Stress in der Ausbildung

Linija

Quest-Mob
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Hey Leute,

Ich wollt euch einfach mal nach euren Erfahrungen innerhalb der Ausbildung fragen; hab da nämlich derzeit einige Probleme:

Ich habe im August ne Ausbildung angefangen, befinde mich derzeitig also im 1. Lehrjahr. Natürlich sind die Arbeiten am
Anfang nicht so berauschend, das ist ja oft so.
Zu Beginn fand ich alles ganz toll und es hat mir viel Spaß gemacht; meine Probezeit habe ich ohne Probleme bestanden, in
der ersten Zeit gab es auch nie Ärger oder sonstwas.

Seit ner Weile verlangt der Azubi (der meine Sachen erledigen muss wenn ich in der Schule bin), dass alle Arbeiten des Tages
vor meiner Schule fertig sind. Soweit so gut. Problem ist nur, dass es oft einfach zu viel ist! Für die Botengänge gehen locker 2 Stunden drauf.
Abends hab ich oft noch eine Menge Arbeiten die liegen bleiben, weil ich z.B. zwischendurch immer wieder in den 2.Stock gerufen werde,
nur um dann wieder runter zu rennen und eine Seite zu kopieren. Dann gehts wieder ab - hoch.

Mittwochs haben wir eigentlich ab 13 Uhr zu, ich bleibe aber oft bis um 17 oder 18 Uhr, weil dort immernoch Sachen von Montag liegen
(z.B. Teile der Post um die sich der Azubi aus dem 2. nicht ansatzweise gekümmert hat), die ich am Dienstag nicht alle geschafft habe (Manchmal
sinds also Arbeiten von 2 Tagen die ich an einem schaffen soll). Meine Mittagspausen arbeite ich jeden Tag durch.

Im Moment bin ich zusätzlich leider auch noch häufig krank. Im Moment hab ich eine Bronchitis und wollte eigentlich trozdem zur Arbeit gehen, das
wurde mir allerdings von meiner Ärztin "verboten". Unser Azubi aus dem 3. Lehrjahr hat im Moment Urlaub, weswegen jemand Ausgelerntes an den Schultagen
die Botengänge machen muss. Von dem Azubi im 2. Lehrjahr werde ich durchgehend angemotzt. Wenn ich jetzt nicht wiederkommen würde, könne er nicht mit der
Schulklasse einen Nachmittag wegfahren und er sei dann sehr böse auf mich. Es werden Sachen zu Arbeitskollegen geschrieben, wie: "Ja, also eigentlich musst du
das ja auch garnicht machen, das ist ja schließlich nicht deine Aufgabe."
Keiner hilft mir, wenn ich mal wieder zu viel Arbeit habe, ich werde im Nachhinein nur wieder angeschnautzt, warum denn noch was übrig geblieben sei.

Das Verhalten vom Azubi aus dem 2. setzt mir tierisch zu. Ich möchte ja, dass alle mir mir zufrieden sind, aber was kann ich dafür, wenn ich krank
bin und dann jemand anderes meine Arbeiten übernehmen muss? Es sind ganz viele Kleinigkeiten die mich stören: Immer wieder Seitenhiebe gegen mich etc. Egal was ich mache
immer ist irgendwer stinkig auf mich. Ich fühl mich auch nicht, als würde ich dazu gehören, sondern irgendwie wie eine Art "Fremdkörper". Mit meinem Ausbilder habe ich
schon gesprochen, was leider nicht wirklich viel gebracht hat. Oft sitz ich Abends zu Hause und bin völlig fertig und mag garnicht mehr hin gehen (nach nichtmal 5 Monaten).

Wisst ihr einen Rat? Stelle ich mich einfach nur an und wie war das bei euch? Ich schaff es leider nicht eine "Mir-doch-scheiss-egal-Sichtweise" aufzubauen,
schließlich möchte ich auch noch die nächsten Jahre gut mit allen auskommen.
 
a) Mit dem Azubi reden
sollte der nicht kommunikationsfähig sein mit einem vorgesetzten sprechen
 
Genau sehe das gleich wie Tikume.
Aber das etwas falsch läuft in deinem betrieb ist klar.
Wehr dich bevor du dich kaputt machst.
 
