Schon wieder wat zu lesen!

Ryu1001

Quest-Mob
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09.04.2009
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Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte. Plötzlicher Schwindel hatte ihn ergriffen und was war das für ein ohrenbetäubendes Kreischen, das ihn zwang sein Gehör zu schützen? Die Antwort auf Letzteres sah er genau vor sich. Die Kiefer seiner Gefangenen standen weiter auf, als sie es hätten dürfen und die dahinter liegende Kehle musste dieses Geräusch verursachen. Aber noch etwas war merkwürdig. Ihre Haut war nichtmehr von einer leichten Bräune, sie war nun Aschgrau. Ein Auge lag im Schatten, das andere jedoch war nichtmehr strahlend blau, wie noch Momente zuvor. Es war Gelb... ein böses, kaltes Gelb... ein Gelb, das ihm einen Schauer über den Rücken laufen lies und es schien, als wollte sie ihn mit ihrem herabschauenden Blick aufspießen. Hände und Füße glichen nun vielmehr Klauen, als dem, was sie eigentlich waren. Schwarze Blitze schlängelten sich knisternd entlang ihrer Arme bis in die Handflächen. Er schaute sich um. Die restlichen Wachen taumelten immernoch benommen, einige lagen gar bewusstlos auf dem Boden. Was war nur geschehen? Der Schrei verstummte. Vari drehte ihren Kopf wieder nach vorne, schaute den Mörder ihres Großvaters in die Augen, als sie den Schädel einer Wache, die ihr zu nahe stand, abtrennte und dabei beiläufig ihre Ketten zerriss. Blut spritzte auf ihren Arm, bevor der Körper zusammenbrach und sich erneut roter Lebenssaft über den Steinboden verteilte. Ein breites Grinsen umspielte ihr Gesicht, sie kicherte wild, während sie etwas von dem Blut auf ihrem Arm ableckte. Nach und nach kamen die Elfen wieder zur Besinnung. Sie schauten Varileztra an... einige waren nur verwirrt... andere schreckten vor dem, was sie sahen zurück... noch andere waren wie gelähmt... sie spührten die ungewöhnliche Aura, konnten nicht anders, als dazustehen und du starren.
Auf einmal stand sie direkt vor ihm. Ihre Bewegung war so schnell, dass sie ein Dröhnen erzeugte und er sie garnicht gesehen hatte. Seine Augen weiteten sich,spiegelten pure Panik wieder, als ihre Klaue vorschoss und sein Gesicht ergriff. Schwarze Blitze tänzelten einen Moment herum, dann wurde sein Kopf mit einer so gewaltigen Kraft nach hinten geschleudert, dass er beinah abgetrennt worden wäre. Er schlug mit einer solchen Wuch in eine der Zellentüren, dass diese aus den Angeln gerissen wurde. Erst die Steinmauer der Zelle konnte den Flug stoppen. Geschwächt sank der Scharfrichter zu Boden. Blut lief ihm aus Nase und Mund, einige Zähne fehlten.
Kaum eine Sekunde später durchfuhr ihn ein weiterer Blitz, verbrannte sein Fleisch und ließ die Schreie des Schmerzes schnell verstummen.
Vari, die mit ausgestrecktem Arm und zusammengepresstem Zeige- und Mittelfinger in seine Richtung zeigte, kicherte wie ein kleines Mädchen, die Lippen zu einem unnatürlichen, wahnsinnigem Lächeln verzogen. Sie wandte sich an die umstehenden Wachen, welche immernoch lediglich angsterfüllt auf die Elfe..oder was auch immer sie nun war... starrten.
"Lasst uns spielen.", kicherte sie. "Wenn ich euch fange, darf ich euch zerreißen. Solltet ihr es aus diesem Raum schaffen, dürft ihr noch eine Weile leben."
