You waaant you ggeeet! Life life and giiive goood aaaas a prooof I keeept word.. (na wer kennt das noch?) passte grad so schön.
So un nun Kapitel 81, Have fun!
Wie konnte das nur geschehen? Ellenoras Gedanken rasten. Ihre Kehle schien von einem unsichtbaren Band umfangen, dass ihr die Luft nahm. Da kamen diese drei Wanderer, auf der Suche nach Obdach, und was taten sie? Duldeten sie. Hießen sie nicht willkommen. Nahmen sie nicht auf in ihre Mitte. Begegneten ihnen nur mit Vorbehalt… Sicher wer konnte ihnen das in solchen Zeiten verübeln. Überall lauerten Gefahren.
Vor ihrem inneren Auge sah sie die Ankunft der Fremden noch einmal ablaufen. Wie sie plötzlich aufgetaucht waren. Was eine seltsame Gruppe sie gewesen waren. Dieser kleine Bauerntölpel mit den zerzausten Haaren, und dem schelmischen Grinsen. Wie war der nur hier her geraten. Und in welch einer Begleitung. Der große ging ja noch. Er war zwar riesig, doch wie es schien hatte er das Gemüt eines Ochsen. Aber dieser kleine, der so harmlos wirkte auf den ersten Blick, hatte in ihr die Alarmglocken schrillen lassen. Aus seinen Augen blitzte Intelligenz, von der sie nicht vermochte zu bestimmen, ob er sie zum Guten, oder eher zum Bösen nutzen würde. Sie war sich aber sicher, dass er – solange es ihm zum Vorteil gereichte, zu beidem bereit wäre.
Aber im Grunde konnte sie es ja nicht wissen. Wer konnte schon in den Kopf eines anderen schauen? Und was hatte es gebracht? Nur aufgrund ihrer Vorurteile befand sich Arled nun in den Fängen dieser Bestien. Wie hatte sich dieses Untier nur so leise zu nähern vermocht. Es war eher die Art der Worgen in einen Kampfrausch zu verfallen wenn sie erst einmal ihr Ziel ausgemacht hatten. Aber dieser hatte sich ruhig verhalten. Fast strategisch. Hatte den Jungen gekidnappt ohne auch nur die anderen Beiden im Schlaf zu stören. War in Deckung geblieben. Ellenora schüttelte den Kopf und blies zischend die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Diese Viecher würden doch nicht noch anfangen richtig zu denken. Oder doch? Sie würden das beobachten müssen. Ein Rudel Worgen, welches koordiniert agierte, würde eine weitaus größere Gefahr für ihr Lager darstellen als dieses wilde Pack welches bisher die Wälder unsicher machte.
Doch darum konnte sie sich später Gedanken machen. Jetzt galt es erst einmal den Jungen zu retten. Und diesmal würde sie ihn Retten. Vor ihrem inneren Auge sah sie den kleinen Käfig in Lohenscheit vor sich der sie schmerzlich daran erinnerte, dass dieses Vorhaben schon einmal gescheitert war. Wieder zog sich das unsichtbare Band das ihr die Luft zu nehmen schien etwas enger. Sie kämpfte es nieder. Sie würde es schaffen. Diesmal würde sie ihn befreien. Entschlossen reckte sie ihre Fackel etwas höher, und bahnte sich Schritt für Schritt weiter ihren Weg durch den dunklen Wald.
Sie führte die Gruppe an, welche im Eiltempo zusammengestellt worden war. Die Wachen waren in helle Aufregung versetzt worden, als sie in vollem Lauf, Warnungen schreiend, in die nächtliche Stille geplatzt war. Doch die Verwirrung hielt nicht lange an. Sobald sie die Palisaden hinter sich gebracht hatte, schwenkte Ellenora vom Warnen direkt in den Befehlston um. Sie schickte die Wachen auf ihre Posten, und war nebenbei nicht verlegen, jene die wie Mondkälber glotzen, mit Verwünschungen und derbsten Flüchen zu bedenken, und somit aus ihrer Trance zu reißen. Umgehend fanden sich Wachen um sie ein, welche die Verfolgung des Worgen aufnehmen wollten. Während Ellenora dabei war per Fingerzeig ihre Auswahl der freiwilligen zu treffen, kam Unruhe in die Reihen der Wachen, welche Position bezogen hatten, und in Richtung des dunklen Waldrandes Ausschau hielten. „WER DA!“ und „KEINEN SCHRITT WEITER!“ Rufe ertönten. „Ganz ruhig, wir sind keine Feinde.“, gab eine Stimme zurück, die darum bemüht schien Ruhe zu vermitteln. Die Nervosität des Sprechers war jedoch klar heraus zu hören. Wer konnte es ihm auch verdenken. Es waren bei Nacht schon in viel weniger brenzligen Situationen Menschen zu Tode gekommen, weil sie zu spät erkannt worden waren. Ellenora unterbrach ihre Auswahl und trat an den Rand des Lagers, zu den Wachen welche mit gesenkten Speeren in die Dunkelheit starrten.
„Kommt langsam näher ins Licht, das wir euch sehen können!“, forderte sie den unsichtbaren Sprecher auf, und an ihre Männer gewand setzte sie hinzu. „KEINER FEUERT OHNE MEIN KOMANDO!“ Sie hörte Schritte durchs Gras näher kommen, und langsam schälten sich zwei Schemen aus der Dunkelheit. Eine riesig und breit; Eine klein und schlaksig. Natürlich, Hun und Ragi. Sie hatte die beiden im Eifer des Gefechts glatt vergessen. „Was ist den hier los? Ist Arled bei euch?“, erkundigte sich Ragi während sie langsam auf das Lager zuschlenderten. „Beeilt euch!“ heischte sie einer der Wächter an, „Worgenpack treibt sich ganz in der Nähe herum.“ „Ja? Wo denn?“, brummte Hun, blieb stehen und schaute sich interessiert um. „Komm schon du Trottel, wir müssen in Sicherheit!“, keifte ihn Ragi an und verpasste ihm einen unsanften Rippenhieb mit dem Ellbogen. Hun zuckte zusammen und folgte Ragi hinter die Reihen der Wachen.
