Innenministerkonferenz (IMK) beschließt Forderung von Killerspielverbot!

Mitglied seit
24.07.2008
Beiträge
10
Reaktionspunkte
0
Kommentare
4
Buffs erhalten
4
Bremerhaven, 05. Juni 2009​

Die Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven hat heute die Forderung nach einem Herstellungs- und Verbreitungsverbot von sogenannten "Killerspielen" beschlossen. Die Innenminister der 16 Bundesländer halten es für dringend erforderlich, das Verbot „so schnell wie möglich umzusetzen“.

WELT ONLINE liegt die Beschlussvorlage der IMK vor, in der es unter anderem heißt:

„Für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist, ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen.“

Die offiziellen Berichte und Beschlüsse der IMK liegen derzeit noch nicht vor, werden aber im Laufe des Tages erwartet.

Um den Stellenwert der IMK und ihre Rolle in der Bundes- bzw. Landespolitik zu verdeutlichen, hier ein kurzer Auszug:

„Die Innenministerkonferenz (IMK) ist eine regelmäßige Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder. Die Konferenz kann als Platz horizontaler Kooperation zwischen den Exekutiven der Länder angesehen werden. Die Ressorts der Länder verfolgen damit den Zweck einer freiwilligen sektoralen Abstimmung zwischen den Ländern und dem Bund. Da sich bei der Vorbereitung der Sitzungen die A-Länder und die B-Länder in getrennten Gesprächen über parteipolitische Themen abstimmen, überlagert sich in der IMK der Parteienwettbewerb und der Föderalismus als Strukturprinzipien.“

Verständlicher formuliert bedeutet dass, die Beschlüsse der IMK werden auf Länderebene ausgeführt werden. Dies heißt aber nicht, dass diese Beschlüsse der IMK nicht auf gerichtlichem Wege oder Entscheidungsfindungen auf Landes- bzw. oder Bundesebene) auch anfechtbar sind.

Weitere Informationen sind auf der Bundesrat-Website zu finden.

Für die Spieler von MMO(RPG)s kann diese Entscheidung ebenso eine schwerwiegende Bedeutung gewinnen wie für Spielehersteller wie Blizzard Entertainment Europe. Drastischer Wortführer und Verfechter eines Verbots bzw. einer Veränderung der USK-Bewertung von World of Warcraft ist in Deutschland Prof. Christian Pfeiffer (Kriminologe) als Vorsitzender des eingetragenen Vereins „Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.“ (KFN).

Wie letztendlich für die sogenannten "Killerspiele" und MMO(RPG)s in Deutschland entschieden wird, hängt in diesem Superwahljahr 2009 sicherlich auch stark von den Wählern ab. Darum sind Information, Aufklärung, die persönliche Auseinandersetzung und der Gang zur Wahlurne entscheidend für den weiteren Umgang mit Computer- und Konsolenspielen in unserer Gesellschaft.



Game on!




Quellen:

http://www.bundesrat.de/cln_099/nn_8780/DE...imk-inhalt.html

http://www.bundesrat.de/cln_099/nn_8780/DE...html?__nnn=true

http://www.imk2009.bremen.de/sixcms/detail...en184.c.1705.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Pfeiffer

http://www.kfn.de/home.htm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Glaube nicht das sich das durchsetzt, die wollten ja auch paintball verbieten das hat aber nicht geklappt da sich die paintball spieler heftig zur wehr gesetzt haben, und wenn ein paar tausend paintball spieler das schaffen sowas zu stoppen dann schaffen ein paar millionen pc spieler das leicht diesen extrem dämlichen Beschluss zu stoppen.
 
Online RPGs werden die eh nie verbieten oder einem unzugänglich machen ... also who cares - dass die Politik in der Hinsicht eh kein Plan hat weiss man doch eh.
 
who cares - dass die Politik in der Hinsicht eh kein Plan hat weiss man doch eh.

So siehts aus, was die (deutsche) Politik, vermeindlich seriöse Print- & TV-Magazine zu Spielen im Allgemeinen meinen geht mir schon lange hinten vorbei.

So viel geballte Inkompetenz sieht man selten auf einem Haufen...
 
