Khanor
Dungeon-Boss
- Mitglied seit
- 09.01.2008
- Beiträge
- 672
- Reaktionspunkte
- 0
- Kommentare
- 1.795
- Buffs erhalten
- 162
Zugegeben, man mag über die Pro7-Produktion "Galileo" denken was man will, doch ich finde die neo-mediale Bezeichnung "Infotainment" durchaus zutreffend.
Der Begriff Infotainment setzt sich offensichtlich aus dem Baustein "Info", für Information, und "tainment", von Entertainment, also Unterhaltung, zusammen.
Wen wundert es also, dass weitere derlei Begriffe erfunden wurden und angewendet werden? Mich zumindest nicht.
Neben "Edutainment" ("Edu" von Education, dieser Begriff wird für Lernsendungen verwendet wie z.B. Löwenzahn) ist auch der Begriff "Politainment" mittlerweile anerkannt und ich denke, wenn man sich das Wahlkampf-TV der USA anschaut ist einem sehr schnell bewusst, was damit gemeint ist. Während dieser Veranstaltungen geht es weniger darum was in der Politik so getan werden muss oder wie die konkreten Vorschläge und Wege der einzelnen Kanditaten aussehen, sondern schlichtweg darum sich mit möglichst viel "Blingbling" in Szene zu setzen.
Zurück jedoch zum Ausgangspunkt, Galileo: ich selbst finde, dass diese Sendung schon lange keinerlei Daseinsberechtigung mehr hat. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mich sogar freute, als Henrik Hey vor einigen Jahren während der Sendung "Welt der Wunder" ankündigte, dass eine beinahe identische Produktion starten würde, jeden Werktag ausgestrahlt.
Zu dieser Zeit hatte Welt der Wunder noch seinen allsonntäglichen Sendeplatz auf Pro7 und war meiner Meinung nach eine wirklich sehenswerte Sendung. Nach kurzer Zeit war jedoch klar, dass Galileo unbrauchbar ist, Welt der Wunder jedoch wurde auf N24 "verbannt" und ist mittlerweile zu einem Galileo-ähnlichen Prinzip abgeschlafft.
Das potentielle Problem bei Infotainment, ebenso bei allen anderen Arten der XYZ-tainment-Produktionen ist, dass es in erster Linie um die Unterhaltung geht, so werden Sachverhalte zwar verständlich vermittelt, allerdings um der Massentauglichkeit treu zu bleiben nicht zwingend 100 %ig korrekt.
Docutainment z.B. ist ebenfalls eine nette Ausrichtung, die wissenschaftlichen Inhalte jedoch sollten nicht als wirkliches "Wissen" angesehen werden, eher als aha-Effekt im Sinne von: "Aha, so könnte es sein, wenn ich aber Ahnung davon hätte würde ich die Hände vors Gesicht schlagen."
Doch auch gefährliches Halbwissen bildet, das streite ich nicht ab.
Ich erwähnte bereits, dass ich Galileo als sendungsunwürdig empfinde. Dennoch bleibe natürlich auch ich manches mal dort auf diesem vorgekaut unverdautem Wissensbrei kleben. Schande über mich.
Vorgestern gab es ein wirklich "interessantes" Thema. Angekündigt wurde die Klärung der Frage wie es um das "Recht" zu feiern in seinen eigenen vier Wänden steht.
Nicht, dass ich viel feiere, aber ein wenig zusätzliches Wissen in dem Bereich kann nicht schaden, nicht wahr?
Als der Bericht begann wurde gleich im ersten Videomaterial eine nackte Frau präsentiert.
Schön.
Gut geplant.
Die Aufmerksamkeit von 80 % der Zuschauer wird nun also für die nächsten 30 Minuten an den Sender gefesselt sein.
Meine Frage danach, was nun ein nacktes Doppelpack Brust mit dem Feiern in den eigenen vier Wänden zu tun haben könnte verhallt ungehört in meinen Synapsen und wird nur als verzerrtes Echo von meinem gelangweilten Sexualzentrum zurückgeworfen.
"Was hat das damit zu tun?"
-> "...asha... asda... itzutu..."
--> "... ... shasda ... ... tzutu..."
---> "... ... ... datzutu..."
----> "... ... ... tzutu..."
-----> "... ... ... tutu..."
------> "... ... ... tutu..."
Ich assoziiere dieses Geräusch mit meinem wieder ausgegrabenen Railroad Tycoon II und frage mich welcher Wahnsinnige auf die glorreiche Idee kam zu verlangen innerhalb von nur knapp 30 Jahren eine Verbindung von Halifax nach Vancouver zu fordern um die innerstaatliche Ruhe in Kanada wieder herzustellen. Eine miese Mission, die Gegend ist mit einigen Bergen übersäht, die es meinen Dampfloks nicht ganz so einfach macht eine akzeptable Endgeschwindigkeit zu erreichen.
"Um Gold zu erlangen müssen Sie diesen Auftrag bis spätestens 1898 erfüllt und zusätzlich noch ein Eigenkapital Ihrer Firma von 50 Millionen Dollar erwirtschaftet haben."
Gehts noch?
Während sich die Brüste wenig gekonnt auf der Mattscheibe räkeln und auch die Pobacken einen blitzend blinkenden Auftritt im TV genießen erzählt die Synchronstimme von Dana Scully in hochgradig informativem Tonfall warum sich die null-acht-fünfzehn Mieterin dort nun überhaupt barbusig präsentiert:
"Darf man auf seinem eigenen Balkon nackt sein?"
Achso, darum geht es hier?
Tutu.
