Wenn du ein einsteigerunfreundliches mittelalterliches Spiel haben willst, empfehle ich Die Gilde (1) aus 2002. Geht nicht online, ist auch ein wenig verbuggt (wovon man lange Zeit nichts merkt), aber es war eine der besten Wirtschaftssimulationen überhaupt, da das Spiel eine gewisse Tiefe mitbrachte.
Die Gilde 2 legte leider mehr Wert auf den Charakter und die Interaktion mit anderen Charakteren und konnte mich nicht so fesseln. Die Gilde 1 spiele ich aber noch bis heute.
Grundgeschichte: Als 16jähriger "Kaufmann" (im Sinne von Besitzer eines neuen Unternehmens) startet man, lässt seine Angestellten Dinge herstellen (oder grausame Dinge tun), bringt diese Sachen dann zum Marktplatz (per Karren hinschicken) und kann diese dann verkaufen, wenn es sich lohnt bzw. wenn man kurz vor der Überschuldung steht (und dann in den Schuldenturm kommt).
Mit der Zeit erwirtschaftet man dann Gewinne und kann so das Gebäude erweitern, sich fortbilden, sowohl im Beruf als auch in den SoftSkills (Handel, Handwerkskunst ...) oder auch neue Gebäude bauen lassen, die man dann selbst führt oder aber an einen Meister abgibt.
Desweiteren kann (und sollte) man eine Familie gründen, damit die Dynastie auch in der nächsten Generation überlebt und sich in die Politik einmischen und dort Besoldung je nach Rang in der Politik erhalten.
Viele Möglichkeiten, leider anfangs mangels wirkliches Tutorial noch sehr undurchschaubar, aber irgendwann verbringt man Tage damit, Runde für Runde zu erleben, seine computergesteuerten Dynastien zu unterjochen und beliebt zu werden, während man sein Handelsimperium weiter ausbaut, weitere Berufe lernt und somit weitere Unternehmen leiten kann, noch mehr Geld macht und noch mächtiger wird, später eine Villa bauen kann, einen Landsitz errichtet und als Richter Immunität erhält und trotz fiesester Aktionen (Gebäude von Gegne äääh Mitbürgern mit der Kanone im Schloss ... umbauen :>) nicht angeklagt werden kann, während man aber umgedreht jeden Taschendieb zum Tode verurteilt
Atmosphärisch absolut top, wie schon geschrieben einsteigerunfreundlich, Grafik nach 2002 natürlich leicht veraltet (wenn auch immer noch brauchbar) und ein wenig süchtig machend.