Kühe auf der Zielgeraden

The Dude

Dungeon-Boss
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Irgendwo in den Tiefen der worgenverseuchten Mine im Silberwald legte sich der Staub langsam wieder. Aus der undurchsichtigen Schwadenwolke, die sich auf zahlreichen Leichen von Mensch-Wolf Mischwesen niedersenkte, klang das vereinzelte Scharren von Paarhufen, ein gelegentlich Schnauben und leises Muhen. Die Bewegungen massiger befellter Körper war in der langsam durchsichtiger werdenden Wolke auszumachen.

Eine Tiefe Stimme durchbrach das Zwielicht

"Muuuh!"

Eine Stimme ähnlichen Timbres antwortete schnaubend:

"Moow. Nichts mehr übrig hier..."

Ein Schnauben.

"Sollte hier nicht irgendwo so ein Werwolfanführer gewesen sein?"

Irgendwo ein schabendes Geräusch und ein Fetzen Leder wanderte in die Tasche des zufriedenen Kürschners, während eine etwas weichere Stimme antwortete

"Tja, hier endet die Höhle, er muss hier irgendwo... "

"Muuuh... Höhöhö. Hier hinten an der Wand hängt er... ist mir gar nicht aufgefallen, dass der was besonderes war!"

So ähnlich verlief also die praktische Umsetzung unseres Questgruppenziels, die Quests in Terrokar endlich abzuschließen und mit schnellen Schritten die Charakterstufe 70 zu erreichen an diesem Wochenende.
Wir haben nämlich maßgeblich eine Pause von den Mainchars gemacht und stattdessen eine reine Taurentruppe angespielt.

Wie kam es eigentlich dazu? Nunja, ich kann ja hauptsächlich von mir selbst sprechen, aber mein Tankadin hatte wohl so etwas wie einen "Near-70-Burnout" oder einfache eine "Midgame Crisis".
Irgendwie war nach den ersten 6 Leveln in der Scherbenwelt plötzlich alles fad und dunkel und eintönig. Das hängt in diesem speziellen Fall wohl gleich mit 2 Umständen zusammen.

Erstens wirkte sich die Tankskillung so langsam aus. Ich meine, wo der Vergelterpaladin schon für eine DD Klasse wenig Schaden serviert, wundert es schon fast, dass der Prot Paladin, Mobs nicht auch noch Pro Schlag heilt. Außerhalb von Instanzen hat man damit einfach gar keinen Nährwert und erst recht keine Herausforderung, spätestens sobald man sich in einer halbwegs leistungsfähigen Questgruppe befindet.
Was mich zu Punkt 2 bringt... meine Questgruppe besteht aus 5 Personen und 2 davon sind Magier.

Tja und da tapert man dann so durch die Landschaften von Killquest zu Sammelquest zu Sonstwas Quest und kann im Prinzip einfach zuschaun, wie die Mobs um AoE Regen umfallen. Wenn einem langweilig ist, kann man dann alibimäßig ein bißchen tanken oder per Gaul viele Critter zusammenziehen, um den AoE effizienter zu gestalten.
Eigentlich könnte man auch einfach auf "follow" stellen und zwischenzeitlich Bonsais züchten
Und nachdem ich dann schon angefangen habe merkwürdige Experimente zu machen (im Smoking tanken und ohne Ankündigung einfach mal den Charakter mit unserer Resto Druidin tauschen) hatte ich übers ganze Wochenende eine echte Aversion dagegen, diese trüben Wälder um Shattrath herum zu bereisen.

Und so kams dann irgendwie, dass ich nebenher meine kleine Draenei-Schamanen-Allianz Touristin auf der Todeswache auf Level 20 gespielt habe und maßgeblich für den Plan gestimmt habe, schonmal für den Ausgleich ab 70 die nächste Chargruppe zum hochspielen anzugehn - lauter Bovinen - wie sich der Plan irgendwie selbsttätig ergänzte.
Also die bewährten 5 wechseln die Rollen, unsere Heilerin darf sich als Feral Druidin austoben, ein Mage wird zum Resto Druiden, der Jäger gibt den DeffKrieger als Tank, der zweite Mage wird Jäger und meinereiner wechselt vom Tank zum Schamanen (die Klasse erscheint mir nach den ersten Gehversuchen in Allyland sehr interessant) der Hybrid zwischen Elementar und Resto geskillt werden soll - die tiefere Ausprägung werd ich mir noch genauer überlegen, aber "Schnelligkeit der Natur" ist die Grundtendenz.
Berufetechnisch versuche ich mich einmal mehr an Alchemie und Kräuterkunde und habe mir diesmal auch die Zeit genommen, Angeln schon frühzeitig anzuskillen (schon jetzt auf 150 bei Lvl 16 - und immer auf der Jagd nach Trümmern an der Händlerküste).

Naja und wie das so ist mit 4 Bullenjungs und einem Mädel, wir sind laut, wir sind groß, balgen uns untereinander im Silberwald und veranstalten Regentänze am Grabmal. Großes Kino.
Gestern haben wir es dann auch nach langer Warte- Gammel- und Skillphase, bis unser Krieger zum rest aufgeschlossen hatte Leveltechnisch, noch geschafft in den Silberwald zu reisen und die Werwölfe in Lohenscheit aufzumischen... dabei fiel auf, dass die Architektur der östlichen Königreiche nicht für die Großen mit den Hörnern gemacht ist. 5 Tauren in einem Standard Gebäude bedeuten: Verflucht kleines Sichtfeld.

Zwischendurch haben wir uns Samstags immerhin mal noch aufraffen können, in der Mainchar Gruppe (ohne Jäger, dafür Warlock aus der Gilde rekrutiert) mal Managruft anzugehn - um nach langer langer Zeit in dieser Konfiguration mal wieder bei einem Bossencounter nach allen Regeln der Kunst zerlegt zu werden.
Der olle Nexusprinz hat uns mal ganz derb hergenommen - maßgeblich, weil wir ihn strategisch komplett falsch angegangen sind.
Der ernüchternde 2 mal Wipe führte dann immerhin zu einigem frustriertem Überlegen und nun bin ich sicher dass wir ihm beim nächsten Try die zugefügte Schmach dreifach heimzahlen werden

Auf jeden Fall ist es unserem Kuh Quintett zu verdanken, dass ich heute endlich mal wieder Lust habe, mich in Platten zu hüllen und Outland unsicher zu machen.
 
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