Um nicht sofort die schelmische Freude über das Unwissen des Zuschauers auflösen zu lassen wird natürlich nicht sogleich die Frage beantwortet, sondern es werden noch einige Wortfetzen platziert und die junge Frau sich noch ein kleines Bisschen auf der Liege räkeln gelassen, während sich ihre Brustwarzen gen Kameraobjektiv recken. Selbstverständlich aus zwei Perspektiven: Balkon und Dachterrasse in 150 Meter Entfernung.
Der Zuschauer sehnt sich bereits der Antwort entgegen um vielleicht ein wenig klüger dreinschauen zu können und sich in Kürze dem Anblick von nacktem Sex entreißen zu können, dann allerdings werden erst einige Passanten auf der Straße dazu befragt welcher Meinung sie sind.
Tutu.
Ebensogut (und hilfreich) wäre es gewesen, wenn dieser Teil der Sendung per Zuschauertelefon gefüllt worden wäre und die Verantwortlichen mich angerufen hätten. Ich wäre ebenso qualifiziert gewesen die 60 Minuten Sendezeit unqualifiziert zu füllen.
Nach einigem Gerate und Vermute, "ja, man darf", "naja, vielleicht darf man", "nein, man darf nicht", wieder der gekonnte Schwenk zu nackter Brust.
Tutu.
Um weitere 30 Sekunden teurer Sendezeit zu füllen wird unter dem Vorwand der Aufklärung die Frage noch einmal wiederholt, ausschweifend, zugepresst mit Füllworten, untermalt von B³ (Bauch, Brust, (Po-)Backen) und ich beginne mich der allgemein gültigen TV-Unterhaltungsform hinzugeben.
Meine Arme werden schwer und die Fernbedienung sinkt.
Mein Oberkörper erschlafft langsam und mein Nacken entspannt sich, sodass sich mein Kopf gegen die Lehne des Sofas legt.
Meine Beine werden schwer, zu schwer, und ich kann sie nicht mehr aufrecht stehend halten; sie erschlaffen und fallen in Al Bundy Manier auseinander.
Mein Blick wird leer.
Mein Kopf neigt sich leicht seitlich, den leeren Blick auf den Fernseher gerichtet öffnet sich mein Mund einen Spalt breit und ich beginne zu sabbern.
In meinen Gedanken warte ich auf ein vorbeilaufendes Kind, welchem ich auftragen kann Papa ein Bier zu holen.
Mein Sehvermögen nimmt Farben außerhalb des Fernsehers nur noch in grau, gelb und braungefleckt wahr, so sehe ich die Wohnung grau, mein T-Shirt verschwimmt in meinem Geist zu einem braungefleckten Feinripp-Unterhemd, meine Jeans könnte ebensogut eine teilweise gelbe, teilweise braungefleckte Unterhose mit aufklaffendem Eingriff sein.
Brust.
Tutu.
Mein Sprachzentrum ist ausgefallen, in mir nur der Wunsch nach dem Wiederholen der Frage.
"Bitte... wiederholen Frage... bitte... Frage... bitte geben Antwort... wiederholen Frage... geben Antwort... wiederholen Frage bitte... ganze Nacht... ich nicht verstehen... bitte...
Hey, ist das dort Pizza auf meinem Hemd?"
Die zehn wichtigsten Dinge, die man in Bezug auf "Lärm" und anderen Nachbarschaftsbelästigungen wissen sollte... Ein Thema, was man trotz Frage -> direkter Antwort interessant und dennoch in angemessener Kürze abhandeln könnte wird zu 15 Minuten Sendezeit aufgebauscht.
Ohne Werbeunterbrechung.
Die kommt erst danach.
Tutu.
Die Antwort kommt doch irgendwann, darf man sich nackt auf seinem Balkon aufhalten?
-> Ja, darf man, solang man sich nicht absichtlich zur Schau stellt und sich den Blicken von Kindern fernhält. Und man sollte gegebenenfalls einen Sichtschutz anbringen sofern man nicht gewillt ist den Nachbarn direkt einzuladen.
An dieser Stelle hätte meiner Meinung nach ein Obi-Werbeblock gepasst.
"Dieser Busen wurde Ihnen präsentiert, eingeölt und die Nippel aufgestellt vom Baumarkt Ihres vertrauens: Wie, wo, was weiß Obi!"
Tutu.
Ich bin vollends ermattet und während sich meine Hirnmasse beim Informationsgehalt der Sendung verflüssigt hat und schleimig aus meinem Ohr träufelt wird die nächste Fragerunde eingeläutet.
Der Aufbau der "Reportage": auch hier ähnlich. Eine schlecht gespielte Szene (verwunderlicheweise ist die junge Dame nun bekleidet) in welcher der Lebensabschnittsgefährte des Busens den Grill auf dem Balkon entzündet.
Ein schlecht gespieltes Streitgespräch ob man nun dürfe oder nicht, Passantenbefragung, erneutes stellen der Frage (während von unten meine Nachbarn mit dem Besenstiel an die Decke hämmern, weil mein Flüssighirn mittlerweile durch das Mauerwerk tropft) und dann die erlösende Aufklärung:
Nein, darf man nicht.
In einigen Hausordnungen wird es teilweise gestattet, hier wird aber hin und wieder sogar das Utensil vorgeschrieben, bei dem ausgewählten Paar ist es beispielsweise ein Elektrogrill.
Tutu.
Nächste Frage: Wie oft darf man?
Nach weiteren eineinhalb Minuten verschwendeter Lebenszeit die Antwort:
Unterschiedlich.
Toll, das hat mir wirkich geholfen.
