Schwarzes Blut, Kapitel 7: Die scharlachrote Ernte

Valfara

Rare-Mob
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Thalanor den Rücken zuwendend, musterte Valfor etwas misstrauisch den Geißelgreifen. Der schien ihn hämisch anzugrinsen, was Valfor dazu brachte, schnurstracks auf ihn zuzugehen und sich ohne zu zögern in seinen Sattel zu schwingen. Zügel hatte es allerdings keine, nur einen Sattelknauf, an dem man sich festhalten konnte. Was auch ganz gut war, da sich der Greif ohne zu zögern in die Luft erhob, über den Rand der Balustrade flog und dann abrupt beinahe senkrecht in die Tiefe stürzte! Valfor fiel das Herz in die Hose und sein Magen befand sich irgendwo in der Halsgegend, als ihm der Boden in rasender Geschwindigkeit entgegenkam. Doch kurz vor dem scheinbar unvermeidlichen Aufprall schwenkte der Greif zur Seite und bremste seinen Fall mit kräftigen Flügelschlägen. Wobei sich Valfor im Hinterkopf fragte, wie er das mit Flügeln schaffte, die nur aus Knochen bestanden. Wenn man allerdings danach ging, dürfte er sich erst gar nicht in die Luft erheben dürfen bzw. überhaupt am Leben sein. Aber so groß war die Macht des Lichkönigs, dass selbst solche Unmöglichkeiten möglich waren.
Durch das Flügelschlagen hatte der Greif soweit abgebremst, dass er unten sanft wie eine Feder landen konnte. Valfor brauchte einen Moment um zu registrieren, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Der Kopf der Greifen drehte sich schon zu ihm um und schien ihm wortlos zu sagen, dass er gefälligst absteigen sollte, bevor er das für ihn erledigte. Was Valfor dann auch schleunigst tat, da er sich kaum etwas demütigenderes vorstellen konnte, als von einem gerupften Vogel in den Staub befördert zu werden. Ganz davon abgesehen, dass er dann ein schlechtes Bild für die Leute abgab, der er eigentlich befehligen sollte. Auch wenn das noch ein ganzes Stück in der Zukunft lag.
Da er sich noch nicht ganz sicher auf den Beinen fühlte, blieb er noch kurz stehen, unter dem Vorwand seine Kleidung abzuklopfen. Dabei konnte er sich auch in Ruhe umsehen, da die Todesbresche doch etwas anders aussah, als er sie in Erinnerung hatte. Wo vorher nur eine recht leere Fläche gewesen war, auf der sich die Todesritter gemessen hatten, standen jetzt kleine Pavillons, in und um die geschäftiges Treiben herrschte.
Langsam aber scheinbar zielstrebig ging er die von den Pavillons gebildete Gasse entlang, wobei er sich möglichst unauffällig orientierte. Es wirkte sehr unprofessionell, wenn er glotzte wie ein Bauerntölpel. Er musste nicht lange suchen, da das Pavillons des Prinzen doch ein ganzes Stück größer und opulenter war als die anderen. Außerdem herrschte ein ständiges kommen und gehen anderer Todesritter auf seinem Level, von denen er die paar, die er aus dem Training kannte mit leichtem Kopfnicken begrüßte.
Beim Prinzen angekommen wartete er kurz, bis er mit dem Initianden vor ihm fertig war, um dann forsch vorzutreten und vor ihm zu salutieren.
Prinz Valanar schien im ersten Moment in die Luft über ihm zu starren. „Riecht Ihr das?“ Er holte einen tiefen Atemzug. „Frisches Fleisch. Der Geruch des Scharlachroten Kreuzzugs liegt in der Luft.“ Erst jetzt wandte er seinen Blick voll und ganz Valfor zu, der sich sehr unbehaglich fühlte, da man auch ihn mit Fug und Recht als Frischfleisch bezeichnen konnte. Deswegen kam es ihm auch so vor, als würde ihn Valanar gierig mustern. Jedoch war das schwer zu sagen, da seine gesamte untere Gesichtshälfte von einer Maske verdeckt war, deren Verzierung Fangzähne imitierte. Valfor war sich allerdings recht sicher, dass er auch welche im Mund hatte. Er war schließlich einer der Vampirprinzen und was das hieß, konnte sich jeder selbst zusammenreimen. Valfor vermutete, dass er in ferner Vergangenheit wohl mal ein Elf gewesen war, da die Ohren und der Körperbau darauf hinwiesen, doch von welcher Art konnte er noch nicht mal mutmaßen. Solche Spekulationen unter den Initianden war von ihren Lehrern auch immer recht streng unterbunden worden, da es sich nicht ziemte solche Überlegungen über die Vorgesetzten anzustellen.
Und da er gerade vor ihm stand, konzentrierte Valfor sich auch lieber auf das hier und jetzt. Valanar machte eine zerstreute Geste. „Entschuldigt, Todesritter, ich bin sicher, dass Ihr an meiner Art der feinen Küche nicht interessiert seid. Ihr seid hier um zu arbeiten! Um den Angriff anzuführen!“
Klang da etwas Spott heraus? Valfor war sich nicht sicher, behielt aber vorsichtshalber seinen neutralen Gesichtsausdruck bei. Bei seinem nächsten Satz war er fast sicher, dass er höhnisch klang: „Ja, ich weiß. Der Lichkönig hat mir alles erzählt, was ich über Euch wissen muss, Valfor.“ Doch schlagartig wurde er wieder ernst und seine Augen bohrten sich in Valfors. „Die Zeit ist gekommen, um Blut zu vergießen!“
 
immer noch sehr geil
danach wird man ja fast süchtig^^

und ihm wortlos zu sagen schien, dass er gefälligst absteigen sollte, bevor er das für ihn besorgte

ersetze besorgte durch eledigte
weil am ende des satzes hattte
ich net wirklich kapiert was
gemeint is
 
Herrlich, wie du die Gedankengänge beim Anblick des fliegenden Knochenhaufens und der zweifelhaften Lufttauglichkeit desselben beschreibst, Val
Weiter so :D
 
Danke für die Kritik, ich hab mal ein bisschen dran rumgebastelt und mach morgen noch ein anderes Bild rein, da das jetzige besser zum nächsten Kapitel passt.
 
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