Relindis Triguhna

Kytana

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18.08.2006
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Es war eine stürmische Nacht, der Wind blies so kräftig, dass die Bäume sich so gen Boden neigten, das es schien, sie würden um Gnade flehen, da sie nicht davon geblasen werden wollten.

Die Dunkelheit lies nur erahnen, was sich genau abspielte, es knisterte und knackste von allen Seiten und das Rauschen der Blätter überdeckte fast jedes Geräusch.
Doch in der Ferne war ein schwaches Licht zu erkennen, so schwach das es einem Glühwürmchen glich.
Äste schoben sich immer wieder davor, so dass es ab und an verschwand, doch es war da.
Wer war wohl zu dieser späten Stunde und bei diesem Sturm noch wach?

Es musste etwas Außergewöhnliches passiert sein, das zu jener Zeit, in diesem kleinen Haus in diesem Dorf am Rande des Tiefenwaldes nahe Garan in Galadon, noch so reges Treiben war.

In dieser Nacht wurden im Hause Triguhna, einer Bodenständigen Familie, dem Herrn des Hauses Roothar und der jungen Mutter Saldera zwei Kinder geboren.

Es waren Zwillinge, ein wunderschönes und willensstarkes Mädchen mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, in denen man sich bereits jetzt schon verlieren konnte.

Und ein Bub, noch etwas dicklich im Gesicht, auch mit dunklen Haaren aber grünen Augen. Seiner starken, Mark durchdringenden Schreie, konnte man entnehmen, dass er eine starke Persönlichkeit hat und ein Kämpfer ist.


Noch in derselben Nacht wurden ihnen ihre Namen gegeben, wie es seid jeher Brauch ist. Das Mädchen bekam den Namen der Großmutter mütterlicherseits, sie würde nun Relindis heißen, ein Name der mit vielen großen Taten verbunden ist, er sollte ihr Glück bringen.

Der Junge wurde nach dem Großvater väterlicherseits benannt und sollte nun den Namen Leac mit stolz tragen.

Beide Kinder waren wohl auf und die glücklichen Eltern blickten einer guten Zeit entgegen.

Langsam aber auf festen und sichern Beinen wuchsen die Beiden heran, oft spielten Sie im Wald, natürlich immer unter den wachsamen Augen der Mutter.
Sie war sehr sorg voll und hatte immer die Ohren und die Augen offen, denn Sie waren ja etwas Besonderes.

Man sah schon einige Merkmale der Kinder heraus die prägend für das spätere leben waren. Relindis war sehr naturverbunden, oft sammelte sie Pflanzen, Pilze und Kräuter und fragte ihre Mutter oder die älteren im Dorf über diese aus.

Der junge hingegen, Leac, war sehr schnell herangewachsen. Er war für sein Alter recht groß und kräftiger als so manch anderes Kind. Und so entwickelte er sich mehr in eine andere Richtung. Er war eigensinnig, etwas stur und sehr stolz, Ansätze und Merkmale eines Kriegers.
Er wollte immer in die Welt hinaus ziehen, schon sehr früh war der Gedanke da, er wollte diese Welt sehen von der die Alten so oft berichteten. Sie sei so schön und groß und auch Ritter sowie der Adel herrschten in diesem fernen Land.

Relindis hingegen würde lieber zuhause bleiben, sie sagte oft:
Ich bleibe in meinem Dorf.

Doch der Wunsch der Eltern war es, das die Beiden hinaus gehen in die Welt, um ihre Sterne und ihre Zukunft neu zu ordnen und Erfahrung zu sammeln.

Es vergingen etliche Zyklen und die beiden Kinder wuchsen zu stolzen Nachfahren der Familie Triguhna heran.


Relindis übte sich immer mehr im Umgang mit der Kunst des Heilens, dazu gehörten sehr gute Kenntnisse der Pflanzenwelt und der Herstellung von Salben und verschiedensten Verbänden.
Da ihre Mutter Saldera ja Schneiderin war, war sie die Beste Lehrmeisterin für den Umgang mit den verschiedenen Stoffen und welche sich besonders gut für Verbände eigneten.
Das Wissen um die Pflanzenwelt entnahm sie den Erzählungen ihrer alten Lehrmeister und sämtlichen Büchern, die sie dazu auftreiben konnte.
Relindis war zu einer starken, wissbegierigen und wunderschönen Frau herangereift, so wie man es in ihren Augen bereits im Kindesalter voraussehen konnte.