Ausgewählt wurden einige größere Städte, in dieser und jener ist es einmal monatlich gestattet, in anderen hingegen gar nicht.
Tutu.
Wie schaut es mit dem Feiern auf dem Balkon aus?
Es ist gestattet, der Balkon zählt zum abgegrenzten Wohnraum und darf deshalb auch für Feiern genutzt werden. Nur zur Nachtruhe ist das Lautstärkemaß herunterzusetzen um die Nachbarn nicht zur Weißglut zu treiben.
Ab wann diese jedoch beginnt wurde meines Erachtens nach aber nicht erwähnt.
Muss man die Nachbarn informieren, dass gefeiert wird?
Nein, das muss man nicht. Die Höflichkeit gebietet es einem jedoch, man sollte es 48 Stunden im Vorfeld kundlich machen.
Nach einigen weiteren sehr schleht gespielten Szenen und dem ersten Besuch der Polizei bei unserem ans Herz gewachsenen Exempel-Paar muss die grün-weiße Schnittlacuhgang ein zweites mal anrücken, hier wird nun die Frage geklärt, ob die Beamten berechtigt sind die Stereoanlage zu konfiszieren:
Ja, dazu sind sie ermächtigt.
Gesagt.
Getan.
Da das Paar jedoch keine Stereoanlage besitzt wird kurzerhand der Ghettoblaster von den Herren mitgenommen.
Tutu.
Die Uhr zeigt etwa 1:10 Uhr nachts.
Nächste Szene:
"Es ist zwei Uhr und die letzten Gäste sind verschwunden, XYZ sehnt sich nun nach nichts weiter als einem heißen Bad blabla bla..."
Geht es euch auch so, wenn ihr besoffen seid?
Mir nicht.
Tutu.
Die Frage steht im Raum ob man des Nachts Duschen und Baden darf oder nicht.
Antwort: Auch wenn es in manchen Hausordnungen untersagt ist darf man. Das gehört zur Grundhygiene und ist deswegen erlaubt, bis zu 30 Minuten.
Jetzt frage ich mich allerdings ob sich das auf den gesamten Haushalt oder auf eine einzelne Person bezieht. Mal angenommen ich wohne in einer 5-Mann-WG und wir wollen nach einer Feier alle Duschen und Baden...
Ihr versteht, worauf ich hinaus will.
Tutu.
Zur Klärung dieser Frage wird aber selbstverständlich wieder der Vorteil nackten Fleisches genutzt und die junge Dame lässt die Hüllen fallen.
Meine Synapsen klatschen Beifall.
Tutu.
Tutu.
Tutu.
Bericht zuende.
Werbung.
Meine Glieder erwachen zum Leben, mein Blick klart auf und ich ergreife geistesgegewärtig einen Putzeimer, einen sehr saugfähigen Mob und einen Gefrierbeutel und husche zu den Nachbarn ein Stockwerk tiefer um mir mein Gehirn wiederzuholen.
Zwei Fragen habe ich mir jedoch aufgespart, weil sie mich in gewisser Weise fasziniert haben. Zum einen: Darf man auf dem Balkon rauchen, auch wenn der Rauch den Nachbarn stört (weil er vielleicht alles abbekommt oder es in sein geöffnetes Fenster zieht)?
Ja, man darf. Rauchen gehört, obwohl es in diesem Fall nicht nur im privaten Raum stattfindet, zu freien Entfaltung der Persönlichkeit und darf deswegen nicht verboten werden.
Tutu?!
Ich werde sofort wieder damit beginnen in Kneipen, öffentlichen Gebäuden und auf dem Schulgelände den Verzehr meiner Nikotinstangen aufzunehmen.
"Sie dürfen hier nicht rauchen!" - "Ich rauche nicht, ich entfalte meine Persönlichkeit." - "Ich werde Sie anzeigen!" - "Und ich verweise Sie auf das Grundgesetzt, 'die Würde des Menschen ist unantastbar'!"
Wer wohl Recht hat?
Tutu.
Die zweite Frage lautete, zu welchen Anlässen die Nachtruhe außer Kraft gesetzt wird und die Nachbarn einem das Feiern auch nicht polizeilich vermiesen können.
Antwort: Es gibt drei Anlässe.
Gespannt warte ich, denn in dem dargestellten Fall handelte es sich um eine Geburtstagsfeier.
1. Silvester.
Gut, das seh ich wirklich ein.
2. Hochzeiten.
Gut, das seh ich wirklich ein.
3. Karnevall.
...
TUTU?!
Karnevall?! Ich bitte euch, das kann nicht der Ernst sein! Was ist denn schon Karnevall?
Mir ist bekannt, dass es einige Städte und Regionen gibt in denen Karnevall die fünfte Jahreszeit darstellt und man eine Woche lang im Ausnahmezustand verbringt, aber was, außer einem Massenbesäufnis mit schlechter Showuntermalung, ist schon Karnevall?
Wer hat sich dieses Gesetz überlegt? Ob demjenigen bekannt ist, dass es Regionen gibt in denen Karnevall nichts wert ist und nicht einmal existiert?
Ich komme aus Hannover. Für diejenigen, die das zwar schonmal gehört haben und es dennoch nicht zuordnen können: das liegt in Niedersachsen und ist auch zufällig Niedersachsens Hauptstadt. Und um nun auch den letzten ein wenig aufzuklären (da mir die Erfahrung gezeigt hat, dass es nicht bekannt ist):
Niedersachsen hat zwar ein "Sachsen" im Namen, liegt aber nicht in Ostdeutschland. Und Wie oben bereits dargelegt ist nicht Leipzig unsere Hauptstadt...
