Sethek
Welt-Boss
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Aloha,
Ums gleich vorneweg zu schreiben: Ich bin kein Blogger. Ich schreibe zwar gerne, viel und umständlich verschnörkelt, aber nicht unbedingt regelmäßig oder als Monolog.
Trotzdem nehme ich mir seit Jahren vor, mal das "regelmäßige bloggen" anzutesten. Ich weiß zwar jetzt schon, dass das schwierig wird mit der Regelmäßigkeit, aber wie ein bekannter Superagent uns lehrte - "Sag niemals nie".
Aber worüber bloggen? Über all die Fährnisse des Lebens? Mein Leben ist so langweilig, dass ich vermutlich unterm Schreiben einschlafen würde. Seien wir mal ehrlich - wären wir hippe, aufregende Leute - also der Menschenschlag, der gerne in der Werbung dargestellt wird - würden wir vermutlich keine MMOs spielen und noch viel weniger darüber schreiben und diskutieren.
Allerdings muss auch ein Thema her, welches dem ungeübten Blog-Neuling nicht zu kompliziert erscheint und noch dazu regelmäßige updates verspricht - na, da hab ich doch was, hab ich doch vor kurzem "EvE online" installiert, nachdem ich um dieses Spiel seit Jahren einen Bogen gemacht hatte. Warum? Es hat einfach überhaupt nicht in mein "Beuteschema" gepasst.
EvE Online steht ja nicht umsonst in dem Ruf, ein echter Noobfresser zu sein mit der steilsten Lernkurve diesseits des Himalaya - gerade das richtige für den "skilled casual", als der ich mich gerne geriere.
Soviel zum Vorwort und wie es dazu kam, dass ich hier über meine EvE-Zeit schreibe, was noch zu erwarten ist und so weiter und so fort und...
Ahem...
Aller Anfang ist schwer
So sagt man gemeinhin.
Ich wollte mir EvE ungefiltert, ohne Hiflsmittel und Guides, ansehen. Hilfsmittel nimmt man ja bekanntermaßen dann, wenn ohne welchselbige die Spannung zu wünschen übriglässt, gell?
Mein Anfang jedenfalls war stressfreier, als das zum Beispiel bei SW:ToR der Fall war. Trialaccount erstellt, trotz Gümmelleitung den vergleichsweise mickrigen client samt aktuellen updates direkt runtergeladen - das ganze ist so komfortabel, schnell und stressfrei, wie es eigentlich Genrestandard sein sollte. Hat mich also schon ein bischen geärgert, dass ich da keinen Grund zum mich ärgern hatte.
Nach der Installation kam *Tusch* die Charaktergenerierung. Zunächst stellt man mich vor die Wahl des Volks - gennreüblich, möchte man meinen, aber halt: Alle 4 Optionen sind offenbar Menschen.
Wie bitte? Sci-Fi ohne Latexmasken? Keine Aliens?
Trotzdem erschlafft mein Interesse nicht sofort, was ich eigentlich bei dieser Feststellung erwartet hätte. Der Griff zum Hilfsmittel gleich zu Beginn des ersten Mals bleibt mir also vorerst erspart - das liegt an den schicken voice-overs und kleinen Videos, mit der jedes Völkchen kurz direkt im Menü vorgestellt wird. Da hätten wir...
Die Caldari
Die Caldari werden von diversen Megakonzernen geführt. Deren Logos huschen auch im Video an uns vorbei. Lustiges Völkchen, und als die rauchige Computerstimme "meritocracy" sagt, möchte ich meinen Monitor am liebsten küssen. Dieses kleine Wörtchen verrät mir schon, dass das Spiel keinen Kniefall vor der tumben Masse macht. Mit "meritocracy" werden einige Leute nichts anfangen können, ich allerdings schon, und ich darf mich wieder als intellektuelle Elite fühlen. Jedenfalls scheinen die Caldari der typische Zukunfts-Konzern-style zu sein mit schnörkel- und makellosen, nüchternen Fahrzeugen, Basen und uniformierten Konzernsklaven. Interessant...
Die Gallente
Space Frenchies. Ohne Witz. Zwar ist das Wappen ein Adler und kein Hahn, aber trotzdem. Die Gallente sind die einzige echte Demokratie in der Galaxis. Freie Meinungsäußerung, Grundrechte - wie die sich da behaupten können, v.a. gegen die Caldari, das fragt man sich doch. Und tatsächlich, die Caldari scheinen Gallente-Separatisten zu sein, die im Handstreich das halbe Gallenteterritorium usurperit haben. Naja, mal sehen, ist mir irgendwie zu nahe an unserer Realität, das Spiel hat ohnehin eine gewisse Nüchternheit, und ohne jede Fantastik könnte ich auch Deutsche Bank onine spielen. Wenns das denn gäbe.
