stirb und fall

Zôria

NPC
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07.05.2008
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Es war morgen und ein leichter Schimmer des Mondes schien
in das Zimmer und die Schatten der Nacht waren noch nicht
ganz verschwunden. Ich stand auf und startete müde den Computer.
Langsam streckte ich mich und versuchte etwas zu erkennen
Klick ich schaltete das Licht ein und sah mich um. "Zum kotzen“.
"Wahnsinn“. Das sind Worte mit denen man unbedingt den Tag
beginnen sollte. Abgenervt ging ich ins Bad und schaute in den
Spiegel. "Zum kotzen" fantastische Worte die man unbedingt
sagen sollte wenn man in den Spiegel schaut. Ausziehen, Duschen,
Abtrocknen, wieder zum Spiegel. "Zum kotzen". Mit voller Wucht warf
ich das Handtuch gegen den Spiegel und verlies das Bad mit
kochender Wut auf mich selbst. Schrank öffnen, Kleider anziehen,
einen Blick durchs Fenster werfen, sich erinnern an einen Traum der
Wahrheit war und einen nun wieder einholt.
"Was für ein Wetter". Wundervolle Worte und wunderbares Wetter um
drinnen zu hocken und sich hinter seinem Computer zu
verkriechen. „Tack Tack“, „Klick Klick“. Ich hackte in die Tasten und klickte mit
der Maus von Gespräch zu Gespräch. Einzelne Gesprächsfetzen holten
Erinnerungen zurück.

"Bekomm ich ein Bild von dir?" Hmmm. "Du bist echt süß!"
Nein! "Oh man Ey, ist unglaublich, wie kannst du nur so lieb
sein." Bei dem letzten Satz fing ich laut und dreckig an zu lachen:
"Ich und lieb, wenn du wüsstest, du Volltrottel!" Der Stuhl quietschte,
ich lehnte mich zurück und verfief wieder in Gedanken. Das Gespräch,
das alles veränderte, huschte durch meinen Kopf. Einzelne Fetzen erzählten
sich selbst und ihre Bedeutung. Mein Blick verschwamm und warme salzige
Tränen liefen über meine Wangen, doch ich bemerkte die Tränen, holte mit der
Faust aus und schlug wütend auf den verdammten Tisch.
„Das ist keine Träne wert!" Falscher Gedanke. "Du bist es nicht wert!“

"Bye süße !" Wie mich der Abschied anwiderte und dieses Wortpaket von 5
Leuten gleichzeitig. „Klick Klack“ Bildschirm abgeschaltet. Ich ging erneut
zum Fenster, durch das das einzige Licht hereinfiel. Schwerer Zigarettenrauch
drehte sich in der Luft. Während ich ihn beobachtete lief ein Klavierstück
und erinnerte an einen Abend. Den Abend an dem er starb, der Abend an
dem er das Messer mit Blut tränkte... seinem Blut, das warm über die
kalte, harte Klinge lief und dann mit ihm zu Boden viel. "Du verdammter
Mistkerl!" Meine Stimme fiel in einen tiefen Ton und meine Worte
stockten, als sie dem Qualm der Zigarette folgten. Der salzige Geschmack
von Tränen und der bittere Zigarettenrauch lagen auf meinen Lippen.
Die selbe Zeit, die selbe Musik und die selbe neblige verrauchte
Luft in der sich alles drehte. Es ist wie damals, als er starb, doch
diesmal war ich diejenige, die das Messer hob und es zur Ader führte.
Ich hob das Messer von meinem Schrank und führte es mit glasigem Blick
und lauten schreienden Erinnerungen zu meinem Arm. Ich lies die Klinge
meine Adern küssen und mein warmes Blut lief mir den Arm herab. Ich
falle! Ich höre nicht auf zu fallen… falle in den Tod!
 
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