Wir sind ein langweiliges Völkchen, bei uns gibt es nicht viel.
Und schon gar keinen Karnevall!
Ja, hin und wieder machen wir einigen Städten und Ländern etwas nach, so haben wir z.B. irgendwann die Street-Parade eingeführt, weil wir uns nicht auf die Love-Parade getraut haben. Und auch sonst kopieren wir viele Trends und unsinnigen Ereignisse.
Aber Karnevall?
Ich habe gehört, dass es da sogar so etwas wie "Ferien" gibt.
Ich bin begeistert, tutu.
Neben den gängigen Feiertagen wie Ostern, Weihnachten und Neujahr kann ich mich nur an drei weitere Ereignisse erinnern zu denen wir frei bekommen ohne hart verdienten Urlaub dafür rauswerfen zu müssen: Himmelfahrt, 1. Mai und Pfingsten.
Ich frage lieber nicht wieviele Feiertage, egal ob christliche oder andere, z.B. Bayern dagegen halten kann
Karnevall... da komme ich nicht drüber weg.
Tutu, ich erobere lieber Kanada per Eisenbahn. Ich kämpfe derzeit mit hartnäckigen Verbindungsproblemen, darum liegen meine WoW-Charaktere mehr oder weniger auf Eis. Es reicht gerademal aus um einzuloggen, ca. 100 Meter zu laufen und dann etwa zwei Minuten darauf zu warten, dass ich mich für erneute 60 Sekunden einloggen kann.
Was ich in der letzten Woche inGame geschafft habe? Nichts, außer 400 Gold verdient, zum Glück muss man für Auktionen nicht unbedingt lang online sein.
Ich könnte selbstverständlich auch noch viele Anekdötchen über meine Erlebnisse auf einem PvP-Realm zum besten geben, aber wen interessiert schon wie ich mich dort farmen lasse?
Faszinieren tut mich allerdings, mit welcher kindlichen Freude mich ein hochleveliger Schamane daran gehindert hat in Ratsched das Schiff zu betreten und mich dort geschlagene 12 Minuten nach jedem Wiederbeleben umgefegt hat. Ebenso wie ulkig der 70er Schurke es in Tanaris fand mir über den Gebirgspass in die Schimmernde Ebene zu folgen und mich immer und immer wieder umzumähen (während die vom Level her angemessenere 42er Hexe auf ihrem Mount sitzen blieb). Oder warum alle, die mindestens 3 Level höher sind glauben, dass es besonders ehrvoll ist mich anzugreifen, besonders wenn ich gerade im Mob-Kampf bin.
Ich weiß es nicht, ich bin einfach zu weichgespühlt um das zu verstehen. Ich greife nicht an, ich verteidige mich nur, wenn ich attackiert werde. Und nicht einmal das sonderlich gut. Nein, sogar sehr schlecht.
Etwas Schadenfroh war ich gestern allerdings doch, als ich gerade nach Stromgarde unterwegs war um Auktionsnachschub zu organisieren. Ich hatte einen weiteren Disconnect, wie nur allzu oft. Ich loggte mich einige Minuten später ein und sah sofort, dass mein Paladin Noranim noch bei guten 30 % HP war, weil ein Blutelf auf ihn einprügelte.
Ich begann zu fluchen, kaum dass ich die Situation erfasst hatte.
Glück im Unglück: der Blutelf war nur ein Paladin.
Ich hatte also genug Zeit zwischen seinen nicht sehr kraftvollen Schlägen mich ein wenig hochzuheilen. Und letzten Endes habe ich den Kampf gewonnen, obwohl er drei Level höher war als ich. HA! Wie ich das geschafft habe?
Ich hatte Glück, dass gerade Leutnant Heldenruf mit seinen drei Kavalleristen neu gespawnt war und ich (eigntlich bereits auf der Fluch
) in diese Gruppe hinein rannte und mein Verfolger ebenso... Also beschloss ich kehrt zu machen und ein wenig meine Axt kreisen zu lassen...
Es ist unglaublich wie wenig Schaden ein Paladin macht
Aber mal ehrlich, falls jemand der Low-Level-Umklatsch-Fraktion hier vorbei schaut: findet ihr es sehr ehrenhaft? Oder seid ihr sonderlich stolz darauf, dass ihr die nötige Ehre für dieses oder jenes dadurch erwirtschaftet, dass ihr jeden 4 oder mehr Level "jüngeren" Char zum Geistheiler befördert?
Ich weiß, ich hab das Prinzip nicht geschnallt, sonst würde ich es nicht fragen. Schließlich heißt die Frage nicht "warum tu ich das?" sondern "warum sollte ich es nicht tun, wenn ich es doch kann?".
Ein völlig neues Lebensgefühl tut sich mir bei dieser Erkenntnis auf... Ich werde gleich losgehen und der Backwarenfachverkäuferin an die Brust fassen. Schließlich kann ich das.
Und danach werde ich einen Mülleimer anzünden. Ich habe ein Feuerzeug und kann das.
Und ich werde ein Kind treten, weil ich so schöne große Schuhe habe. Ich kann das.
Und bei jedem Stromgardebesuch werde ich neuerlich ein bis vier mal umgenietet. Doch was tut man nicht für's liebe Gold, wenn man es nicht kaufen will?
Achja, beinahe vergessen: Tutu
P.S.: Für diejenigen die mehr zum Thema Nacktheit wissen wollen: Schaut öfter Glileo, wenn dort nicht gerade die Herstellung der 500. Wurstsorte gezeigt wird geht es dort oft auch um nackte Haut.
