World of Warcraft - Ein Annäherungsversuch

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Oder: Wie ich als absoluter Rollenspiel-Noob, meine ersten Schritte in WOW erlebte.


Eines gleich vorweg: Mir liegen Rollenspiele nicht. Auch Adventures nicht. Eben so wenig Strategie-Titel. Ich mag Actionspiele, Egoshooter, Arcade-Rennspiele - Disk rein, Start drücken, kurzes Tutorial und los.
In Rollenspielen fällt es mir schwer mich für einen Zauber oder Gegenstand zu entscheiden. Worauf spezialisiere ich mich? Welche Fähigkeit baue ich aus? Und dann auch noch das Inventar ständig neu verwalten: Heiltrank rein. Brauche ich gleich den Feuerzauber? Lege ich in meine linke Hand das Schwert oder die Axt? Soll ich mehr Stärke oder Ausdauer skillen? Brauche ich Verhandlungsgeschick? Und wie hieß der Typ noch gleich dem ich das Amulett bringen sollte? Fragen über Fragen. Das Ende war immer gleich: Spiel deinstalliert. Fertig. Nie wieder. Bis zum nächsten Versuch.

Oder Strategietitel: Welche Einheiten brauche ich/baue ich zuerst? Wenn ja: Wie viele? Was für Gebäude muss ich zuerst bauen? Welche Einheiten schicke ich zuerst in Richtung des Feindes? Diese und weitere Fragen wurden nie beantwortet. Stattdessen sah ich zu, wie sich meine tapfere, aber viel zu kleine Einheit ohne den Hauch einer Chance in Richtung des Gegners auf machte und in kleinen Feuerbällen aufging. Hatte ich etwa vergessen, die Windrichtung mit einzubeziehen? Wieder so viele Fragen und wieder ein Spiel, das meinen Rechner unbeendet Richtung Papierkorb verlässt. An dieser Stelle wäre eine Umbenennung von "Papierkorb" in "Spieleresteordner" sinnvoll gewesen.

Aber jetzt zu WOW: Wie konnte ich, nach einer so katastrophalen Vergangenheit mit Rollenspielen, auch nur eine Sekunde daran denken, wieder ein Rollenspiel zu installieren? Wut und Trauer über das vergangene Versagen liegen tief und für viele Jahre habe ich nie daran gedacht, WOW auch nur zu beachten. Aber "es" drängte sich immer mehr auf. Mittlerweile ist es aus der Kulturgeschichte nicht mehr wegzudenken. Man hört, wie sich Leute darüber unterhalten und über ihre Erlebnisse. Es erreicht den Freundeskreis und es wird im Fernsehen thematisiert. Es soll Spaß machen - und süchtig manchmal auch. Aber vor allem Spaß. Und es ist nicht so wie ein richtiges Rollenspiel. Es ist viel zugänglicher. "Da kannst du alles wieder gut machen, was du in Sachen Rollenspiel verbockt hast", sagte eine Stimme in mir. "Außerdem: Willst du nicht wissen, worüber alle reden? Mach dir doch selber ein Bild. Nur kurz. tut auch nicht weh". Den Ruck zum Antesten gab mir dann allerdings eine WOW-South Park-Folge, die einige sicherlich kennen.

Hier ist nun mein Bericht über meine ersten Schritte mit und in World of Warcraft:

Bereits die Installation wird schwieriger als Gedacht: Eigentlich wollte ich die kleine Client-Version laden, die dann während des Spielens den restlichen Inhalt im Hintergrund lädt, diese ist jedoch gerade nicht da. Also die 9,5 GB "kleine" Vollversion geladen. Was mir nicht gesagt wurde: Am Ende wird WOW knapp 20 GB Speicherplatz belegen - zuviel für meine bereits sehr gut belegte Festplatte. Also Installation beendet und das Spiel auf eine externe Festplatte installiert. Nach gefühlten 3 Stunden und endlosen Spiele-Updates (Installiere Patch 3.0.0…………3.0.1……….……3.0.2……….. und so weiter) war es endlich soweit, ich konnte auf "Spielen" klicken…..Und da war es wieder, ohne Vorwarnung. Das, was ich all die Jahre so was von NICHT vermisst habe: "Wähle eine Klasse, Geschlecht, Haut-, Haar-Farbe, Schuhgröße, Penislänge etc…" Argh! …."oder klicke auf den Zufallsknopf". Das ist doch mal ein Wort: Ein Mensch ist geboren und er heißt…..Trommelwirbel…… "Name bereits vergeben". Oh Gott, ich will doch bloß spielen! Nach endlosen Versuchen, einen halbwegs gut klingenden Namen zu finden, der dann auch noch frei ist, gebe ich auf und tippe ein: "gtmh". Das steht für "Großer Typ mit Hammer", denn meine Spielfigur hat als Waffe einen Hammer (kurze Zeit später entscheide mich dann doch lieber für einen Nachtelf namens "Nachtelff" da ich Mister T damals in der Werbung so gut fand. Fertig. Spiel. Los geht's.