Leac, der sich stets umhergetrieben hat und keinem Ärger aus dem Weg gegangen war und dem man schon immer eine sture und willensstarke Persönlichkeit zusagte, war zu einem großen, kräftigen Mann geworden.
Er übte sich im Kampf mit den Fäusten und allen möglichen Waffen, denn er wollte immer die Familie beschützen, da er ja der Mann im Hause war, solange Roothar, der Vater in den Minen arbeitete.
Er studierte zusätzlich noch alle Bücher die er über Kampftechniken und diverse Taktiken für jegliche Art von Kampf finden konnte. Auch sein Schicksal, welches ihm zu seiner Geburt zusagte, schien sich zu erfüllen……….

An einem etwas wärmeren Tag in der zeit 18 nach Hilgorad, schickte Saldrea ihr Kinder Leac und Relindis in die Stadt Venturia, die nahe dem Meer lag um dort einige waren und Vorräte zu besorgen, die es in Garan nur sehr selten gab.
Zu diesen Waren gehörten auch ein paar selten Stoffe, die aus dem Nordland kommen, da nur dort diese bestimmte Tierart lebt, die solch eine feine Wolle gibt.
Es war ein langer Weg bis nach Venturia. Einmal in der Woche machte sich eine Handelskutsche aus Garan auf den Weg dorthin.
Die Fahrt allein dauert schon eine Woche, also musste man genau planen, wollte man etwas Spezielles in einer der auf dem Weg liegenden Städte erledigen.
Jene Städte, die auf der Rute nach Venturia angefahren werden sind Borast, Herstakam und Ignes.
In Venturia angekommen machten sie sich getrennt von einander auf den Weg, um alle Waren und Vorräte zu beschaffen.

Am Abend in der Herberge trafen sie sich wieder und hatten alle Vorräte beisammen.
Da sagte Leac zu Relindis,

„Ich habe einen Brief in meinem Reisesack gefunden, er ist von Mutter und an dich gerichtet.“

Relindis nahm den Brief an sich und las:

Liebe Tochter……..
Ich und dein Vater haben uns lange Gedanken über eure Zukunft gemacht
und haben entschieden das ihr euch auf den Weg nach Valagaan machen sollt
um dort eure bereits angeeigneten Eigenschafen zu verbessern.
Bitte nimm diesen Weißung an, wir haben hart dafür gearbeitet um euch dies zu Ermöglichen
In Liebe deine Mutter


Sie sah ihren Bruder Leac voller Entsetzen an fragte ihn:

„wusstet du davon“?

Er antwortete ihr:

„Ja, Vater und Mutter haben mich ins Vertrauen gezogen, da es ihr größter Wunsch war das wir ausziehen in die Ferne.
Und sie wussten das du nie zustimmen würdest, so war dies die einzige Möglichkeit dich zu dieser Reise zu bewegen.“
Wir treten unsere Reise morgen in der hell fase des zweiten Zyklus an, unsere Namen habe ich heute in der Fährliste vermerken lassen.


Mit einigem zögern respektierte Relindis den Wunsch ihrer Eltern.
Der morgen dämmerte.
Früh machten sie sich auf den Weg zu Fähre um die Reise nach Valagaan anzutreten.

Auf der Reise war Relindis sehr ruhig und Machte sich viele Gedanken und Sorgen um ihre Mutter, ihren Vater und um ihre Zukunft.
Es herrschte rauer Seegang auch dies machte Relindis ein wenig zu schaffen, und bewegte sie dazu zu dem Gott Vitama zu sprechen, wie sie es schon führe zuhause getan hat mit ihrer Mutter bei schlechten Zeiten.
Ihre Mutter Saldera führte sie bereits im Kindesalter langsam an den Glauben heran, da auch sie ihre täglichen Gebete unter anderem an sie richtete. Vitama, Schutzgöttin der Liebe und Patronin der Heiler wurde im Laufe ihres Lebens für Relindis immer wichtiger, da sie sich ja dem Heilertum verschreiben hatte. Vitama solle ihr den Mut verleihen, alles durchstehen zu können und immer Liebe für ihre Mitmenschen empfinden zu können. Dies sind wichtige Eigenschaften, die ein Heiler bei seinem Werdegang mit auf den Weg bekommen sollte.