Vorvorgestern wurde ich beispielsweise darüber aufgeklärt, dass man in seinem eigenen Auto nackt sein darf, weil es wie eine Wohnung als abgetrennter Privatraum gewertet wird. Aber aussteigen darf man nur bekleidet, merkt euch das!
Der Begriff Infotainment setzt sich offensichtlich aus dem Baustein "Info", für Information, und "tainment", von Entertainment, also Unterhaltung, zusammen.
Wen wundert es also, dass weitere derlei Begriffe erfunden wurden und angewendet werden? Mich zumindest nicht.
Neben "Edutainment" ("Edu" von Education, dieser Begriff wird für Lernsendungen verwendet wie z.B. Löwenzahn) ist auch der Begriff "Politainment" mittlerweile anerkannt und ich denke, wenn man sich das Wahlkampf-TV der USA anschaut ist einem sehr schnell bewusst, was damit gemeint ist. Während dieser Veranstaltungen geht es weniger darum was in der Politik so getan werden muss oder wie die konkreten Vorschläge und Wege der einzelnen Kanditaten aussehen, sondern schlichtweg darum sich mit möglichst viel "Blingbling" in Szene zu setzen.
Zurück jedoch zum Ausgangspunkt, Galileo: ich selbst finde, dass diese Sendung schon lange keinerlei Daseinsberechtigung mehr hat. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mich sogar freute, als Henrik Hey vor einigen Jahren während der Sendung "Welt der Wunder" ankündigte, dass eine beinahe identische Produktion starten würde, jeden Werktag ausgestrahlt.
Zu dieser Zeit hatte Welt der Wunder noch seinen allsonntäglichen Sendeplatz auf Pro7 und war meiner Meinung nach eine wirklich sehenswerte Sendung. Nach kurzer Zeit war jedoch klar, dass Galileo unbrauchbar ist, Welt der Wunder jedoch wurde auf N24 "verbannt" und ist mittlerweile zu einem Galileo-ähnlichen Prinzip abgeschlafft.
Das potentielle Problem bei Infotainment, ebenso bei allen anderen Arten der XYZ-tainment-Produktionen ist, dass es in erster Linie um die Unterhaltung geht, so werden Sachverhalte zwar verständlich vermittelt, allerdings um der Massentauglichkeit treu zu bleiben nicht zwingend 100 %ig korrekt.
Docutainment z.B. ist ebenfalls eine nette Ausrichtung, die wissenschaftlichen Inhalte jedoch sollten nicht als wirkliches "Wissen" angesehen werden, eher als aha-Effekt im Sinne von: "Aha, so könnte es sein, wenn ich aber Ahnung davon hätte würde ich die Hände vors Gesicht schlagen."
Doch auch gefährliches Halbwissen bildet, das streite ich nicht ab.
Ich erwähnte bereits, dass ich Galileo als sendungsunwürdig empfinde. Dennoch bleibe natürlich auch ich manches mal dort auf diesem vorgekaut unverdautem Wissensbrei kleben. Schande über mich.
Vorgestern gab es ein wirklich "interessantes" Thema. Angekündigt wurde die Klärung der Frage wie es um das "Recht" zu feiern in seinen eigenen vier Wänden steht.
Nicht, dass ich viel feiere, aber ein wenig zusätzliches Wissen in dem Bereich kann nicht schaden, nicht wahr?
Als der Bericht begann wurde gleich im ersten Videomaterial eine nackte Frau präsentiert.
Schön.
Gut geplant.
Die Aufmerksamkeit von 80 % der Zuschauer wird nun also für die nächsten 30 Minuten an den Sender gefesselt sein.
Meine Frage danach, was nun ein nacktes Doppelpack Brust mit dem Feiern in den eigenen vier Wänden zu tun haben könnte verhallt ungehört in meinen Synapsen und wird nur als verzerrtes Echo von meinem gelangweilten Sexualzentrum zurückgeworfen.
"Was hat das damit zu tun?"
-> "...asha... asda... itzutu..."
--> "... ... shasda ... ... tzutu..."
---> "... ... ... datzutu..."
----> "... ... ... tzutu..."
-----> "... ... ... tutu..."
------> "... ... ... tutu..."
Ich assoziiere dieses Geräusch mit meinem wieder ausgegrabenen Railroad Tycoon II und frage mich welcher Wahnsinnige auf die glorreiche Idee kam zu verlangen innerhalb von nur knapp 30 Jahren eine Verbindung von Halifax nach Vancouver zu fordern um die innerstaatliche Ruhe in Kanada wieder herzustellen. Eine miese Mission, die Gegend ist mit einigen Bergen übersäht, die es meinen Dampfloks nicht ganz so einfach macht eine akzeptable Endgeschwindigkeit zu erreichen.
"Um Gold zu erlangen müssen Sie diesen Auftrag bis spätestens 1898 erfüllt und zusätzlich noch ein Eigenkapital Ihrer Firma von 50 Millionen Dollar erwirtschaftet haben."
Gehts noch?
Während sich die Brüste wenig gekonnt auf der Mattscheibe räkeln und auch die Pobacken einen blitzend blinkenden Auftritt im TV genießen erzählt die Synchronstimme von Dana Scully in hochgradig informativem Tonfall warum sich die null-acht-fünfzehn Mieterin dort nun überhaupt barbusig präsentiert:
"Darf man auf seinem eigenen Balkon nackt sein?"
Achso, darum geht es hier?
Tutu.