Nach einem kurzen Intro stehe ich im Wald und werde mit vielen, vielen Hilfekästchen zugeschmissen. Die Hilfe zum Spiel ist auf jeden Fall da. Auf so jemanden wie mich war das Spiel also vorbereitet. Auf geht es zum ersten Questgeber. Ich soll Wildschweine und Raubtiere schlachten und dann wieder zu ihm zurückkehren. Gesagt getan. Natürlich lasse ich dabei nichts liegen, so dass mein Inventar sehr schnell voll mit so nützlichen Gegenständen wie "zerbrochener Fangzahn" und "verdorbener Pelz" ist. Ich weiß ja nicht, ob das nicht nachher noch mal nützlich sein wird. Nebenbei stecke ich mir jeden Ausrüstungsgegenstand ein und an, den ich finde, so dass schon bald kein Platz mehr im Inventar für die Gegenstände sein wird, die ich zum lösen der folgenden Quests benötige (aber das weiß ich an dieser Stelle noch nicht. Später werde ich mich darüber noch sehr ärgern). Nachdem ich die geforderte Anzahl der Spezies dezimiert hatte, kehrte ich zurück zu meinem Auftraggeber, dessen Name ich in der Zwischenzeit bereits vergessen habe und bekomme als Belohnung Erfahrungspunkte. Nächste Aufgabe: Mehr Tiere Töten. diesmal jedoch andere. Toll. Das nenn' ich jetzt mal Abwechslung! Wie sich nach einiger Spielzeit herausstellt, laufen alle Quests (zumindest im Startgebiet) so ab: Mann rennt von A nach B um Gegenstände zu sammeln, Tiere zu töten oder einfach nur um sich bei einer Spielfigur zu melden. Und das wird in "liebevollen" Textkästen erzählt. Sprachausgabe ist praktisch nicht vorhanden. Wofür gehen dann bitte schön 20 GB Festplattenplatz drauf? An der angestaubten Grafik kann das wohl kaum liegen. Das ständige rumrennen nervt mich dabei am meisten. Weil das Kämpfen auch weitestgehend von alleine abläuft (Rechtsklick auf Gegner und hoffen, das man stärker ist) stellt sich bei mir an dieser Stelle das Gefühl ein, nur Impulse zu geben. Den Rest macht das Spiel alleine. Während ich spielte konnte ich viele Tolle Sachen nebenbei machen: aus dem Fenster schauen zum Beispiel.

Nach meiner ersten Stunde im Spiel habe ich ein paar WOW-Spieler aus meinem Bekanntenkreis gefragt, ob das alles sei: laufen, sammeln und laufen und sammeln. "Neeeein" sagten die. Das sei nur die Anfangsphase. Später, "so ab Level 20" gehe es dann "richtig" los. Das heißt für mich (gerade auf Level 6 angekommen), ich kann noch viele Stunden meiner Figur dabei zusehen, wie sie Laufbote spielt für Leute, die so sehr mit rumstehen beschäftigt sind, dass sie es nicht schaffen, ihrem Kumpel im Nachbardorf einen Gegenstand zu bringen. Oder für so tolle Momente, in denen man tief im Wald eine Person aufgespürt hat, die dann sowas sagt wie: "Toll, ihr habt mich gefunden! Hier sind 180 Erfahrungspunkte und eine Weste!". Ich habe mich auch kurz gefragt, wie vielen Millionen Spielern der nette Herr vom Startgebiet mittlerweile beauftragt hat, "das Gleichgewicht der Natur wiederherzustellen". Da müssten doch eigentlich längst keine Tiere mehr sein, in diesem Wald…?

Kennt jemand "Fallout 3"? Auch ein Rollenspiel. Jedoch für mich deutlich ansprechender aufgebaut. Ich muss nicht erst Stundenlang wie bekloppt Gegenstände sammeln bis sich mir eine Welt erschließt, sondern ich werde sofort in das Geschehen geworfen und lerne währenddessen die Spielmechaniken. Wieso kann das WOW nicht?

Ich muss jetzt erstmal stark überlegen, ob ich noch weitere Stunden mit rumlaufen verbringen möchte, bevor das Spiel losgeht, von dem viele so fasziniert sind….
 
also von diesen (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game – MMORPG) ist wow ein das ab besten umgesetzt wurde ^^

du musst dir mal z.B Flyff anschaun das ist ein noch viel stumpferes fihas killen und questen ;)
 
hahaha sammeln und laufen und sammeln hahah Toll, ihr habt mich gefunden!hahaha

ich mag dich
 
Und wunder dich nicht, wenn du in Instanzen, Gruppen usw immer wieder mal dumm angemacht wirst wenn du dich als Wow Neuling outest ^.^
Könnt dir da jetzt gaaaanz viel Geschichten erzählen, aber das wirst du selbst noch alles erleben :)
 
Musste einige male schmunzeln und lachen, da mir doch einiges bekannt vorkommt.