Leac hingegen blickte am Bug stehend gen Süden und war voller Vorfreude auf alles, was ihn in der neuen, unbekannten Ferne erwarten würde.
"Bei Bellum, ich werde große Taten vollbringen",
brüllte er gegen den Wind.
Die Seeleute schmunzelten und mussten wohl gedacht haben, was für ein Spinner.
Doch das kümmerte ihn nicht.
Nur die Seekrankheit überkam ihn letztendlich, was ihm einen kleinen Dämpfer verpasste.
Je weiter sie gen Süden fuhren desto finsterer wurde der Himmel, große schwarze Wolken schoben sich voreinander und in der Ferne sah man schon helle Blitze auf das tobende Meer schlagen, als wollten sie es zerteilen.
Der Donner der durch die sich drängenden Wolken entstand, war so laut, da nichts im Weg stand, um ihn zu brechen, das einige Reisende an Bort zusammenzuckten, wenn er zu hören war.
Die Seeleute murmelten etwas von:
So schlimm sei es noch nie gewesen und forderten alle auf sich gut festzuhalten.

Wellen schlugen über die Reling und Gischt peitschte Relindis und Leac, die sich gemeinsam am Hauptmast des Schiffes festhielten, ins Gesicht.
Das Schiff schaukelte wie wild hin und her und es wurde immer schwerer auf den Füßen zu bleiben, die Seekrankheit war vergessen, die Angst, diese Fahrt nicht heil zu überstehen hatte sie davon gespült.

Ein lautes karren war zu hören das Schiff machte plötzlich eine kehre und lag fast auf der Seite als der Steuermann durch die tosende Nacht rief:

„ Wir sind auf Grund gelaufen, das Schiff hat leck geschlagen“

in diesem Moment krachte es und der Hauptmast brach unter seiner last zusammen und stürzte ins Meer.

Die dadurch Ausgelöste welle spülte Relindis und Leac vom Schiff und die starke Strömung zog sie weit aufs Meer hinaus.

Alle Versuche sich aneinander festzuhalten scheiterten, da sie keine Kraft mehr in ihren Händen hatten. Zu lange haben sie sich vorher schon ans schiff geklammert.
So wurden sie unweigerlich auseinandergerissen und trieben in verschiedene Richtungen ab.
Lange versuchten sie noch dagegen anzuschwimmen, doch auch dies gelang ihnen nicht.
Die Rufe nach einander verstummten, denn die Kehlen waren heiser und rau vom Meerwasser, welches durch die Wellen immer wieder in ihre Münder gelangte.
Sie konnten nichts mehr tun, außer sich dem Meer hinzugeben und mit letzter Kraft die Götter um Hilfe zu bitten.

Dann wurde es ruhig…

In der Dunkelheit trieb Relindis Orientierung los umher müde und erschöpf versuchte sie sich wach zuhalten um nicht zu ertrinken, an einem Stück Treibgut klammerte sie sich fest.

Es müssen wohl einige Zyklen vergangen sein als Relindis plötzlich aufschreckte da sie abermals eingeschlafen war, den der Himmel riss auf und grazile strahlen von Sonnenlicht schienen durch die sanften Wolken und kündigten so den neun Tag an.
Der Sturm war vorüber und die See ruhig.

Sie versuchte in die Ferne zu spähen, da muss doch irgendetwas sein, doch außer Wasser sah sie nichts.
Erschöpf, ohne Hoffnung und den Tränen nahe lies sie das Treibgut los um sich ihrem Schicksal zu ergeben.
Plötzlich vernahm sie in der Ferne ein Geräusch das sie nicht deuten konnte aber sie war sich sicher das da was war und drehte sich in diese Richtung.
Bereits aus dem Augenwinkel waren grobe Umrisse von etwas großem zu erkennen.
Doch durch die lange zeit auf dem Meer waren ihre Augen verklebt und alles verschwommen.
Dann, wieder diese Geräusch, dieses mal lauter und deutlicher, ihre Stimmung hob sich, den sie wusste nun was es war.

Möwen, es müssen Möwen sein,

Mit letzer Kraft schwamm sie in Richtung der umrisse, der Rettung entgegen.

Es war Land.
 
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