Stimmt's oder stimmt's nicht? Nachgehakt.

Khanor

Dungeon-Boss
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Über den gemeinen Zocker werden viele Dinge behauptet die einfach so weiter erzählt werden. Aber stimmt das wirklich so ohne weiteres? Kann man all die Argumente verallgemeinern? Ich habe mal nachgeschaut wie es um die berühmtesten Zocker-Vorurteile steht.

1. Die Körperhygiene:
Man behauptet, dass Zocker, bzw. viel-Zocker mangelnde Hygiene an den Tag legen. Bekräftigt wird das auch in der Presse von sich selbst outenden Ex WoW Spielern die behaupten derart süchtig gewesen zu sein, dass sie sich manchmal wochenlang nicht geduscht haben. Aber stimmt das so ohne weiteres? Sollte man Personen im Fernehen Glauben schenken, die sogar zum Zeitpunkt des Interviews und nach mehreren Monaten Spielabstinenz noch immer aussehen wie frisch aus der Jauchegrube geschlüpft?

Das halte ich für nicht verallgemeinerbar. Wenn man sich ansieht was für Menschen zocken kommt man aber auch von allein auf diesen Schluss. Die hübschen Mädchen und Damen sind sicherlich gern bereit den eigenen Körper zu pflegen um eben diese Schönheit auch weiterhin präsentabel zu halten. Bei den Herren der Schöpfung sieht das in Teilen etwas anders aus, aber wenn sich ein 16-jähriger Knabe mal ein oder zwei Tage nicht duscht ist das völlig normal. Und im etwas fortgeschrittenen Alter würde ich einen drei-Tage-Bart nicht als Mangel ansehen - eher als Pflichtprogramm für den modernen Gamer.


2. Die Klamotten:
Stimmt es tatsächlich, dass ein Zocker tagein tagaus in Gammelklamotten oder Schlafanzug vor dem Spiel sitzt bis sich im Gesäßbereich langsam der Stoff durchscheuert? Legen Zocker im allgemeinen Tagesgeschehen einen schrecklichen bzw gar keinen Stil in Sachen Bekleidung an den Tag?

Ich glaube, wenn man sich die gesammelten Profilbilder hier ansieht soll es Beweis genug sein, dass dem nicht ausschließlich so ist. Und überhaupt fällt es schwer in der Öffentlichkeit jemandem anzusehen ob und was er in seiner Freizeit spielt. Man erkennt weder WoW-ler noch Ballerspiel-Fan am Äußeren.

Und das Wochenende? Das gehört doch jedem selbst. Wenn ich Samstags morgens Lust verspüre mir eine Videospielsession zu gönnen werde ich dafür nicht den Hochzeitszwirn aus dem Schrank holen (obwohl das mal etwas anderes wäre...). Und warum die enge Jeans anziehen, die zwar gut aussieht, aber der Stoff nicht sonderlich anschmiegsam für freie Stunden? Was tut man denn im Allgemeinen als erstes, wenn man heim kommt? Die meisten Menschen legen gemütlichere Kleider an, wahlweise Jogginghose mit Kapuzenpulli oder Stoffhosen und T-Shirt. Kein Bild, welches nur den Zocker ausmacht und nur auf eine bestimmte Altersstuf von Menschen zutrifft.


3. Das Kellerkind:
Es gibt Theorien die behaupten, dass die Innenstädte und Freizeiteinrichtungen in Platz und Aufnahmefähigkeit um den Faktor 3 erhöht werden müssten, wenn es keine Videospiele gäbe. Angeblich würden dann viel mehr - besonders junge - Leute beispielsweise im Sommer in Badestätten, Einkaufsmeilen und dem Rest der Welt zu finden sein anstatt, wie es sonst sein soll, in ihren Kämmerchen der Photosynthese entgehen. Sollte man das glauben?

An meinem Beispiel: Sonne ist schön, aber zu viel Sonne ist warm, bedeutet Schweiß. Dem versuche ich gern zu entgehen. Soll ich mich, um der Gesellschaft einen Gefallen zu tun, mit einem nicht sonderlich gut gefüllten Geldbeutel in der Innenstadt in klimatisierte Geschäfte stellen? Oder kann ich nicht einfach diese Zeit so gestalten wie ich es möchte? Falls letzteres der Fall sein sollte: ich bleib daheim. Da kann ich wenigstens so viele Klamotten von mir werfen wie mir lieb ist, ohne dumme Blicke von Umstehenden zu bekommen, die entweder verärgert über meine Freizügigkeit sind oder belustigt über meinen wenig perfekten Körper tuscheln. Und wenn ich dann schon mal da bin kann ich doch machen, was ich möchte.

Wie wärs z.B. mit zocken?