Mehrere der Abgestoßenen blickten Richtung Ausgang, doch niemand traute sich sich zu bewegen. Für einen Moment wurde es still, zumindest solange, bis das tiefe Dröhnen von Varileztras Bewegungen erneut durch die Luft hallte und eine Wache schmerzerfüllt aufschrie, während sich Vari´s dämonische Klaue in seine Eingeweide grub. " Das Spiel beginnt jetzt.", sagte sie und zog den Darm ihres Opfers heraus. Blut floß in Strömen an dessen Körper und ihrer "Hand" hinab. Schließlich gelang es doch dem ersten seine Furcht abzuschütteln. Er rannte so schnell ihn seine Beine tragen konnten in Richtung Ausgang. Nach und nach folgte der Rest - es waren etwa 2 Dutzend -, die Panik in den Gesichtern der eigentlich als so emotionslos geltenden Abgestoßenen, war deutlich erkenntbar. "Ah, es erfreut micht, dass ihr doch mitspielen wollt.", ertönte die kindliche Stimme.
Auch in den Zellen begann sich etwas zu regen. Die Gefangenen bemerkten selbstverständlich, dass sich etwas zusammenbraute. Daher fingen sie an aus ihrer Melancholie zu erwachen, gegen die Türen zu schlagen und der tobenden Elfe zuzujubeln, auch wnen sie garnicht wussten, wer sie war und - wohl zu ihrem Glück- sie auch nicht sahen. Die Luft dröhnte mehrfach tief, jeweils gefolgt von panischen Schreien, denen wiederum undeutliches Krächten und Stöhnen folgten. Gestank von trocknemdem Blut und Fäkalien erfüllte die Luft, doch kaum jemand bemerkte dies. Die einen, nunmehr weniger als die Hälfte, rannten um ihr Leben, die andere folge und genoss dabei das "Spiel", wie sie es nannte. Als lediglich drei Wärter über waren und der Ausgang immernoch zu weit entfernt war, brüllte der Vorlaufende: "Brüder, lasst und kämpfen, statt einen ehrenlosen Tod zu sterben!" Er fuhr herum, zog sein Schwert und stürmte fluchend auf Vari zu. Bei den anderen dauerte es einen Moment, bis sie realisierte, was ihr Kamerad tat. War er verrückt? Nie im Leben konnten sie ein solches Monster besiegen! Dennoch mussten sie zustimmen, dass ein kampfloser Tod unehrenhaft war, genauso wie sie einsahen, dass sie den Ausgang nicht rechtzeitig erreichen würden. Desweiteren war nicht gesagt, dass sie dann auch wirklich leben dürften oder schlimmer noch, dass sie nicht für ihr Versagen zur Rechenschaft gezogen würden. Immerhn war es ihnen nicht gelungen eine einzelne Elfe, die zugleich ihre wichtigste Gefangene war, unter Kontrolle zu halten. Vermutlich war es wahrlich besser hier zu sterben, als sich der Schmach des Versagens zu stellen. Und so zogen auch sie ihre Schwerter und attackierten den sie verfolgenen Dämon. Es gelang ihnen sich um Vari zu positionieren und ihre Hiebe schneller durchzubekommen, als Vari sich von ihrem Erstaunen über den plötzlichen Wandel in den Flüchtenden erholen konnte. Ein Schwert trennte ihren rechten Unterarm ab, ein weiteres bohrte sich in ihr Kreuz und das Letzte in ihre Brust. Schwarzes Blut floss aus dem einst schönen Körper. Neuer Mut brannte in den Abgestoßenen auf. Sie konnten es schaffen diese Monster zu besiegen! Es war eindeutig verwundbar und hatte nun schwere Verletzungen. Doch blieb der Erfolg nicht von langer Dauer. Schwarze Sehnen schossen aus Stumpf und abgetrenntem Unterarm, verbanden sich und zogen den Arm wieder zurück an seinen Platz. Zeitgleich wurden die Schwerter in Rücken und Brust vom Blut verschlungen. Die Gesichter der Abgestoßenen wurden blass.
Das war nicht möglich! Was für ein Ungeheuer war sie? Was war mit der unscheinbaren Elfe passiert? In Millisekunden gingen sie gedanklich durhc, was geschehen war, dann wurde es ihnen schlagartig klar. Von dem Moment an, an dem sie den Greis hatte sterben sehen, war sie eine solche Abscheulichkeit geworden.
 
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