Nun, als ehemaliger AoC Spieler mag ich auch einmal einen Satz oder zwei dazugeben.
Nach all der Zeit des für mich langweiligen herumgefarme in WoW hatte ich mich dermaßen auf ein neues Spiel gefreut, dass ich mir kurzerhand AoC zugelegt hatte - wohl auch mit der Absicht, es länger zu spielen.
Mich hat noch nicht einmal die (in den Augen der meisten Ehemaligen) schlechte Spielqualität nicht weggetrieben, da ich dem partout nicht zustimme. AoC ist ein tolles Spiel, actiongeladen und grafisch klasse - selten eine so schöne Umgebung gesehen. Ganz ehrlich, wer etwas anderes behauptet aber das Spiel ernsthaft angetestet hat, scheint keine Augen im Kopf zu haben - das ist doch nicht einmal eine Geschmacksfrage...
Nun, in meinem Fall war es ein wenig anders. Ich war für's PvP gekommen, und erst Monate nach Release wurde es so langsam ernsthaft ins Spiel integriert. Und ich rede nicht davon, einfach andere Spieler vermöbeln zu können, dazu kostet es nicht viel - nein, von einem System war die Rede, von PvP-Punkten und epischen Schlachten.
Ich habe zwei Monate lang gespielt und die Lust verloren.
Obwohl ich viele Aspekte für klasse gelungen halte, ist es bei mir an Sachen gescheitert, welche viele ex-Spieler nicht einmal ansatzweise anführen.
Hintergrund dieser Sache ist allerdings, dass ich auf dem dt. RP-PvP Server gespielt habe.
Einmal davon abgesehen, dass ich offenbar einer der wenigen Assassinen war, der mit "Roleplay" etwas anzufangen hatte und nicht sich gezwungen sah, alles anzugreifen was er sah (da offenbar Assassine grundsätzlich ruchlose Mörder sind und damit bspw. auch keinem Ehrenkodex folgen müssen *knurrt*), ist es mir tierisch auf den Keks gegangen, wie das PvP und vor allem die Motivation dazu ins Spiel eingebaut wurden.
Bedrohung aus dem Norden (Pikten) und Süden (Toth-Amon) - Conan gibt die Grenzen zur Besiedelung frei und erhofft sich damit verstärkte Verteidigung. Und was tun die Spieler? Schließen sich zu Gilden/Mafiafamilien zusammen, die sich gegenseitig die Schnauze einhauen, weil die andere Gilde eine schönere Burg hat als sie.
Eigentlich logische Schlussfolgerung eines solchen Verhaltens: es existiert keine Verteidigung und binnen kürzester Zeit müsste das Reich untergehen.
Tut es aber nicht, denn dann wäre das Spiel ja vorbei.
Ach ja - nehmt mir nicht den Ausdruck "Mafiafamilien" übel. Ich wollte damit das unausweichliche Verhalten der Gilden zum Ausdruck bringen, sich gegenseitig zu bekriegen.
Das heißt für mich nicht, dass es schlecht ist - das heißt für mich, dass es mir keinen Spaß macht. Ich bin nun mal so ein Spieler.
Der zweite Aspekt, der mich weggetrieben hat, hatte auch nichts mit dem Spiel an sich zu tun. Wie gesagt - RP-PvP Server. Die inoffiziellen Gildenallianzen bekriegten sich - wie das in dem Spiel geplant ist. Aus irgendeinem Grund allerdings ohne tatsächliche Gründe. Als ich dann mitkriegen musste, dass dieser Hass, der eigentlich nur im Spiel existieren müsste (Hinweis: Rollenspiel!) auch außerhalb des Spiels in OutTime Foren übergriff und man sich ohne RP-Hintergrund einander das Leben durch Beleidigungen und Unterstellungen schwer machte, begriff ich, dass das Spiel für mich nichts ist.
Ich möchte kein Spiel spielen, wo sich tatsächlich die Gildenleiter im Spiel treffen um "den Untergang des RPs abzuwenden" und auf der anderen Seite die Spieler nicht von RP und echten Leben unterscheiden können.
Die Erkenntnis hat mir so sehr den Spielspaß versaut, dass ich auch nicht mehr über den einen oder anderen Makel hinwegsehen konnte, der für mich vorher kein Problem darstellte.
Und letztlich wird das Spiel auch mit verbesserter Qualität mich nicht zurückgewinnen können, da meine Gründe, damit aufzuhören, auf der einen Seite so tief im Spiel verwachsen sind, dass die Hintergrundgeschichte dazu verändert werden müsste (was partout nicht passieren wird) und auf der anderen Seite nichts mit dem Spiel an sich zu tun hat.
Ändert nichts daran, dass ich mich freue, dass einige dennoch Spaß daran haben, egal was alles negatives über AoC gesagt wird. Lasst euch euren Spielspaß nicht verderben!