Selbstverfasstes Getippsel aus Langeweile ;)

Melfise

NPC
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03.01.2008
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Seit je her sind Prophezeiungen der stetige Begleiter des Wechselspiels von Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft.Doch so wie jeder Baum in einem Samenkorn wurzelt,gab es auch hier eine erste,die den Fluss des Schicksals auf ewig prägen sollte.Eine erste,geboren in der Zeit der Wanderungen.In den Tagen,wo die Erde noch jung war und das Caladpura,das Herz der Welt,seine ersten Schläge tat.In den Tagen,wo die Steine und Flüsste,Wälder und Berge vor Magie schier übersprühten - und dem ständigen Wandel weltenformender Götterkriege unterworfen waren.
Äonen sind seither vergangen,und die Worte jener ersten Prägung des Schicksals sind schon lange dem allen Menschen eigenen Geschenk anheim gefallen:dem Vergessen.Und selbst die Faune und Feen,ungleich langlebiger,kennen sie nur noch als Teil des Sagen-und Mythenschatzes ihrer Völker:

"Wo das Dunkel verschlingt und das Licht gebiert
wird der Schatten auf ewig bestürmt,
denn dies ist seine Natur.
Und wo die Ordnung kämpft und das Chaos frisst
wartet der Schatten in den Ecken und Winkeln.
Versteckt.Ruhend.Lauernd.
Denn so ist die Natur des Raubtiers,
das er ist."

Doch ungeachtet dieser finsteren Worte hatten Wohlstand und Weisheit Einzug in die Welt und die Herzen der Lebewesen gehalten.In dieser Zeit der Güte,unter der weisen Führung der großen Zwergenkönige,war die Bedeutung von Worten wie "Not" und "Krieg" schon lange verlorengegangen.Ein ewig währender Frühling hüllte die Länder in ein blühendes Klein und hob vorallem die Reiche der Menschen in die hohen Wipfel der Zivilisation.

Und dann kam der Tag.Der Tag,an dem das Schicksal zu schlug - und die lange verborgene Wahrheit der Prophezeiung eine schreckliche Erfüllung fand.In einer einzigen Nacht stieß der Schatten die Ordnung von ihrem Thron.Der eisige Pesthauch des Schattens legte sich wie ein drückendes,schwarzes Leichentuch über die Welt.Ein mächtiger Hexer und Nekromant,für Hunderte von Jahren in Ketten aus Wahnsinn gelegt,war nun neu erstarkt - und brachte Kummer und Leid über die Welt.Wie ein Inferno verzehrte seine Berührung jeden Hauch von Gerechtigkeit,ließ die Erde in Blut und die Luft in dem Geklirr von Waffen und den Schreien der sterbenden ersticken.Und so trug dieser schreckliche Kreuzzug schon bald einen neuen Namen - Der Krieg der brennenden Tränen.Und die Zeit der Asche begann.

Doch selbst als die Königreiche der Zwerge und Menschen nur mehr aus schwelenden Ruinen bestanden,regte sich noch Widerstand in den Herzen und Köpfen seiner Bewohner.Anomandarios Morgenglanz,die Klinge der Dämmerung,ein mächtiger Ordenspriester,scharte seine Anhänger um sich und trug den Kampf zurück in den tiefsten Kern seines Feindes."Schattenfeuer" war geboren - eine Armee,geschaffen für den grundlegenden Kampf jeder Existenz:Widerstand leisten.

Aber schon zu lange hatte die Finsternis den Glanz der Sonne gedämpft,hatte der Griff des Schattens die Gedanken verseucht.Und so endete der Kampf von Anomandarios schon weit vor dem gesteckten Ziel,dem Wiedererlangen der Freiheit.Gebrochen durch den größten Makel und die schlimmste Waffe der Menschheit:Gier und Verrat.Ans Kreuz genagelt,spürend,wie das lebend in langsamen Strömen aus ihm herausfloss,war er nun dazu verdammt,das Ende seiner Freunde und Gefährten zu erleben.Zu sehen,wie einer nach dem anderen gepfählt wurde - und als Wegweiser des Schreckens auf der großen Reichsstraße aufgehangen wurde.

Und dann,in seinen letzten Augenblicken,als alle Hoffnung und jeder Gedanke an Errettung verloren schien,drehte sich die Münze des Schicksals.Als der Himmel salzigen Regen weinte erhob sich ein Sturm aus Raben und Krähen,Adlern und Falen und trug die Seele von Anomandarios hin fort,hinaus aus seinen sterbenden,von Kummer gebeutelten Körper,sie in allen Teilen der Welt verstreuend.So wurde sie auf ewig an das Land gebunden.

Und so flüstert auch heute noch das Lied des Windes die Worte von nie sterbender Hoffnung - und von ewig währendem Widerstand.Denn "Schattenfeuer" lebt weiter - und der Kampf beginnt aufs neue...
 
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