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Eigentlich jeder hat in seiner Ausbildung gewisse Nickeligkeiten mitmachen müssen. Mir wurde so viel Verantwortung aufgetragen, was schließlich darin endete, das ich Dinge entscheiden sollte, die längst nicht in meinen Befugnissen lagen.
Zwischenzeitlich habe ich die komplette Arbeit unseres Büros übernommen, weil mein Kollege "besseres" zu tun hatte. Ich musste auf die Praktikanten aufpassen und für jeden ihrer Fehler geradestehen, die mir durchgegangen sind.
Schlussendlich habe ich einen der besten Abschlüsse meiner Klasse gemacht, was aber mehr an Themenverständnis als an Hilfe durch meinen Ausbilder lag.

Nun sammle ich gerade Berufserfahrung, bin die erste Zeit da und muss quasi täglich von meiner Chefin erleben, wie mir neues beigebracht wird, weil ich offensichtlich damals wie ein Hund behandelt wurde, ein Arbeitnehmer 2. Klasse, der ja quasi nix kostet.

Jedes Mal, nachdem ich von einer Krankheit (mit Sicherheit nicht stressbedingt... merkwürdigerweise meine komplette Schulzeit ohne Fehlzeiten) oder nach einem Urlaub wiederkam, durfte ich mir anhören, was alles so schief gelaufen ist, als ich nicht da war, mein Chef drohte mir mal an, meine Ausbildung zu kündigen, weil ich ja laut ihm 10% meiner Ausbildung (tatsächlich waren es rund 30 Tage in 3 Jahren) krank war und "das ja eh keinen Sinn hat".

Ganz geil fand ich auch, wie ich von meiner Chefin fertig gemacht wurde, weil meine Arbeitskollegen unsere Listen und Tabellen nicht aktualisiert haben (Bearbeitungsstand), worauf ich sie ja hätte hinweisen müssen. Höhepunkt war, als ein Praktikant ein Adressschild falsch ausgefüllt hat. "Das hätte ja etwas wichtiges sein können", bekam ich zu hören, nachdem ich den ersten Tag nach ner Woche Urlaub wieder da war. "Wenn da ne Frist anhängig gewesen wäre...". Straße war richtig, PLZ auch, nur für den Ort hats irgendwie nicht gereicht. Und genau den hab ich mir nicht angeschaut.
Erst bekam ich vom Juniorchef ne Ansage, musste dann ins andere Büro, wo ich normal arbeite und hab mir das Gleiche von meinem Kollegen anhören müssen. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, das ich bereits vor 10 Minuten von meinem Chef angeschrien wurde: "das interessiert mich doch nicht!".


Worauf ich hinaus will: Jeder muss gewisse Dinge mitmachen. Einiges ist einfach unfair, da kann man nichts dran machen. Ich war recht häufig an dem Punkt, meine Ausbildung zu kündigen, genauso wurde mir aber auch empfohlen, mich an die Kammer zu wenden. Ich habe es nicht getan, ich habe es mit einigen grauen Haaren durchgestanden. Ob es richtig war, wird sich vielleicht irgendwann zeigen.
Teilweise muss man da leider drüber stehen. Oder es zumindest lernen. Schlussendlich ist dieser Angestellte nicht mehr als ein armes Würstchen. Es zeugt schon von Hass, einem ehemaligen Azubi statt viel Glück in der Zukunft einfach mal "ich hoffe, das du in der ersten Woche bei deinem neuen Chef mal ordentlich auf den Arsch fällst" zu wünschen.
Zu dem Zeitpunkt habe ich 2 Wochen vor Ende der Ausbildung die Reißleine unter Absprache mit meinem Arzt gezogen.
Ich sollte direkt am ersten Tag nach meiner Prüfung bei meinem neuen Chef anfangen. Ohne diese 2 Wochen Pause hätte ich wohl einen richtigen Burn Out bekommen. Auf meinem Tisch standen zu dem Zeitpunkt "nur" 15 breite Ordner mit offenen Fällen.
 
