was der breiten masse stark zusagt, ist objektiv betrachtet nicht immer das beste. dj ötzi ist ja auch kein mozart.
ich habe wow zur erscheinung und nach der ersten erweiterung gespielt, je bis zur höchsten stufe und anschliessend ein wenig end-game-content.
davon abgesehen, dass wow zu beginn an technischen schwierigkeiten aoc oder vanguard in wenig nachstand, finde ich, es ist alles in allem ein sehr lustiges, kurzweiliges spiel, dass nur für meinen geschmack zu wenig langzeitmotivation bietet. besonders, dass nach einer erweiterung des spiels vieles des bisher erreichten wertlos wird, die flache story und dass ich für das testen einer anderen klasse einen neuen charakter erstellen muss, sind der indentifikation und somit dem rollenspielgefühl doch etwas abträglich.
da ich mich auch nicht für counter-strike, sondern eher für spiele à la resident-evil oder final fantasy interessiere, ist nach wie vor ffxi mein absolutest lieblings-mmo. se gelingt es m.e. besser das rollenspiel-gefühl und eine wirklich spannende geschichte zu transportieren. die welt wirkt nach wie vor sehr stimmig, obwohl das spiel noch älter als wow ist. optisch gefällt es mir besser. die kämpfe fallen taktischer aus: nicht der schnellste mouse-click, sondern die richtige strategie und präzision gewinnt.
aus dieser warte betrachtet, ist wow nicht das beste spiel am markt, es trifft nur den geschack des mainstreams am stärksten und ist - zumindest für ein - zwei monate genau so ein burner, wie es diablo I & II waren. aber das beste mmoRPg? meiner meinung nach nicht. wow hat einige defizite, die auch daher rühren, dass blizzard nicht von althergebrachten konzepten abrücken möchte.
aus diesem grunde finde ich es auch sehr schade, dass sämtliche neuentwickelten spiele wow - zumindest vom handling her - gleichen, wie ein ei dem anderen. ein hektisches beutel-einsammel- und leisten-klick-spielchen jagt das nächste. irgendwie alles diablo...