Azerother Abendpost
Quest-Mob
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Bremerhaven, 05. Juni 2009
Die Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven hat heute die Forderung nach einem Herstellungs- und Verbreitungsverbot von sogenannten "Killerspielen" beschlossen. Die Innenminister der 16 Bundesländer halten es für dringend erforderlich, das Verbot „so schnell wie möglich umzusetzen“.
WELT ONLINE liegt die Beschlussvorlage der IMK vor, in der es unter anderem heißt:
„Für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist, ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen.“
Die offiziellen Berichte und Beschlüsse der IMK liegen derzeit noch nicht vor, werden aber im Laufe des Tages erwartet.
Um den Stellenwert der IMK und ihre Rolle in der Bundes- bzw. Landespolitik zu verdeutlichen, hier ein kurzer Auszug:
„Die Innenministerkonferenz (IMK) ist eine regelmäßige Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder. Die Konferenz kann als Platz horizontaler Kooperation zwischen den Exekutiven der Länder angesehen werden. Die Ressorts der Länder verfolgen damit den Zweck einer freiwilligen sektoralen Abstimmung zwischen den Ländern und dem Bund. Da sich bei der Vorbereitung der Sitzungen die A-Länder und die B-Länder in getrennten Gesprächen über parteipolitische Themen abstimmen, überlagert sich in der IMK der Parteienwettbewerb und der Föderalismus als Strukturprinzipien.“
Verständlicher formuliert bedeutet dass, die Beschlüsse der IMK werden auf Länderebene ausgeführt werden. Dies heißt aber nicht, dass diese Beschlüsse der IMK nicht auf gerichtlichem Wege oder Entscheidungsfindungen auf Landes- bzw. oder Bundesebene) auch anfechtbar sind.
Weitere Informationen sind auf der Bundesrat-Website zu finden.
Für die Spieler von MMO(RPG)s kann diese Entscheidung ebenso eine schwerwiegende Bedeutung gewinnen wie für Spielehersteller wie Blizzard Entertainment Europe. Drastischer Wortführer und Verfechter eines Verbots bzw. einer Veränderung der USK-Bewertung von World of Warcraft ist in Deutschland Prof. Christian Pfeiffer (Kriminologe) als Vorsitzender des eingetragenen Vereins „Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.“ (KFN).
Wie letztendlich für die sogenannten "Killerspiele" und MMO(RPG)s in Deutschland entschieden wird, hängt in diesem Superwahljahr 2009 sicherlich auch stark von den Wählern ab. Darum sind Information, Aufklärung, die persönliche Auseinandersetzung und der Gang zur Wahlurne entscheidend für den weiteren Umgang mit Computer- und Konsolenspielen in unserer Gesellschaft.
Game on!
Quellen:
http://www.bundesrat.de/cln_099/nn_8780/DE...imk-inhalt.html
http://www.bundesrat.de/cln_099/nn_8780/DE...html?__nnn=true
http://www.imk2009.bremen.de/sixcms/detail...en184.c.1705.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Pfeiffer
http://www.kfn.de/home.htm
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