Die Amarr
Sweet Jesus...ein Kaiserreich in Stargate-Optik mit einflussreicher Priesterkaste, Sklaverei und laut voiceover fähig zu edler Selbstaufgabe und schlimmsten Gräueltaten. Für den Isnogud in mir wäre das was, eventuell kann man ja da wirklich Kalif werden anstelle des Kalifen. Beziehungsweise Kaiser. Wobei - wenn ich die Zügel der Macht in Händen halte, werde ich wohl einen eigenen Titel tragen können. Die Jungs sind auf jeden Fall bislang mein Topkandidat...bleibt noch eine Gruppierung, und zwar...
Die Minmatar
Klingt auf den ersten Blick irgendwie albern, aber die Geschichte...wilde Stammesnomaden, die Jahrhundertelang von den Amarr versklavt waren und sich erst kürzlich befreien konnten. Noble savage? Eher nicht so mein Fall, aber die klingen, als könnte man da von der Mentalität eher so in Richtung Space Ork gehen. Außerdem verspricht die Technik irgendwie Steampunk-Fair als wohltuende Abwechslung zum Hightech-Einerlei der anderen...Okay, wir haben einen Gewinner. Sie können uns unsere Schiffe nehmen, aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit!
Dann kann man sich noch zwischen drei "Supspezies" entscheiden...offenbar keine stats, aber Hintergrund. Auch hier gibts wieder relativ viel und vor allem interessantes zu lesen zu Kultur und Lebensweise, also Inhalte, die man in Spielen der Marke "WoW" nur sehr rudimentär abhandelt. Das ganze auch noch relativ nett geschrieben - mir gefällts.
Entschieden habe ich mich dann für die Brutor, eine Minmatarkultur, die vor allem in Konfliktsituationen brilliert, von eher cholerischem Wesen und generell mit einer Philosophie im Stile von "Wenn Du ein Problem mit den verfügbaren Waffen nicht lösen kannst - besorg mehr Waffen!". Damit kann ich mich identifizieren, der Grundsatz "Viel hilft viel!" liegt mir ebenso nahe wie der Holzhammer.
Weiter gehts im Charaktereditor, und eine derartig umfassende Individualisierung der Optik hab ich so noch nicht erlebt. Selbst Champions online und City of Heroes müssen hier den Hut ziehen, die haben zwar dreitausendmal so viele Kleidungsvariationen, aber was man in EvE online aufspritzen, straffen, umfärben, piercen, absaugen und schminken kann, geht auf keine Kuhhaut. Wohl aber auf die Haut meiner Minmatari... und da passiert es... ich klicke, zerre, straffe wie ein plastischer Chirurg, und ohne dass ich bewusst drüber nachgedacht habe, steht sie vor mir, meine Seeräuberin Jenny.
Doch - ich bin schockiert vom Ergebnis, denn...
Premiere! Angesichts dieser Gestaltungsmöglichkeiten erstelle ich das erste mal in meiner MMO-Laufbahn einen weiblichen Char, der mich real ansprechen würde. Gut, mein Schönheitsempfinden liegt etwas abseits der Norm, ich mag punkig, ich mag creepy, ich mag schnoddrig und trotzdem ästhetisch und vor allem "starke Frauen". Mit Hochglanz-Schönheiten aus Modemagazinen kann ich nix anfangen, aber da bin ich offenbar bei den Minmatar eh fehl am Platze.
Mit ihrem schneeweissen Iro, den kybernetischen Augen, den Piercings und der ärmellosen Lederkluft hab ich auch schon ein Bild vor Augen...
Eine schnoddrige, bodenständige Schrottsammlerin und Archäologin, die sich nix sagen oder gefallen lässt und ihr eigenes Ding macht. Quasi Alice Schwarzer meets tank girl meets Indiana Jones meets Grace Jones. Cool.
So sieht die gute aus:
Somit wäre die erste Hürde angenehm unkompliziert, mit allerlei interessanten Infos zu dem "lay of the land", genommen. So schwer kanns ja nicht sein, oder?
An dieser Stelle ist jetzt erstmal Schluss, in der zweiten Folge wirds dann die ersten Tobsuchtsanfälle, viel Frust aber auch Erfolgserelbnisse geben.
Bis dahin,
Mast und Schotbruch.
Disclaimer: Die gute heisst natürlich weder Jenny noch taucht im Name "Seeräuber" auf. Ich hab ihr nen glaubhaften Namen verpasst, denn meine Chars sind nach alter Tradition, auch wenn ich im Spiel kaum IC agiere, eigentlich immer als "quasireale Personen" konzipiert mit eigener Geschichte und Persönlichkeit. Ist so ne Macke von mir.