4. Rasenmäher-Geschraddel
Was ist dran an der Aussage, dass Shooter-Spieler nur Musik mit nihilistischen und/oder gewaltverherrlichenden Texten hören? Was steckt hinter der Meinung, dass WoW-Spieler nur mittelalterliche Musik oder Metal hören? Wieso wird in Spielszenarien die in künftigen Tagen spielen gern mal die Stille mit technologischer Musik untermalt?

Hier kann man doch keine klare Grenze ziehen, also wirklich! Wenn man das so wie oben einfach pauschalisieren könnte hätte beispielsweise HipHop keine Daseinsberechtigung. Dafür wär ich zwar dankbar, aber leider ist die Welt nicht fair. Und wie oft entbrannten im Teamspeak schon Debatten darüber welcher Utz-Utz-Deedl-Deeld-DJ nun grad die bessere neue Scheibe raus gebracht hat und wozu man besser tanzen könne? Und warum kann ich zu Rock und Metal einfach viel besser Autorennspiele spielen? Und warum haben Shooterspieler auch mal gelegentlich einen Blick auf den Charts?


5. Die Ernährung:
Hat nicht jeder schon einmal gehört, dass die Kinder immer mehr verfetten, weil sie nur noch vor der Kiste sitzen und daddeln? Und dieses Problem bleibt ja nicht nur bei stummeligen Kindesbeinen stehen, sondern setzt sich mit steigendem Alter fort. Ist das tatsächlich so? Oder will uns da jemand einen Gummibären aufbinden?

Von Verallgemeinerungen ist auch hier abzusehen und ich möchte auf diverse Profilbilder verweisen.

Jedem das seine, nicht wahr? Mancher findet neben dem Spiel genug Zeit regelmäßige Kühlschrankbesuche durchzuführen, ein anderer wiederum nicht. Ein Freund von mir sagte, dass zu seiner Hauptsaison (AQ40 etc.) fünf mal pro Woche Pizza bei seiner Freundin und ihm auf dem (Schreib-)Tisch stand, an den beiden anderen Tagen Wahlweise Nahrung vom goldenen M oder anderen kulinarische Köstlichkeiten aus dem Tiefkühlregal. Keine frisch zubereiteten Mahlzeiten, keine Zeit für ausgewählten Einkauf.

So ernähr ich mich heute noch immer. Und das zum einen, weil es mir schmeckt und zum anderen, weil es nicht sonderlich aufwendig ist und ich noch nicht hörte, dass jemand wegen so etwas verstorben ist. Heute beispielsweise wird es Pizza geben, so wie es vor zwei Tagen Pizza gab. Gestern zur Abwechslung mal Pommes mit Fisch aus der Tiefkühltruhe.

Der ach-so-dickmachende Alkohol? Naaaa, der kanns nicht sein. In den letzten Monaten habe ich mehr Alkohol zu mir genommen als in den davor vergangenen zweieinhalb Jahren.

Oder liegt es nur an der "Nervennahrung"? Oh ja, so mancher hat stapelweise Tütchen und Päckchen mit Naschutensilien immer in Griffweite der PC-Maus oder des Controllers liegen und benutzt diese auch mit ausgiebigen Handgriffen. unbewusst, bis die Packung leer ist und erst eine neue geöffnet werden muss. Aber ist das bei jedem so? Wenn ich da mal an mein WoW-Verhalten zurückdenke: ich habe doch nicht gespielt, weil mir langweilig war, sondern weil ich Spaß am Spiel hatte. Und wenn ich Spaß am Spiel habe will ich auch spielen, immer weiter und noch mehr. Da hab ich doch gar nicht die Zeit andauernd Futter ranzuschaffen oder in der Naschbox zu fingern um danach die Tastatur mit Schokolade einzusauen.

Alles Humbug, wenn ihr mich fragt. Ich spiele jetzt seit... Schreck lass nach, seit beinahe sechs Monaten liegt mein WoW-Account auf Eis und in der Zeit habe ich in Bauchgegend schlappe 5 cm zugelegt. Und damit meine ich nicht im Umfang, sondern in der Profilansicht! Da wo vor einem halben Jahr mein Brustkorb noch mehr Umfang hatte als der Bauch kann sich meine Rippenansammlung nun auf einem lässigen Polster ausruhen.

Da sieht man es mal wieder: die Debatte um Spiele, Spielverbote und was auch immer damit einhergeht sollte mit Rücksicht auf das Gesundheitswesen aus den Medien und den Köpfen der Menschen verschwinden.

Reallife macht nämlich dick.
 
hmmm wasch dich mal wieder^^ Oh ich mich auch sry... *grins* das doch alles blabla solange man net am Stuhl fest wächst^^ oder verhungert.... da fällt mir nur South Park ein Staffel 10 die Wow Folge ....
 
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