Die Geliebte des Ashvar Kul

Wolfner

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Hallo,

Ich dachte mir ein wenig Abwechslung in diesem Forum würde nicht schaden, darum poste ich einfach mal eine kurze Warhammer-Story die ich vor einiger Zeit geschrieben habe.

Wer möchte kann sich die Geschichte von Ashvar Kul genauer durchlesen, ist für diese Story hier aber nicht notwendig.
Wenns euch gefällt, hinterlasst vielleicht ein paar Zeilen. Wenn nicht, erst recht.

Ansonsten viel Spaß
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[font="courier new,courier"]In den versperrten Kammern der Bibliothek von Altdorf, tief unten im Keller, hinter dicken, knarrenden Holztüren, finden sich, nach äußerst gründlichem Stöbern, immer wieder einige Aufzeichnungen der Nordmänner, dem schlimmsten Feind von imperialer Zucht und Ordnung. Es ist unklar, wie diese Aufzeichnungen letztendlich in den Besitz der Altdorfer Bibliothek kamen, doch fielen sie in die Hände der Inquisition, so würden sicherlich einige Köpfe rollen. Für den weltoffenen und interessierten Studierenden der Akademie der Hauptstadt jedoch, bieten sie einen verbotenen und dennoch höchst interessanten Einblick in die Geschichte des Feindes. Ein alter in Leder gebundener Wälzer dokumentiert die Vorkommnisse des großen Krieges gegen das Chaos aus der Sicht der Bewohner des Nordens. Im Geiste der Wissenschaft betrachtet und in Bedacht genommen, dass die nördliche, sehr raue Kultur kaum Schriftwerk hervorbrachte, war diese Niederschrift eine wahre Rarität und von höchstem Wert. Umso mehr war es die Aufgabe einiger etwas hinterrücks rebellischer Bibliothekare, den Schmöker vor dem Staatsapparat und damit vor den Flammen einer Bücherverbrennung zu schützen. Ein besonders interessanter Teil des Wälzers beschäftigt sich mit einem bislang unbekannten, 200 Jahre alten Brauch der Chaosanhänger. Alle zwölf Monde, zu dem Tag, an dem sich die große Schlacht vor den Toren Kislevs jährt, erzählen sich die Norse folgende Geschichte:[/font]

[font="courier new,courier"]Die Geliebte des Ashvar Kul

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[font="courier new,courier"]Vor vielen Jahren, im großen Krieg des Chaos, war es Ashvar Kul der Gesalbte, der im Pakt mit allen vier Chaosgottheiten stand. Gekrönt durch den Dämonenprinzen Be'Lakor führte er eine gigantische Streitmacht gen Süden. Ein Sieg jagte den nächsten und seine Streitmacht drang tief in das Reich der schwächlichen Menschen ein. Ashvar Kuls Macht hätte nicht größer sein können, wäre es nicht zur entscheidenden Schlacht gegen die entschlossenen Truppen des imperialen Kaisers und seine Verbündeten, die sturköpfigen Dawi aus dem Weltenrandgebirge, gekommen.[/font]

[font="courier new,courier"]An den Toren Kislevs schwanden die Kräfte des Champions. Das Leben in seinem Körper erstarb und mit ihm gerechterweise das Interesse der Götter an Ashvar Kul.[/font]

[font="courier new,courier"]Einzig und allein Khorne, der Herr der Schädel, war in höchstem Maße erbost über das Scheitern seines einstigen Schützlings. Er packte die Seele Kuls und schmetterte sie mit einem Schlag in das Schloss in der feurigen See.[/font]

[font="courier new,courier"]Ein Ort weit im Norden, in den Reichen des Chaos, wo der Tag weder Anfang noch Ende kennt, wo eine Sekunde ein Jahr dauert doch gleichzeitig ein Jahrzehnt wie in einem Wimpernschlag vorüber sein kann.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo du Kilometer um Kilometer wanderst und doch keinen Schritt weiterkommst.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo der Schwachsinn deinen Geist schändet und die Panik deine Seele foltert.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo die Risse in der Realität Tore in fremde Planare öffnen und wo der Irrsinn anderer Welten in die unsrige sickert um sich auszubreiten.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo die verkrüppelten Seelen tausender Kultisten in den Flammenmeeren versinken und auf glühenden Lanzen aufgespießt dahinschmoren.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo ein sanfter Regen sich wie Milliarden tief eindringende Nadeln auf der Haut anfühlt.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo sich die Sorgen der Welt auf deine Schultern herablassen und ihre Krallen tief in dein Fleisch versenken.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo die Verdammten in ihrer Hoffnungslosigkeit alles übertönend und trotzdem ungehört um Vergebung flehen.[/font]
[font="courier new,courier"]Wo die Natur selbst unwirkliche Grimassen zieht, sich ständig verändert und zyklopisch anmutende Schädeltürme, in Flammen lodernd, in die Dunkelheit des Himmels ragen, in dem unendlich viele schwarze Fratzen höhnisch lachend lauern. [/font]

[font="courier new,courier"]In ein Schloss verbannt, welches niemals in Gestalt bleibt, erbaut mit dem Zorn der Götter und gemauert mit dem Fleisch der Verfluchten, inmitten eines nicht enden wollenden Wirbel des Chaos. Dort weilt Ashvar Kul, für immer in höllischen Qualen ausharrend, an einem Ort an dem seine Innereien und seine Seele wieder und wieder von wahnsinnigen Dämonen bis in alle Ewigkeit verzehrt werden.[/font]