Ums gleich vorneweg zu schreiben: Ich bin kein Blogger. Ich schreibe zwar gerne, viel und umständlich verschnörkelt, aber nicht unbedingt regelmäßig oder als Monolog.
Trotzdem nehme ich mir seit Jahren vor, mal das "regelmäßige bloggen" anzutesten. Ich weiß zwar jetzt schon, dass das schwierig wird mit der Regelmäßigkeit, aber wie ein bekannter Superagent uns lehrte - "Sag niemals nie".
Aber worüber bloggen? Über all die Fährnisse des Lebens? Mein Leben ist so langweilig, dass ich vermutlich unterm Schreiben einschlafen würde. Seien wir mal ehrlich - wären wir hippe, aufregende Leute - also der Menschenschlag, der gerne in der Werbung dargestellt wird - würden wir vermutlich keine MMOs spielen und noch viel weniger darüber schreiben und diskutieren.
Allerdings muss auch ein Thema her, welches dem ungeübten Blog-Neuling nicht zu kompliziert erscheint und noch dazu regelmäßige updates verspricht - na, da hab ich doch was, hab ich doch vor kurzem "EvE online" installiert, nachdem ich um dieses Spiel seit Jahren einen Bogen gemacht hatte. Warum? Es hat einfach überhaupt nicht in mein "Beuteschema" gepasst.
EvE Online steht ja nicht umsonst in dem Ruf, ein echter Noobfresser zu sein mit der steilsten Lernkurve diesseits des Himalaya - gerade das richtige für den "skilled casual", als der ich mich gerne geriere.
Soviel zum Vorwort und wie es dazu kam, dass ich hier über meine EvE-Zeit schreibe, was noch zu erwarten ist und so weiter und so fort und...
Ahem...
Aller Anfang ist schwer
So sagt man gemeinhin.
Ich wollte mir EvE ungefiltert, ohne Hiflsmittel und Guides, ansehen. Hilfsmittel nimmt man ja bekanntermaßen dann, wenn ohne welchselbige die Spannung zu wünschen übriglässt, gell?
Mein Anfang jedenfalls war stressfreier, als das zum Beispiel bei SW:ToR der Fall war. Trialaccount erstellt, trotz Gümmelleitung den vergleichsweise mickrigen client samt aktuellen updates direkt runtergeladen - das ganze ist so komfortabel, schnell und stressfrei, wie es eigentlich Genrestandard sein sollte. Hat mich also schon ein bischen geärgert, dass ich da keinen Grund zum mich ärgern hatte.
Nach der Installation kam *Tusch* die Charaktergenerierung. Zunächst stellt man mich vor die Wahl des Volks - gennreüblich, möchte man meinen, aber halt: Alle 4 Optionen sind offenbar Menschen.
Wie bitte? Sci-Fi ohne Latexmasken? Keine Aliens?
Trotzdem erschlafft mein Interesse nicht sofort, was ich eigentlich bei dieser Feststellung erwartet hätte. Der Griff zum Hilfsmittel gleich zu Beginn des ersten Mals bleibt mir also vorerst erspart - das liegt an den schicken voice-overs und kleinen Videos, mit der jedes Völkchen kurz direkt im Menü vorgestellt wird. Da hätten wir...
Die Caldari
Die Caldari werden von diversen Megakonzernen geführt. Deren Logos huschen auch im Video an uns vorbei. Lustiges Völkchen, und als die rauchige Computerstimme "meritocracy" sagt, möchte ich meinen Monitor am liebsten küssen. Dieses kleine Wörtchen verrät mir schon, dass das Spiel keinen Kniefall vor der tumben Masse macht. Mit "meritocracy" werden einige Leute nichts anfangen können, ich allerdings schon, und ich darf mich wieder als intellektuelle Elite fühlen. Jedenfalls scheinen die Caldari der typische Zukunfts-Konzern-style zu sein mit schnörkel- und makellosen, nüchternen Fahrzeugen, Basen und uniformierten Konzernsklaven. Interessant...
Die Gallente
Space Frenchies. Ohne Witz. Zwar ist das Wappen ein Adler und kein Hahn, aber trotzdem. Die Gallente sind die einzige echte Demokratie in der Galaxis. Freie Meinungsäußerung, Grundrechte - wie die sich da behaupten können, v.a. gegen die Caldari, das fragt man sich doch. Und tatsächlich, die Caldari scheinen Gallente-Separatisten zu sein, die im Handstreich das halbe Gallenteterritorium usurperit haben. Naja, mal sehen, ist mir irgendwie zu nahe an unserer Realität, das Spiel hat ohnehin eine gewisse Nüchternheit, und ohne jede Fantastik könnte ich auch Deutsche Bank onine spielen. Wenns das denn gäbe.
