Lucazz
Quest-Mob
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Nachdem ich versprochen habe, mir zu diesem Thema Gedanken zu machen, ist mir nun aufgefallen, das Bloggen eigentlich ganz gut ist, um sich was von der Seele zu reden (schreiben).
Deannes Beitrag,sowie die Kommentare, haben mir ein ziemlich klares Bild von dem gegeben, was mich seit ziemlich langer Zeit stört, ich aber nicht zu umschreiben vermochte.
Da meine Meinung zwischendurch etwas arg missverstanden werden kann, gibts im Vorfeld schon einmal meinen Tenor dieses Beitrags:
Keine Toleranz ist für mich ? Intoleranz, sondern Keine Toleranz = Platz für Respekt
Fangen wir aber vorne an: Was ist eigentlich Toleranz?
Erster Gedanke: Andere Menschen mit (ich nenne es mal) "ungewöhnlichen Lebenssituationen" zu tolerieren, sprich, sie aufgrund ihrer Lebensweise nicht vom eigenen Umfeld auszuschließen.
Was das Wort aber aussagt und die meißten auch so handhaben:
Toleranz, von tolerieren (lat. tolerare = erdulden) (Quelle: Wikipedia)
Wortwörtlich: Ich diskriminiere diese Person nicht dafür, dass sie "anders" ist aber ich denke mir eben: Anders! Denn nur "andere" müssen toleriert werden, oder nicht?
Ist Toleranz also nur eine Duldung einer solchen ungewöhnlichen Lebenssituation? Nehmen wir das Beispiel einer eingewanderten Familie. Sie wohnt in einem Stadtteil einer beliebigen Stadt. Um sie herum wohnen verschiedenste Leute, die, wenn sie darauf angesprochen werden, alle sagen, dass sie die neue Familie natürlich tolerieren. Ich frage aber, warum? Weil sie Ausländer sind? Das ist sehr tolerant. Sehr geduldet. Aber mehr auch nicht.
Das Wort Toleranz hat seinen Wert arg verloren, wenn nicht sogar bereits einen feinen Nachgeschmack von promotionbelasteter Zweckentfremdung erhalten. Politiker nutzen dieses Wort, je näher die nächste, sie selbst betreffende Wahl rückt und drücken damit eigentlich nur sehr diplomatisch aus. Das lässt sie nach der Wahl wieder in die andere Richtung arbeiten. Sie dulden. Und dulden kann nicht von Dauer sein, denn dann wäre es zusprechen, sich selbst einschrenken.
Ungewollte Toleranz:
Nicht jeder Mensch meint das Wort Toleranz in diesem Sinne.
Was sich allerdings nicht abstreiten lässt, ist, dass jeder, der intensiv auf seine Toleranz gegenüber anderen hinweist, mit dem Finger auf die "zur Randgruppe zugehörigen Person" zeigt und aussagt: Du bist anders, und wir müssen dir besondere Aufmerksamkeit schenken, indem wir dich besonders tolerieren, also mit dir klar kommen und nett zu dir sein, WEIL du anders bist. Aber du wirst toleriert. Juhu.
Dann kann man es mit der Toleranz auch gleich sein lassen.
Es gibt zwei Arten von Menschen, auf die ich gut verzichten könnte, wenn diese auf einer Party oder sonstwo mitbekommen, dass ich schwul bin. Es ist traurig, wenn die eine Gruppe von Propaganden dieses Beispiels gleich auf Abstand gehen aber fast genau so schlimm, wenn nicht sogar schlimmer, finde ich jene Mitmenschen, die gleich ganz redselig werden und unter Blutseid schwören: "Also ich hab ja garnichts gegen Schwule!" Das ist ja schön aber warum wird das gesagt? Will man sich damit als super-tolerant erweisen? Viele meinen das sicherlich nur nett und ich weiß, das viele homosexuelle Menschen Angst haben, durch offensichtliches Verhalten auf Ablehnung zu stoßen (oder schlimmeres). Dennoch fühle ich mich stark darauf beschränkt, nur die "Homolette" von nebenan zu sein, wenn sich dieses Thema aufdrängt. Ich halte damit nicht hinterm Berg und würde meinen Freund auch nicht verschweigen aber ich spreche es nicht zwingend an, weil ich nicht auf meine Sexualität reduziert und "toleriert" werden will. Jeder Mensch ist mehr als das, was von irgend einer Ansammlung von Menschen als negativ ausgelegt wird.