Wisst ihr einen Rat? Stelle ich mich einfach nur an und wie war das bei euch? Ich schaff es leider nicht eine "Mir-doch-scheiss-egal-Sichtweise" aufzubauen,
schließlich möchte ich auch noch die nächsten Jahre gut mit allen auskommen.
a) Mit dem Azubi reden
sollte der nicht kommunikationsfähig sein mit einem vorgesetzten sprechen
Das ist genau die Reihenfolge, die Du machen musst.
 
Danke erstmal für die Aufbauenden Worte. Wenn ich wieder in der Firma bin, werde ich
ihn nochmal darauf ansprechen und versuchen mit ihm in Ruhe in der Mittagspause oder so zu reden.
Bis jetzt sind leider Gesprächsversuche gescheitert.
Ich wurd in der Situation immer wieder unterbrochen und man hat mich nicht ausreden lassen.
Als er dann rausgefunden hat, dass ich schon einmal mit dem Ausbilder geredet hab, war er dermaßen stinkig.

Trozdem meinte er immer nur "Ich verstehe dich, bei mir war das auch so." Andererseits kommen dann Sätze wie
"Mir hat auch nie jemand geholfen, das musst du alleine schaffen, kann ja nicht sein...", "Ich helf dir ja auch" (stimmt nicht)
... ich weiß aber genau, dass das nicht der Wahrheit entspricht.
Ich würde gerne eine Lösung finden, hab aber auch Angst, falls alles nicht hilft irgendwann mal zu einem
Vorgesetzten zu gehen. Ich möchte schließlich niemanden in die Pfanne hauen. :/
 
Vielleicht hilft es klarere Worte zu finden. Wenn er dir sagt "Ich helfe dir ja auch.." aber tatsächlich ist er es der dein Arbeitspensum bis ins unermessliche steigert kann da ja einiges nicht richtig angekommen sein. Das klingt jetzt hart, auch genauso das was Doofkatze geschrieben hat - aber ich würde mir das nicht gefallen lassen - aber das ist wohl eine Frage der Situation und des Menschentyps der man ist.
 
Jo wurde ja bereits alles gesagt...

Mit den entsprechenden Personen reden ist das beste was du erstmal tun kannst.
Wenn sich dann immer noch alle quer stellen und du dich absolut unwohl fühlst würde ich keinen Tag mehr länger warten sondern den Mist abbrechen.

Du hast auch nix davon wenn du nur scheiße behandelt wirst und dich nicht wohl fühlst.
Letzteres ist IMO das A und O in Ausbildung, Studium, Schule und Co.

Wer sich nicht halbwegs wohl fühlt (einige nervige Tage wird es immer geben), der wird langfristig sang und klanglos scheitern.
 
Und falls es deinen Chef auch nicht interessieren sollte bzw er dir nicht hilft, einfach mal an die IHK wenden.
 
Ohja, sowas kenne ich von meiner Ausbildung auch. War zwar nicht so krass, aber ich stand auch oft genug alleine da und musste mir selbst zusammenreimen was nun getan werden muss. Das Gute war, dass man mich am Ende für nichts zusammenscheißen konnte, weil sich niemand für mich interessierte. Ich war zu Anfang nichts weiter als eine billige Arbeitskraft. Irgendwann wurden die anderen aber frech und wollten mir reihenweise eins reinwürgen. Dann ließ ich mal kurz die Fetzen fliegen und von diesem Tag an war alles in Ordnung.