Die Amarr
Sweet Jesus...ein Kaiserreich in Stargate-Optik mit einflussreicher Priesterkaste, Sklaverei und laut voiceover fähig zu edler Selbstaufgabe und schlimmsten Gräueltaten. Für den Isnogud in mir wäre das was, eventuell kann man ja da wirklich Kalif werden anstelle des Kalifen. Beziehungsweise Kaiser. Wobei - wenn ich die Zügel der Macht in Händen halte, werde ich wohl einen eigenen Titel tragen können. Die Jungs sind auf jeden Fall bislang mein Topkandidat...bleibt noch eine Gruppierung, und zwar...
Die Minmatar
Klingt auf den ersten Blick irgendwie albern, aber die Geschichte...wilde Stammesnomaden, die Jahrhundertelang von den Amarr versklavt waren und sich erst kürzlich befreien konnten. Noble savage? Eher nicht so mein Fall, aber die klingen, als könnte man da von der Mentalität eher so in Richtung Space Ork gehen. Außerdem verspricht die Technik irgendwie Steampunk-Fair als wohltuende Abwechslung zum Hightech-Einerlei der anderen...Okay, wir haben einen Gewinner. Sie können uns unsere Schiffe nehmen, aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit!
Dann kann man sich noch zwischen drei "Supspezies" entscheiden...offenbar keine stats, aber Hintergrund. Auch hier gibts wieder relativ viel und vor allem interessantes zu lesen zu Kultur und Lebensweise, also Inhalte, die man in Spielen der Marke "WoW" nur sehr rudimentär abhandelt. Das ganze auch noch relativ nett geschrieben - mir gefällts.
Entschieden habe ich mich dann für die Brutor, eine Minmatarkultur, die vor allem in Konfliktsituationen brilliert, von eher cholerischem Wesen und generell mit einer Philosophie im Stile von "Wenn Du ein Problem mit den verfügbaren Waffen nicht lösen kannst - besorg mehr Waffen!". Damit kann ich mich identifizieren, der Grundsatz "Viel hilft viel!" liegt mir ebenso nahe wie der Holzhammer.
Weiter gehts im Charaktereditor, und eine derartig umfassende Individualisierung der Optik hab ich so noch nicht erlebt. Selbst Champions online und City of Heroes müssen hier den Hut ziehen, die haben zwar dreitausendmal so viele Kleidungsvariationen, aber was man in EvE online aufspritzen, straffen, umfärben, piercen, absaugen und schminken kann, geht auf keine Kuhhaut. Wohl aber auf die Haut meiner Minmatari... und da passiert es... ich klicke, zerre, straffe wie ein plastischer Chirurg, und ohne dass ich bewusst drüber nachgedacht habe, steht sie vor mir, meine Seeräuberin Jenny.
Doch - ich bin schockiert vom Ergebnis, denn...
Premiere! Angesichts dieser Gestaltungsmöglichkeiten erstelle ich das erste mal in meiner MMO-Laufbahn einen weiblichen Char, der mich real ansprechen würde. Gut, mein Schönheitsempfinden liegt etwas abseits der Norm, ich mag punkig, ich mag creepy, ich mag schnoddrig und trotzdem ästhetisch und vor allem "starke Frauen". Mit Hochglanz-Schönheiten aus Modemagazinen kann ich nix anfangen, aber da bin ich offenbar bei den Minmatar eh fehl am Platze.
Mit ihrem schneeweissen Iro, den kybernetischen Augen, den Piercings und der ärmellosen Lederkluft hab ich auch schon ein Bild vor Augen...
Eine schnoddrige, bodenständige Schrottsammlerin und Archäologin, die sich nix sagen oder gefallen lässt und ihr eigenes Ding macht. Quasi Alice Schwarzer meets tank girl meets Indiana Jones meets Grace Jones. Cool.
So sieht die gute aus:
Somit wäre die erste Hürde angenehm unkompliziert, mit allerlei interessanten Infos zu dem "lay of the land", genommen. So schwer kanns ja nicht sein, oder?
An dieser Stelle ist jetzt erstmal Schluss, in der zweiten Folge wirds dann die ersten Tobsuchtsanfälle, viel Frust aber auch Erfolgserelbnisse geben.
Bis dahin,
Mast und Schotbruch.
Disclaimer: Die gute heisst natürlich weder Jenny noch taucht im Name "Seeräuber" auf. Ich hab ihr nen glaubhaften Namen verpasst, denn meine Chars sind nach alter Tradition, auch wenn ich im Spiel kaum IC agiere, eigentlich immer als "quasireale Personen" konzipiert mit eigener Geschichte und Persönlichkeit. Ist so ne Macke von mir.