Warum ich das hier anspreche, sollte klar sein. Grob gesehen bin ich auch anders. (Bei diesem Satz konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.) Ich führe ein zufriedenes Leben und lasse mich nicht von Leuten beeinträchtigen, die meinen, mich aufgrund dieses unwichtigen Details zu bewerten. Viele Menschen haben es aber bereits aufgegeben sich vollwertig zu fühlen, was mich ziemlich traurig macht.
Ich wüsste gerne, ob es einige Leser mit einer Behinderung, einem Migrationshintergrund oder einem anderen "tolerierten" Leben hier gibt und was sie selbst davon halten? Vielleicht habe ich es einfach nur zu gut gehabt und bin nicht dankbar genug. Von negativen Erlebnissen kann ich allerdings auch Bücher füllen.
Wenn man mich fragt, will ich nicht "toleriert" werden, weil mir das ungefragt den Stempel aufdrücken würde, dass ich "anders" bin. Nicht dazugehöre. So fühle ich mich aber nicht und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch das möchte.
Theoretisch könnte ich auch ein Arschloch sein, das notorisch lügt und klaut, Tiere quält und Gammelfleisch weiterverkauft. Aber ich wär' toleriert, weil diese Menschen nur dieses eine unwichtige Detail über mich wissen. Was also fehlt, ist:
Respekt:
Respektiert werden möchte jeder von uns aber das wird man nicht, weil man eine Krankheit hat, eine andere sexuelle Orientierung, als die "normalen" oder einen kulturellen Unterschied in seinem Leben hat. Sowas sollte zwar berücksichtigt werden, denn das "kann" einschränkend auf das Leben dieser Person wirken, es ist aber nicht wichtig um einen korrekten Umgang miteinander zu pflegen.
Echten Respekt muss man sich erarbeiten, zu sich stehen und gegebenfalls die Steine die einem das Leben und die Einstellung anderer Menschen in den Weg legt, meistern.
Wenn ich so wäre wie in meinem oben genannten Beispiel würde ich dafür wohl nur wenig Respekt bekommen. (Ob ich immernoch toleriert werden würde? Frei nach dem Motto: Ich bin anders, ich darf das!)
Einige Menschen haben den Respekt verdient, weil sie trotz Einschrenkung ihre Ziele erreichen. Das sollte aber nicht von der tolerierten Lebensweise beinflusst werden. Vielmehr glaube ich, dass Toleranz (im besonderen Blick auf Krankheiten oder Behinderungen) den Weg zum Respekt für diese Person blockiert, wird sie dadurch oftmals nur auf ihr "Handicap" reduziert. Das wichtige an diesem Menschen ist aber der Mensch selbst. Frei nach dem Motto: Unwichtig, was Du bist. Wichtig, was du tust.
Respekt aufgrund von Intoleranz:
Dadurch ergibt sich für mich eine Ausnahme. Wenn aufgrund von Intoleranz diese Menschen gehindert werden, ein "normales" Leben zu führen. Menschen, die sich dadurch jedoch nicht klein machen lassen, haben meines Erachtens nach sogar Respekt verdient.
Beispiel: Ein lesbisches Paar aus Baden-Württemberg durfte ihre "Lebenspartnerschaft" (das ist auch so ein Thema über das ich gern schreiben würde aber dadurch würde ich abschweifen) nicht im örtlichen Standesamt, sondern in der Kfz-Zulassungstelle eintragen.
Toleranz = subjektiver Respekt?
Kann ich einen Menschen objektiv beurteilen, wenn ich es abhängig von Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung mache?