Was aber mal gar nicht, unter gar keinen Umständen geht sind durchgearbeitete Pausen. Wenn man mal aus freien Stücken sagt, "okay, ich mach nur die halbe Pause, lege dafür später mal einen Moment die Füße hoch" ist das ja noch vertretbar. Wenn man aber regelmäßig durch ein riesiges Arbeitspensum nicht einmal für die Ruhepausen (welche gesetzlich vorgeschrieben sind) Zeit hat oder sie nehmen darf, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Ausbilder unterliegt einer Sorgfaltspflicht, das heißt er muss Sorge tragen das der Auszubildende seinen zu erlernenden Beruf ohne Gefährdung der Gesundheit und des Wohls nachgeht. Fehlende Ruhepausen stellen meiner Ansicht nach ein hohes gesundheitliches Risiko da. Das skurrile daran ist jedoch, das genau die, die sagen "das tut doch niemanden weh", diejenigen sind die den ganzen Tag auf ihrem ergonomischen Chefsessel hocken und sich in Sachen Arbeit nicht gerade mit Ruhm bekleckern.

Meiner Ansicht nach müssen die Vorgesetzten das vorleben was sie von ihren Auszubildenden erwarten. Werte müssen gelebt und vorgelebt werden, sonst passiert sowas wie im Fall des TEs.
 
Meiner Ansicht nach müssen die Vorgesetzten das vorleben was sie von ihren Auszubildenden erwarten. Werte müssen gelebt und vorgelebt werden, sonst passiert sowas wie im Fall des TEs.

Richtig, dabei sollte man gleich mit der Politik anfangen.
 
Jo wurde ja bereits alles gesagt...

Mit den entsprechenden Personen reden ist das beste was du erstmal tun kannst.
Wenn sich dann immer noch alle quer stellen und du dich absolut unwohl fühlst würde ich keinen Tag mehr länger warten sondern den Mist abbrechen.

Du hast auch nix davon wenn du nur scheiße behandelt wirst und dich nicht wohl fühlst.
Letzteres ist IMO das A und O in Ausbildung, Studium, Schule und Co.

Wer sich nicht halbwegs wohl fühlt (einige nervige Tage wird es immer geben), der wird langfristig sang und klanglos scheitern.
Also je nach Ausbildungstyp und -ort und vor allem je nachdem wie lange man bereits dort in der Ausbildung ist, ist abbrechen so ziemlich das Schlimmste, das man machen kann. Ne Ausbildung abbrechen sollte man erst dann, wenn man bereits nen Vertrag an nem andern Ort unterschrieben hat. Ich hab schon von einigen Leuten gehört, dass sie nach dem Abbruch ihrer Ausbildung kaum mehr was gefunden haben. Beim Studium oder ner Weiterbildung ist das natürlich was Anderes, dort stehen einem in der Regel auch alle Türen offen, aber bei der Ausbildung ist das echt ne heikle Sache.

Ahja, sollte übrigens weder der Azubi, noch der Vorgesetzte helfen können, ist der Vorgesetzte des Vorgesetzten die nächste Anlaufstelle. Sollte das auch nichts bringen, kannst Du Dich mal bei dem für Dich zuständigen Ausbildungsamt melden, die müssen nämlich den Betrieben auf die Finger klopfen, wenn sie ihre Azubis nicht richtig behandeln. Aber das solltest Du wirklich erst machen, wenn überhaupt nichts geholfen hat und die Zustände untragbar werden.
 
Also je nach Ausbildungstyp und -ort und vor allem je nachdem wie lange man bereits dort in der Ausbildung ist, ist abbrechen so ziemlich das Schlimmste, das man machen kann. Ne Ausbildung abbrechen sollte man erst dann, wenn man bereits nen Vertrag an nem andern Ort unterschrieben hat. Ich hab schon von einigen Leuten gehört, dass sie nach dem Abbruch ihrer Ausbildung kaum mehr was gefunden haben. Beim Studium oder ner Weiterbildung ist das natürlich was Anderes, dort stehen einem in der Regel auch alle Türen offen, aber bei der Ausbildung ist das echt ne heikle Sache.

Ahja, sollte übrigens weder der Azubi, noch der Vorgesetzte helfen können, ist der Vorgesetzte des Vorgesetzten die nächste Anlaufstelle. Sollte das auch nichts bringen, kannst Du Dich mal bei dem für Dich zuständigen Ausbildungsamt melden, die müssen nämlich den Betrieben auf die Finger klopfen, wenn sie ihre Azubis nicht richtig behandeln. Aber das solltest Du wirklich erst machen, wenn überhaupt nichts geholfen hat und die Zustände untragbar werden.