Um nicht sofort die schelmische Freude über das Unwissen des Zuschauers auflösen zu lassen wird natürlich nicht sogleich die Frage beantwortet, sondern es werden noch einige Wortfetzen platziert und die junge Frau sich noch ein kleines Bisschen auf der Liege räkeln gelassen, während sich ihre Brustwarzen gen Kameraobjektiv recken. Selbstverständlich aus zwei Perspektiven: Balkon und Dachterrasse in 150 Meter Entfernung.
Der Zuschauer sehnt sich bereits der Antwort entgegen um vielleicht ein wenig klüger dreinschauen zu können und sich in Kürze dem Anblick von nacktem Sex entreißen zu können, dann allerdings werden erst einige Passanten auf der Straße dazu befragt welcher Meinung sie sind.
Tutu.
Ebensogut (und hilfreich) wäre es gewesen, wenn dieser Teil der Sendung per Zuschauertelefon gefüllt worden wäre und die Verantwortlichen mich angerufen hätten. Ich wäre ebenso qualifiziert gewesen die 60 Minuten Sendezeit unqualifiziert zu füllen.
Nach einigem Gerate und Vermute, "ja, man darf", "naja, vielleicht darf man", "nein, man darf nicht", wieder der gekonnte Schwenk zu nackter Brust.
Tutu.
Um weitere 30 Sekunden teurer Sendezeit zu füllen wird unter dem Vorwand der Aufklärung die Frage noch einmal wiederholt, ausschweifend, zugepresst mit Füllworten, untermalt von B³ (Bauch, Brust, (Po-)Backen) und ich beginne mich der allgemein gültigen TV-Unterhaltungsform hinzugeben.
Meine Arme werden schwer und die Fernbedienung sinkt.
Mein Oberkörper erschlafft langsam und mein Nacken entspannt sich, sodass sich mein Kopf gegen die Lehne des Sofas legt.
Meine Beine werden schwer, zu schwer, und ich kann sie nicht mehr aufrecht stehend halten; sie erschlaffen und fallen in Al Bundy Manier auseinander.
Mein Blick wird leer.
Mein Kopf neigt sich leicht seitlich, den leeren Blick auf den Fernseher gerichtet öffnet sich mein Mund einen Spalt breit und ich beginne zu sabbern.
In meinen Gedanken warte ich auf ein vorbeilaufendes Kind, welchem ich auftragen kann Papa ein Bier zu holen.
Mein Sehvermögen nimmt Farben außerhalb des Fernsehers nur noch in grau, gelb und braungefleckt wahr, so sehe ich die Wohnung grau, mein T-Shirt verschwimmt in meinem Geist zu einem braungefleckten Feinripp-Unterhemd, meine Jeans könnte ebensogut eine teilweise gelbe, teilweise braungefleckte Unterhose mit aufklaffendem Eingriff sein.
Brust.
Tutu.
Mein Sprachzentrum ist ausgefallen, in mir nur der Wunsch nach dem Wiederholen der Frage.
"Bitte... wiederholen Frage... bitte... Frage... bitte geben Antwort... wiederholen Frage... geben Antwort... wiederholen Frage bitte... ganze Nacht... ich nicht verstehen... bitte...
Hey, ist das dort Pizza auf meinem Hemd?"
Die zehn wichtigsten Dinge, die man in Bezug auf "Lärm" und anderen Nachbarschaftsbelästigungen wissen sollte... Ein Thema, was man trotz Frage -> direkter Antwort interessant und dennoch in angemessener Kürze abhandeln könnte wird zu 15 Minuten Sendezeit aufgebauscht.
Ohne Werbeunterbrechung.
Die kommt erst danach.
Tutu.
Die Antwort kommt doch irgendwann, darf man sich nackt auf seinem Balkon aufhalten?
-> Ja, darf man, solang man sich nicht absichtlich zur Schau stellt und sich den Blicken von Kindern fernhält. Und man sollte gegebenenfalls einen Sichtschutz anbringen sofern man nicht gewillt ist den Nachbarn direkt einzuladen.
An dieser Stelle hätte meiner Meinung nach ein Obi-Werbeblock gepasst.
"Dieser Busen wurde Ihnen präsentiert, eingeölt und die Nippel aufgestellt vom Baumarkt Ihres vertrauens: Wie, wo, was weiß Obi!"
Tutu.
Ich bin vollends ermattet und während sich meine Hirnmasse beim Informationsgehalt der Sendung verflüssigt hat und schleimig aus meinem Ohr träufelt wird die nächste Fragerunde eingeläutet.
Der Aufbau der "Reportage": auch hier ähnlich. Eine schlecht gespielte Szene (verwunderlicheweise ist die junge Dame nun bekleidet) in welcher der Lebensabschnittsgefährte des Busens den Grill auf dem Balkon entzündet.
Ein schlecht gespieltes Streitgespräch ob man nun dürfe oder nicht, Passantenbefragung, erneutes stellen der Frage (während von unten meine Nachbarn mit dem Besenstiel an die Decke hämmern, weil mein Flüssighirn mittlerweile durch das Mauerwerk tropft) und dann die erlösende Aufklärung:
Nein, darf man nicht.
In einigen Hausordnungen wird es teilweise gestattet, hier wird aber hin und wieder sogar das Utensil vorgeschrieben, bei dem ausgewählten Paar ist es beispielsweise ein Elektrogrill.
Tutu.
Nächste Frage: Wie oft darf man?
Nach weiteren eineinhalb Minuten verschwendeter Lebenszeit die Antwort:
Unterschiedlich.
Toll, das hat mir wirkich geholfen.
Ausgewählt wurden einige größere Städte, in dieser und jener ist es einmal monatlich gestattet, in anderen hingegen gar nicht.
