Namirô... von Insekten und Raptoren

Peewhee

Quest-Mob
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Die Rüstung klebt ihr am Körper und mit der linken Hand wedelt sie die surrenden und schwirrenden Insekten vor ihrem Gesicht weg - zumindest versucht sie es, denn diese Tiere sind ausserordentlich hartnäckig. Unzählige juckende Stellen auf ihrem Körper verraten, dass diese Biester auch mehr als ein Mal erfolgreich Schwachstellen in der ohnehin überholungsbedürftigen Rüstung gefunden haben und sich am Blut der Schurkin gelabt hatten. "Wenn ich jemals hier heraus finden sollte, werde ich in Zukunft einen großen Bogen um dieses widerliche Gebiet machen," murmelt Namirô "Und so etwas nennt sich Krater... ein brütend heißes, summendes Loch ist das, nichts weiter." Namirô ärgert sich. Der Falkenschreiter trägt sie tapfer, bereits seit geraumer Zeit durch kniehohes Gestrüpp, springt über ausgeprägte Wurzeln, tappst durch Wasserlöcher oder schwimmt gar durch tiefere Gewässer, die sich wie Adern durch das Gebiet ziehen. Das arme Tier hat ebenso wie seine Reiterin mit dem hiesigen Ungeziefer und der Hitze zu kämpfen.
Nicht zuletzt die großen Raptoren, welche diesen Krater bevölkern, zwingen Namirô und ihren Vogel des öfteren zu kleinen Umwegen, um nicht von einer solchen wildgewordenen Bestie zertrampelt zu werden.
Namirô schnüffelt: "Pfui Spinne, was stinkt denn hier so abartig?" Ihr Blick fällt auf die blubbernden schwarzen Teiche, die am Horizont auftauchen und deren die Sinne benebelnder Geruch schon meilenweit im Voraus zu riechen ist. "Teiche aus siedendem Teer... und Teerelementare... " Namirôs Augen weiten sich "Hier gibts ja wohl alles, was das Herz begehrt." raunzt sie und hofft, dass kein weiterer Auftrag sie in diesen Krater führen mag.
Förmlich aus dem südlichen Tanaris durchs Disteltal gepurzelt, war sie den Weg hinunter in ein mysteriöses Dickicht geritten. Neugierig wie sie war konnte sie sich diese Entdeckung natürlich nicht entgehen lassen. Am Fuße des Weges traf sie auf eine Gestalt, die, wie sollte es anders sein, auch gleich eine Bitte hatte. Namirô sollte ein abgefressenes Skelett suchen. Oh, das hörte sich doch glatt spannend an, also sagte die Blutelfin ihre Hilfe zu und begab sich auf die Suche. Schon nach wenigen Minuten bereute sie es...
Das Skelett hatte sie mittlerweile gefunden, die beiden Pheromondrüsen von Raptorweibchen ebenfalls. Jetzt war sie auf dem Weg um einem gewissen Willem oder William oder... wie auch immer... jemandem sein verlorenes Buch wieder zu bringen und, so hoffte sie, in diesem Lager auch einen Flugmeister anzutreffen, der sie möglichst schnell aus dem Krater fortbringen konnte, denn nocheinmal den gleichen Weg zurückreiten... das konnte sich Namirô nicht vorstellen.
Die Teergruben sind erreicht. Fast wäre sie daran vorbeigeritten, doch im letzten Augenblick entdeckt sie einen schmalen Trampelpfad der den Berg hinauf führt. Das Lager ist gefunden. Namirô ignoriert die hilfesuchend schauende Frau am Fuße des Pfades ebenso wie die vielen Auftraggeber im Lager. Sie will nur noch eines - das verflixte Buch loswerden und dann weg hier.
 
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