„Seid ihr euch sicher, dass ihr einen Worgen in der Nähe gesehen habt? Kann es nicht ein Reh oder ein Wildschwein gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen das sich die Worgen so nah an eurer Lager trauen.“, wendete Ragi nun das Wort an Ellenora, die bereits wieder dazu übergegangen war ihren Suchtrupp zusammen zu stellen. „Glaubt was ihr wollt, aber ich habe ihn selbst gesehen. Und ihr könnt froh sein das ich euch das jetzt überhaupt berichten kann, denn wäre ich später gekommen wärt ihr wohl mausetot.“ „Tot? Wieso das denn?“, Hun blickte verdutzt drein.
„Naja, vielleicht weil dieses Vieh nur Sekunden davon entfernt war euch zur Mahlzeit zu machen, als ich es überraschte“, gab Ellenora genervt zurück, Huns langsamen Sprachstil imitierend. „Du meinst… er war bei unserem Lager?“, fragte Ragi und riss entsetzt die Augen auf. „Ja, direkt bei euch.“, nickte Ellenora. „Wahrscheinlich wärt ihr nicht einmal mehr erwacht wenn er mehr Zeit gehabt hätte. Leider kam ich nicht rechtzeitig um auch Arled zu retten.“ „Ist er verletzt?“, Hun blickte sich suchend im Lager um.
„Nein, schlimmer. Sie müssen ihn haben…“, Ellenora senkte den Blick.
„Ich… will ehrlich zu euch sein. Unsere Chancen ihn zu retten sind… gering.“, man konnte hören wie schmerzlich es für sie war diese Worte zu sprechen, doch dann erstarkte ihre Stimme, als sie voll Zuversicht wieder zu ihnen aufsah. „Aber ich werde alles mir mögliche Unternehmen ihn diesen Bestien wieder abzutrotzen. Das verspreche ich euch, so wahr ich hier stehe. Diese Flohbälger sind schon viel zu oft davon gekommen. Aber nicht heute. Nicht dieses mal.“
„Worauf warten wir dann noch?“, Ragi blickte den bereit stehenden Wachen direkt in ihre Gesichter. „Lasst uns keine Zeit verlieren.“ Dann packte er eine Fackel die neben ihm in der Erde steckte, zog sie heraus, und Begann in die Dunkelheit hinaus zu schreiten.
Ellenora stand da wie vom Blitz gerührt, hatte den Mund halb offen stehen und folgte mit ihrem Blick dem bereits kleiner werdenden Lichtpunkt, der in Ragis Hand auf uns abhüpfenden Fackel.
„Kommt ihr?!“, ertönte Ragis Stimme.
Hun der bis zu diesem Zeitpunkt auch noch dagestanden hatte, ähnlich überrascht wie Ellenora, packte sich bei diesem Kommando direkt auch eine Fackel und folgte seinem Freund in die Dunkelheit.
Ellenora stand noch immer da, nun zwei Lichtpunkten nachblickend. Was war denn das nun? Hätte nicht sie diejenige sein müssen die hier alles in geregelte Bahnen lenkte? Wäre es nicht ihre Aufgabe gewesen Ragi und Hun zu beruhigen nachdem sie ihnen eine so furchtbare Nachricht überbracht hatte!? Offenbar hatten diese Beiden auch schon viel erlebt … nein, wahrscheinlich standen sie einfach unter Schock. Sicher das musste es sein. Besser sie holte sie ein, bevor die sich über den Ernst der Lage bewusst wurden und dann allein im Wald standen. „Auf geht’s Männer. Holen wir uns dieses Vieh!“ Mit diesen Worten folgte sie Ragi und Hun, und hörte wie sich hinter ihr die Reihen ihrer Begleiter mit in Bewegung setzten.
Wie sich schnell herausstellte, stand weder Hun noch Ragi unter Schock. Viel eher schien es, als ob sie die Sache nicht wirklich zu beunruhigen schien. Sie legten keinerlei Hektik an den Tag. Als sie sie einholten waren sie dabei ihren kleinen Lagerplatz in Augenschein zu nehmen. „Er hat circa d…“ setzte Ellenora an.
„…da gekauert.“, beendete Ragi für sie den Satz und zeigte mit seinem Finger auf Abdrücke im Boden. „Ja, er hat irgende…“ wieder wurde Ellenora unterbrochen.
„Er hat unseren Rucksack entwendet. Und er ist…“ Ragi gab ihnen einen Wink ruhig zu sein, legte den Kopf schief in den Wind, und nur Sekunden später vollendete er den Satz mit einem Fingerzeig auf das Nahe Dickicht. „…da lang gelaufen.“
Jetzt war nicht die Zeit Fragen zu stellen wieso Ragi klaubte das bestimmen zu können. Doch nun war nicht der Zeitpunkt dies in Frage zu stellen. Ragi hastete los, und sie folgten. Tiefer und immer tiefer in das Dickicht. Immer weiter weg, von der Sicherheit des Lagers. Für den Bruchteil einer Sekunde durchzuckte die Angst vor einem Hinterhalt Ellenoras Geist, ging jedoch im Sturm ihrer Gefühle sofort wieder verloren. Jetzt war nicht die Zeit für Vorsicht. Sie musste diesen Jungen retten. Und sie würde ihn retten. Koste es was es wolle.
… to be continued
Eure Endule