Ich hab geahnt dass diese Argumentation von irgendwem kommen würde, aber mal ehrlich, wenn man da so schikaniert wird und sich unwohl fühlt, dann doch lieber erstmal gar keinen Job oder nen neuen suchen, als das ertragen müssen.
Was so ein Stress auslösen kann - da haste dein ganzes Leben was von, das hab ich bei Bekannten zugenüge erlebt.

Aber das was du erwähnt hast, sollte man natürlich vorher in Betracht ziehen um sicher zu gehen, dass wirklich nix mehr hilft. Abbrechen sollte letzte Instanz sein.
 
Ich hab geahnt dass diese Argumentation von irgendwem kommen würde, aber mal ehrlich, wenn man da so schikaniert wird und sich unwohl fühlt, dann doch lieber erstmal gar keinen Job oder nen neuen suchen, als das ertragen müssen.

Ist das so?

Ich habe rund 200 Bewerbungen geschrieben (sachlich natürlich korrekt) und bin eigentlich auch als Mensch recht überzeugend, jedoch habe ich leichte Vermutungen, das mein Aussehen da doch recht häufig für eine Ablehnung gesorgt hat. In Gesprächen mit den Mitarbeitern des Arbeitsamtes wurde immer wieder beteuert, wie leicht ich doch ne Stelle finden müsste ...

Was war ich froh, damals meine Stelle bekommen zu haben. Sonderfall: Mein Chef hat mein Profil beim AA gefunden, kannte bis dahin nur meine Noten (Bwl LK 1, Mathe LK 1) und sprach mir auf den Anrufbeantworter, das ich mich bei ihm bewerben SOLLE.


Ich will dir wirklich nichts damit, aber ich bin mir nicht sicher, ob du diese Gedanken wirklich nachvollziehen kannst, wenn du sie nicht selbst erlebt hast. So eine freie Stelle zu finden, ist leider auch mit guten Zeugnissen nicht ganz einfach. Da kann ich sachlich perfekt sein, wie ich will.


Und irgendwie setzt man damit doch seine Zukunft aufs Spiel. Das ist genauso wie meine aktuelle Position. Ich würde super gerne in die Industrie wechseln (Buchhalter), weil man dort weit mehr verdienen kann. Passend dazu bin ich mehrfach in meiner Probezeit mit meiner Chefin zusammengerangelt. Da passte dies nicht, da passte das nicht.
Würde ich die Stelle nun wechseln, würden Fragen aufkommen: Wieso wechslet der? Man würde sich informieren. Der wechselt?? Bestimmt weil es hier stressig ist ...
Schlussendlich ist die Gefahr einfach zu groß, das die falschen Wahrheiten ans Tageslicht kommen. Da wird dann etwas zusammengeschustert, eben nur eine halbe Wahrheit.
Gleichzeitig: Wenn der sich schon nach nem halben Jahr ne neue Stelle sucht, wie lange bleibt der wohl hier?


Will sagen: Wechsel als letzte Instanz sind immer noch situationsabhängig. Habe ich damals 3 Arbeitgebern abgesagt, weil ich in dieser miesen Ausbildung mehr verdiene, komme ich leichter unter (wenn ich es mir nicht verscherzt habe), als wenn es die einzige Stelle unter 500 Bewerbungen und einer Suche über mehrere Monate ist, die einen tatsächlich haben wollte.

Und so ein paar Wochen oder Monate sind hier wirklich viel entscheidender. Man gewöhnt sich einfach viel Mist an, wenn man weder arbeiten noch zur Schule muss. Und hinterher kommen Fragen auf wie: "was haben sie denn in diesen 3 Monaten gemacht?" "ääääh...gezockt?" Niemand kann mir sagen, das man während dieser Zeit dann von morgens - abends nur Vorstellungsgespräche, Trainings o. ä. hatte und 5 Stunden am Tag nur Bewerbungen geschrieben hat. Schlussendlich wissen Personaler eh, ob ihr gegenüber gerade lügt oder nicht Da ist dann so eine Taktik wie "aus Schwächen eine Stärke machen" wie "ich kann das nicht, aber ich will ja lernen bzw. aber das ist ja gut so, da ich spezialisierter auf bla bla bla" einfach nicht angesagt. Da muss man ehrlich sein und "passen".
Außerdem: Der Abbruch der Ausbildung sorgt dafür, das man diesen Beruf nicht mehr erlernen darf.