Tutu.
Wie schaut es mit dem Feiern auf dem Balkon aus?
Es ist gestattet, der Balkon zählt zum abgegrenzten Wohnraum und darf deshalb auch für Feiern genutzt werden. Nur zur Nachtruhe ist das Lautstärkemaß herunterzusetzen um die Nachbarn nicht zur Weißglut zu treiben.
Ab wann diese jedoch beginnt wurde meines Erachtens nach aber nicht erwähnt.
Muss man die Nachbarn informieren, dass gefeiert wird?
Nein, das muss man nicht. Die Höflichkeit gebietet es einem jedoch, man sollte es 48 Stunden im Vorfeld kundlich machen.
Nach einigen weiteren sehr schleht gespielten Szenen und dem ersten Besuch der Polizei bei unserem ans Herz gewachsenen Exempel-Paar muss die grün-weiße Schnittlacuhgang ein zweites mal anrücken, hier wird nun die Frage geklärt, ob die Beamten berechtigt sind die Stereoanlage zu konfiszieren:
Ja, dazu sind sie ermächtigt.
Gesagt.
Getan.
Da das Paar jedoch keine Stereoanlage besitzt wird kurzerhand der Ghettoblaster von den Herren mitgenommen.
Tutu.
Die Uhr zeigt etwa 1:10 Uhr nachts.
Nächste Szene:
"Es ist zwei Uhr und die letzten Gäste sind verschwunden, XYZ sehnt sich nun nach nichts weiter als einem heißen Bad blabla bla..."
Geht es euch auch so, wenn ihr besoffen seid?
Mir nicht.
Tutu.
Die Frage steht im Raum ob man des Nachts Duschen und Baden darf oder nicht.
Antwort: Auch wenn es in manchen Hausordnungen untersagt ist darf man. Das gehört zur Grundhygiene und ist deswegen erlaubt, bis zu 30 Minuten.
Jetzt frage ich mich allerdings ob sich das auf den gesamten Haushalt oder auf eine einzelne Person bezieht. Mal angenommen ich wohne in einer 5-Mann-WG und wir wollen nach einer Feier alle Duschen und Baden...
Ihr versteht, worauf ich hinaus will.
Tutu.
Zur Klärung dieser Frage wird aber selbstverständlich wieder der Vorteil nackten Fleisches genutzt und die junge Dame lässt die Hüllen fallen.
Meine Synapsen klatschen Beifall.
Tutu.
Tutu.
Tutu.
Bericht zuende.
Werbung.
Meine Glieder erwachen zum Leben, mein Blick klart auf und ich ergreife geistesgegewärtig einen Putzeimer, einen sehr saugfähigen Mob und einen Gefrierbeutel und husche zu den Nachbarn ein Stockwerk tiefer um mir mein Gehirn wiederzuholen.
Zwei Fragen habe ich mir jedoch aufgespart, weil sie mich in gewisser Weise fasziniert haben. Zum einen: Darf man auf dem Balkon rauchen, auch wenn der Rauch den Nachbarn stört (weil er vielleicht alles abbekommt oder es in sein geöffnetes Fenster zieht)?
Ja, man darf. Rauchen gehört, obwohl es in diesem Fall nicht nur im privaten Raum stattfindet, zu freien Entfaltung der Persönlichkeit und darf deswegen nicht verboten werden.
Tutu?!
Ich werde sofort wieder damit beginnen in Kneipen, öffentlichen Gebäuden und auf dem Schulgelände den Verzehr meiner Nikotinstangen aufzunehmen.
"Sie dürfen hier nicht rauchen!" - "Ich rauche nicht, ich entfalte meine Persönlichkeit." - "Ich werde Sie anzeigen!" - "Und ich verweise Sie auf das Grundgesetzt, 'die Würde des Menschen ist unantastbar'!"
Wer wohl Recht hat?
Tutu.
Die zweite Frage lautete, zu welchen Anlässen die Nachtruhe außer Kraft gesetzt wird und die Nachbarn einem das Feiern auch nicht polizeilich vermiesen können.
Antwort: Es gibt drei Anlässe.
Gespannt warte ich, denn in dem dargestellten Fall handelte es sich um eine Geburtstagsfeier.
1. Silvester.
Gut, das seh ich wirklich ein.
2. Hochzeiten.
Gut, das seh ich wirklich ein.
3. Karnevall.
...
TUTU?!
Karnevall?! Ich bitte euch, das kann nicht der Ernst sein! Was ist denn schon Karnevall?
Mir ist bekannt, dass es einige Städte und Regionen gibt in denen Karnevall die fünfte Jahreszeit darstellt und man eine Woche lang im Ausnahmezustand verbringt, aber was, außer einem Massenbesäufnis mit schlechter Showuntermalung, ist schon Karnevall?
Wer hat sich dieses Gesetz überlegt? Ob demjenigen bekannt ist, dass es Regionen gibt in denen Karnevall nichts wert ist und nicht einmal existiert?
Ich komme aus Hannover. Für diejenigen, die das zwar schonmal gehört haben und es dennoch nicht zuordnen können: das liegt in Niedersachsen und ist auch zufällig Niedersachsens Hauptstadt. Und um nun auch den letzten ein wenig aufzuklären (da mir die Erfahrung gezeigt hat, dass es nicht bekannt ist):
Niedersachsen hat zwar ein "Sachsen" im Namen, liegt aber nicht in Ostdeutschland. Und Wie oben bereits dargelegt ist nicht Leipzig unsere Hauptstadt...
Wir sind ein langweiliges Völkchen, bei uns gibt es nicht viel.
