinhalte konnten damit nicht gedeckt werden. Aus diesen Gründen begab man sich auf die Suche nach finanzstarken Partnern, die das Projekt unterstützen sollten, aber bevor man den entsprechenden großen Deal unter Dach und Fach bringen konnte, war das Geld bereits zur Neige gegangen. Also mobilisierte man die letzten Reserven und versuchte zum Teil mit eigenen Mitteln die Entwicklung aufrecht zu erhalten, auch wenn man sich im Zuge dieser von einem Großteil der Mitarbeiter trennen musste.
Die Knappheit der Finanzen war auch ein Grund dafür, dass die Subscribe-Option abgeschaltet wurde, denn man wollte die Fans nicht enttäuschen, die vielleicht für Inhalte bezahlt hatten, die nie geliefert werden könnten. Electronic Arts und Namco Bandai stellten daraufhin einige entlassene Mitarbeiter ein, damit die Server am Laufen gehalten werden konnten, wofür Bill Roper auch mehr als dankbar ist, wie er mehrfach betonte. Auch zum Verhältnis zu HanbitSoft ließ er einiges verlauten, so war das Verhältnis zu Anfang ganz gut gewesen und es habe Verhandlungen bezüglich einer Partnerschaft gegeben. Leider habe man sich jedoch nicht einigen können und die Tatsache, dass die Flagship Studios Hanbit Geld schuldeten, das nicht in der vereinbarten Zeit zurückgezahlt werden konnte, ist der Grund dafür, dass diese nun die Rechte an Mythos hätten. Mehr wollte er dazu aber nicht erzählen. Offensichtlich ist die Kommunikation zwischen ihm und Hanbit nicht die beste, denn die aktuellen Informationen dazu habe auch er nur aus dem Internet. Anders verhalte es sich mit den Rechten an Hellgate: London, diese lägen aktuell bei der Bank Conmerica, so dass sich EA und Namco Bandai zwar um den reibungslosen Betrieb der Server kümmern dürfen, aber keine Weiterentwicklung des Spiels stattfindet.
Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, steht zurzeit noch in den Sternen, denn auch hier geht es wieder vor allem um Schuldentilgung. Abschließend kann man dazu nur sagen, dass die Ausführungen von Bill Roper wieder ein wenig mehr Licht in die ganze Angelegenheit gebracht haben, aber nicht alle Fragen klären. Wer Lust und Muse hat, sich das komplette Interview auf englisch durchzulesen, kann das auf 1UP tun.