Natürlich kann ein Asthmatiker keinen Marathon "nur" mit den gleichen Vorbereitungen wie ein nicht-asthmatischer Mensch angehen und die gleiche Zeit laufen. Jedoch spaltet sich dort die Einstellung zu der erbrachten Leistung. Viele Sportler finden es nicht gut, wenn gesagt wird: "Wenn man bedenkt, dass du dieses oder jenes Handicap hast, dann war das doch spitzenmäßig!" Andere widerum wären verständlicherweise gekränkt, wenn sie nicht dementsprechend für ihre Leistung gewürdigt werden, weil andere "besser" waren. Sie waren vielleicht nicht genau so schnell oder genau so kräftig aber sie haben das Ergebnis unter erschwerten Bedingungen erreicht. Schwieriges Thema.
Eine Sache die mich noch beschäftigt und auf die ich keine passende Antwort finde:
Letzten Monat lief ich durch unseren Bahnhof und sah nicht unweit von mir eine Rollstuhlfahrerin. Sie beschwerte sich zwar nicht lautstark aber dennoch hörbar über die Unfreundlichkeit der Menschen um sie herum, dass sie alle abfällig von ihr denken würden und sowieso alle Menschen intolerant wären. Mir fällt es schwer dieser Person gegenüber Respekt aufzubringen. Ich kenne sie nicht und weiß nicht, warum sie dieses dunkle Gemüt mit sich herumträgt (kann es mir aber denken). Was mir in einem solchen Fall leichter macht, das Verhalten der Person zu tolerieren, ist die Tatsache das sie ein Mensch mit Gehbehinderung ist, gefesselt an den Rollstuhl. Nun denke ich aber, dass es diesem Menschen gegenüber nicht respektvoll ist, sie und ihr negatives Verhalten zu tolerieren, weil sie eine Behinderung hat. Dadurch wird sie nur auf diesen Umstand reduziert und das möchte wohl keiner von uns. Man schiebt sie, böse ausgedrückt, in die Schublade zu den gescheiterten Existenzen und lässt sie machen, solange sie das eigene Leben nicht einschränkt. Traurig, aber wohl wahr.
Was denkt ihr über dieses Thema? Seht es mir nach, wenn ich zuviel oder zu unverständlich geschrieben habe. Ich habe frisch von der Leber weg geschrieben. Sicherlich fallen mir selbst im Nachhinein noch Dinge auf, die ich vielleicht etwas revidieren würde.
Deannes Beitrag,sowie die Kommentare, haben mir ein ziemlich klares Bild von dem gegeben, was mich seit ziemlich langer Zeit stört, ich aber nicht zu umschreiben vermochte.
Da meine Meinung zwischendurch etwas arg missverstanden werden kann, gibts im Vorfeld schon einmal meinen Tenor dieses Beitrags:
Keine Toleranz ist für mich ? Intoleranz, sondern Keine Toleranz = Platz für Respekt
Fangen wir aber vorne an: Was ist eigentlich Toleranz?
Erster Gedanke: Andere Menschen mit (ich nenne es mal) "ungewöhnlichen Lebenssituationen" zu tolerieren, sprich, sie aufgrund ihrer Lebensweise nicht vom eigenen Umfeld auszuschließen.
Was das Wort aber aussagt und die meißten auch so handhaben:
Toleranz, von tolerieren (lat. tolerare = erdulden) (Quelle: Wikipedia)
Wortwörtlich: Ich diskriminiere diese Person nicht dafür, dass sie "anders" ist aber ich denke mir eben: Anders! Denn nur "andere" müssen toleriert werden, oder nicht?
Ist Toleranz also nur eine Duldung einer solchen ungewöhnlichen Lebenssituation? Nehmen wir das Beispiel einer eingewanderten Familie. Sie wohnt in einem Stadtteil einer beliebigen Stadt. Um sie herum wohnen verschiedenste Leute, die, wenn sie darauf angesprochen werden, alle sagen, dass sie die neue Familie natürlich tolerieren. Ich frage aber, warum? Weil sie Ausländer sind? Das ist sehr tolerant. Sehr geduldet. Aber mehr auch nicht.