Und schon gar keinen Karnevall!
Ja, hin und wieder machen wir einigen Städten und Ländern etwas nach, so haben wir z.B. irgendwann die Street-Parade eingeführt, weil wir uns nicht auf die Love-Parade getraut haben. Und auch sonst kopieren wir viele Trends und unsinnigen Ereignisse.
Aber Karnevall?
Ich habe gehört, dass es da sogar so etwas wie "Ferien" gibt.
Ich bin begeistert, tutu.
Neben den gängigen Feiertagen wie Ostern, Weihnachten und Neujahr kann ich mich nur an drei weitere Ereignisse erinnern zu denen wir frei bekommen ohne hart verdienten Urlaub dafür rauswerfen zu müssen: Himmelfahrt, 1. Mai und Pfingsten.
Ich frage lieber nicht wieviele Feiertage, egal ob christliche oder andere, z.B. Bayern dagegen halten kann
Karnevall... da komme ich nicht drüber weg.
Tutu, ich erobere lieber Kanada per Eisenbahn. Ich kämpfe derzeit mit hartnäckigen Verbindungsproblemen, darum liegen meine WoW-Charaktere mehr oder weniger auf Eis. Es reicht gerademal aus um einzuloggen, ca. 100 Meter zu laufen und dann etwa zwei Minuten darauf zu warten, dass ich mich für erneute 60 Sekunden einloggen kann.
Was ich in der letzten Woche inGame geschafft habe? Nichts, außer 400 Gold verdient, zum Glück muss man für Auktionen nicht unbedingt lang online sein.
Ich könnte selbstverständlich auch noch viele Anekdötchen über meine Erlebnisse auf einem PvP-Realm zum besten geben, aber wen interessiert schon wie ich mich dort farmen lasse?
Faszinieren tut mich allerdings, mit welcher kindlichen Freude mich ein hochleveliger Schamane daran gehindert hat in Ratsched das Schiff zu betreten und mich dort geschlagene 12 Minuten nach jedem Wiederbeleben umgefegt hat. Ebenso wie ulkig der 70er Schurke es in Tanaris fand mir über den Gebirgspass in die Schimmernde Ebene zu folgen und mich immer und immer wieder umzumähen (während die vom Level her angemessenere 42er Hexe auf ihrem Mount sitzen blieb). Oder warum alle, die mindestens 3 Level höher sind glauben, dass es besonders ehrvoll ist mich anzugreifen, besonders wenn ich gerade im Mob-Kampf bin.
Ich weiß es nicht, ich bin einfach zu weichgespühlt um das zu verstehen. Ich greife nicht an, ich verteidige mich nur, wenn ich attackiert werde. Und nicht einmal das sonderlich gut. Nein, sogar sehr schlecht.
Etwas Schadenfroh war ich gestern allerdings doch, als ich gerade nach Stromgarde unterwegs war um Auktionsnachschub zu organisieren. Ich hatte einen weiteren Disconnect, wie nur allzu oft. Ich loggte mich einige Minuten später ein und sah sofort, dass mein Paladin Noranim noch bei guten 30 % HP war, weil ein Blutelf auf ihn einprügelte.
Ich begann zu fluchen, kaum dass ich die Situation erfasst hatte.
Glück im Unglück: der Blutelf war nur ein Paladin.
Ich hatte also genug Zeit zwischen seinen nicht sehr kraftvollen Schlägen mich ein wenig hochzuheilen. Und letzten Endes habe ich den Kampf gewonnen, obwohl er drei Level höher war als ich. HA! Wie ich das geschafft habe?
Ich hatte Glück, dass gerade Leutnant Heldenruf mit seinen drei Kavalleristen neu gespawnt war und ich (eigntlich bereits auf der Fluch
Es ist unglaublich wie wenig Schaden ein Paladin macht
Aber mal ehrlich, falls jemand der Low-Level-Umklatsch-Fraktion hier vorbei schaut: findet ihr es sehr ehrenhaft? Oder seid ihr sonderlich stolz darauf, dass ihr die nötige Ehre für dieses oder jenes dadurch erwirtschaftet, dass ihr jeden 4 oder mehr Level "jüngeren" Char zum Geistheiler befördert?
Ich weiß, ich hab das Prinzip nicht geschnallt, sonst würde ich es nicht fragen. Schließlich heißt die Frage nicht "warum tu ich das?" sondern "warum sollte ich es nicht tun, wenn ich es doch kann?".
Ein völlig neues Lebensgefühl tut sich mir bei dieser Erkenntnis auf... Ich werde gleich losgehen und der Backwarenfachverkäuferin an die Brust fassen. Schließlich kann ich das.
Und danach werde ich einen Mülleimer anzünden. Ich habe ein Feuerzeug und kann das.
Und ich werde ein Kind treten, weil ich so schöne große Schuhe habe. Ich kann das.
Und bei jedem Stromgardebesuch werde ich neuerlich ein bis vier mal umgenietet. Doch was tut man nicht für's liebe Gold, wenn man es nicht kaufen will?
Achja, beinahe vergessen: Tutu
P.S.: Für diejenigen die mehr zum Thema Nacktheit wissen wollen: Schaut öfter Glileo, wenn dort nicht gerade die Herstellung der 500. Wurstsorte gezeigt wird geht es dort oft auch um nackte Haut.
Vorvorgestern wurde ich beispielsweise darüber aufgeklärt, dass man in seinem eigenen Auto nackt sein darf, weil es wie eine Wohnung als abgetrennter Privatraum gewertet wird. Aber aussteigen darf man nur bekleidet, merkt euch das!