Fazit: Insgesamt glaube ich, das man über etwaige Probleme hinweg sehen sollte. Nach diesen 3 Jahren hat man es schließlich hinter sich. Und lieber Stress gewöhnt in einem neuen ruhigeren normalen Betrieb unterkommen, als plötzlich arbeiten zu müssen, wo man vorher Däumchen drehen konnte. Ich glaube, zweitere haben es im Berufsleben weit schwerer als Erstere.
 
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Ist das so?

Ich habe rund 200 Bewerbungen geschrieben (sachlich natürlich korrekt) und bin eigentlich auch als Mensch recht überzeugend, jedoch habe ich leichte Vermutungen, das mein Aussehen da doch recht häufig für eine Ablehnung gesorgt hat. In Gesprächen mit den Mitarbeitern des Arbeitsamtes wurde immer wieder beteuert, wie leicht ich doch ne Stelle finden müsste ...


Darf ich fragen wie du aussiehst? oder auf welche Äußerlichkeiten du es glaubst zurückführen zu können?

Ich will dir wirklich nichts damit, aber ich bin mir nicht sicher, ob du diese Gedanken wirklich nachvollziehen kannst, wenn du sie nicht selbst erlebt hast. So eine freie Stelle zu finden, ist leider auch mit guten Zeugnissen nicht ganz einfach. Da kann ich sachlich perfekt sein, wie ich will.

Ich verstehe was du damit sagen willst und kann das auch nachvollziehen. Ich bin fast 27 Jahre alt und hatte auch schon das Vergnügen dutzende von Bewerbungen zu schreiben und nur Absagen zu bekommen. ^^

Unabhängig davon glaube ich aber, dass es, wenn es einen wirklich gesundheitlich beeinträchtigt, weil man psychisch darunter zu leiden hat, die eigene Gesundheit immer Vorrang hat.
Auch wenn das im Zweifelsfall dann bedeutet, dass man die Sache abbricht.

Aber wie ich oben bereits schrieb, sollte das natürlich immer letzte Wahl sein.
Da muss man natürlich abwägen... ist es wirklich so schlimm dass man es nicht mehr aushält? Wie der TE es beschrieben hat? Jedenfalls klang es so... oder zieht man es durch mit Unbehagen und hat es dann hinter sich, so wie du es beschrieben hast.

Muss man halt je nach Situation schauen...
 
Lehrjahre sind keine Herrenjahre schon wie oben beschrieben, aber ich sags mal so bei dir geht es noch. Ich hatte ein Koleriker als Chef und der dazu noch immer fast jeden Tag ein getankt hat. Habe eine Ausbildung als Kaufmännischer Tankwart erfolgreich absolviert und dort auf der Tankstelle war es bei den neuen Azubis immer ein kommen und gehen weil es dort keiner ausgehalten hat und sogar mit Tränen rausgegangen sind. Sogar die Berufsschullehrer wussten Bescheid aber als Antwort bekam man * Er bildet aus *. Rede mit dein Ausbilder und das wird dann schon klappen wenns zu heftig wird, oder Arschbacken zusammen und durch. Aber wenn du es dann später geschafft hast kannst du mächtig Stolz sein auf dich.





Schönen Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke euch!

Morgen geh ich wieder hin und mal schauen wies dann wird.
Mit meinem Chef habe ich Gott sei dank noch keine Probleme, unseren Azubi im 3.
hat er schon öfter fertiggemacht und ihm gesagt er könne kein Deutsch (durchgehend gute Noten/
er kanns selbst nicht^^) und so sachen wie "Ich glaube sie haben psychische und familiäre
Probleme" etc. etc.
 
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