Das Wort Toleranz hat seinen Wert arg verloren, wenn nicht sogar bereits einen feinen Nachgeschmack von promotionbelasteter Zweckentfremdung erhalten. Politiker nutzen dieses Wort, je näher die nächste, sie selbst betreffende Wahl rückt und drücken damit eigentlich nur sehr diplomatisch aus. Das lässt sie nach der Wahl wieder in die andere Richtung arbeiten. Sie dulden. Und dulden kann nicht von Dauer sein, denn dann wäre es zusprechen, sich selbst einschrenken.
Ungewollte Toleranz:
Nicht jeder Mensch meint das Wort Toleranz in diesem Sinne.
Was sich allerdings nicht abstreiten lässt, ist, dass jeder, der intensiv auf seine Toleranz gegenüber anderen hinweist, mit dem Finger auf die "zur Randgruppe zugehörigen Person" zeigt und aussagt: Du bist anders, und wir müssen dir besondere Aufmerksamkeit schenken, indem wir dich besonders tolerieren, also mit dir klar kommen und nett zu dir sein, WEIL du anders bist. Aber du wirst toleriert. Juhu.
Dann kann man es mit der Toleranz auch gleich sein lassen.
Es gibt zwei Arten von Menschen, auf die ich gut verzichten könnte, wenn diese auf einer Party oder sonstwo mitbekommen, dass ich schwul bin. Es ist traurig, wenn die eine Gruppe von Propaganden dieses Beispiels gleich auf Abstand gehen aber fast genau so schlimm, wenn nicht sogar schlimmer, finde ich jene Mitmenschen, die gleich ganz redselig werden und unter Blutseid schwören: "Also ich hab ja garnichts gegen Schwule!" Das ist ja schön aber warum wird das gesagt? Will man sich damit als super-tolerant erweisen? Viele meinen das sicherlich nur nett und ich weiß, das viele homosexuelle Menschen Angst haben, durch offensichtliches Verhalten auf Ablehnung zu stoßen (oder schlimmeres). Dennoch fühle ich mich stark darauf beschränkt, nur die "Homolette" von nebenan zu sein, wenn sich dieses Thema aufdrängt. Ich halte damit nicht hinterm Berg und würde meinen Freund auch nicht verschweigen aber ich spreche es nicht zwingend an, weil ich nicht auf meine Sexualität reduziert und "toleriert" werden will. Jeder Mensch ist mehr als das, was von irgend einer Ansammlung von Menschen als negativ ausgelegt wird.
Warum ich das hier anspreche, sollte klar sein. Grob gesehen bin ich auch anders. (Bei diesem Satz konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.) Ich führe ein zufriedenes Leben und lasse mich nicht von Leuten beeinträchtigen, die meinen, mich aufgrund dieses unwichtigen Details zu bewerten. Viele Menschen haben es aber bereits aufgegeben sich vollwertig zu fühlen, was mich ziemlich traurig macht.
Ich wüsste gerne, ob es einige Leser mit einer Behinderung, einem Migrationshintergrund oder einem anderen "tolerierten" Leben hier gibt und was sie selbst davon halten? Vielleicht habe ich es einfach nur zu gut gehabt und bin nicht dankbar genug. Von negativen Erlebnissen kann ich allerdings auch Bücher füllen.
Wenn man mich fragt, will ich nicht "toleriert" werden, weil mir das ungefragt den Stempel aufdrücken würde, dass ich "anders" bin. Nicht dazugehöre. So fühle ich mich aber nicht und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch das möchte.
Theoretisch könnte ich auch ein Arschloch sein, das notorisch lügt und klaut, Tiere quält und Gammelfleisch weiterverkauft. Aber ich wär' toleriert, weil diese Menschen nur dieses eine unwichtige Detail über mich wissen. Was also fehlt, ist:
Respekt:
Respektiert werden möchte jeder von uns aber das wird man nicht, weil man eine Krankheit hat, eine andere sexuelle Orientierung, als die "normalen" oder einen kulturellen Unterschied in seinem Leben hat. Sowas sollte zwar berücksichtigt werden, denn das "kann" einschränkend auf das Leben dieser Person wirken, es ist aber nicht wichtig um einen korrekten Umgang miteinander zu pflegen.
Echten Respekt muss man sich erarbeiten, zu sich stehen und gegebenfalls die Steine die einem das Leben und die Einstellung anderer Menschen in den Weg legt, meistern.