Die Möglichkeiten Aufgaben zu erledigen sind wirklich begrenzt im Spiel, das muss ich zugeben. Wenn du dich darauf beschränkst nur die zu erledigenden Aufgaben hinter dich zu bringen kann es durchaus öde werden. Wenn du dich aber auch für die Story interessierst wird es noch unschlagbar besser. Es fängt eben einfach alles klein an und ist darauf getrimmt auch den Spieler wachsen zu lassen. Angefangen bei den Kleinigkeiten wie eben "bring dem Kerl da hinten mal das, damit er dir eine Gulaschsuppe machen kann" bis hin zu "du musst uns helfen diese oder jene Verschwörung aufzudecken", wo du dann aber auch ein wenig suchen musst, Taktik brauchst und dich nicht mehr nur auf das Autoschlagen verlassen kannst, sondern deine Attacken und Talente, die du mit steigendem Level manigfaltig dazu gewinnst, wirklich optimiert einsetzen musst, auf deine Klamotten und Waffen achten musst um das bestmögliche rauszuholen etc.

Zwingen wird dich niemand und lahme Momente wird es immer wieder geben. In der 10-Day-Trial hast du ja noch einige Tage offen. Ãœber Level 20 kannst du in der offenen Version nicht werden, aber bis dahin hast du ja noch etwas Zeit dir ein genaueres Bild zu machen. Und wenn nicht: pfeif drauf, verloren hast du nichts und du kannst wenigstens einige Kleinigkeiten von dem, was so geredet wird verstehen ;)
 
Gut geschrieben und deine Freunde haben recht ab Level 20 wird es nicht mehr so eintönig ^^
 
Wenn Dir Fallout 3 wirklich so gut gefällt, dann bleib einfach dabei und freue Dich auf New Vegas. Damit machst Du wirklich nichts verkehrt.

Mit der Aussage will ich WoW nicht dissen, aber um mal in das Spiel reinzuschauen, reicht die Trial - Version vollkommen. Du wirst zwar nicht von epischen Schlachtzügen berichten können, aber lernst das Spielprinzip im Ansatz kennen.
 
Ich finde der ganze Dungeon- und Equiptmenthype wird sowieso total überbewertet, aber das liegt wohl einfach in den Veranlagungen des einzelnen Spielers. Die Dungeons sind ein schöner Zusatz, wenn man einige Leute findet mit denen man auch mal ein bis zwei Stunden gut zusammen spielen kann und am Ende gibt es ein paar schöne Klamotten, aber für mich war das Spiel "draußen" mit seinen ganzen Möglichkeiten und den Stories viel interessanter.
 
Ich spiele WoW und kam mit dem Spiel sehr gut zurecht. Dann habe ich mal Fallout getestet und "ömmm ja" ich stand in einer zerstörten Gegend, hüpfe auf Schutthaufen herum, baller ein paar Viecher tot und lief einsam in der Gegend herum. Ich habe mich überhaupt nicht zurecht gefunden. Das Spiel war schnell wieder deinstalliert. Ich bin aber am Überlegen, ob ich es nicht doch noch mal teste.
 
Wenn Dir Shooter ohnehin mehr liegen, versuchs doch mal mit MMOs wie Global Agenda oder Fallen Earth. Während der erste Titel sehr stark auf Shooter-Mechaniken setzt, wird letzteres gar als eine Art "Fallout-Online" gehandelt. Könnte etwas für Dir sein... :)
 
Fallout Online? Warum wußte ich bislang nix davon??

*auf den Link hüpft*
 
An deiner Stelle würde ich bis zum Cataclysm warten....die aufgebohrten alten Zonen gewinnen noch mal gut was an Substanz und Geschichte....viel besser wirst du in keine MMO in eine derart stimmige Welt eingeführt. Und lass dir mit dem Erleben der Welt Zeit......das Maximal-Level erreicht man noch früh genug und dann kommt die Item-Spirale....
 
Meiner Meinung nach wird die Welt dadurch einfach nur kaputt gemacht... Und erleben kann man immer was, sofern es einen interessiert, da muss man nicht auf den Weltuntergang warten ^^
 
Auch, wenn ich überzeugte WoW-Spielerin bin, fand ich deinen Blog doch ganz unterhaltsam zu lesen.
Wobei ich mit einigen Sachen doch nicht so ganz übereinstimme. ^^
 
Lass es doch einfach...^^
*wartet mal ab ob sie mit Steinen beschmissen wird*

:P
 
Wer sollte da werfen? Ist doch richtig ^^ Wenns keinen Spaß macht...
 
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