[font="courier new,courier"]Versagst du wie der Gesalbte, so ist dies dein Los und der Preis den du an die Götter zahlst![/font]
[font="courier new,courier"]Doch das ist nicht das Ende der Geschichte. Ashvar Kul hatte zu Lebzeiten viele Stämme und Dörfer überfallen. Er plünderte, brandschatzte und hielt sich stets einige Sklaven. Frauen ließ er lediglich zu seinem Amüsement am Leben und um die Männer seiner Streitmacht bei Laune zu halten. [/font]
[font="courier new,courier"]Nur eine, Lenja die Entschlossene, aus dem Stamm der Graelinger, konnte mit ihrer furchtlosen Art den Feldherren beeindrucken. Oftmals ließ er sie wortlos neben ihm marschieren und er war bis zu seinem Tod verwundert, dass es ein Weib in dieser Welt gab, welches den Mut besaß, neben ihm zu stehen ohne sich vor Angst zu krümmen. Eine tiefe Form der Vertrautheit, Verehrung und des Gegenseitigen Respekts entwickelte sich aus dieser Verbindung. Ashvar entband sie damit nicht von dem Dasein als Sklavin, doch erhob er sie mit seinem Respekt im selben Zug in einen Stand, der weit über dem eines normalen Soldaten war. Monate marschierten sie gemeinsam und als der Tag des Todes für den Champion kam, wollte sich Lenja das Leben nehmen, um ihrem Meister in den Ebenen des Chaos nahe zu sein.[/font]

[font="courier new,courier"]Doch der Herr der Schädel, welcher ihr Beisein im großen Krieg als Ablenkung für den Champion sah und sie deshalb gleichermaßen für dessen Scheitern mitverantwortlich machte, versagte ihr diesen Wunsch. Im Wissen, dass es ihr den größten Schmerz bereitete nicht bei Ashvar zu sein, bannte er zornig ihren Geist an ihre fleischliche Hülle.[/font]

[font="courier new,courier"]Einem ungewollten, ewigen Leben unterworfen und für immer aus der Welt der Toten ausgeschlossen, wandert sie seither durch die Ländereien nördlich von Kislev, immer auf der Suche nach einem Weg, ihren geliebten Herren aus dem Reich des Chaos zu befreien oder ihm dorthin zu folgen. Wenn es sein muss, bis in alle Ewigkeit…[/font]

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wow, richtig gut Geschrieben. Ich kenne die welt von Warhammer zwar nicht wirklich, aber es war trotzdem interessant zu lesen.
 
Tja, die Erzähl-Form passt zur Geschichte, aber beim Beschreiben der Welt der Verdammten missfällt mir das "Du" und "Deine". Bis dahin hast Du es vermieden, den Leser direkt anzusprechen, um auszudrücken, dass die Allgemeinheit gemeint ist und nicht ein einzelndes Individuum, welches das Schriftstück liest. Der dadurch entstandene Bruch hört sich zum einen komisch an und passt zum anderen auch nicht zum Rest der Geschichte. Diese Stelle sollte meiner Meinung nach unbedingt geändert und diese genaueren Personalpronomen herausgenommen werden.

Ein kurzes Beispiel, wie ich das meine:
Wo sich die Sorgen der Welt auf deine Schultern herablassen und ihre Krallen tief in dein Fleisch versenken.
--> Wo sich die Sorgen der Welt auf die Schultern der Verdammten / der Verbannten / whatever herablassen und ihre Krallen tief in ihr Fleisch versenken.

Wo du Kilometer um Kilometer wanderst und doch keinen Schritt weiterkommst.
--> Wo man Kilometer um Kilometer [...]

Wie gesagt, lass das Ganze möglichst unpersönlich, damit es die Allgemeinheit berührt, wie es sich für eine an eine breite Masse gerichtete Geschichte gehört (wie etwa ein Märchen oder eine Legende, was hier ja vorliegt).

Ansonsten, vom Inhalt und den Beschreibungen her, passend und so, wie man sich eine Lagerfeuergeschichte eben vorstellt. Sie ist nicht zu kompliziert und die detaillierten Beschreibungen beziehen sich nur auf eine Stelle, der besondere Gewichtung zukommen soll; sie ist alles in allem leicht zu merken und kann somit auch nacherzählt werden, wenn das Schriftstück nicht zur Verfügung steht. Du hast also alle wichtigen Punkte beachtet und auch sehr gut umgesetzt.

Greets
 
die "Geschichte" klingt so ein bischen wie ein Vorwort oder eine kurze Einleitung zu einem Warhammer-Roman...

und für Lenja hab ich ein guten Tip: sie sollte mal Gotrek angreifen...
 
die geschichte ist sehr prologhaft verfasst. eine ausführlichere version wäre sehr wünschenswert, dennnoch finde ich diese version auch ganz okay. mir sind die direkten du-anreden auch negativ zu gemüte gestoßen, wäre nett wenn du dies ändern könntest. auch die einzelnen charaktere würde ich gerne besser kennelernen, du bist fast nur auf handlungen der protagonisten eingegangen, nicht auf deren individuelle charaktere und gefühle. ansonsten danke für mühen.
 
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