Wenn ich so wäre wie in meinem oben genannten Beispiel würde ich dafür wohl nur wenig Respekt bekommen. (Ob ich immernoch toleriert werden würde? Frei nach dem Motto: Ich bin anders, ich darf das!)
Einige Menschen haben den Respekt verdient, weil sie trotz Einschrenkung ihre Ziele erreichen. Das sollte aber nicht von der tolerierten Lebensweise beinflusst werden. Vielmehr glaube ich, dass Toleranz (im besonderen Blick auf Krankheiten oder Behinderungen) den Weg zum Respekt für diese Person blockiert, wird sie dadurch oftmals nur auf ihr "Handicap" reduziert. Das wichtige an diesem Menschen ist aber der Mensch selbst. Frei nach dem Motto: Unwichtig, was Du bist. Wichtig, was du tust.
Respekt aufgrund von Intoleranz:
Dadurch ergibt sich für mich eine Ausnahme. Wenn aufgrund von Intoleranz diese Menschen gehindert werden, ein "normales" Leben zu führen. Menschen, die sich dadurch jedoch nicht klein machen lassen, haben meines Erachtens nach sogar Respekt verdient.
Beispiel: Ein lesbisches Paar aus Baden-Württemberg durfte ihre "Lebenspartnerschaft" (das ist auch so ein Thema über das ich gern schreiben würde aber dadurch würde ich abschweifen) nicht im örtlichen Standesamt, sondern in der Kfz-Zulassungstelle eintragen.
Toleranz = subjektiver Respekt?
Kann ich einen Menschen objektiv beurteilen, wenn ich es abhängig von Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung mache?
Natürlich kann ein Asthmatiker keinen Marathon "nur" mit den gleichen Vorbereitungen wie ein nicht-asthmatischer Mensch angehen und die gleiche Zeit laufen. Jedoch spaltet sich dort die Einstellung zu der erbrachten Leistung. Viele Sportler finden es nicht gut, wenn gesagt wird: "Wenn man bedenkt, dass du dieses oder jenes Handicap hast, dann war das doch spitzenmäßig!" Andere widerum wären verständlicherweise gekränkt, wenn sie nicht dementsprechend für ihre Leistung gewürdigt werden, weil andere "besser" waren. Sie waren vielleicht nicht genau so schnell oder genau so kräftig aber sie haben das Ergebnis unter erschwerten Bedingungen erreicht. Schwieriges Thema.
Eine Sache die mich noch beschäftigt und auf die ich keine passende Antwort finde:
Letzten Monat lief ich durch unseren Bahnhof und sah nicht unweit von mir eine Rollstuhlfahrerin. Sie beschwerte sich zwar nicht lautstark aber dennoch hörbar über die Unfreundlichkeit der Menschen um sie herum, dass sie alle abfällig von ihr denken würden und sowieso alle Menschen intolerant wären. Mir fällt es schwer dieser Person gegenüber Respekt aufzubringen. Ich kenne sie nicht und weiß nicht, warum sie dieses dunkle Gemüt mit sich herumträgt (kann es mir aber denken). Was mir in einem solchen Fall leichter macht, das Verhalten der Person zu tolerieren, ist die Tatsache das sie ein Mensch mit Gehbehinderung ist, gefesselt an den Rollstuhl. Nun denke ich aber, dass es diesem Menschen gegenüber nicht respektvoll ist, sie und ihr negatives Verhalten zu tolerieren, weil sie eine Behinderung hat. Dadurch wird sie nur auf diesen Umstand reduziert und das möchte wohl keiner von uns. Man schiebt sie, böse ausgedrückt, in die Schublade zu den gescheiterten Existenzen und lässt sie machen, solange sie das eigene Leben nicht einschränkt. Traurig, aber wohl wahr.
Was denkt ihr über dieses Thema? Seht es mir nach, wenn ich zuviel oder zu unverständlich geschrieben habe. Ich habe frisch von der Leber weg geschrieben. Sicherlich fallen mir selbst im Nachhinein noch Dinge auf, die ich vielleicht etwas revidieren würde.