niênna - Wie alles begann …

windtaenzer

Quest-Mob
Mitglied seit
17.09.2007
Beiträge
11
Reaktionspunkte
0
Kommentare
2
Buffs erhalten
2
Ziemlich genau zwei Monate ist nun her, dass mich Elunes Wege nach Azeroth führten und etwas über einmal wechselte der Mond sein Antlitz, seit ich den ehrwürdigen Shan’Do Maximus und Sutarek und deren großartiger Gemeinschaft des Ordens des Waldes begegnete. Lange schon hatte ich das einsame Umherstreifen satt und nahm die Einladung, mich dem Bündnis vorübergehend anzuschließen, deshalb nur zu gern an.

Viele Tage sind also verstrichen, seit mein Fuß das Laubschattental und damit die Welt von Azeroth, meine neue Heimat, betrat. Das Sich-Erinnern fällt mir so schwer… Mir scheint, ein grauer Nebelschleier liegt auf meiner Vergangenheit, als ob ich einst in einer fernen Welt ein Leben lebte, das nicht das meine war…

Dieses neue Leben wiederum ist so aufregend und voller Abenteuer, dass ich das Bedürfnis habe, sie niederzuschreiben und weiterzuerzählen. Ich möchte meine Geschichte für die bewahren, die sich für sie interessieren – und wer weiß, vielleicht höre ich sie eines Abends an einem warm-knisternden Lagerfeuer aus dem Munde eines freundlichen Fremden wieder und muss still in mich hineinschmunzeln, weil dieser nicht ahnt, dass die Person, deren Abenteuer er berichtet, just in jenem Moment eine köstliche Muschelsuppe mit ihm teilt.

Vieles ist passiert, das es zu berichten gäbe, nur weniges davon möchte ich jedoch an dieser Stelle erwähnen. Da ist zum Beispiel der Augenblick, in dem ich zum ersten Mal einen Dolch führte, um ein Tier zu töten. Schrecklich war die Nachtsäbler- und Disteleber-Plage bei meiner Ankunft im Laubschattental und dennoch nahm ich nur widerwillig Konservator Ilthalaines Auftrag an, den Bestand der Tiere gewaltsam zu reduzieren. Obgleich ich doch ein früheres Leben fernab meiner ursprünglichen Heimat verbracht habe, fühlte ich im tiefsten Inneren wie mein Volk. Ich bin eine Kaldorei aus vollem Herzen und schätze nichts höher als das Leben.

Die inneren Kämpfe, die ich mit mir auszufechten hatte, waren hart, bis schließlich die Erkenntnis siegte, dass zuviel Leben von der einen Art das Leben der anderen Art gefährdet. So zog ich, lediglich mit einem winzigen Dolch bewaffnet, los, um die überzähligen Tiere zu töten. Groß war der Schmerz, ihnen im Todeskampf ins Antlitz sehen zu müssen – eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Umso erfreuter war ich darüber, sehr schnell einen altersschwachen Bogen zu entdecken, dessen Reichweite ich noch heute schätze. Es mag feige erscheinen, aber es fällt mir deutlich leichter, aus der Ferne zu töten als aus der Nähe. Nie versäume ich es jedoch, dem niedergestreckten Gegner die letzte Ehre zu erweisen und mein Haupt vor ihm zu neigen. Es wird schließlich einen Tag geben, an dem ich ihm wieder begegne…

niênna
Jägerin der Nachtelfen
am 28. Tag des 8. Mondes im Jahr 2007 Darnassischer Zeitrechnung
 
Zurück