So viel geballte Inkompetenz sieht man selten auf einem Haufen...
Du hast zwar recht, aber in einem Punkt kann ich der Politik zustimmen: Spiele, die allein das Töten des Gegner auf absurde Weise als Ziel haben, haben eigentlich nichts auf Festplatten verloren - persönliche Freiheit hin oder her. Es ist ein Unterschied ob ich dem virtuellen Opfer eine Axt entgegen setze, die Gliedmaßen abhacke und das Blut spitzt, oder ob ich ihm eine Kugel verpasse und er lediglich zu Boden geht. Der Sinn ist im Endeffekt der Selbe, aber die Darstellung eine vollkommen andere. Zudem kommt es auch sehr auf die Storytechnischen Inhalte an wie das Töten selbst verpackt ist, wie der Spielecharakter damit umgeht und wie es dem Spieler vermittelt wird. Ich ziehe da gerne CoD4: Modern Warfare als Beispiel heran. Diese Programm ist im eigentlichen Sinn kein Spiel mehr. Als ich es zum ersten mal "spielte", klappte mir die Kinnlade herunter. Der Spieler wird dermaßen arg mit Krieg konfrontiert, dass es einen selbst tatsächlich mitreisst und das Töten als etwas nicht Gutes, sondern etwas Schreckliches, vermittelt. Soetwas finde ich hingegen zumindest i.O.

MMOs, wie wir sie hier zumeist spielen sind davon weitgehend ausgenommen. Bei der eigentlichen Animation des Schlagens passiert nicht sonderlich viel, kein Blut, keine losen Körperteile, usw. Soetwas wird sicherlich nicht verboten werden zu spielen, davon mal abgesehen kann man es kaum bis gar nicht kontrollieren. Es gibt aber durchaus Spiele auf dem derzeitigen Markt, die eben nicht "harmlos" sind, sondern sehr diskutablen Inhalt verbreiten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Damit werden sie nicht durchkommen. Und sollten sie es doch, ist es auch relativ egal.
Die Politiker sind einfach nur noch ein aufgeschreckter Hühnerhaufen. Sie sind zu alt um mit dem Medium PC umzugehen und verbieten dann eben lieber die Spiele die sie nicht verstehen.
Meine Befürchtung ist eben, das wenn sie jetzt mit dem Verbot durchkommen, der Grundstein für eine "Hexenjagt" im Spiele-Genre gestartet wird. Denn dann sagen sie sich "Gut, wir haben die Ursache für alle Amokläufe vernichtet, jetzt verbieten wir die Ursachen für die Verkehrsunfälle und verbieten die Mörderischen Rennspiele".
Genau hieran sieht man, dass die denkweise der Politik völlig fehlgeleitet ist. FPS sind keine Ursache für Amokläufe und begünstigen diese auch nicht. Nur weil man mit der Maus ein paar Schüsse abgiebt, weiß man noch lange nicht wie man eine Waffe in RL läd, entsichtert, zielt und abdrückt. Statt das die Politik das Problem an der Wurzel packt (nämlich im Elternhaus) gehen sie eben den einfachen Weg und verbieten was.

Ist euch schonmal aufgefallen das in Deutschland bei jedem Amoklauf Computerspiele die Schuld zugeschoben bekommen? Und ist euch im gegenzug dazu aufgefallen das in den USA bei jedem Amoklauf eine Band bzw. eine ganze Musikrichtung zum schuldigen gemacht wird? Ich erinnere da an den Amoklauf von Littleton. Damals haben die Amis (weils auch der einfachste weg war) Marilyn Manson die Schuld dafür geben.

Nun gut. Serlbst wenn sie die Spiele verbieten, man wird sie trotzdem bekommen. Ich Patche mir deutsche Spiele generell auf den Original zustand und es gibt auch unglaublich viele möglichkeiten Spiele im Ausland zu bestellen.

Mein Persönliches Fazit zu der ganzen Sache:
Mir scheint, dass die ganze Aktion einfach ein riesen akt von Populismus ist. Die entsprechenden Minister versuchen so auch im Sommerloch im gespräch zu bleiben was für sie wichtig ist im hinblick auf die nahende Bundestagswahl. Nur kann der Schuss auch gehörig nach hinten losgehen. Denn nicht alle Computerspieler sind unter 18. Also geht wählen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück